Gleichberechtigung / Genderneutrale Sprache

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Felissilvestris, 19. Dezember 2020.

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  1. Die Quote gibt es, um die immer noch bestehende strukturelle Benachteiligung von Frauen auszugleichen.
    Wer hat denn sowas gesagt?

    Ansonsten kannst du ja mal über dein "leben und leben lassen" nachdenken. Das sagen in der Regel nämlich immer nur die Leute, die vom aktuellen Status Quo profitieren und ihn deswegen bewahren wollen.
     
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  2. Ex-akt!
     
  3. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Nö! Weil man eben hauptsächlich Frauen im Justizdienst eingestellt hat und Männer sich da zum Teil auch einfach gar nich mehr bewerben. Habe ich vor dem Hintergrund auch nicht.

    Was die Frage angeht, wo man denn herkommen, so habe ich mich deswegen nie beleidigt oder diskriminiert gefühlt. Meine arabische Abstammung ist Teil von mir. Fasse das eher als Interesse an meiner Person auf. Wer sich deswegen angegriffen fühlt hat schlicht ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein. Da ist aber nicht der Staat gefragt, sondern vielleicht wäre empowerment angesagt.
     
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  4. Das war mir in der Form gar nicht bewusst, habe jetzt ein wenig gegoogelt. Offenbar funktioniert die Quote im höheren Dienst, jedenfalls lese ich, dass viele Bundesländer bei ihren Amtsgerichten auf dem Weg zur 50% sind oder diese sogar schon überschritten haben, insgesamt aber immer noch Männer in den höchsten Gerichten dominieren. Also: Weitermachen.
     
  5. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Ich weiß auch nicht warum es immer direkt negativ ausgelegt wird, wenn man nachfragt, wo derjenige ursprünglich herkommt, wenn er offensichtlich fremdländisch aussieht.
    Ja, es mag Menschen geben, die es negativ meinen aber doch nicht Alle.
    Es mag auch Leute geben, denen es völlig egal ist wo derjenige herkommt.
    Mich persönlich interessiert es schon, gehört doch auch dazu, dass man sich dafür interessiert welchen Ursprung mein Gegenüber hat.
    Wieso muss da gleich ein rassistisches Motiv vermutet werden?
     
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  6. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Das ist ein in der Justiz ein seit gut zehn Jahren anhaltender Trend. Auch weil die Besoldung in einigen Bundesländern am Anfang nicht doll ist und die meisten Richter mit R1 anfangen und auch mit R1 pensioniert werden. Mittlerweile sind die Quotenregelung deswegen auch ausgesetzt. Glaube man sprach vor einigen Jahren schon mal etwas spöttisch von der „Vergrundschulung der Justiz“, was den Kolleginnen im Justizdienst aber absolut nicht gerecht wird.

    Zu mir persönlich: ich fühle mich in Summe weder benachteiligt noch privilegiert. Alles was ich bislang erreicht habe, habe ich mir erarbeitet. Da bin ich bis zu einem gewissen Grad auch stolz drauf. Dabei gab es einige Aufs und Abs, aber das gehört eben einfach zum Leben. Genauso wie gewisse Ungerechtigkeiten. Daran kann man kaputt gehen oder eben daran wachsen. Da ist jeder seines Glückes Schmied. So erziehe ich übrigens auch meine Töchter. Sie sollen selbstbewusst auftreten und wissen, dass es eben keine Geschenke im Leben gibt.
     
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  7. Und du erziehst deine Töchter vermutlich auch dazu, dass sie gegen bestehende Ungerechtigkeiten nicht vorgehen sollen, denn "leben und leben lassen" oder?

    Hab ich schon mal geschrieben: ist ja schön, dass du damit klarkommst bzw. keine oder wenig Diskriminierung erfahren musstest. Das lässt sich aber eben nicht generalisieren und anderen Menschen haben da andere Erfahrungen gemacht, sind nicht so gut damit klargekommen und sind daher keine FDP-Wähler geworden, die eine "friss oder stirb"- Mentalität propagieren.
    Wer hat denn das nu eigentlich gesagt? Wäre schon an einer Quelle interessiert, um das ganze einordnen zu können.
     
  8. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Das ist genau das Gequake was ich nicht mehr hören kann.

    Wie eben schon geschrieben gehen die weitaus meisten Richter im R1 ins Berufsleben und mit R1 auch wieder raus. Es gibt einfach wenig Beförderunggsstellen. Die meisten Richter sitzen nun mal am AG oder LG und die werden fast alle mit R1 besoldet. Der Flaschenhals beginnt dann schon bei den OLGen. Schau dir mal an wie groß die OLG Bezirke in Niedersachsen sind. Wie viele AGe und LGe sind unter dem OLG. Schau dir an wie viele Richter es an den OLGen gibt und wie viele Richter an den AGen und LGen. An den Fachgerichtsbarkeiten sieht es kaum anders aus.

    Um an ein Bundesgericht zu kommen sollte man schon einige Jahre Berufserfahrung haben. Die Ausnahme ist da ein wenig das Bundesverfassungsgericht. Das sind alles hochkompetente Leute, aber gehen halt nicht immer den Weg durch die Gerichtsbarkeit alleine. Da sind Hochschulprofessoren oder Politiker darunter. Natürlich mit herausragender Fachkenntnis. Das dies mehr Frauen werden wird sich allein über die Jahre geben, da wie gesagt im Justizdienst der Länder die Frauen mehr sind als die Männer. Habe ich übrigens überhaupt kein Problem mit, wenn es gute Kolleginnen sind. Bin mit denen immer gut klar gekommen. Als Anwalt bin ich nur einmal mit einem Richter aneinandergeraten der mich meinte Anschreien zu müssen. Aber für meinen Mandanten musste er am Ende doch entscheiden.
     
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  9. Woher solltest du das auch wissen wenn du es selber nie erleben musst(est)? Um deine Frage zu beantworten:

    - Wo kommst du her?
    - Berlin.
    - Nein ich mein, wo kommst du wirklich her.
    - Ah, Köpenick
    - Ne ich mein....
    Ich frage die Leute ja auch nicht aus welchem Kaff im heutigen Polen jemand stammt wenn dessen Name offensichtlich slawische Wurzeln aka Osten hat. Wo kommt Bildungsministerin Karliczek her? Polen, Tschechien, Slowakei? Allein: Was spielt es für eine Rolle? Keine natürlich weil sie glaube ich irgendwo aus der Ecke Osnabrück oder so stammt und es auch egal sein sollte.
     
  10. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Wenn es doch egal ist, wie du sagst ist es doch auch kein Problem oder sollte es sein zu sagen wo man herkommt oder seine Wurzeln hat.
    Möglicherweise nervt es den ein oder anderen aber es muss doch nicht zwingend eine böse Absicht beim Fragenden dahinterstecken.
    Bei mir wäre es reines Interesse ohne Hintergedanken, nennen wir es Smalltalk.
     
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  11. Du verstehst es nicht (kein Vorwurf). Wenn du diese Frage als Heranwachsender ständig gestellt bekommst, dann droht sich im schlimmsten Fall in dir etwas festzusetzen und zwar: Für die anderen bin ich keiner von ihnen. Genau solche Leute kannte ich früher, die haben dann nur noch von "den Deutschen" gesprochen. Und sich unter ihresgleichen in Gruppen getroffen. Obwohl sie hier geboren und aufgewachsen sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Aber alles kein Probem, Integration war hier immer schon eine Einbahnstraße und die verlangt, dass man sich anpasst und nicht andere sich mit anpassen. Frag mal diverse Ostdeutsche die in der DDR aufgewachsen sind wie sehr die beiden Staaten vereint wurden. So mal aus DDR-Perspektive. Da kannst du am besten in den Ecken anfangen in denen heute die AfD besonders gut abschneidet.

    Wir schweifen ab, aber es geht immer um den gleichen Punkt: Alles was irgendwie unser bequemes hier und jetzt ändern könnte wollen wir nicht. Und sei es nur ein klein wenig sprachliche Anpassung zum Wohle weniger.
     
  12. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Du stellst das jetzt so hin als ob das jeder so sehen würde.
    Natürlich gibt es das, dass sich Deutsche mit offenkundlich ausländischen Wurzeln ausgegrenzt fühlen, ich lebe nicht auf dem Mond sondern in Duisburg.
    Dementsprechend habe ich da meine Erfahrungen gemacht und meine Kumpels in Kindertagen hatten da auch kein Problem damit gefragt zu werden wo sie herkommen.
    Sieht doch auch jeder anders oder geht anders damit um.
    Integration ist ein ganz heikles Thema.
    Die Jungs mit denen ich früher rumgehangen bin hatten gar kein Problem damit, damals war das auch kein großes Thema unter uns.
    Ist richtig, der Mensch verlässt ungern seine Komfortzone, vor Allem wenn er für sich keinen Sinn oder Nutzen in Veränderung sieht.
     
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  13. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Wir versuchen unsere Töchter zu selbstbewussten, fleißigen und ehrlichen Menschen zu erziehen, die eben an ihre eigene Stärke glauben. Auch bringen wir ihnen eben bei, dass sie sich eben im Leben durchsetzen müssen und es Ungerechtigkeiten nun einmal gibt. Sie sich durchsetzen müssen.

    Auch vermitteln wir ihnen, dass jeder Mensch einzigartig ist. Mit seinen Stärken Mund Schwächen. Es gibt keine Kollektive und Menschen sind nicht gleich sondern haben gleichberechtigt zu sein.

    Wobei es deswegen in meinen Augen nicht schlimm ist, wenn Kinder Unterschiede vor Augen geführt werden. Vielfalt ist etwas Gutes und eben nichts Schlechtes. Wenn man aber Kinder beibringt oder allgemein so tut als sei Anderssein etwas unnatürliches oder schlechtes, dann liegt der Fehler nicht bei „der“ Gesellschaft sondern in der Erziehung.
     
  14. Lass gut sein.
     
  15. Warum denn das? Du schreibst doch gerne wie man hier ständig sieht....:D
     
  16. opalo

    opalo

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    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
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    Ja, ich schreibe gerne. Aber ich entscheide auch gerne, wann ich das tue und wann nicht.
     
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  17. neuman

    neuman

    Ort:
    NULL
    Es gibt auch Bundesländer, in denen bei Ausschreibungen für Stellen im Landesdienst der Text steht "bei gleicher Eignung werden Frauen bevorzugt".
    Ich habe da auch an Bewerberrunden teilgenommen und kann sagen, dass Frauen auch oft bei fehlender Eignung bevorzugt werden, nur um eine Quote zu erfüllen.
    Man braucht nur eine starke Gleichstellungsbeauftragte und einen Schlappschwanz als Abteilungsleiter. Dann geht das so.
     
  18. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ja und Nein. Kindern beizubringen, dass Anderssein nichts schlechtes ist, ist selbstverständlich eine Frage der Erziehung. Allerdings war/ist auch eine Gesellschaft in der Lage, Druck auf die Eltern auszuüben, dass diese die Erziehung ihrer Kinder zumindest in Teilen in die von der Gesellschaft erwartenden Richtung lenken. Ein Beispiel: ich stamme aus einem Elternhaus, welches für die damalige Zeit (Ende 1960er / Anfang 1970er) vergleichsweise liberal gewesen ist und ihre Kinder so erzog, dass sie politische, gesellschaftliche etc. Gegebenheiten / Entwicklungen nicht automatisch als gegeben hinnimmt, sondern sich damit auch kritisch auseinandersetzt sowie zu ihren Überzeugungen zu stehen. Das war zu jener Zeit in einer erzkonservativen wie tief katholischen Gegend, in der ich meine ersten Lebensjahre verbrachte, keine Selbstverständlichkeit; und ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie sich diesem gesellschaftlichen Duktus widersetzten. Und dieses lebten sie auch im Alltag vor, als zB mein Vater, der damals als Technischer Leiter im dortigen Produktionsbetrieb fungierte, allen Widerständen zum Trotz nicht einen der "ihren" aus der dort verwurzelten Gesellschaft zum Schichtführer beförderte, sondern einen (wie es damals hieß) spanischen Gastarbeiter, der durchs seine Leistungen überzeugte. Die meisten unserer Freunde wurden jeoch nach den Maßstäben erzogen, die für die Gesellschaft in der Gegend obligatorisch waren.
     
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  19. Gibts hierzu eigentlich nochmal ne Antwort?