Monica Lierhaus

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Marco77, 5. Februar 2011.

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  1. leider wahr
     
  2. Man könnte ihr auch mit einem weniger fürstlichen Salär auf die Beine helfen.
     
  3. Anis

    Anis

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    Sicher. So viel müsste man nicht verdienen. Aber wie hier schon jmd. schrieb - Frank Elstner soll sogar noch mehr für den Job bekommen haben. Das ist doch das gleiche wie im Fußball, dass die Gehälter zu hoch sind. Ändert aber doch nichts an dem eigentlichen.
     
  4. Masa

    Masa

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    hier muss ich dir leider mal zustimmen.
     
  5. big fish

    big fish

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    Natürlich kann man Witze über jeden Menschen machen. M.E. kommt es aber darauf an, wie man die Witze macht und mit welchen Hintergedanken, d.h. ob man damit jemanden z.B. demütigen will o.Ä.

    Den Witz in deiner Aussage suche ich übrigens immer noch. Kannst du bitte mal erklären, was daran ein Witz war?
     
  6. gelöscht

    gelöscht Guest

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  7. Egal ob Maddins Bemerkung lustig oder unlustig war:
    Peinlicher für Behinderte als dies ist die mit spitzen Fingern geführte Diskussion darüber, ob man solche Sachen machen darf.

    Ich finde es zwar nicht schlimm, Lierhaus diesen Job zu geben. Die ARD hat wahrscheinlich eine Art moralische Pflicht, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Und wahrscheinlich auch eine rechtliche sie irgendwie weiterzubeschäftigen. Ob das so dotiert werden muss ist die Frage. Aber bei den Fernsehanstalten bekommen so viele Nieten und Luschen Geld in den Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) geschoben, dass man sich da nicht beschweren sollte, wenn es eine trifft, die behindert ist.
    Aber wenn sie sich in der Öffentlichkeit zeigt, muss sie auch mit Diskussionen und Witzen leben. Und da halte ich es mit Harald Schmidt: Auch Behinderte haben ein Recht Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) zu werden.

    MFG dkbs
     
  8. Ich frage mich gerade, wie witzig manche das fänden, wenn sie selber so einen Schicksalsschlag zu bewältigen hätten.

    Ich finde es teilweise wirklich erschreckend, wie wenig Empathiefähigkeit manche hier an den Tag legen.
     
  9. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass hier auch nur einer nicht mit diesem Schicksal mitfühlt? Dein Einwand hat mit dem eigentlichen "Problem" überhaupt nichts zutun.
     
  10. Masa

    Masa

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    Ich glaube, da sind wir uns alle einig: dieses Schicksal wünscht sich niemand.
    Ob und wie weit man darüber Witze machen kann/darf/will, ist jedem selbst überlassen- da muss man kein Fass deswegen aufmachen.
    Was mir im Umgang mit vielen Behinderten aber aufgefallen ist, dass die meisten Menschen absolute Berührungsängste haben und den Behinderten mit Samthandschuhen anfassen und am besten jeden Satz fünf mal abändern, damit man ihnen um Gottes Willen keine Behindertenfeindlichkeit vorwerfen kann.
    Das weist den Behinderten aber wieder als etwas anderes aus.
    Und genau das gefällt vielen Behinderten nicht- die wollen einfach so genommen werden, wie du und ich auch. Und untereinander macht man doch auch mal einen Scherz auf Kosten einer Person. In dem meisten Fällen über eine Schwäche. ;)

    (auch wenn ich dich zitiert habe, spreche ich damit nicht explizit dich an, Bine :knutsch:)
     
  11. Ihr schreibt hier ständig von "Behinderten".

    Erstens ist Monica Lierhaus nicht behindert, und zweitens ist der Begriff totale Schubladeneinordnung. Es ist verständlich, dass der Begriff in umgangssprachlichen Diskursen mit Bekannten fällt, in der Öffentlichkeit sollte man damit vorsichtig sein. Als was ihr die Forumsposts hier erachtet, ist jedem selber überlassen.

    Aber Monica Lierhaus mit Behinderten gleichzusetzen - und zwischen den Zeilen geschieht das hier - und diesen Begriff auch noch derartig zu verwenden ist viel diskriminierender als maddins Witz.
     
  12. Danke zoggg für deine Bemerkung :tnx: ... so etwas in der Art wollte ich auch gerade schreiben.
     
  13. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ja, man würde eher sagen, dass Frau Lierhaus in Folge einer Krankheit beeinträchtigt ist, zumal sich ihre zustand seit ihrem sagen wir mal grenzwertigen Auftritt bei der goldenen Kamera doch erheblich gebessert hat. Man kann ihr nur wünschen, dass sich dieser Prozess weiter fortsetzt - vor allem aber hätte man sich gewünscht, dass dies (wie z.B. bei Gaby Köster) möglichst weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit passiert. Früher waren Tod und Krankheit, aus Pietätsgründen, ein Tabu in der Fernsehunterhaltung, aber das gilt wohl nicht mehr.
     
  14. In dem Feld würde man korrekt sagen, dass sie eine Schädigung hat. In diesem Fall geht es konkret um ihre Stimme, aber auch ihre Motorik ist eingeschränkt.
    Aus einer Schädigung kann eine Beeinträchtigung entstehen.

    Eine Behinderung ist hingehen kein Zustand einer Person, sondern immer eine Beziehung zwischen einer beinträchtigten Person und anderen menschen / dem Umfeld. Behindert bin ich nicht, sondern behindert werde ich.
    Wenn es aufgrund meiner Einschränkungen nicht möglich ist, irgendwo dran teilzunehmenm, werde ich behindert. Ihr steht doch auch nicht auf der Autobahn hinter dem Schleicher und seid selber die Behinderten. Darauf würde nie jemand kommen - stattdessen ist derjenige Schuld, der euch behindert und wird ab einem gewissen Maße sogar juristisch verfolgt.

    Wenn es dann aber nicht mehr darum geht, dass man selber pünktlich bei der Arbeit ist, dann sind es auf einmal die individuellen Menschen, die behindert sind.

    Monica Lierhaus ist auf einem Weg der Besserung und schon wieder sehr selbstständig. tendenz: Weiter steigend. WEgen einer durch den Schlaganfall bedingten Schädigung der Stimme ist die jetzt behindert?
    Sagt mal, wer von euch ist eigentlich Brillenträger?

    Zum gab es die "people First Bewegung", nach der sich endlich durchgesetzt hat, dass man "Menschen mit behinderung".
    In anderen Ländern ist das sogar im offiziellen Jargon angekommen. Nur in die deutschsprachigen Länder bekommen das nicht auf die Reihe. Das offizielle Dokument wird hier immer noch mit "Behindertenrechtskonvention".

    Nominalisiere ich ein Adjektiv wie "behindert" zu "Behinderten", so stigmatisiere ich sofort, weil ich diese Zustand betone. Scheiß doch auf alle Charaktereigenschaften, die der Mensch ansonsten hat. Das ist wie in der Schule mit den Zuteilungen, die mancher Lehrer macht und auf denen er seine Beurteilung aufbaut.
    "Der Fritz ist der Schlaue", "die Lieselotte ist die Wilde", "der Maddin ist halt eben ein Ruhiger."
     
  15. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    zoggg, ist ja alles richtig, was du schreibst, aber das ist genau die Art von Diskussion, die mir in Deutschland mächtig auf Senkel geht.

    Hier wird irgendein Begriff ganz unbedarft, ohne irgendwelche bösen Hintergedanken verwendet, und irgendwer übernimmt dann eine, vielleicht sprachlich auch richtige Interpretation, und zack siehts sich derjenige, der das Wort ausgesprochen hat in einer Ecke, in der er eigentlich nichts zu suchen hat.
    Irgendwie ist das so eine typisch deutsche Diskussion. Übrigens ist das dann genau die Diskussion, die dazu führt, dass Menschen vor Menschen, die aufgrund irgendwelcher Merkemale anders sind, fünfzehn mal überlegen, was sie eigentlich sagen "dürfen" und was sie nicht sagen "dürfen". Und genau das merken, dann auch diese Menschen wiederum.

    Aus meiner eigenen Erfahrung heraus muss ich sagen, dass ich während meiner Schulzeit und den Umzug vom Dorf in die Stadt nur eine Person kannte, die sich als schwul geoutet hatte. Man hat natürlich peinlichst vermieden irgendwelche Sprüche zu machen oder Witze zu erzählen etc.pp.. In den letzten zehn Jahren, nicht nur allein wegen meiner Parteizugehörigkeit :D, habe ich unheimlich viele Schwule und Lesben kennengelern, und ich weiss mittlerweile, dass mit niemanden mehr über Schwulenwitze lachen kann, als mit diesen. Vor allem über Klischees....
     
  16. Ich stimme dir zu das ML mit Sicherheit nicht die Behinderung hat wie manch ein anderer aber sie ist seit ihrer Krankheit körperlich beinträchtigt und dies kann man sehr wohl als Behinderung in Folge einer schweren Krankheit gelten lassen. Wieviel % man dafür bekommt muss das Gesundheitsamt bzw. der Facharzt entscheiden. Behinderung ist ja nicht gleich Behinderung. ;)

    Ansichtssache. Ich jedenfalls fande den Spruch nicht lustig aber auch nur weil ich den Witz nicht gesehen habe und immer noch nicht sehe. Das Behinderte/Körperlich beinträchtigte mit Samthandschuhen angefasst werden müssen finde ich übrigens nicht. Dies wollen die meisten ja auch gar nicht. :) Vom Gesetz her gilt ML mit Sicherheit als Behindert und somit darf man sie auch als diese betiteln. Aber wie gesagt Behinderung ist nicht gleich Behinderung. Ich würde zB. eher sagen sie hat eine Behinderung als sie ist behindert. :)

    Hab das Grenzwertig mal entfernt da ich es anders sehe aber ansonsten :tnx:

    Als sie ins Koma fiel bzw. versetzt wurde konnte sie überhaupt nicht bestimmen was an die Öffentlichkeiut gelangte und was nicht. Hier kann man den Verwandten/ARD ruhig einen Vorwurf machen denn der Bild usw. geht es einen Dreck an welche Sympthome dazu geführt haben. Dann war es eine lange Zeit ruhig um sie bis zu ihrem Auftritt bei der Goldenen Kamera. Danach wieder sehr lange ruhig bis zu diesem Interview und wo das jetzt sonderlich viel ist darf man mir gerne erklären.

    Ich jedenfalls freue mich über neue Infos zu ihrer Genesung denn ich würde mich sehr darüber freuen die für mich beste Moderatorin wieder im Bereich Fußball zu sehen. Und ich wiederhole mich gerne noch einmal nur wer in den Medien steht bleibt interessant für neue Jobs/Angebote. ;)

    Zu Gaby Köster: Ich sehe hier kaum einen Unterschied nur das diese eben nicht bei der Goldenen Kamera war sondern bei diversen Sendungen von RTL wie zB. Stern TV, Spiegel usw. Und auch hier wurde über Krankheit, Fortschritte und Zukunft berichtet und Köster gab Auskunft. ;)

    :tnx:
     
  17. gelöscht

    gelöscht Guest

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    @zogg

    Ja, das stimmt sicherlich größtenteils.

    Wobei ich diese "behindert-wird-man" Ideologie bereits während meines Zivildienstes für falsch gehalten habe. Behinderung hat immer ein objektives Moment, das man mit der permanenten Einforderung von "Barrierefreiheit" z.B. nicht aus der Welt bekommt. Man stelle sich doch vor, man wird, noch dazu durch eine eigene Unachtsamkeit, plötzlich querschnittsgelähmt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich unter diesen Umständen von anderen behindert fühlen würde, das käme höchstens noch erschwerend hinzu. Insofern steckt im Wort "Behinderter" immer auch ein objektives Moment. Es ist eben nicht eine reine Stigmatisierung wie Lieselotte ist die Fleißige und Brave (weil Lieselotte gegen diese Rolle rebellieren und aus ihr ausbrechen kann) weil "die Fleißige" ein Verhalten meint, also performativ ist, wogegen man aus einer Querschnittslähmung nicht ausbrechen kann, weil sie eben nicht performativ, sondern essentialistisch ist.
     
  18. @felis: Ich möchte niemanden in irgendeine Ecke stellen, weil du mit der Führung der Diskussion recht hast. Ich habe nur mal die wissenschaftliche Seite dargelegt.
    Deswegen habe ich auch dazu geschrieben, dass man im lockeren Smalltalk die Formulierung natürlich verwendet.
    (So verwendet man auch viele grammatikalische Unsinnigkeiten, mit deren Auffindung Bastian Sick seit Jahren seit Geld verdient, in dem er öffentlich Korinthen über den deutschen Volksmund kackt.)

    Ich unterstelle da niemandem Böses. Deswegen soll ja auch nach meinem Beitrag jeder für sich entscheiden, inwieweit man dies als smalltalk oder fachliche Diskussion ansieht.

    Es kann aber schnell passieren, dass eigentlich gute Beiträge zu dieser Thematik unsouveräner werden. Die meisten leute aus der Materie hauen das sofort um die Ohren. Ich bin da liberaler - liberal, das müsstest du doch gut finden. ;)


    @Hragor: Jede renommierte Klassifikation aus dem Bereich sieht Behinderung immer im Zusammenhang mit dem Umfeld. Ärzte können nur Schädigungen diagnostizieren und als Folge dessen eine Behinderung einschätzen, indem sie das prozentual annehmen. Dass der Arzt sagt, zu wieviel prozent eine Person behindert ist, ist eben wieder genau besagter Annahmefehler.


    @maddin: Dass man ein Mindestmaß an Barrieren nicht wegschaffen kann, ist richtig. Für viele Betroffene wird ein Maß an Barrieren immer bestehen bleiben. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Maß trotzdem aus der Beziehung Umfeld-Mensch resultiert und nicht vom menschen selber ausgeht.

    Das einzige, was man sagen könnte ist, dass die Gefahr besteht, dass man sich selber psychisch extrem runter zieht. Da steht man sich dann selber im Weg.

    Man hat als betroffener denke ich nicht das Gefühl, dass einem permanent Leute im Weg stehen. Da stimme ich zu. Das gibt den Betroffenen aber nicht den Namen, behindert zu sein.
     
  19. big fish

    big fish

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    zoggg hat doch eben erläutert, dass die Diskussion in anderen Ländern auch geführt wurde. Und sogar mit Ergebnis.
    Natürlich muss man nicht jedem, der "Behinderter" ganz unbedarft sagt, gleich was unterstellen. Aber man kann ihn doch für Sprache sensibilisieren.