Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hertha

Dieses Thema im Forum "SV Werder Bremen - Hertha BSC" wurde erstellt von Christian Günther, 29. Januar 2016.

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  1. Christian Günther

    Christian Günther Moderator

    Ort:
    Bonn
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    Da die heutige Pressekonferenz hinsichtlich der Neuzugänge relativ interessant war, habe ich sie hier noch einmal abgetippt:

    Donnerstag, 28.1.2016 (12.30 Uhr): Pressekonferenz vor dem Heimspiel am 18. Bundesligaspieltag 2015/2016 gegen Hertha BSC (Anmerkung: Vor Bekanntgabe der Transfers von Tremmel und Yatabaré)

    Auf dem Podium: Cheftrainer Viktor Skripnik, Geschäftsführer Sport Thomas Eichin und PR-Direktor Michael Rudolph.

    Michael Rudolph: Ja, guten Tag. Herzlich Willkommen zur Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC. […] Wir spielen am Samstag um 15.30 Uhr erneut vor vollem Haus. Es wird aber noch ein paar Plätze geben. Die Kassen sind geöffnet. Wer sich also kurzfristig entscheidet ins Weserstadion zu kommen, kann das gerne tun.
    Und damit sind wir schon beim Part, Fragen zu beantworten.

    Moritz Cassalette: Herr Eichin, gibt es irgendwas zu verkünden?
    Thomas Eichin: Nein.

    Moritz Cassalette: Wann denn?
    Eichin: Schauen wir mal über den heutigen Tag. Wenn Sie mir eine konkrete Frage zu Spieler X stellen, kann ich sie vielleicht beantworten.

    Moritz Cassalette: Dann fangen wir mal mit Herrn Tremmel an …
    Eichin: Der ist hier und wir gehen davon aus, wenn heute alle Dinge komplett sind, dass er dann auch schon heute Teil der Mannschaft sein wird. Da aber da noch nicht alle Dinge geklärt sind, kann ich das noch nicht bestätigen. Er ist auf jeden Fall hier und er wird hoffentlich der Mann sein, den wir suchen, um unseren Torhüter abzusichern.

    Hans-Günter Klemm:
    Im Fall Tremmel, geht es um eine Ausleihe oder einen Kauf? Können Sie da schon etwas andeuten?
    Eichin: Ich habe immer gesagt, dass wir mit Michael Zetterer und Rapha Wolf Spieler haben, die irgendwann wieder fit werden und bei uns unter Vertrag sind. Und in erster Linie ging es darum - das habe ich auch schon mehrfach erklärt –, fast eine ähnliche Konstellation wie letzte Saison, dass wir einen erfahrenen Mann suchen, der eben Felix Wiedwald absichert und den haben wir jetzt mit Gerhard Tremmel denk ich mal perfekt gefunden. Und da dreht es sich momentan um ein Leihgeschäft mit Swansea und alles Weitere wird sich daraus oder kann sich daraus natürlich auch immer ergeben.

    Markus Balczuweit:
    Viktor, Du hast letzte Woche sehr von den roten Haaren von Kleinheisler geschwärmt. Jetzt hat Tremmel auch rote Haare. Hat das auch die Entscheidung für ihn begünstigt?
    Viktor Skripnik: Schauen wir. Ich kann jetzt nicht groß sagen, was er momentan bringt auf dem Platz. Ich kenne ihn natürlich aus der Zeit, wo wir gespielt haben. Jetzt schauen wir im Training.

    Sven Töllner:
    Ja, Herr Eichin, wenn Sie Namen fordern, gebe ich die Ihnen gerne. Yatabaré und Onazi. Wie ist der Stand bei den beiden Spielern?
    Eichin: Ja, auch da gilt: Im Falle Tremmel bin ich jetzt ein wenig offensiver, da er ja wie gesagt schon hier ist und die PK jetzt vll. einen Tag zu früh ist um so etwas klar zu vermelden. Aber wie gesagt, er ist hier, und wir versuchen das Ding abzuwickeln. Im anderen Fall sage ich natürlich nichts dazu. Das sind alles Wasserstandsmeldungen, Gerüchte, die ich nicht kommentiere, und aber auch nicht dementiere. Was ich dazu sagen kann, zu diesen Positionen ist, dass wir natürlich nicht erst seit der Verletzung von Philipp Bargfrede unsere Hausaufgaben machen, sondern wir haben für jede Position bei uns eine gewisse Prioritätenliste, wo eine Nummer Eins draufsteht, eine Nummer Zwei und eine Nummer Drei draufsteht und das sind dann natürlich auch Spieler, die für uns in irgendeiner Form realisierbar sind. Wenn ich eine Nummer 6 suche, macht es wenig Sinn, wenn da Sami Khedira draufsteht. Das funktioniert halt nicht. Das sind Spieler, die zu uns passen und die wir uns – mit welcher Konstellation auch immer – auch leisten können. Und nach diesem Spieler haben wir Ausschau gehalten. Und da steht einer drauf an Nummer Eins und den versuchen wir zu bekommen. Und ich bin guter Dinge, dass wir den auch kriegen. Wer das dann sein wird? Lassen wir uns mal überraschen.

    Thorsten Waterkamp:
    Dann fällt aber der Spieler von Lazio, der auch im Gespräch war eher in die Kategorie Sami Khedira, sprich also zu teuer für Werder?
    Eichin: Das will ich nicht beantworten. Es kommt immer darauf an, unter welcher Konstellation wir die Spieler dann bekommen. Und es ist ja nicht so, dass man immer nur nach den Dingen geht, die irgendeine Zeitung verbreitet oder wo irgendwelche Marktwerte draufstehen, sondern es gibt verschiedene Konstellationen, einen Deal zu machen. Einen Djiobodji kann ich mir auch nicht leisten, kann ich mir auch nicht kaufen. Das ist einfach so. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Deshalb kann ich das nicht bestätigen. Aber wie gesagt, wir haben eine klare Nummer eins auf der Liste gehabt, die wir auch schon länger beobachten und die versuchen wir zu bekommen.

    Sven Töllner:
    Ist diese Nummer Eins schon in der Öffentlichkeit diskutiert worden?
    Eichin: Wir müssen uns nicht herantasten an das Thema. Wie gesagt: Wir arbeiten daran und ich habe auch gesagt, dass auf der Prioritätenliste noch ein, zwei andere draufstehen und wenn wir die nicht bekommen, kompensieren wir das mit Leuten in unserem Kader. Wir machen jetzt nicht irgendetwas, nur damit wir etwas gemacht haben. Wenn, ist es einer der Kandidaten, die wir für absolut perfekt für uns erachten, tauglich erachten. Ansonsten kompensieren wir das mit Spielern aus unserem Kader.

    Reporter: Kurze Nachfrage, daran anschließend: Viktor, brauchst du einen Sechser? Ist das elementar oder kannst du das aus dem Kader heraus auch lösen?
    Skripnik: Ja, man sieht, dass wir alle nötigen Sachen gemacht haben. Wir haben einen Innenverteidiger verloren und einen bekommen. Wir haben einen Spieler auf der Sechser-Position verloren, jetzt tun wir etwas. Wir haben einen Torwart auf Position 2 oder 3 verloren und haben auch etwas getan. Bezüglich der Sache mit der Konkurrenz versuchen wir auch die richtige Mischung zu machen. Und wenn einer ausfällt, müssen wir einen holen.

    Moritz Cassalette:
    Herr Eichin, ohne Namen zu nennen oder zu bestätigen wirken sie ja sehr optimistisch. Sie sind sich ziemlich sicher, dass es klappt. Woran hapert es denn jetzt noch?
    Eichin: Ja, nochmal: Wir haben heute eine PK zum Bundesligaspieltag am Samstag und ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab, wo der Spieler gerade sitzt oder ob er unterwegs ist, sondern ich werde dann wieder mit Fakten um die Ecke kommen. Es ist mir schon unangenehm, dass ich über Gerhard Tremmel sprechen muss, obwohl noch nicht alles komplett zu ist. Aber das ist einfach eine Info für euch, weil ihr gerade hier sitzt und dem Spieler vielleicht über den Weg laufen könntet. Ansonsten gibt es von mir nichts Weiteres. Erst wieder, wenn die Tinte trocken ist.

    Thorsten Waterkamp: Ja, dann sprechen wir doch über das Spiel am Wochenende. Tremmel wird auf der Bank sitzen und der Sechser, der kommen soll dann auch?
    Eichin: Ich weiß nicht, wie viel Zeit ihr hier habt. Nochmal: Wenn alles durch ist und alles funktioniert hat, ist er auch in der Lage vielleicht auf der Bank zu sitzen. Und wenn das nicht klappt – es gibt ja gewisse Abläufe, wenn man einen Transfer tätigt und die müssen auch alle eingehalten werden – dann schauen wir mal. Wir haben das auch mit Papy Djobjsadadasfaffas hingekriegt. Das war auch nicht knapp, aber auch da mussten wir auf die Tube drücken und das versuchen wir auch bei Gerhard Tremmel und vielleicht auch bei einem anderen Spieler, aber mehr gibt es dazu gerade nicht.

    Markus Balczuweit: Nochmal zur Sechser-Position? Ist er schon operiert worden, wie ist die OP verlaufen und gibt es schon einen neuen Stand was seine Rückkehr betrifft.
    Eichin: Ja, er ist operiert worden. Er hat eine Meniskusverletzung, aber er wird sicherlich die komplette Rückrunde ausfallen.
    Markus Balczuweit: Man ist ja erst nur davon ausgegangen, dass es zwei Monate dauern würde. Warum ist es jetzt doch länger? Was ist der Unterschied?
    Eichin: Das ist die Art der Meniskusverletzung. Wie gesagt da gibt es eine Prognose oder einen Verlauf und da ist die Erkenntnis nach der Operation, dass er in dieser Rückrunde nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Das ist alles.

    Hans-Günter Klemm: Eine normale Meniskusoperation ist ja nicht mit so einer letzten Ausfalldauer. Ist also noch irgendetwas anderes in Mitleidenschaft gezogen worden?
    Eichin: Ich bin jetzt kein Arzt und will jetzt dazu auch gar keine Erklärungen abgeben, sonst ist es nachher wieder falsch. Es ist nicht eine ganz normale Meniskusverletzung, sondern eine, die halt etwas länger dauert. Aber was genau, kann ich Ihnen aber auch nicht sagen. Ich habe das auch auch erst […; Klemm fällt ins Wort].

    Hans-Günter Klemm:
    Dann meine eigentliche Frage auch zum Spiel für die Sechserposition an den Trainer: Kleinheisler, ist er eine Option für diese Position und am Samstag?
    Skripnik: Alle Spieler, die bei Werder Bremen trainieren, sind eine Option für das Wochenende. Und genauso gehört auch Laszlo dazu. Definitiv.

    Thorsten Waterkamp: Wie fit ist denn der Junge? In Belek hatten Sie noch die Sorge, dass er ein wenig braucht um auf den erforderlichen Stand zu kommen.
    Skripnik: Ja genauso. Er braucht noch ein bisschen, in Form zu kommen und den richtigen Körper zu kriegen. Er hat keine richtige Vorbereitung gehabt und man merkt das er jetzt sehr gut lernt mit einer guten Trainingsbeteiligung. Man sieht, dass er das Ziel hat, fit zu sein und sich durchzubeißen. Wir müssen warten, aber für einen Einsatz ist er schon bereit.

    Markus Balczuweit: Ich will nochmal wg. Philipp Bargfrede nachhaken: Der arme Kerl hat in der Vergangenheit ja schon sehr häufig mit Verletzungen aller Art zu tun gehabt. Insbesondere auch mit Knie- und Meniskusverletzungen. Besteht die Gefahr, dass sich möglicherweise perspektivisch die Rückkehr weiter hinzieht oder dass er vielleicht gar nicht mehr spielen kann aufgrund der Schwere und der Vielzahl dieser Verletzungen?
    Eichin: Nein, davon gehe ich jetzt mal nicht aus. Das ist normal im Profisport, das ist auch bei anderen Vereinen so, dass es Verletzungen gibt, wo Spieler auch drei Monate ausfallen. Es gibt einige, die fallen sechs, sieben, acht, neun Monate aus. Davon gehen wir jetzt mal nicht aus, sondern wir wünschen dem Philipp alles Gute – er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns – und hoffen, dass er schnell zurückkommt. Aber wir gehen jetzt erstmal davon aus, dass wir die Rückrunde ohne ihn bestreiten werden müssen. Das ist nicht schön. Das ist traurig für ihn und für uns, aber das nützt nichts. Das Thema wird jetzt erstmal zur Seite gelegt mit der Hoffnung auf gute Besserung und wir gucken, wie wir das kompensiert bekommen jetzt. Das ist unsere Aufgabe.

    Malte Rehnert: Herr Skripnik, wie breit ist denn die Brust nach dem Auftaktsieg auf Schalke?
    Skripnik: Ganz normal, das ist die Bundesliga. Wir haben das erste Spiel gewonnen und das positive Ergebnis tut uns gut. Ich hoffe, dass es jetzt genauso weitergeht und die Spieler das richtig verstanden haben. Jetzt warten wir auf einen Gegner, wo jeder und auch ich sagen können, das wird ein richtig hartes Stück Arbeit. Die stehen nicht umsonst auf Platz 3. Es ist eine sehr gute, kompakte Mannschaft. Topfit alle da. Das wird schon echt schwierig.

    Reporter: Aber ist das vll. noch ein zusätzlicher Mutmacher: Im letzten Jahr war auch das erste Heimspiel hier gegen Hertha BSC. 2:0 gewonnen – dann rollte die Siegesserie.
    Skripnik: Man kann darüber spekulieren, aber nochmal: Die Statistik zeigt, dass es nicht langweilig wird. Wir wollen uns zu Hause besser präsentieren als in der Hinrunde. Das ist ein Fakt. Und ich bin selber gespannt, wir haben uns aber richtig vorbereitet auf Samstag.

    Moritz Cassalette: Viktor, die Liga staunt ja über Hertha BSC. Du auch?
    Skripnik: Ja. Ich habe ja gesagt, die sind kompakt. In der Hinrunde hat bei denen alles geklappt und alle Schiedsrichterentscheidungen haben für die gepasst. […. Unverständliche Wortfetzen von Skripnik.] Da kann man nur ein Kompliment aussprechen. Aber genauso sind die nicht unschlagbar. Das ist Fakt. Und wir können solche Spiele wie wir letzte Woche gezeigt haben. Wir können auch auf unser Glück warten und dann kannst du solche Gegner auch schlagen.

    Malte Rehnert: Herr Skripnik, wie wichtig ist es denn auch für die Köpfe, dass man vom 16. Platz wegkommt.
    Skripnik: Das Ergebnis ist ganz wichtig wie immer. Und nochmal: Wir haben noch 16 Spiele und da ist alles offen. Nicht nur für uns, sondern auch für zehn andere Mannschaften und aus diesem Grund muss man noch nicht traurige Gedanken haben. Nochmal: Wir haben letzte Woche darüber gesprochen, wann wir uns Gedanken machen müssen. Aber nicht jetzt. Jetzt sind wir fokussiert auf das Wochenende, auf Hertha BSC Berlin. Und vorbereitet.

    Arnd Zeigler: Stichwort war eben „Die Liga staunt“. Die Liga hat am Wochenende auch über Clemens Fritz gestaunt. Er ist Spieler des Spieltags geworden. Mir kommt es ein wenig so vor, als würde erst seit Sonntag erkannt, was er für eine gute Saison spielt. Könnt Ihr beide etwas zu Clemens Fritz und auch schon zu seiner Leistung, die er vorher schon gebracht hat sagen?
    Skripnik: Es überrascht mich nicht, dass er so gut gespielt hat. Und nochmal: Er hat auch schon früher gut gespielt und jetzt hat er mich ein wenig überrascht, wie gut er auch nach vorne spielen kann. Früher war er meistens der Abräumer so wie Philipp Bargfrede. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Aber nochmal: Wir sind alle froh, dass es so gut abgelaufen ist auf Schalke. Wir hoffen alle, dass es weiter so geht, aber wir wissen alle auch, dass das schwierig ist. Aber wir müssen einfach alle die Daumen drücken und ihn richtig vorbereiten, dass einen Körper kriegt und einen freien Kopf, um solche Leistungen zu bringen wie letzte Woche. Wie wichtig er ist, darüber haben wir schon 1000 Worte verloren.
    Eichin: Ja, er bringt einfach auf dieser neuen Position, die Viktor ihm gegeben hat sehr gute und auch sehr konstante Leistungen. Ganz entscheidend ist dabei die körperliche Fitness. Und da muss ich immer schmunzeln und reg mich immer darüber auf, wenn man von „Opa Pizarro“ oder „Opa Fritz“ spricht. Die beiden sind einfach fit, haben sich gut gepflegt und sind einfach professionell. Und das ist das entscheidende. Und das kommt ihm sicher zu gute. Und da gibt es bestimmt einige 28jährige, die nicht diese Fitness haben. Da spielt das Alter keinerlei Rolle. Auch für mich nicht. Das hat es bei mir auch nie, wenn ich bei Clemens einen Vertrag verlängert habe. Entscheidend ist: „Ist er fit und ist er hungrig!“ Und ja, das ist er und darum nochmal großes Kompliment, wie er sich Woche für Woche wieder pusht.

    Sven Töllner:
    Clemens hat es ja eigentlich komplett zugemacht, ob es doch noch weitergehen könnte oder gibt es da doch noch Gesprächsbedarf, wenn er so weiterspielt. Und wie ist das bei Pizarro? Wann wollen Sie mit dem mal in Gespräche einsteigen, was dessen Zukunft anbelangen könnte?
    Eichin: Ich habe zu Clemens einen sehr engen Draht und seine Meinung steht. Und das akzeptiere ich auch. Und darüber brauchen wir auch nicht mehr zu sprechen. Und beim Claudio genauso. Da haben wir auch etwas ausgemacht. Und da geht es jetzt erst einmal darum, dass wir in Bundesligaspielen Punkte machen. Und alles Weitere ergibt sich von selbst, da müssen wir jetzt nicht im Januar darüber sprechen. Irgendwann schauen wir dann nochmal, wie sich Werder entwickelt hat und wie sich Claudio entwickelt hat. Ich kann euch auch noch einmal alle daran erinnern, als er ankam und ein riesiger Hype um ihn gemacht wurde und ich damals versucht habe, das alles ein wenig runterzudrücken, um ihm keinen so großen Rucksack aufzusetzen. Und fünf, sechs Wochen später hat man dann schon von Fehleinkauf von Flop und Fehleinkauf, von zu alt und zu unbeweglich gesprochen. Und jetzt reden wir schon wieder von so etwas. Das ist typisch Bundesliga. Und darum warten wir doch jetzt erst einmal ab, wie er sich entwickelt, wie wir uns entwickeln. Für mich - wie gesagt – ist es ein Glücksfall, dass wir ihn bekommen haben. Er hat das schon mehrfahch bestätigt. Und jetzt sind wir erstmal froh, dass er hier ist.

    Niko Schleicher: Herr SKripnik, Sie freuen sich, dass Sie zu Hause spielen. Ist das wirklich so, wenn Sie an die Hinrunde denken? Können Sie sich dann wirklich freuen?
    Skripnik: Ja.
    Niko Schleicher: Weshalb?
    Skripnik: Nochmal: Weil das unsere Adresse ist: Weserstadion. Und wir haben meistens hier die Zuschauer, die hinter uns stehen. Wir tun für die alles und die wissen das. Wir geben Vollgas. Natürlich gibt es Tage, da klappt das nicht. Aber wir sind ehrlich und sachlich zu uns und unsere Sache. Genauso bereiten wir uns jetzt aufs erste Heimspiel vor.


    Markus Balczuweit: Gibt es die Überlegungen nach der Negativstrecke in der Hinrunde zu Hause, jetzt etwas zu verändern am Ablauf, um diese Negativserie reißen zu lassen?
    Skripnik: Du kannst da nicht immer wechseln oder tauschen oder radikale Sachen machen. Du kannst natürlich etwas verändern, etwas klüger machen. Das versuchen wir jedes Mal. Und mit der Analyse haben wir festgestellt, dass uns die Aggressivität gefehlt hat. Wir haben das bedacht und etwas härter trainiert als früher und deshalb lassen unsere Spieler einen positiven Eindruck zurück bei mir wie gegen Schalke. Da waren wir an Ende fitter als der Gegner. Wir haben die Zweikämpfe gesucht und gewonnen und deshalb war das ein kontrollierter Sieg für uns. Ich gebe zu, zu Beginn waren wir etwas ängstlich oder nervös. Aber zum Schluss war das so, wie wir das haben wollen. Wenn wir die Mannschaft mit dem Stand vergleichen, als wir das Team übernommen haben: Da konnten wir nur mit Standardsituationen die Tore machen. Jetzt haben wir schon echtes Fußballverständnis. Die Jungs wollen sich entwickeln. Das sieht man schon. Fehler passieren, aber nochmal: Die grundsätzliche Entwicklung unserer Spieler ist schon enorm gut. Schlecht ist nur, dass die Ergebnisse leider nicht passen und auch nicht mit unseren eigenen Erwartungen übereinstimmen. Wir haben schon Fortschritte gesehen und werden uns auch weiter verbessern.

    Journalist: Herr Skripnik, Sie sagen, Sie waren am Ende fitter als der Gegner. Pal Dardai sagt auch, dass Fitness ein elementares Erfolgsrezept bei ihm ist. Erwarten Sie, dass das Spiel Samstag auch ein Stück weit ein Abnutzungskampf wird, bei dem es darauf ankommt, wer am Ende ein klein wenig mehr gelaufen ist.
    Skripnik: Das kann der entscheidende Faktor sein, aber genauso auch nicht. Niemand weiß, was kommt. Meine Vorbereitung versucht, alle Dinge ruhig durchzutrainieren und alles richtig zu machen. Aber dann kommt immer etwas, was du nicht erwartet hast, dann geht da was schief. Aber so ist Fußball. Dieses Spiel ist berühmt und so weiter. Ganz wichtig wird vielleicht auch die individuelle Klasse der Spieler. Dass sie topfit sind und mental stark zum Spiel kommen. Das kann auch ein wichtiger Faktor sein. Unser Vorteil ist, dass wir zu Hause spielen. Wir wollen besser sein als die. Das ist der Fakt. Ich bin überzeugt, dass die Jungs richtig heiß auf dieses Spiel sein werden.

    Malte Rehnert:
    Wird es denn die Raute geben, eventuell auch mit Claudio Pizarro auf der Zehn?
    Skripnik: Malte, kommst Du zu mir, erzähle ich dir, was ich spiele. Jetzt kann ich nicht sagen, wie wir spielen. Diese Fragen kommen jede Woche, jeden Donnerstag …
    Gemurmel eines älteren Herren: … immer das Gleiche …

    Niko Schleicher: Dann frage ich ganz was anderes: Die Deutsche Handballnationalmannschaft hat es ins Halbfinale der Handball-EM geschafft. Da spielt auch ein glühender Werderfan mit: Finn Lemke, 2,02m, Abwehrchef geworden, ein Shootingstar. Interessiert Sie Handball, schauen Sie das und haben Sie für ihn auch eine Botschaft?
    Skripnik: Ich kann nicht sagen, dass ich ein Fan dieses Sports bin. Aber die Ergebnisse gefallen mir natürlich sehr. Und ich habe [den Handball-WM Titel für Deutschland] 2007 erlebt. Wir haben damals Training gehabt mit der U17 und sind mit der Mannschaft ins Vereinsheim bei Platz 11 gegangen und haben mit der ganzen Mannschaft das Finale geguckt anstatt zu trainieren. Nochmal: Sehr positive Ergebnisse. Genauso beim Tennis. Da steht jetzt auch eine Deutsche im Finale. Das ist sehr gut. Aber was soll ich da raten dem Mann? Der ist ein Fachmann und weiß selber mehr als wir und ich hoffe, dass es weitergeht und sie im Halbfinale Norwegen schlagen und dann im Finale stehen.

    Thorsten Waterkamp: Die Frage mit der sonst eingestiegen wird: Weitere Ausfälle fürs Wochenende haben wir nicht?
    Skripnik: Verletzt? (schüttelt mit dem Kopf)
    Thorsten Waterkamp: Alle fit?
    Skripnik: Die, die letzte Woche gefehlt haben sind weiterhin in der Reha. Santi hat gestern das zweite Training verpasst, weil er eine Pause braucht. Aber er wird heute trainieren und sich richtig vorbereiten für das Wochenende.
     
  2. :eek::eek:
    Das hast Du abgetippt? Mein lieber Scholli, äh Christian.

    Vielen Dank für die Mühe.:daumen:
     
  3. gushido

    gushido

    Ort:
    NULL
    Danke Christian :daumen:

    Das fand ich sehr interessant zu lesen. Vor allem erkennt man doch die Unterschiede zwischen einem Medienprofi Eichin und Skripnik. Auch wenn es nicht seine Muttersprache ist, sollte er doch mal an den Formulierungen arbeiten. Ich bin mal gespannt was das Spiel am Wochenende bringt. Und natürlich was unser neuer 6er leistet. Die Skepsis ist ja bei allen da, aber lassen wir ihn erst mal 6-7 Spiele machen
     
  4. Sheldor

    Sheldor

    Ort:
    Baden-Württemberg
    Kartenverkäufe:
    +6
    Vielen Dank dafür!! Sehr lesenswert :daumen:
     
  5. jepp vielen vielen Dank für die Mühe!
     
  6. svk72

    svk72

    Ort:
    Marburg
    Erste Frage, TE gibt es was zu sagen? TE: "Nein" VS ergänzt: [Unverständliche Wortfetzen von Skripnik.]

    Ich finds sau lustig aber ich will echt nicht als Journalist mit denen arbeiten müssen :grinsen: