Der richtige Schritt

09.02.23 von Von Fiona John

Dikeni Salifou über sein Bundesligadebüt

Dikeni Salifou läuft.

Dikeni Salifou darf sich nun Bundesligaspieler nennen (Foto: WERDER.DE).

Profis

Donnerstag, 09.02.2023 / 14:20 Uhr

Von Fiona John

Wenige Tage ist es her, dass sich der SV Werder beim VfB Stuttgart einen 2:0-Sieg erkämpfte. Tief in der Nachspielzeit nahm Cheftrainer Ole Werner nochmal einen Doppelwechsel vor und brachte Lee Buchanan und Dikeni Salifou in die Partie. Für letzteren sein Bundesliga-Debüt, welches der Schiri nicht mal eine Zeigerumdrehung später mit dem Abpfiff schon wieder beendete. „Es war ein richtig geiles Gefühl. Ich hatte ein richtiges Kribbeln. Ich habe eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass ich eingewechselt werde“, verrät der glückliche Debütant nach der Partie.

Salifou stand schon einige Minuten bereit an der Seitenlinie, ehe der Wechsel kurz vor Schluss vollzogen werden konnte. „Es war so, dass der Ball einfach nicht ins Aus gegangen ist. Ich stand ja schon ein paar Minuten draußen. Da habe ich gedacht: Wann kicken die endlich den Ball raus und wann komme ich endlich rein?“, erzählt der frisch gebackene Bundesligaspieler. „Und dann wirst du eingewechselt, berührst erstmal den Rasen, realisierst das, schaust auf die Tafel, checkst erstmal: Ok es ist wirklich soweit. Das ist schon ein unglaublich geiles Feeling.“

Ein langer Weg

Dikeni Salifou und Lee Buchanan stehen am Spielfeldrand, eine Tafel mit den Zahlen 6 und 19 wird hochgehalten.

Salifou vergewisserte sich vor seiner Einwechslung noch mal auf der Tafel (Foto: nordphoto).

Lange musste der 19-Jährige auf seinen ersten Einsatz im Oberhaus, der gleichzeitig auch sein erster Pflichtspieleinsatz für die Werder-Profis war, warten. Nach seinem Wechsel im Sommer verletzte sich Salifou in der Vorbereitung, fiel die gesamte Hinrunde aus. Angetrieben durch seinen Ehrgeiz kämpfte sich der Mittelfeldspieler zurück und belohnte sich nun mit der Einwechslung. „Natürlich ist man allgemein froh, dass man jetzt als Bundesligaspieler zählt, egal wie viele Sekunden man da auf dem Platz war. Das ist ein gutes Gefühl“, so Salifou, für den auch Clemens Fritz lobende Wort fand: „Ich habe ihm gesagt, dass er dranbleiben soll. Es ist schon so, dass man ein bisschen Geduld braucht. Aber man sieht eine stetige Entwicklung bei ihm. Gerade was das Spielen gegen den Ball angeht, seine Dynamik, seine Intensität, die er mitbringt – was eben auch seine Stärke ist“, erklärt Werders Leiter Profifußball und Scouting. „Es ist schön, dass man die Entwicklung sieht, dass er im Training gut drin ist und sich sein Debüt definitiv verdient hat. Da muss er jetzt dranbleiben. Es gibt keinen Grund, sich auf irgendwas auszuruhen.“

Der gleichen Meinung ist auch die Familie des gebürtigen Münchners, die ihm dabei helfe, das Debüt richtig einzuordnen. „Seien das Freunde oder Verwandte, die nach dem Spiel gesagt haben: Junge du hast jetzt noch nichts erreicht, das waren gerade mal etwas mehr als 30 Sekunden, die du auf dem Platz warst. Du willst noch weiterkommen und dafür musst du was tun“, erzählt Salifou, der ganz genau weiß, dass er weiterhin „jeden Tag arbeiten muss“. Dieser Wille ist auch an Fritz nicht vorbeigegangen: „Er will sich weiterentwickeln, er ist unglaublich ehrgeizig. Es ist schön zu sehen, dass er diesen positiven Weg geht. Ich bin überzeugt davon, dass mehr Spielzeit dazukommen wird.“

Man darf halt nicht vergessen, dass man vor sich noch ein paar Spieler hat, die alle Bundesligaerfahrung haben. Die habe ich jetzt noch nicht. Das wird auch noch einige Zeit brauchen.

Dikeni Salifou

Seinen Ehrgeiz muss Werders Nummer 19 manchmal aber auch bremsen. „Im Training denkst du, der Trainer muss dich jetzt langsam mal reinbringen und man möchte so schnell wie möglich spielen“, erklärt Salifou, „aber man darf halt nicht vergessen, dass man vor sich noch ein paar Spieler hat, die alle Bundesligaerfahrung haben. Die habe ich jetzt noch nicht. Deswegen muss man das schon ein bisschen differenzieren und realisieren, dass es nicht so schnell funktioniert. Das wird auch noch einige Zeit brauchen.“ Dennoch sieht er seinen Wechsel zu Werder als richtigen Schritt. „Ich hatte ein mega gutes Gefühl. Ich habe auf mich gesetzt. Ich habe gewusst was ich drauf habe und war 100 Prozent entschlossen.“ Sein Debüt hat ihn von dieser Überzeugung nun noch einmal zusätzlich bestätigt: „Natürlich ist das ein gutes Gefühl, dass sich jetzt nochmal zeigt, dass es der richtige Schritt war. Ich war mir aber von Anfang an sicher, dass es richtig ist.“