"Ein herausforderndes Jahr" Das Neuste rund um die Bundesliga-Profis:
29.12.20 von Von Lennard Worobic
Florian Kohfeldts Rückblick auf 2020

Florian Kohfeldt und Werder stellten sich 2020 vielen Herausforderungen (Foto: nordphoto).
Profis
Dienstag, 29.12.2020 / 17:42 Uhr
Von Lennard Worobic
Es war ein Jahr, mit dem vorher in dieser Form wahrscheinlich niemand gerechnet hätte. Am 04.02.2020, nach dem 3:2-Pokalerfolg gegen Borussia Dortmund, feierten Florian Kohfeldt und seine Mannschaft noch ausgelassen mit den Werder-Fans im wohninvest WESERSTADION. Eineinhalb Monate später stand alles still. Das öffentliche Leben, der Alltag, die Bundesliga. „Es war ein herausforderndes Jahr – da gibt es keine zwei Meinungen“, blickt der Cheftrainer des SV Werder auf 2020 zurück. Doch obwohl es ihm und den Grün-Weißen alles abverlangt hat, betont er eines ganz deutlich: „Wir haben auch in diesem Jahr wieder viele tolle Erinnerungen gesammelt.“
Wie für den Rest der Gesellschaft stellte der März auch für Kohfeldt und die Werder-Profis alles auf den Kopf. „Lockdown, Einzeltraining über Monate, vollkommen veränderte Rahmenbedingungen, was das Kabinenleben und den Spieltag angeht“, zählt der 38-Jährige den zuvor kaum vorstellbaren Alltag im Frühjahr auf und bezeichnet ihn rückblickend als „ein ständiges Einstellen auf neue Situationen.“ Während für alle 18 Bundesliga-Klubs ähnliche Vorschriften galten, kam für den SV Werder in diesem Jahr der Abstiegskampf dazu. „Es war mit Abstand das Anstrengendste, was ich in meinem Berufsleben bisher gemacht habe“, sagt Florian Kohfeldt, unterstreicht jedoch auch: „Natürlich gab es Tage, die schwer waren und die wehgetan haben, aber grundsätzlich kann ich auch nach diesem Jahr sagen, dass ich unglaublich viel Spaß an meinem Job habe und es als Privileg empfinde, Trainer von Werder Bremen zu sein.“

Pure Erleichterung bei Kohfeldt und seinem Team nach der Relegation in Heidenheim (Foto: nordphoto).
Auch wenn 2020 ein steiniger Weg für alle Werderanerinnen und Werderaner war, lässt sich rückblickend feststellen, dass die grün-weiße Familie in dieser schweren Zeit zusammengehalten hat. „Wir haben mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen gelitten, aber auch im richtigen Moment gefeiert“, so Kohfeldt, der die positive Seite des gemeinsamen Kraftaktes hervorhebt: „Manchmal ist es sogar so, dass wenn die Herausforderung besonders groß ist, es eine wahnsinnig tolle Erinnerung ist, sie zu bewältigen.“ Mit diesem Grundsatz blickt der Chefcoach des SVW auch auf die finalen Tage des Abstiegskampfes und die Relegation zurück. „Diese Tage im Juni werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Das sollte man mitnehmen und sich immer vor Augen führen“, zieht Kohfeldt sein persönliches Fazit.
In ein leeres Fußballstadion einzulaufen, sei nach wie vor ein Aspekt des Jahres 2020, dem Florian Kohfeldt nichts Positives abgewinnen kann. „Das ist eine Situation, an die ich mich niemals gewöhnen werde und nicht gewöhnen möchte“, meint der 38-Jährige. Er fügt hinzu: „Im Privaten sowie im Beruflichen fehlt einfach das Zusammenkommen.“ Sein Wunsch für 2021 laute dementsprechend, irgendwann zur Normalität zurückkehren zu können. Damit er und die Werder-Profis schon bald wieder gemeinsam mit den Fans im wohninvest WESERSTADION feiern können.
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