Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. Eigentlich haben wir andere Baustellen, als Parteien zu beschimpfen, die in dem Land zu Hause sind in welchem wir unser Trainingslager abhalten.
    Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig... und so müssen wir uns entweder entschuldigen, oder unsere Zeit und unser Geld für einen Prozess verschwenden der so überflüssig ist wie ein Kropf.
     
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  2. Lübecker

    Lübecker

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    Ich frage mich, ob die Befürworter hier im Forum sich in ihren jeweils bereisten Ländern auch öffentlich in Foren gegen nicht genehmen Parteien oder Verhältnissen äußern, oder passiert das nur hier in sicherer Deckung aus dem Forum?
    Für mich hat das Verhalten gegenüber politischen Parteien auch mit Benehmen, gerade in fremden Ländern, zu tun, aber das ist ja, wie oft gesagt, auch mitunter Glücksache.
     
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  3. Also ich habe das nicht in Foren gemacht, wohl aber persönlich in Österreich selbst. Die sichere Deckung aus dem Forum wäre weniger risikobehaftet gewesen, denn erstmals bin ich in einem Bus Richtung Talstation auf österreichische Nazis getroffen. Damals noch als Schüler und natürlich waren wir als Gruppe total stark :D Die Sache ist im Grunde nur deswegen nicht handfest eskaliert, weil wir vorne und die hinten im Bus waren. Das ganze hatte sich dann bis zum Ausstieg beruhigt, speziell, weil einerseits unsere Lehrer uns eingenordet haben und b) weil wir schlicht viel mehr waren und die uns deswegen nicht aufreiben konnten (nur verbal halt).

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass jede/r im Schengenraum tun und lassen kann, was er oder sie möchte. Wir sind Europäer und wenn in einer Nachbarprovinz in Europa, in diesem Fall Österreich, die Dinge schief stehen, darf und muss man da auch aktiv werden. Umgekehrt gilt das selbstverständlich auch wenn in einer österreichischen Nachbarprovinz, zb Deutschland, ähnliches passiert.
     
  4. Sehe ich fast alles komplett anders. Werder kennt die FPÖ ganz bestimmt gar nicht und hat österreichische Bürger und Wähler pauschal verunglimpft. Das ist ein vollkommen inakzeptables Verhalten. Wir Deutschen meinen wohl immer noch irgendwelche Ideologien verbreiten zu müssen. Man stelle sich vor eine österreichische Mannschaft kommt ins Trainingslager nach Bremen und die Linken haben einen Wahlstand nebenan. Und dann fängt der österreichische Club an zu posten "Klare Kante gegen RAF Terroristen".
    Werder hat sich damit ein übelstes Eigentor geschossen. Spalterischer und intoleranter und pauschaler geht's ja gar nicht mehr. Wer sowas unterstützt sollte sich fragen, ob er genug Bildung genossen hat. Mit pauschalen, intoleranten und spalterischen Parolen ist man nicht mehr weit entfernt von dem was man in Frage stellt. Das ist doch jedem klar denkenden Menschen bewußt das sowas nur zur Spaltung führt. Das ist ja zündeln pur. Voll daneben und menschenverachtend und oberflächlichster Internetstil, dazu demokratieverachtend...... was wollen se jetzt dafür .... nen Orden? ...mal sehen ob Werder noch reagiert. Ich glaub sie wissen das sie da scheisse gebaut haben ....
     
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  5. Woran hast Du denn die österreichischen Nazis erkannt? :D ... und Du weißt das viele Aggressoren/Despoten meinten oder aktuell meinen in anderen Ländern steht was schief und dann fährt man da mal eben hin und richtet alles ... ;) etwas mehr Respekt vor der Meinung anderer wäre wohl angebracht:confused:
     
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  6. Da Österreich nicht bspw. Kambodscha oder Vietnam ist (um nur 2 Beispiele zu nennen), fällt es mir sehr leicht, in (teil-)öffentlichen Debatten entsprechend Stellung zu beziehen, danke für deine Besorgnis.
    Gastfreundschaft in allen Ehren, aber Nachkömmlinge faschistischen, antisemitischen und rassistischen Gedankenguts sind m.E. klar zu benennen. Wenn dein 'Ehrgefühl' oder was immer dich zu dieser Anmerkung bewogen hat, die klare Positionierung gegen derartiges Gedankengut verhindert: Deine Entscheidung.
    Versuch' nicht, mir meine weg- oder schlecht zu reden.
     
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  7. Für mich bleibt es ein Eigentor bei dem Werder nur verlieren kann. Rückzieher oder Prozess mit absehbarem Ausgang.


    Zu dem Thema allgemein: irgendwer sagte mal... so etwas muss eine Demokratie aushalten. Und die FPÖ ist ein Teil Österreichs und derer Demokratie. Im umgekehrten Falle wäre wohl die Rede von "inneren Angelegenheiten".
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juli 2022
  8. Ich finds gut, man bezieht Stellung und steht hinter dem Motto "Werder gegen Rassismus"...:schal:...mein Lieblingsschal. Vielleicht hätte man anstatt "Klare Kante gegen Nazis" eventuell etwas höflicher "Klare Kante gegen Rechts" schreiben können...ach ne, war schon richtig so.

    Allein die Reaktionen der Angesprochenen "Sollen‘s in Buntland den Regenbogen-Ramadan feiern"...:wink:
     
  9. Nicole

    Nicole

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    Ich finde den Tweet mit dem Foto vollkommen angemessen.

    Wäre es ein AFD-Werbeplakat gewesen, wäre der Tweet auch passend gewesen. Höcke darf man nicht grundlos Faschist nennen.

    Es gibt eine lange Liste mit rechtsextremen/rechtsradikalen „Fehltritten“ dieser Partei bzw. ihrer Politiker, aus denen ganz klar hervor geht, dass Nazi durchaus eine passende Bezeichnung ist. Die Liste ist lang, ich kürze ab:

    - Spitzenpolitiker erzählte, dass „Mein Kampf“ das letzte Buch war, das er gelesen hat.

    - Lokalpolitiker Wunschkennzeichen 88, hierbei wurden weitere Taten seiner Familie festgestellt und mit Haftstrafen bestraft.

    - Tragen Shirts mit Reichsadler.

    - Roma und Sinti als antiziganistisch beschimpft.

    - Wiener FPÖ-Chef bezeichnet COVID als Asylantenvirus.

    - FPÖ setzt Politiker auf die Kandidatenliste, die durchs Zeigen des Hitlergrußes aufgefallen sind.

    - Urheber eines Protokolls der rechtsextremen „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“.

    - Abgeordnete sind in der Gruppe „Deutsches Reich“.

    - Tragen Tattoos, die sehr stark verbotenen NS-Symbolen ähneln.

    - Verherrlichung NS-Gedankengut.

    - „Schütze Deine Rasse, es ist das Blut Deiner Ahnen!“, war in einem Posting der offiziellen Facebook-Seite der FPÖ Vöcklamarkt zu lesen.

    - Ein stellvertretender FPÖ-Ortsparteichef einer Pinzgauer Gemeinde bezeichnet das französische Fußball-Nationalteam nach dem WM-Sieg auf Facebook als „Kongoaffen“.

    Von Werders Seite aus sehe ich keinen Fehler. Zu Werders Einstellung passt der Tweet, zu Werders Werten passt der Tweet, folglich ein stimmiges Bild. Ich unterstütze das :top:.
     
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  10. Springer Stiefel, weiße Schnürsenkel, Glatzen, ausländerfeindliche Dreckssprüche. Da gab es keinen Raum zum interpretieren, lupenreine Naziskinheads wie aus dem "Lehrbuch". Daran habe ich die österreichischen Nazis erkannt.

    Du darfst der FPÖ oder wem auch immer gerne Respekt zollen. Ich tue das nicht, ich verachte sie.
     
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  11. Ich schäme mich für den politischen Auftritt von Werder in Österreich. Die FPÖ ist eine demokratisch gewählte Partei. Im Gastland benehme ich mich entsprechend oder bleibe zu Hause!!
    Und dieses politische Gutmenschentum hat für mich im Sport nichts zu suchen. Ebenso Regenbogenfähnchen in der Nationalmannschaft. Werder soll sich auf den Sport konzentrieren und alles für den Klassenerhalt nächste Saison tun.
     
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  12. Dafür ist in erster Linie die Mannschaft inkl. Trainerstab zuständig. Und nicht irgendein Admin auf Twitter.
    ;)
    Und unterstützt du die AFD auch, weil die eine demokratisch gewählte Partei sind?
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juli 2022
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  13. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Ich schäme mich für Aussagen wie diese.
    Politik und Sport sind untrennbar miteinander verbunden. Man kann seine Stimme gegen rechts, egal wann, egal wo, gar nicht oft genug erheben.
    "Gutmenschentum" als negativ behafteten Begriff zu verwenden tut sein übriges dazu...
     
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  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ja, sie ist eine demokratisch gewählte Partei. Aber das impliziert nicht den Automatismus, dass sie eine Partei ist, die ohne Wenn und Aber demokratische Werte vertritt.

    :tnx:
    Wobei Extremismus nicht nur ein politisches, sondern auch bzw. in erster Linie ein gesellschaftliches Problem ist. Und daher ist es richtig und wichtig, dass ein gemeinnütziger Verein wie Werder Bremen mit seiner gesellschaftlich-sozialen Verantwortung Stellung gegen Extremisten bezieht - und wenn es "nur" in Richtung einer Partei geht, bei die Schnittmengen zum Extremismus unübersehbar sind. Ob dies allerdings in der Form passieren muss, dass man sich in einem Gastgeberland über eine dort ansässige Partei äußert, darüber lässt sich mMn diskutieren.
     
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  15. Die FPÖ bekommt rein gar nichts von mir und das ist genau das was Werder auch hätte tun sollen .... gar nichts. Dieses stumpfe alles und jeden als Nazi zu bezeichnen verpufft doch im Nirvana mittlerweile. Man darf nicht so pauschalisieren, dann bedient man sich genau dieser oberflächlichen menschenverachtenden Mittel wie sein Gegenüber. Und im Trainingslager in Österreich, wo man freundlich empfangen wird, stößt man damit vermutlich auch noch eine Menge von Leuten vor den Kopf, die mit der FPÖ gar nix zu tun haben. Das war kontraproduktiv hoch 100. Das ist kein Kampf gegen Nazis. Das ist dumpfes Parolenschwingen .....vollkommen unverständlich, wer das genehmigt hat!
     
  16. Bitte weiter so differenziert :tnx:
     
  17. Na ganz offensichtlich ja nicht :)

    Oh doch, die Zeit zu differenzieren ist vorbei. Wer sich entschlossen hat (ich rede jetzt von Deutschland) einer Partei beizutreten, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung kämpft und daher auf der Liste vom Verfassungsschutz steht, der braucht nicht mehr differenziert betrachtet zu werden. Eine Partei, die einen lupenreinen Nazi wie den Höcke nicht nur duldet, sondern in Führungspositionen stellt, aktiv zu unterstützen, macht einen wie gesagt entweder zum Nazi oder zum Unterstützer von Nazis. Da gibt es keine Grauzone mehr.

    Menschenverachtend ist es, wenn man Menschen beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft, Geschlecht oder Religion abwertet, diskriminiert, verfolgt und tötet. Für seine Handlungen hingegen ist jeder Mensch selbst verantwortlich und Kritik daran, auch härteste, sollte man bitte nicht auf ein Level mit derlei stellen. Kann man natürlich tun, wir leben schließlich in einem freien Land. Spricht dann aber auch für sich.

    Wenn man mit Kritik an Rechtsradikalen auch anderen vor den Kopf stößt, dann sollte man sich tatsächlich einen neuen Ort für ein Trainingslager suchen, denn dann ist das betreffende Land nicht mit Werders Grundsätzen vereinbar.

    Also die Reaktionen sagen deutlich was anderes, ich finde weiterhin, Werder hat genau richtig gehandelt.
     
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  18. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Ich finde FPÖ, AFD und wie se Alle heissen auch Scheisse.
    Soll Werder die ignorieren und gut wär gewesen.
    Da so ein Fass aufzumachen, naja.
    Auf die Liga konzentrieren.
     
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  19. Und dann? Wie hier schon mal geschrieben worden ist, reichen die Netzwerke der Rechtsradikalen viel tiefer in die Gesellschaft als die meisten wissen. Und dann immer so "ignorieren und gut is", nicht pauschalisieren, etc. pp. Wir als Gesellschaft sollten aufwachen und mal aktiv realisieren, was jahrelang um uns herum passiert (ist). Ich glaube zwar, dass Trump und Putins Krieg einigen die Augen öffnen, aber dennoch muss hier die Gesellschaft hingucken und den Scheinwerfer auf jene richtgen, die unsere Art zu leben und uns zu organisieren, zerstören wollen. Und das schaffen sie, wenn wir weggucken, ignorieren und Verständnis zeigen (Wutbürger, betroffene Bürger, etc...)
     
  20. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    "vermutlich"
    Ich vermute nicht.

    Würde sich ein Verein aus dem Ausland hier in Deutschland in einem Trainingslager aufhalten und bei einer AfD Aktion nebenan auch gegen rechts stellen, wäre das genauso richtig wie das, was Werder jetzt getan hat.
     
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