Nach einer turbulenten Saison holen sich die 3. Jungen doch noch einen Titel. Wichtiger Faktor war neben der sportlichen auch die menschliche Entwicklung einiger Spieler.
Nach einer turbulenten Saison holen sich die 3. Jungen doch noch einen Titel. Wichtiger Faktor war neben der sportlichen auch die menschliche Entwicklung einiger Spieler.
Als sie die Sporthalle in Grolland verließen wirkten sie betrübt - mit hängenden Köpfen verließen die Spieler und die Spielerin aus Werders 3. Jungen Mannschaft den Ort, an dem sie soeben das Kreispokalfinale gegen eine Mannschaft, die eine Liga unter ihnen spielt verloren hatte.
Die Vorstellung passte zur gesamten Saisonleistung der Mannschaft. Nach stark gewonnenen Spielen folgten häufig Enttäuschungen gegen nominell schwächere Mannschaften.
Es kam in der Mannschaft häufiger zu Streitigkeiten, welche der 5 Stammspielerinnen bzw. Stammspieler spielen sollten und das Klima in der Mannschaft war nicht immer das Beste. Gerade Felix Hoffmann und Hendrik Bloemacher lieferten sich häufiger hitzige Wortgefechte, wenn Hoffmann, der wie im vergangenen Jahr die Mannschaft anführte und somit auch für die Aufstellungen verantwortlich war, Bloemacher nicht aufstellen wollte. Bloemacher selbst stellte sich dabei teilweise durch Aktionen, wie z.B. das unmotivierte Spielen in einem Entscheidungsspiel gegen Blumenthal 2 in der Hinrunde ins Abseits.
Ranchuthan Sangarapillai dagegen spielte in der Hinrunde eine zu null Bilanz, was einerseits an seiner Spielstärke lag und andererseits daran, dass er nur 2 Spiele mitgemacht hatte.
Lisa Pflaums Markenzeichen war es dagegen, Spiele gerne erst im fünften Satz zu gewinnen, nachdem sie bereits mit 0:2 hinten lag. Das zweite Mädchen in der Truppe - Marie Hilken - musste dagegen darunter leiden, dass in der Jugend nur in 4er Teams gespielt wird und sie aufgrund ihrer Spiele für Werders Damen einer Doppelbelastung ausgesetzt war.
Trotz all dieser Umstände ging die Mannschaft als Zweitplatzierter in die Winterpause.
In dieser fing sich die Mannschaft spielerisch wie auch menschlich. Hendrik Bloemacher wurde vom eher undisziplinierten Spieler zu einer Führungsperson. Er gewann seine Spiele - auch wenn diese häufig hart umkämpft waren - und versuchte seinen Mitspielern durch Tipps von der Bande weiterzuhelfen. Er zeigte plötzlich ein Potenzial, das ihm Jugendtrainer Fritz Piepkorn schon seit längerer Zeit nachsagte. Mittlerweile trainiert Bloemacher sogar an der Seite von Jürgen Prothmann, Matthias Kahlert und Felix Hoffmann die jüngeren Jugendlichen des SV Werder und lernt aktuell für seinen C-Trainerschein.
Gleiches tut auch Felix Hoffmann, von dessen Führungsqualitäten man bereits seit längerer Zeit weiß, da er über Jahre hinweg ein sehr zuverlässiger Mannschaftsführer war.
Lisa Pflaum machte es auch in der Rückrunde wieder spannend. Doch so knapp ihre Spiele auch waren, sie schaffte es meistens, als Siegerin vom Tisch zu gehen.
Ein enorm wichtiger Faktor für den sportlichen Aufschwung der Mannschaft war aber mit Sicherheit die stärkere Beteiligung von Ranchuthan Sangarapillai. Er brachte die Mannschaft mit seiner spielerischen Klasse enorm nach vorn und steht am Ende der Saison als zweitbester Spieler der Liga mit nur einer Niederlage da.
Am Ende konnten die Werderaner durch einen Patzer vom Konkurrenten Tus Komet Arsten am vorletzten Spieltag und einem eigenen Sieg am letzten Spieltag gegen den FT Blumenthal den Titelgewinn perfekt machen.
Alles in allem war es also doch noch eine erfolgreiche Saison für die Mannschaft, die nach ihrer Pokalniederlage eine kleine Renaissance erlebte.
von Niklas Glade