Auch auf die zweite Riege ist Verlass

Im Spiel gegen Darmstadt sprangen Werders Nachwuchsakteure erfolgreich in die Bresche

Eren Dinkci und Niklas Schmid im Spiel gegen Darmstadt.
Eren Dinkci und Niklas Schmidt glänzten im Spiel gegen Darmstadt mit ihrer Leistung. (Foto: Werder.de)
Profis
Dienstag, 22.03.2022 / 18:15 Uhr

Von Yannik Cischinsky und Solveig Haas

„Wir haben eine Mannschaft, in der jeder sich zu hundert Prozent auf den anderen verlassen kann“, sagte Manuel Mbom am Sonntag nach dem Heimsieg gegen Darmstadt im Werder Stromtalk auf Facebook. „Da ist es egal, wer am Ende auf dem Spielbogen steht.“

Bedingt durch die vielen Ausfälle in Ole Werners Stamm-Elf standen am vergangenen Spieltag dann auch einige neue Namen auf dem Spielbogen. Unter anderem Mbom selbst, der von Beginn an auf dem Platz stand, bis zum Abpfiff durchspielte und mit einer Laufdistanz von 12,3 Kilometern die längste Strecke machte. Mbom kam mit 13 Jahren zum SV Werder Bremen und ist damit der jüngste jemals aufgenommene Spieler in das Internat im WERDER Leistungszentrum. In der Saison 2018/2019 rückte er in den Profikader auf. Nach einer Leihe zum KFC Uerdingen kehrte er 2020 zu Werder zurück.

Insgesamt schickte Cheftrainer Ole Werner acht Spieler aufs Feld, die entweder aus dem grün-weißen LZ oder aus einer der Nachwuchsmannschaften kamen, nämlich neben Mbom noch Nick Woltemade, Ilia Gruev, Oscar Schönfelder, Niklas Schmidt, Niclas Füllkrug, Eren Dinci und auch Christian Groß. Letzterer spielte – allerdings im fortgeschrittenen Alter – vor gar nicht allzu langer Zeit noch in Werders Regionalligamannschaft und etablierte sich schon in der Vorsaison als Stammkraft beim SVW.

Die Rückkehr der Bremer Jungs

Eren Dinkci und Nick Woltemade sind dagegen echte Bremer Jungs. Woltemade geht seit der U9 durch das Leistungszentrum und die Jugendmannschaften am Osterdeich, Dinkci begann seine Karriere beim SC Borgfeld und kam 2019 zu Werder. Beide hatten am Samstag gegen Darmstadt gute Torchancen, Dinkci mit sieben Torschüssen gar die meisten aller Akteure auf dem Feld. Vom 20-Jährigen kam auch die Vorlage zum spielentscheidenden 1:0 durch Niclas Füllkrug.

Apropos Fülle: Niclas Füllkrug war am Samstag beinahe so etwas wie der "Last Man Standing" von Ole Werners Stammkräften. Auch er kommt aus Werders Leistungszentrum, zog 2006 ins Werder-Internat ein und durchlief die Jugendmannschaften, bevor er 2011 gegen Bayer Leverkusen sein Bundesligadebüt feierte. 2013 wechselte Füllkrug auf Leihbasis zu Greuther Fürth und anschließend fest zum 1. FC Nürnberg. In seiner Heimatstadt Hannover etablierte sich der Angreifer als Torjäger. Seit der Saison 2019/2020 ist er zurück und trifft wieder für Werder Bremen. Gegen Darmstadt machte er seinen 14. Saisontreffer. Eine Marke, die der mittlerweile 29-Jährige erst zweimal in seiner bewegten Fußballerkarriere erreichte (je einmal für Nürnberg und Hannover). Nie traf er häufiger. Am Samstag kam der zweikampfstarke, torgefährliche und mitspielende Stürmer zudem auf die höchste Passeffizienz des Spiels

Niklas Schmidt kam 2012 zur C-Jugend des SV Werder, erhielt 2016 unter Alexander Nouri seinen ersten Profivertrag. In der Bundesliga erlebte er einen absoluten Traumstart: Gegen Wolfsburg feierte Schmidt kurz vor Ende sein Debüt, seine Ecke lieferte die Vorlage zum 2:1-Siegtreffer durch Theodor Gebre Selassie kurz vor dem Schlusspfiff. Ein Moment, der dem in Kassel geborenen begabten Techniker ewig in Erinnerung bleiben wird. Nach Leihen zu Wehen Wiesbaden und dem VfL Osnabrück kam er zur Saison 2021/22 zu Werder zurück und gab im Spiel gegen Darmstadt laut Bundesliga-Stats die meisten Schüsse ab.

Ilia Gruev und Oscar Schönfelder wurden gegen Darmstadt in der Schlussphase eingewechselt und halfen, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Gruev wechselte zur Saison 2015/2016 ins Werder-LZ und erhielt 2019/2020 seinen ersten Profivertrag. Er sammelte zunächst in der zweiten Mannschaft Spielpraxis. Oscar Schönfelder kam in der Saison 2020/2021 aus dem U19-Juniorenteam des 1. FSV Mainz 05 zu Werder und wurde mit einem Profivertrag ausgestattet. Auch er spielte zunächst in der zweiten Mannschaft. Gruev und Schönfelder debütierten beide 2020 im DFB Pokal für die erste Mannschaft des SV Werder Bremen.

Zufall war das nicht, dass ausgerechnet die Nachwuchsakteure in die Bresche sprangen und das Team am Samstag trotz zahlreicher Ausfälle so gut zusammenspielte, findet auch Manuel Mbom. Vielmehr sei es eine Stärke der Mannschaft und des ganzen Kaders, Rückschläge zu verkraften und sich auch auf widrige Umstände schnell einstellen zu können. Dazu haben auch die Spieler aus Leistungszentrum und Nachwuchsmannschaften einen großen Teil beigetragen.

 

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