Immer noch Champions-League-Chance?

Dieses Thema im Forum "Borussia Dortmund - Werder Bremen" wurde erstellt von Babylon, 3. April 2010.

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Haben wir noch eine realistische Chance auf die Champions-League?

  1. Ja! Wir haben noch eine realistische Chance auf den Champions-League-Quali-Platz!

    76 Stimme(n)
    33,6%
  2. Nein! Für uns geht es nur noch um die Europa-League!

    150 Stimme(n)
    66,4%
  1. Vom Potential her gehören wir in die CL. Und das haben wir in den letzten Spielen - ausgenommen natürlich Dortmund zuletzt - nachdrücklich bewiesen. Bis zu Platz 3 sind es ganze 5 Punkte. Und die sind machbar - abgerechnet wird erst zum Schluss.
     
  2. JenSch

    JenSch

    Ort:
    Wolfsburg
    Kartenverkäufe:
    +3
    Na ja nachdrücklich würde ich nicht sagen. Gegen Bochum z.B. war schon sehr viel Glück dabei. Und gegen die Top Teams der Liga haben wir erst einen Sieg - und das spricht Bände. Und gegen wen spielen wir alles noch? Sind ja nur Wolfsburg, Schalke und Hamburg, für die es ja alle um nix mehr geht...
    Aber die Mannschaft fängt ja schon wieder an von der CL zu reden.
    Zitate aus der Bild:"Clemens Fritz: „Wir wollen Wiedergutmachung.“ Freiburg soll büßen! Mesut Özil macht klar: „Wir wollen alle restlichen Spiele gewinnen! Dann kann es noch klappen.“

    Nur dieses mal sollen sie mal weniger reden sondern auch mal Taten folgen lassen - auch gegen die Top Teams!
     
  3. Aber genau das ist doch das Problem: das Potential stimmt, die Leistungen sind aber nicht entsprechend. Da ist das Dortmund-Spiel nicht die Ausnahme, sondern entspricht der Regel.
    Gegen die (mit Verlaub) schwächeren Mannschaften fallen Werders Defensiv-Auszeiten nicht so ins Gewicht, Mannschaften wie nicht zuletzt Dortmund wissen die zu nutzen.
    Ebenso nützt das ganze Potential nichts, wenn es an der Konstanz mangelt. Das zeigt doch das Beispiel von M. Özil mehr als deutlich. Das Potential nützt ebenfalls nichts, wenn es an taktischer Disziplin mangelt. Die Leistungen der einzelnen in der Viererkette sind in Ordnung, der Verbund hat leider zu oft vogelwilde Moment. Der defensiven Mithilfe verweigert sich zudem M. Marin nahezu komplett - was man gut in Kauf nehmen kann, wenn er solche Offensivqualitäten beweist wie im Jahr 2010.
    Dennoch: die mannschaftliche Geschlossenheit ist weit von dem entfernt, was vom unbestritten vorhandenen Potential möglich ist. Ich würde mich - natürlich - über die CL freuen. Aber Werder war in dieser Saison wohl nicht besser als Platz 5. Und vor allem machen mir die oben angeführten Probleme Angst, wenn ich an auf dem Papier schwächeren Gegner in der CL denke: die stehen hinten kompakt und diszipliniert und haben vorn einen schnellen Stürmer ... Gruselig ...
     
  4. Die mannschaftliche Entschlossenheit, wie Du sie nennst, ist völlig intakt. Kämpfen tut sie, Fußballspielen kann sie, die Fehler abstellen muss sie. Dass wir nicht Konstant das Optimum abrufen, hat nur wenig mit der Qualität des Kaders zu tun, sondern damit, dass einfach zu viele Fehler gemacht werden. Fehler, die vermeidbar sind, Fehler die man abstellen kann. Das Können ist zweifelsohne vorhanden und die Moral auch - die Auftritte gegen Valencia waren für dieses Fazit doch spiegelbildlich.
     
  5. Oh, ich sagte nicht Entschlossenheit, sondern GEschlossenheit. In meinen Augen ist das ein wichtiger Unterschied.
     
  6. Wobei mir eben jene Entschlossenheit gegen DO oder auch S04 und HH in dieser Saison doch gewaltig fehlte. Besonders zu Beginn der Partien...
     
  7. Den nachfolgenden Willen, das Ding umzubiegen, kann man der Mannschaft in den Spielen gegen Valencia oder Dortmund aber nicht in Abrede stellen.

    Das Problem ist, wie Du schon schreibst, dass die Mannschaft erst mit dem Rücken zur Wand stehen muss, bevor sie begreift.
     
  8. Richtig. Das ärgerliche ist deshalb gar nicht, daß sie generell keinen Willen oder keine Moral zeigen würden, sondern eben oftmals erst dann, wenn die Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) am dampfen ist. Siehe auch die Partie in Nürnberg, wo man erst 0:2 zurückliegen muß, bis man aus dem Quark kommt, um dann noch zu retten, was dann oft nicht mehr zu retten ist. Ich "freue" mich dann auch am Ende weniger darüber, daß man noch einen Punkt recht glücklich mitnahm, sondern ärgere mich vielmehr darüber, daß die Einstellung nicht von Beginn an so war, wie sie eigentlich sein müßte.
     
  9. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Sehe ich nicht so. Da sollten wir schon unterscheiden. Wir spielten weder ein anderes System noch war die grundsätzliche Ausrichtung anders. Das Ganze wurde bloß anders interpretiert, weil es andere Spieler nicht genauso umsetzen konnten wie die, die vorher da waren. Was sich nachteilig auswirkte, denn es ist immer schwerwiegend, irgendein System und eine Philosophie "einfach nur durchzuziehen", statt dieses dem Spielermaterial anzumodellieren. Gerade das unterscheidet aber gute Trainer von mittelmässigen.

    Und das Resultat dessen benennst Du richtig....
    :tnx: ;)
    Nö, Fussball ist weitgehend beschrieben. Es sind Kleinigkeiten, die sich, egal in welcher Spielklasse, insofern negativ oder positiv auswirken, wie es die sportliche Leitung schafft, mit der vorhandenen Qualität des vorhandenen Spielermaterials gewinnbringend umzugehen. Indem eine Taktik/Ausrichtung/Philosophie GENAU DANACH entwickelt und damit die wahrscheinlichen Zufälligkeiten auf ein Mindestmaß reduziert werden. Und das fehlt mir irgendwie bei Schaaf.
    Das ist das Abstruse an der Sache, was mir immer nicht in den Kopf geht. Sowas öffentlich zu erzählen und dann so eine Formation in Dortmund auf den Rasen zu schicken.
    Naja, ich habe ihn eher als Zweckfussballer, denn als herausragenden Strategen in Erinnerung. ;)
    Das frage ich mich manchmal auch. Wirklich genau weiss ich`s auch nicht. Evtl. fällt es bei uns auch nur deshalb mehr auf, weil anderswo in der Regel bei langen Formtiefs diese Spieler viel schneller aus der Mannschaft genommen werden.
    Ein zweiter Grund könnte aber auch sein, dass bei uns viel zu lange an Spielsystemen festgehalten wird, in denen die Spieler nicht zurechtkommen oder eben diese Spieler immer wieder in ein solches eingebaut werden, ohne dass diese auf die Spieler ausgerichtet wird.
    Ich tippe ganz wüst, dass es genau daran lag. Denn die Tatsache, dass der Ausfall eines jungen, gerade erst in dieser Saison integrierten defensiven Mittelfeldspielers sofort zu defensiver und systembedingter Instabilität führte, zeigt mir jedenfalls, auf welch tönernen Füssen diese "neue Stabilität" stand. Wir haben erstens oftmals viel zu viel rein offensiv veranlagtes Personal auf dem Platz, zweitens wenig Strategen, die variabel im Spielverlauf auf Partie und Gegner einwirken können und drittens reagiert Schaaf selbst viel zu spät, wenn ein System ganz offensichtlich, aus welchen Gründen auch immer, zu gewisser Zeit einfach nicht funktioniert.
     
  10. Mick_666

    Mick_666 Guest

    :tnx:
    Richtig, aber dieses Problem führt automatisch wieder, wie genannt, zur "alten Leier".

    Ich sehe auch die hoch stehende Viererkette nicht per se als das ursächliche Kardinalproblem. Sinn und Zweck einer sich weiter nach vorn verschiebenden Abwehrkette ist ja a) die Räume eng zu machen, damit gleichzeitig b) das Spiel in die gefährliche Zone des Gegners und weg vom eigenen Strafraum zu verlagern und dadurch c) die Steilpässe des Kontrahenten schon weiter vorn im Ansatz zu verhindern.

    Das Ganze funktioniert aber nur, wenn a) die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und somit die Ordnung gehalten wird, b) das Pressing absolut greift und c) das taktisch-strategische Denken auf zentralen Positionen ausgeprägt ist. Andernfalls wird diese Maßgabe schnell zum Boomerang und explodiert wie ein platzender Dampfkessel. Erst recht, wenn das Selbstvertrauen in der Mannschaft fehlt. Exemplarisch aus Bremer Sicht waren da doch die beiden aufeinander folgenden Partien gegen Bayern und in Gladbach. Die Mannschaft war bereits durch Nierderlagen und eine sieglose Serie verunsichert. Aber diese riskante Spielerei wurde dennoch so weitergemacht, obwohl c) schon über die ganze Saison fehlte und das mangelnde Selbstvertrauen auch noch a) und b) einschränkte. Das Resultat dessen waren massenweise Konterchancen für Bayern und dieses Konter-Desaster in Gladbach. Genau an dieser Stelle muss aber ein Trainer entgegenwirken, indem er vorher reagiert, wenn erste Anzeichen erkennbar sind und nicht erst, wenn es die fünfte Niederlage hagelt. Gegen Hertha hat er`s dann in den Griff bekommen.

    Was ich auf Deinen Beitrag damit sagen will: Auf abnehmende taktische Disziplin und mangelnde Konstanz muss zuallerst der Trainer reagieren, individuelle Fehler wie das frühe 0:1 gegen Valencia sind einzelne Fälle, da kann er dann wirklich wenig machen und muss wegen dem Spielstand auf diese Taktik zurückgreifen. Oft ist es aber von Beginn an der ultimative Normalzustand. Und das kann und darf eigentlich nicht sein.
     
  11. Hach man könnte hier jetzt sooooooooooooooooooooooooooooo viel zitieren :lol: .

    Wenn mich mal wieder die ganzen (Irrationalen)Meckerer aufregen, weiß ich, wo ich meine Aufmunterung bekomme.