Schweigeminute

Dieses Thema im Forum "SV Werder Bremen - Hamburger SV" wurde erstellt von Schmusetiger02, 26. August 2012.

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  1. werderiti

    werderiti

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    :tnx: Sehe ich auch so der Todesfall steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nordderby :tnx:. Gerade bei einem so hochbrisanten Duell wäre so ein Zeichen wenn es richtig abläuft wirklich top und würde sicherlich wesentlich mehr Beachtung finden als bei BMG die nur sehr wenig bezug dazu haben.

    @Tantekäthe jetzt nachdem ich deine ganzen Beiträge zum Thema gelesen habe kannste das sozusagen als Zustimmung zu deinen Posts sehen:beer:
     
  2. werderiti

    werderiti

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    Sicherlich bringt es Stresspotenzial aber dafür kann man doch nicht immer den Mantel des Schweigens waren! wenn sich niemand daran erinnert das sowas bei sinnlosem blindem Hass passieren kann, dann wird man früher oder später immer nachlässiger in der Gewaltprävention und dann wird es imo immer wahrscheinlicher das es iwann den nächsten AM gibt.
     
  3. Danke mein Bester! :tnx: :beer:
     
  4. thorulf

    thorulf

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    einzelner, schwachsinnger Mörder denke ich stimmt so nicht, ich weiß nicht wie groß der Hamburg Mob so war und wie viele von dem Mob Steine geworfen haben, aber es waren schon recht viele , nachdem was man so gehört hat. Wenn man Mauersteine auf den Boden schmeißt und dann die Stücke nimmt und sie aus 15-30 m in eine Menschenmenge schmeißt, sollte einem klar sein, was passieren kann. Der Hammer war aber dann noch das anschließende eintreten auf ihn, was wohl auch mehrere getan haben.
    Und das ganze kam auch nicht aus dem nichts, bei dem Bundesligaspiel im Frühling davor, welches wir 5:0 verloren haben, gab es in der 2. Halbzeit schon mal einen Vorgeschmack. Außerhalb des Stadions hinter der Hamburger Ostkurve zog ein Trupp von Skins auf, die minutenlang Steine schmissen und mit Leuchtspur rum ballerten. Damals gab es keine Verletzten , da die meisten Bremer nicht darauf eingegangen sind und oben auf dem Rundweg ums Stadion geblieben sind. Man stand höher, hatte gute Sicht , konnte die kuriosen Gestalten beobachten und sich Sorgen für den Heimweg machen. Der Ärger auf dem Heimweg hielt sich jedoch in Grenzen, weil die Polizei dann irgendwann doch kam und die Gestalten abgedrängt hat. Beim nächsten Pokalspiel war für mich klar , das ich das Auto nehme, um das Risiko zu minimieren, auf diese Gestalten zu treffen.

    Die Idee mit der Schweigeminute finde ich inhaltlich auch sehr gut , aber ich habe die Befürchtung , das dann dieser Unschöne Spruch aus dem GB kommt und das wäre besonders für alle Angehörigen und Freunde sehr unschön. Und die Reaktion aus der Ost wäre dann sicherlich nicht nur Kopfschütteln und Pfiffe, sondern man würde sich auf das gleiche Niveau begeben. Und damit wäre dem Andenken an Adrian nicht gedient.
     
  5. Also ich bin in all den Jahren nur ein einziges Mal mit der berüchtigten S-Bahn
    zum HSV-Stadion gefahren. Mit dem Auto muss man zwar durch den ätzenden Elbtunnel, aber man kommt auf jeden Fall stressärmer in die Arena.
    Zwar lungern da manchmal auch so ein paar Vollpfosten rum, die sind aber
    mehr oder weniger harmlos und werden von den eigenen Fans in Schach gehalten. Vor allem bei Dunkelheit würde ich mir den Weg von und zur S-Bahn Station Stellingen nicht nochmal antun. Und das Parkplatzangebot
    rund um die HSV-Arena ist im Vergleich zu dem was am Weserstadion abgeht, mehr als hervorragend. Und das für nur 5 EURO.:tnx:
     
  6. Wie Recht du hast, so einen Hass wie damals gegen Werderfans hab ich bisher nie in einem anderen Stadion bzw. Stadt wo auch immer erlebt. Wem auch immer sei Dank, das damals nicht noch mehr Leute zu Schaden gekommen sind. Unfassbar so etwas mit damals 22 Jahren erleben zu müssen.
     
  7. Ein großes Dankeschön für diese offenen Worte an Eisendieter! Das wusste ich so noch nicht! :tnx: :(
     
  8. "Zitat von eisendieter
    Für alle, die es nicht wissen, dem Jungen wurde aufgelauert, er wurde geradezu hingerichtet. An dem Tag war ich auch im Stadion, danach nie wieder in HH. Ich werde das nie vergessen."

    Ich war nicht dabei, deshalb die Frage:

    Wurde jetzt speziell Adrian Maleika aufgelauert ? Ich hatte bislang gedacht, er wäre dort mit einer Gruppe vom Fanclub "Die Treuen" unterwegs gewesen.

    Nach den Videoauschnitten mit den Äußerungen damaliger Protagonisten war ich auch davon ausgegangen, dass man Adrian Maleika bzw. andere nicht gezielt töten wollte.

    Das man beim Wurf eines Ziegelsteins damit rechnen muss, jemanden schwer zu verletzen bzw. gar umzubringen und diese Folge billigend in Kauf nimmt ist eine Sache. Jemanden mit direktem Vorsatz zu töten bzw. "hinzurichten" ist in meinen Augen aber immer noch etwas anderes.

    Zur Vermeidung von Mißverständnissen: Besser macht es diese verwerfliche unf feige Tat nicht.
     
  9. Das werfen ist ja nichtmal das Extremste an der Sache. Es hieß doch man hätte dannach noch auf ihn eingetreten.
     
  10. Was es wiederum zu einer Hinrichtung macht, denn es wird ihm bewusst noch mehr Schaden zugefügt, als er sowieso schon erleiden musste.
    Die Form der schweren Körperverletzung (mit bereits möglicher Todesfolge) wird somit zum Mord (meines erachtens nach).
    Da liegt jemand von einem Ziegelstein getroffen am Boden, hat keine Chance mehr sich zu wehren und dann wird noch auf ihn eingetreten.

    Es geschieht vorsetzlich, nicht aus dem Affekt heraus. Man hätte aufhören können, aber es wurde weitergemacht. Das ist Mord.

    Wann der richtige Zeitpunkt ist, darüber wird sich sicherlich noch vollkommen einig sein. Aber wir müssen es auch daraufhin ausrichten, inwiefern es so kurzfristig überhaupt möglich wäre.

    Ich denke um ihm richtig und schön zu Gedenken, vielelicht auch mit einer kleinen Choreo für ihn und gegen Gewalt, wäre etwas Zeit für das Ausdenken, Planen und Durchführen etc. sicher nicht schlecht.
    Deswegen halte ich, unabhängig von der Hamburgsituation ( Wie reagieren die Fans; gibt es da zwischen den Fanlagern Probleme wenn es zu einer Schweigeminute kommt etc.) das Gladbachspiel vielleicht eher für den richtigen Zeitpunkt. Zumal es ja am nähsten am Todestag ist.
     
  11. Wenn wir das ganze mal nüchtern und rein rechtlich betrachten ist es so, das ausschlaggebend ist was letzten Endes zum Tode führte.
    Von Mord kann man sprechen wenn ein Tatwerkzeug (in dem Fall der Stein) verwendet wurde und zweifelsfrei festgestellt wird, dass der Stein die Todesursache war. Dann war es Mord.
    Ist der Junge allerdings durch spätere, "körperliche Einwirkungen" zu Tode gekommen, so nennt man das "Totschlag" oder "schwere Körperverletzung mit Todesfolge" was natürlich im Ergebnis aufs selbe (für mich eher schlimmeren Ausmaß) hinausläuft.
    Hinzu kommen dann noch Faktoren wie "Vorsatz", "Fahrlässigkeit", "Affekt" etc. die ins Strafmaß mit einwirken.

    Letzten Endes bringt es nichts sich hier hinzustellen und das alles zu sezieren. Der Junge ist tot und das ist ein trauriges Drama! :(
     
  12. nouseforaname

    nouseforaname

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    Ob Mord oder Totschlag, hat mit dem verwendeten Werkzeug rein gar nichts zu tun. Die Kriterien, die einen Totschlag zum Mord machen, sind völlig andere.
    Macht im Ergebnis für das Opfer in der Tat keinen Unterschied, aber wenn man schon jemanden korrigiert, sollte man es selbst schon ganz gern besser wissen... ;)
     
  13. gelöscht

    gelöscht Guest

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  14. werderiti

    werderiti

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    Der Unterschied liegt doch darin ob niedere Beweggründe vorliegen oder nicht? Oder hab ich das falsch?
     
  15. das hat man nun davon wenn man glaubt es zu wissen :roll:
    danke für die Berichtigung! :tnx: ein ehemaliger Mannschafts-Kammerad ist bei der Kripo und hat so einiges erzählt. so kann man sich irren ...
     
  16. nouseforaname

    nouseforaname

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    Auf das Tatwerkzeug kommt es bei der Abgrenzung zwischen einfacher und gefährlicher Körperverletzung an. Vielleicht ist das ein wenig durcheinander geraten.
     
  17. Danke für die Info! :tnx:
    Er hat uns so einige grausige Fälle berichtet. Natürlich immer ohne Angabe irgendwelcher Namen oder Orte. War teilweise schon heftig. Man glaubt garnicht wozu Menschen fähig sind ... :(
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Die Doku auf N3 hat die "Geister" von damals wieder wachgerüttelt -
    diese Tragödie geht immer noch unter die Haut.
    Was waren das damals für schlimme Zeiten auf dem Weg zum/vom/um die Stadien...
    War beim legendären 3:2 Buli-Sieg gegen den HSV im Folgejanuar live im Stadion-> Bremen glich damals einer Polizeihochburg und die Angst für Kuttenträger wie meinereiner war immer gegenwärtig.
    Im Stehbereich Nord/Unten standen vor uns ca. 3-4 HSV-Fans, die haben das komplette Spiel unentwegt in den Himmel gestarrt und Ihre Mannschaft angefeuert...vom Spielverlauf ( und Ergebnis ? ) haben die nix mitgekriegt!
    Im Sinne von Adrian : Respekt, Toleranz und Fairplay!