Naturkatastrophen

Welche Situationskontrolle ? Und was ist eine Situationskontrolle :

Hoffen, daß der Wind nicht dreht ?

 

Das ist wirklich die beieindruckende Seite der japanischen Mentalität.

 

Umso albtraumhafter ist das dann selbst für einen Betrachter aus der Ferne.

 

Nein, dass zum Beispiel keine Massenpanik in den Großstädten ausbricht, dass Plünderungen und durch die Knappheit bedingte Unruhen ausbrechen. Denn so etwas würde auch die letzten Bemühungen und jegliche Form von Rettungsstruktur endgültig zusammenbrechen lassen. Und dieser Umstand ist nun einmal der japanischen Kultur zu verdanken. Das hat zwar auch seine Schattenseiten, aber unter solchen Umständen hilft es.

 

Ich rede nicht vom Volk, sondern von der Regierung und den nun in der

Verantwortung stehenden.

 

Nochmal: Wie soll sich eine Regierung denn auf eine solche Massierung von Katastrophen ausreichend vorbereiten?

 

Nochmal : Sie müßte handeln, um noch größeren Schaden zu verhindern.

 

Diese unglaubliche Staatsgläubigkeit ist in gewisser Weise erschreckend. Der Staat und die Politik kann auch nicht alles. Und vielleicht sollte man sich vor Augen führen, dass dort auch nur Menschen sitze, die vor einer Herausforderung sitzen, die schlicht unglaublich ist.

Die Infrastruktur ist in den betroffenen Gebieten fast völlig zerstört. Wenn du die Bilder gesehen hast, auf denen zu sehen ist wie Kampfjets der Japaner, irgendwo in Seitenstraßen gespült worden sind, dann weisst du wie eingeschränkt die Möglichkeit zu sein scheinen.

 

Warum soll es eigentlich spätestens am Samstag zur großen Atom-Katastrophe kommen? Wollen die Arbeiter dann aufhören zu retten, was zu retten ist und nach Hause gehen oder wird mal wieder munter Spekulatius verteilt?

Und Roboter werden nun angeblich angefordert, die in der Anlage Arbeiten verrichten sollen. Habe mich ohnehin gefragt, warum das nicht schon eher gemacht wurde.

 

Das lässt sich als Laie, mehrere Tausend Kilometer weit weg vor dem Fernseher sitzend, immer recht leicht schreiben.

 

@ BecksFahne:

Man sollte auch nicht glauben, dass andere Länder und ihre Volksvertretungen auf eine Katastrophe derartig gewaltigen Ausmaßes auch nur annähernd vorbereitet wären und die Lage nun "besser" im Griff hätten. Aus der Ferne und ohne fundiertes Wissen der konkreten Zusammenhänge vor Ort lässt sich alles sehr, sehr leicht kritisieren. Ich denke, damit sollte man sehr vorsichtig sein.

Wenn man nun allerdings mal sachlich hinterfragt, wie man selbst (bzw die eigenen Volksvertreter) in ähnlicher Situation handeln würde(n) und in welchem Handlungsrahmen dieses überhaupt geschehen kann, sieht die Geschichte schon ganz anders aus.

Selbstverständlich wirkt die japanische Regierung überfordert und natürlich ist man offenbar noch weit davon entfernt, die Katastrophe in all ihren Facetten derzeit im Griff zu haben, dies bestreite ich gar nicht. Eine andere Erwartungshaltung wäre allerdings auch angesichts des Umfanges der Katastrophe und deren vielschichtigen Folgen völlig unrealistisch gewesen.

Ich denke einfach, dass viele Menschen hier schlicht die Dimension der Katastrophe und die Hilflosigkeit, vor die es die Menschen stellt, etwas unterschätzen.

 

Weil dann wohl die Brennstäbe soweit erhitzt sind, dass dort nichts mehr zu retten ist. Möglich ist auch das eine Kernschmelze bereits begonnen hat. Aber die "Experten" sagen auch alle was anderes. Keiner weiß wirklich was dadrin los ist und das ist ziemlich erschreckend.
Ich glaube auch, dass die Arbeiter vor Ort das nicht einmal genau überblicken können.
50 Leute + ~20 Helfer auf 4 Reaktoren die alle beschädigt sind und Probleme bereiten? Da spricht leider mehr die Verzweiflung
Hoffentlich kann der Super-Gau noch irgendwie abgewendet werden, ansonsten wird ein großer Teil Japans unbewohnbar bleiben.

 

Und das ist eben pure Spekulation. Sollten die Brennstäbe teilweise wirklich frei liegen, sind dort schon jetzt extreme Temperaturen, die evtl. zur Kernschmelze führen. Aber es ist nicht so, dass jetzt punkt 16 Uhr am Samstag auf einmal eine Kernschmelze eintritt. Sowas ist nicht vorhersehbar. Die deutschen Medien mit ihrer beschissenen Panikmache.:wuerg:

 

Ich darf hierzu eigentlich nicht so viel sagen: aber wir helfen. Glaubt mir, es ist verdammt schwer Hilfsgüter dort hinzubekommen. Wir stehen hier vor einer sehr, sehr großen logistischen Herausforderung, aber wir (ich arbeite in einem internationalen Pharmaunternehmen) tun alles, um irgendetwas über Osaka dort hinzubekommen, auch unsere Vertretung in Japan (deren Mitarbeiter es zum Glück soweit gut geht) tut alles, um die Güter von Osaka in das Katastrophengebiet zu bekommen. ABER wirklich, es ist verdammt schwer, da sind soviele unkalkulierbare Faktoren.
Wir lassen die Japaner bestimmt nicht alleine, glaubt mir. Wir fühlen nicht nur mit ihnen, sondern wir arbeiten rund um die Uhr, damit wir irgendwie helfen können.
Wie gesagt, ich darf zu den Einzelheiten nicht viel sagen, aber es ist bestimmt nicht so, dass wir (deutsche Industrie etc.) tatenlos zusehen.

 

Es steht außer Frage, dass die Katastrophenhilfe für die Erdbeben und Tsunami-Opfer international unterstützt wird. ( In Deutschland interviewt man leider lieber irgendwelche Leute die sagen, dass man in Japan Probleme mit der Bürokratie hatte...aber so funktioniert das hier eben)

Ein anderer Punkt in Fukushima. Da ist Tokyo-Power alleine am arbeiten. Die Stimmen die ich aus Japan höre fragen, warum lässt man sich da nicht helfen? Da muss es doch weltweit eine ganze Reihe von Experten geben, die einem seit Freitag hätten helfen können?

Dir alles Gute und Ganbatekudasai!!! Es ist schlimm das ganze Elend zu sehen und es ist gut zu wissen, dass sich auch die ausländischen Unternehmen solidarisch verhalten.

 

der staat hätte aber sehr wohl merken können, dass atomkraft im falle eines super-gaus apokalyptische ausmaße annimmt und ergo diese technik stoppen können. ist ja nicht so, als ob das eine neue erkenntnis wäre...

 

Tja, jetzt machen sich die IAEA-Experten auf dem Weg zum Unglücksmeiler, um dort eigene Messungen vorzunehmen und um sich einen Eindruck von der Zerstörung der Atomanlage vor Ort zu verschaffen. Beim lesen der Homepage der IAEA drängt sich einem sofort der Eindruck auf, dass sie nur das wiedergeben, was die japanischen Behörden ihnen mitteilen. Ob eigene Messungen und der Eindruck vor Ort jetzt zu einer unabhängigeren Einschätzung der Lage führen?

 

Das ist nun das erste Mal, daß mir jemand Staatsgläubigkeit unterstellt.

Ansonsten stimme ich dir in allen Punkten zu.

Allerdings wird die Bewertung des Katastrophenmanagements der

Verantwortlichen in Japan, also Regierung und Tepco, nicht lange

auf sich warten lassen.

 

Man wird das sicherlich, wenn hoffentlich wieder Ruhe einkehrt und man mit dem Wiederaufbau beginnt, auch alles auf den Prüfstand stellen und analysieren. Man lernt ja hauptsächlich aus Fehlern.

Was mich im übrigen dabei viel mehr wundert ist die ungheure Gelassenheit, die in USA noch herrscht. So wenig wie ich die Hysterie und den übteriebenen Aktionismus in Deutschland verstehe, so wenig verstehe ich wie ein Land, das AKW sogar auf Erdspalten stehen hat und von Erbeben schon des öfteren schwer erschüttert wurde, in aller Ruhe so weiter macht als sei nichts passiert.

 

Ich frage mich auch warum da von den Bürgern so wenig kommt. Gerade die an der Westküste müssten doch dadurch wachgerüttelt worden sein.