Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. Und für Schwimmbadsanierung? ....oder hat er den Leuten etwa nicht gesagt was dafür alternativ bewerkstelligt wird!
     
  2. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Verwendung von Steuergeldern ist jedoch kein individuelles Wunschkonzert, sondern sollte allen Anforderungen / Bedürfnissen zumindest einigermaßen gerecht werden.

    Die Polizeileistungen bei Fußballspielen werden doch weiterhin aus Steuermitteln finanziert. Kernpunkt der Diskussion sind doch "nur" die Mehrkosten für Risikospiele.

    Wie sollen Gebühren die Allgemeinheit "schröpfen", wenn sie jeweils nur für bestimme Leistungen zweckgebunden sind?

    Wie soll der "Staat" = das Land Bremen mehr Kohle haben, wenn für Risikoheimspiele von Werder Polizeibeamte aus anderen Bundesländern angefordert werden und diese Einsätze gemäß der Gebührenordnungen der jeweiligen Länder an die dafür zuständigen Landesbehörden bezahlt werden müssen?
     
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  3. Ach weißt du, solche Diskussionen führe ich nicht mehr. Es gab wohl Umfragen zu Mäurers Vorgehen. Das Schwimmbad kommt von mir. Umfragen haben die Eigenschaft, das sie sich auf ein Thema fokussieren. Wenn du einen Umfragekatalog erstellen möchtest, nur zu :)
     
  4. Ist ja nett, daß Du auf alles so individuell eingehst, aber das ändert nicht soviel .....
    Natürlich sind Steuerausgaben kein individuelles Wunschkonzert und alles was ich schrieb ist nur eine kleine bescheidene Meinung. Aber im Austausch finden sich durchaus auch Gesprächspartner, die darin ebenfalls einen Umverteilungsprozess und ein Risiko für Werder sehen....
    Tja wie soll wohl über Gebühren die Allgemeinheit geschröpft werden? .... das ist hier die Frage, .... in dem ganz viele Veranstaltungen demnächst unter "Risiko" laufen und so Veranstaltungskosten steigen und "JA", wir die die Karten dann kaufen, eben die Zeche zahlen. Es werden dann eben Teile der Allgemeinheit geschröpft.
    Ich bleib bei meiner Meinung, unter der Argumentation (und dem Gesetz natürlich) "das Kosten für Risikospiele dem Steuerzahler nicht zuzumuten ist" (es können im übrigen allerhöchstens Teile der Steuerzahler sein, denn eine Ausnahme kenne ich schon), hat der Staat (Land Bremen) mehr Kohle in der Tasche. Ob das per Definition keine Steuererhöhung ist, sondern Gebühren ist für mich unerheblich und meine Taschenrechner App auf dem Handy, sieht darin auch keinen Unterschied.
    Muß ich den letzten Hinweis, "wie das Land Bremen dann mehr Kohle haben soll" wirklich erklären, wenn die zusätzlichen Polizeikosten, über Gebühren von Werder getragen werden, anstatt aus dem vorhandenen Steuerbudget des Landes Bremen beglichen werden?
    Also wenn das netto nix bringt, dann frag ich mich was Bremen da vor hat?
    Natürlich geht es NUR um die Kohle und vielleicht um so´n "wir zeigen dem reichen Fußball, das wir am längeren Hebel sitzen" Ding. Herzlichen Glückwunsch zu dieser sehr fragwürdigen, destabilisierenden Maßnahme!
     
  5. Ach ja,
    da werden politische Entscheidungen auf iuristischem Weg ausgetragen, um eine Legitimation zu erreichen, da sie ungerecht sind.

    Politik soll in meinen Augen Ungerechtigkeiten bereinigen und nicht erzeugen.
    Natürlich kann das Land Bremen und sein Initiator Werder an den Kosten beteiligen, die Ungerechtigkeit besteht aber darin, dass 17 andere Bundesländer es nicht machen. Die Aussagen, dass sie nachziehen, finde ich dreist unverschämt, da Werder jetzt bezahlen muss und nicht wenn die anderen auch nachziehen. Herr Mäurer sollte in die Kirche gehen, da geht es um Glauben und Hoffen.
    Betrachtet man die Fakten jetzt, muss Werder als einziger Verein zahlen,
    sehr gerecht.
    Zumal sollte man sich überlegen, wenn man hier schon statistische Werte anführt, wie viel Prozent sind ein siebzehntel,
    einer von 17 macht eine tolle Zustimmung,
    Bundesliga wird nicht im Bundesland Bremen gespielt, sondern in allen Bundesländern
    und auch da fallen Risikospiele mit Beamten aus Bremen an und nur Werder muss bezahlen
    und das ist Fakt.


    :heul:
     
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  6. War auch etwas provokativ von mir gemeint, ;) weil ich von diesen Umfragen so gar nichts halte. Kenne die Umfrage nicht, aber wenn man die Leudde fragt, "Soll Werder, (ne besser noch) die reiche DFL teile der Polizeikosten übernehmen und dadurch Steuern gespart werden", na dann wundert mich das nicht 100% das bejaht haben. Aber die Frage ist suggestiv, es wird kein Hintergrundwissen geliefert ein JA entspricht außerdem dem Mainstream und man steht auch noch gesellschaftlich gut da, wenn man da mit JA antwortet. Kannste vergessen sowas, da kriegste nie nen fundiertes Meinungsbild! Und damit möchte ich keinesfalls sagen, das irgendwelche Befragten unehrlich oder gar beschränkt sind. Ich würde pauschal wahrscheinlich auch JA antworten. Allerdings nicht mehr nach dieser Diskussion.

    Nein, man muß das ganze schon im Kontext erfragen unter Aufzeichnung sämtlicher Risiken und Chancen für Werder und das Land Bremen und dazu noch erklären wofür man das Alternativ ausgibt und ein bißchen politische Aufklärung betreiben. Erklären wohin das führen kann, öffnet das ggf. die berühmte Büchse, warum machen das andere Bundesländer nicht. Mal die Steuerbelastung in diesem Land mit anderen vergleichen und und und ...... Und dann kommt es auch noch darauf an, wen Du befragst. Wir können die Abfrage ja mal 100 Hardcore WerderFans stellen, mit dem entsprechenden Hintergrundwissen.

    Das mit den Umfragen ist allerdings wirklich kein Bremer Politik Problem. Das zieht sich überall durch .....
     
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  7. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das hat mit "wir zeigen es dem reichen Fußball" doch gar nichts zu tun. Alles, was über die übliche Polizeiarbeit hinausgeht, muß vom Verursacher gemäß der geltenden Gebührenordung bezahlt werden. Wenn du z.B. nur einen kleinen Verkehrsunfall verursachst und die Polizei die Scherben und Trümmelteile von der Straße kehren muß, flattert dir als Verursacher für den Schaden von der zuständigen Polizei-Behörde eine Kostenrechnung für den Mehraufwand ins Haus. Oder ist es dir etwa lieber, daß der Staat allein die Kosten für das Beseitigen der Unfall-Trümmer übernimmt? Wäre natürlich auch eine Möglichkeit; nur ließe sich das dann nur über eine deutliche Erhöhung von Gebühren oder Steuern finanzieren, wobei bei letzterem die Allgemeinheit - und so mit auch du - die Zeche zahlen müßte. Möchtest du etwa für die Aufräumarbeiten blechen, die ca. 2,5 Mio.Autofahrer durch Verkehrsunfälle verursachen? Wohl kaum, oder?
     
  8. Ist für mich nicht vergleichbar weil es vermutlich flächendeckend gilt und nicht wie bei dieser Risikospiel-Kapriole NUR FÜR WERDER. Bei den Gebührenbescheiden wird VOLL UND GANZ DER KOLATERALSCHADEN VON WERDER BREMEN IN KAUF GENOMMEN und damit eine nicht gerade Werder freundliche Politik betrieben, das ist meine Meinung, weil WERDER ohnehin schon steuertechnisch eh viel leistet und schlechthin das Aushängeschild für die Stadt ist. Davon profitieren alle und so strukturstark ist Bremen ja nun nicht gerade. Man hätte Werder hier nicht weiter schröpfen müssen und die nicht beantwortete Frage bleibt bestehen, was passiert mit dem zusätzlichen Geld. Muß ja nen dicker Hund sein, wenn man ein Destabilisierung des Aushängeschildes billigend in Kauf nimmt. Zudem ist für mich nach wie vor die spalterische Haltung der Bremer Politik das fragwürdigste an der ganzen Sache ........ Werder gegen die DFL anzustacheln ...... GEHTS NOCH?!?

    Das das ganze Werder bei der DFL Ansehen und Einfluss nimmt ist doch sonnenklar. Der Schaden ist JETZT SCHON wahrscheinlich viel höher einzuschätzen als der Materielle.
    Dein Beispiel mit den Unfällen ist da sehr gut und das meine ich nicht ironisch, sondern eher dankbar. Wie stell ich mir das vor?
    ......
    Man sitzt dann also so im Rathaus rum und weiß nicht mehr EIN noch AUS vor Geldknappheit, obwohl eigentlich das Steueraufkommen in diesen Land (auch Bremen) reichen sollte. Na ja, jedenfalls kommt dann der Chefcontroller an und brüllt alle zum Rapport bzw. zum brainstormen, wo noch zusätzlich nen paar Dollars generiert werden können. Heini Meier brüllt sofort laut los "Beseitigung von Unfallschäden und Ölspuren" brüllt er, da können wir noch ein paar Steuern eintreiben. "Gebühren nennen wir das, Gebühren", wird er sofort von der Kommunikationsbeauftragten korrigiert. ABER "Gute Idee" konstatiert sie im ebenfalls, das kriegen wir mit dem Satz "da wollen wir den Steuerzahler nicht mit belasten" locker verkauft. Der Chefjurist ergänzt: "und ich weiß auch schon wo wir das durchboxen..... bei meinem guten Nachbarn, der allerdings sehr verdient ist um diese Stadt. Aber der hat nunmal seit Jahren ein Auto was Ölspuren auf die Fahrbahn macht und rechtlich geht da was". Skepsis macht sich breit, will man wirklich diesen netten und gut zahlenden Nachbarn noch mit zusätzlichen und periodenfremden Rechnungen behelligen?!? Das könnte ihn schon finanziell ganz schön treffen und er wäre zunächst der einzige der zahlen müßte. Dann die geniale Idee von Heini Meier, der schon seine Beförderung wittert:" Wir stellen die Beseitigung der Ölspuren der letzten Jahre einfach der einzigen Firma die dafür zuständig ist in Rechnung". Die hat eh Kohle satt und so kann man als Sozi auch wieder ordentlich glänzen. "Super so machen wir das", sind sich alle einig, obwohl die Rechtsabteilung schon zu bedenken gibt, das nach dem Verursachungsprinzip die Rechnungen dann doch wieder an den netten Nachbarn weiter belastet werden. Aber das ist egal, schließlich hat man sich aufgemacht eine neue Ära der Umverteilung anzustreben. Nachdem man die Rechnungen rausgeschickt hat rät man dem Nachbarn auf jeden Fall gegen die Weiterbelastung der Rechnungen vorzugehen, man wolle ja schließlich nicht ihn damit belasten, beteuert man, verpackt in politischer Glaubwürdigkeit. Als der Nachbar das hört erwidert er vollkommen empört: "Aber ich arbeite doch für diese Firma und bin in einem Abhängigkeitsverhältnis, wie soll ich dagegen vorgehen". Er ist verzweifelt, aber wenigstens kann er sich jetzt erklären, warum er versetzt wurde und unlängst ne Abmahnung wg. Schlechtleistung erhalten hat ....... ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2019
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  9. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Franky is not amused
     
  10. Würde Werder mal mehr gegen seine schwierigen Fans machen, dann würden auch nicht so viele Risikospiele dabei sein. Wenn man aber nichts dagegen macht (siehe mit Phyro), dann kommt so etwas dabei raus und das auch zurecht.

    Es kann ja nicht sein, dass bei einem Fußballspiel so viel Polizei nötig ist, weil sich Gruppen von "Fans" nicht benehmen können. Das gibt es in kaum einer anderen Sportart. Gruß Franky
     
  11. Bei Risikospielen keine Gäste Fans mehr:)
     
  12. Ist das nicht zu hoch ins Blaue geschossen,
    als ob Werder auf gewaltbereite Schläger einwirken könnte, die Randale machen wollen,
    die würde ich auch nicht Fans sondern siehe oben nennen,
    und schwierig auch nicht, siehe oben,
    und wenn jedes Abbrennen gleich bedeuten würde, das daraus ein Risikospiel werden würde, hätten wir nur solche.
    Zumal ist es mehr als fraglich eine Verbindung von Phyro und siehe oben herzustellen,
    sehr ins Blaue, mach lieber dasselbe.

    :kaffee:
     
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  13. Begründung:
    zu teuer

    :)
     
  14. Genau und deshalb zahlt Werder auch lieber die Strafen. Werder macht einfach zu wenig. Wenn ich alles durchgehen lasse, dann passiert genau das, was jetzt keiner haben will.

    Wer ist denn Mieter im Stadion und muss sich um Sicherheit kümmern? Phyro und Randale gehören nicht ins Stadion. Auch nicht umzu. Das siehst du in keiner anderen Sportart. So viel Polizei ist nur im Fußball notwendig und das geht über den normalen leider meist hinaus.

    Die gewaltbereiten Schläger oder Zündler sind doch sicher bekannt bzw. sind so gut wie immer im Stehblock zu finden. Warum kommen sie immer noch ins Stadion? Wenn Werder will, dann stehen sie draußen. Gruß Franky
     
  15. Ich gebe Dir selbstverständlich in Deinem Anspruch vollkommen Recht, das Pyro und Randale NICHT zum Fußball oder Sport gehören (auch nicht zum friedlichen Miteinander generell), das ist wohl bis auf wenige Ausnahmen der Anspruch aller. Aber diese wenigen Ausnahmen sind schwer zu identifizieren und wenn man einige aussperrt nach erfolgreicher Identifikation (was schon schwer bis unmöglich genug ist) springen andere in die Bresche. Außerdem ist nicht garantiert, daß sie nicht während des Spiels ums Stadion marodieren. Zudem wird Werder gg. den HSV trotzdem als Risikospiel eingestuft werden von der Polizei! Zuviel gesunde Rivalität, die sich aber trotzdem punktuell entladen könnte.

    Und das es nicht in anderen Sportarten oder Veranstaltungen auch Verrückte gibt glaube ich nicht. Was der Fußball wohl ziemlich exklusiv hat sind die Massen und dafür hat Vater Staat einfach genug Sicherheitskräfte einzuplanen und diese auch zu bezahlen. Meine Meinung und die hab ich ganz bestimmt nicht exklusiv!

    Es ist so wie es ist. Bremen hat sich entschieden in den ideologischen Krieg zu ziehen und sein liebstes Kind anzuschießen und sich auf Werders Rücken zusätzliche Einnahmen zu verschaffen und das wird auf lange Sicht den Genossen wieder Wählerstimmen kosten, davon bin ich überzeugt (sogar auf Bundesebene). Auf lange Sicht verlieren beide, Werder an Geld und die Bremer Regierung an Zustimmung mit so einer Kapriole.

    Aber Hauptsache mit der Ideologie durch die Wand ohne wenn und aber und ohne Weitblick!
     
  16. Ich meine, dass es sich Werder zu leicht macht. Die gewaltbereiten Fans sind sehr wohl zu identifizieren und mit Satdionverboten zu belegen. Ich könnte mir beim SVW vorstellen, dass man die Persönlichkeitsrechte über die Hausordnung im Stadion stellt. Auf der ganzen Welt geht es, Täter mittels Software erkennungsdienstlich zu behandeln. Demnach wäre das in Bremen auch möglich, wenn man es denn will.
    Der ergangene Bescheid ist nicht vom Himmel gefallen. Das BVG in Leipzig hat entschieden und nun muss bezahlt werden. Wenn ich als Person bei Rot über die Ampel fahre, bekomme ich auch einen Bescheid.
    Baumann beklagt sich über die Politik in Bremen und die mangelnde Unterstützung. Der ganze Verein und zumindest seine früheren Altvorderen sind doch Mitglied der SPD und haben sogar Ämter dort innegehabt, vgl. Willi Lemke. Das sind ihre eigenen Genossen, die ihnen dieses Verfahren eingebrockt haben. Die Genossen in Niedersachsen, siehe Pistorius, fanden das Verfahren nicht gut. Gleiche Partei unterschiedliche Bewertung.
    Es sollte nun mal langsam dem Letzten klar sein, was das für das neue NLZ bedeutet. Vom Land Bremen kommt nichts. Ich würde auch vermuten, dass der SVW das längst weiß?!
    Es ist auch richtig, dass Werder einen hohen Wert für das Land Bremen besitzt. Die 319 Mio€ erschienen mir arg hoch, aber sei es drum. Das Land hat für sich entschieden, dass sie für einen Markenträger nichts machen wollen, dann ist es eben so. Die Mehrheit in Bremen sieht das ganz genauso, vgl. letzte Wahl. Und an Herrn Baumann: das ist Demokratie. Es gibt politische Mandatsträger, die ihrem Gewissen folgend, Entscheidungen treffen. Nicht mehr und nicht weniger ist passiert. Das hat er als Bürger zu akzeptieren. Aber es bleiben ihm rechtstaatliche Mittel, dagegen vorzugehen. Das ist auch Demokratie.
     
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  17. gersche

    gersche

    Ort:
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    Auf die 90% Zustimmung beziehen sich ja viele, aber die Umfrage ist auch schon länger her und zu dem Zeitpunkt hatte man sicher noch mit einem anderen Ausgang gerechnet, als es nun der Fall ist. Der erhoffte Dominoeffekt ist bisher ausgeblieben, weil andere Bundesländer (bisher) einen Mehrwert in ihren Fußballvereinen sehen und/oder erst einmal ganz entspannt abwarten, wie es nun weiter geht. Ich glaube aber auch, dass auf Kurz oder Lang andere folgen werden, weil es relativ leicht einzunehmende Gelder sind.
    Ich persönlich sehe das eher kritisch (wenn ich auch die Politik z.T. verstehen kann), da am Ende die Vereine bezahlen müssen und die das auch wieder nur auf die Fans umlegen. Somit bezahle ich Steuern (u.a. für Polizeieinsätze) und muss mit meiner Eintrittskarte ebenfalls die Polizeieinsätze mittragen.
    Bisher reden wir ja nur von den Hochsicherheitsspielen, die Frage ist wie weitreichend es dann ausgelebt werden kann und ob sämtliche Veranstalter für Volksfeste o.ä. ebenfalls zu Kasse gebeten werden können. Es bleibt abzuwarten wohin die Reise geht, wie und was genau definiert wird. Ich hoffe nicht dass es dazu führt, dass Vereine die Finanzierungen von Fanprojekten hinterfragen, da die Kosten für die Polizei ja ohnehin anfallen, dann dürfen sie auch gerne was zu tun bekommen (überspitzt). Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob die Leistungen der Polizei (die ja dann vom Verein bezahlt werden) auch reklamiert werden können (Schlechtleistungen, Nichterbringung, Fehlverhalten...). Auch die Position der DFL in dem ganzen Prozedere und die (willkürliche?) Weiterbelastung der Kosten ist nicht geklärt. Da sind einfach zu viele Fragezeichen. Auf Werder-Seite hat man sich nun Luft verschafft (was auch mal wichtig ist), sollte nun aber zusehen Gegenschritte einzuleiten.
     
  18. Da hat Baumi mal gar nichts dran zu akzeptieren. Demokratie heißt schon gar nicht Tabuisierung oder Mundverbot, im Gegenteil. Diese Polizeikosten Kapriole ist zu kritisieren bis zum Sanktnimmerleinstag, damit auch der letzte merkt, WAS für Entscheidungen da getroffen werden. Eine extrem Werder unfreundliche und ohne Weitblick. Dazu die Einmischung in das Verhältnis Werder/DFL ist unmöglich. Das zeigt wieder sehr genau wie die Genossen sich verhalten......spalterisch in alle Richtungen. Alleine schon das sie keine Einigung zwischen Werder und Rathaus hinbekommen haben, obwohl sie in beiden Einrichtungen wohl vertreten sein sollten, zeigt die Abgründe auf!
     
  19. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
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    Das ist von Bremer(Senats-) Seite für mich völlig unausgegoren. Diese Hochrisikospiele finden z.B. doch auch in Hamburg statt, das sind doch auch Bremer Beamte im Spiel. Geht dann auch eine Rechnung nach Hamburg oder fallen diese Einsätze unter Amtshilfe? Und für mich eein wesentlicher Punkt, wie beziffern sich die Einsatzkosten? Wer bestimmt die Hochrisikospiele? Wer bestimmt die Zahl der Beamten? Wie werden die Einsatzzeiten festgehalten? Welche Stundensätze für welche Beamte? Von wann bis wann welche Anzahl von Beamten?
    Für mich mehr Fragen als Antworten
     
  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    @beckstown

    Wir beiden werden bei der Thematik wohl kaum einen Konsens finden, weil du die Angelgenheit primär aus die ideologischen Ebene als Werder-Fan betrachtest, ich dagegen überweigend aus sachlichen bzw. rechtlichen Aspekten.

    Als Werder-Fan sehe ich es auch als ungerecht an, daß Werder derzeit der einzig Leittragende davon ist. Jedoch als Steuerzahler in Bremen finde ich es ebenso ungerecht, daß durch eine Nicht-Weiterbelastung über die Mehrkosten für Risikospiele das Geld an anderen Stellen fehlt. Z.B. um beim Sport zu bleiben, im Breitesport, wo viele Sportstätten marode (s. der Hinweis von @FatTony mit dem Schwimmbad) sind und Vereine um ihre Existenz kämpfen bzw. nur durch Fusionen überleben können, von denen es in den letzten Jahren hier in Bremen einige gab (z.B. Tus Eintracht + TvdB -> SG Findorff, SG Oslebshausen + TV Grambke -> SGVO Bremen oder VfB Komet + TuS Arsten -> Komet Arsten). Der Breitensport ist elementar wichtig, denn er hat nicht nur eine gemeinnützige, soziale Aufgabe, sondern er bildet auch das Rückgrat des Leistungsports. Ohne guten Breitensport ist es schwierig, Spitzensport zu ermöglichen; es kommt ja nicht von ungefähr, daß außer Werder und dem Tanzclub Grün-Gold sonst kein Spitzsport in Bremen beheimatet ist, so daß abseits vom Fußball viele talentierte Einzel- und MannschaftssportlerInnen woanders ihr Glück suchen müssen. Es ist z.B. traurig, daß es in dieser Großstadt seit der Schließung des Uni-Bads kein wettkampftaugliches Schwimmbecken zur Verfügung steht.

    Deinen Worten bezüglich des Schwimmbads nach scheint dir das egal sein, was auch dein gutes Recht ist, jedoch müssen die Interessen vieler Beteiligten berücksichtigt werden und nicht nur eines einzelnen. Die Politik hat schon bei der Deutschen Bahn den Fehler begangen, das Prestigeobjekt ICE-Netz (welches aufgrund der Verspätungen, Ausfällen und Pannen keines ist) auf Kosten der Nahverkehrsverdingen zu forcieren, so daß viele Menschen vom Zugverkehr abgehängt werden (und somit länge Anfahrten mit dem Auto, Bus oder Taxi zu einem Bahnhof in Kauf nehmen müssen - soviel zum Thema "Umweltfreundlichkeit der Bahn"...), so daß der Vorstoß der Politik in Bremen im Grundsatz richtig ist, die Mehrkosten für Risikospiele in Rechnung zu stellen, damit z.B. der Breitensport nicht "abgehängt" wird. Daß Werder derzeit der alleinige Leidtragene ist, ist selbstverständlich auch nicht korrekt; daher ist zu hoffen, daß andere Bundesländer aufgrund der durch diesen Präzedenzfall entstandenen Rechtssicherheit nachziehen bzw. alle Beteiligten, d.h. Politik, Vereine und die im Elfenbeinturm sitzende DFL einen Konsens z.B. in Form eines Fonds finden, damit Werder nicht der alleinige Leidtragene bleibt. Denn losgelöst vom Urteil des BVG ist der Profifußball in Deutschland - anders als der Breitsport - wirtschaftlich so stark, daß er nicht auf indirekte staatlichen Subventionen in Form von nicht berechneten Mehrkosten für Risikospiele angewiesen ist.

    Sicher, die Proficlubs generieren durch den Konsum und Übernachtung von Stadionbesuchern hohe zusätzliche Steuereinnahmen. Doch damit die Tragen der Kosten für den Mehraufwand bei Risikospielen negieren zu wollen, ähnelt der Arroganz von Unternehmen und wohlhabenden Menschen wie z.B. einem gewissen Uli Hoeneß, die sich durch ihr Steueraufkommen dazu legitimiert fühl(t)en, Steuern zu hinterziehen.
     
    Kappel1973 und Eisenfuss57 gefällt das.