Die späte Rache

Die Deutsche Meisterschaft 1993 jährt sich zum 30. Mal

Die Mannschaft sitzt mit der Schale im Tor.
Am 33. Spieltag überholte der SV Werder erstmals die Bayern (Foto: Imago)
Profis
Montag, 05.06.2023 / 15:14 Uhr

Von Moritz Studer

Es war keine einfache Aufgabe, dem Druck standzuhalten. In der Geschichte der Fußball-Bundesliga haben viele Mannschaften die sichergeglaubte Meisterschaft am letzten Spieltag noch verspielt. Am 5. Juni 1993 musste der SV Werder ausgerechnet beim VfB Stuttgart antreten, wo er sieben Jahre zuvor mit einer Pleite die Schale doch dem FC Bayern München überlassen musste. Der SVW ließ sich davon dieses Mal aber nicht beeindrucken und feierte mit einem 3:0-Sieg die dritte Deutsche Meisterschaft in der Vereinsgeschichte.

Thomas Wolter war neben Trainer Otto Rehagel, Mirko Votava und Frank Neubarth einer von drei Spielern, der 1986 den Titel in Stuttgart verpasste. Wolter & Co drehten den Spieß dieses Mal aber um: Denn nach einem überschaubaren Saisonstart lösten die Grün-Weißen den FC Bayern am 33. Spieltag an der Tabellenspitze ab. „Es waren zwar nicht mehr alle dabei, aber für mich persönlich war das die späte Rache für 86“, sagt der 59-Jährige. „Genauso wie die anderen Erfolge ist auch dieser Titel eine besondere Erinnerung.“

Einen Grund für den Erfolg sieht der heutige Sportliche Leiter U19-U23 in der gewonnenen Erfahrung. Schließlich bewies das Team bei der Meisterschaft 1988, den DFB-Pokalsieg 1991 und dem Europapokalsieg 1993 ihre Mentalität für große Titel. „Ein entscheidender Faktor war auch, dass Otto Rehhagel damals Klaus Allofs geholt hat, der uns mit seiner Erfahrung zusätzlich einen Schub geben konnte“, erinnert sich Wolter. „Im Fußball musst du immer eine gewisse Lockerheit bewahren und wir sind damals nicht verkrampft, weil wir gar nicht mehr darüber nachgedacht haben, dass wir etwas zu verlieren hatten.“

Der Außenbahnspieler selbst biss auf die Zähne, er quälte sich für das eine Ziel durch die letzten Wochen. Aufgrund einer Achillessehnenverletzung habe Wolter kaum noch laufen können. Trotzdem trug er mit dem vorentscheidenden 2:0 und seiner Flanke zum zweiten Treffer von Doppeltorschütze Bernd Hobsch seinen Anteil zum 3:0-Erfolg über den VfB Stuttgart bei. „Ich habe nicht so super viele Tore gemacht wie Völler oder Burgsmüller, weswegen ich mich an alle erinnern kann“, lächelt Wolter. „Das sind Highlights, die du nicht vergisst.“ Die Sommerpause nutzte er um seine Verletzung auszukurieren. Im Folgejahr holte Wolter mit Werder im DFB-Pokal den nächsten Titel.

 

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