Das letzte Spiel des Abends bot dann wieder das in Bremen fast schon übliche Fünf-Satz-Abenteuer. Im Asiaten-Duell schienen die Werderaner zunächst das Nachsehen zu haben, denn Kamal Achanta fand trotz Satzausgleich nie richtig in die Begegnung, im vierten Satz deutete beim Stand von 6:3 für den Hanauer Li Yang alles auf den ersten Punkt für die hessischen Gäste hin. Doch auch hier bewiesen die Grün-Weißen Comeback-Qualitäten, die Achanta nach dem Spiel an einem ganz bestimmten Moment festmachen konnte: "Beim 6:3 habe ich zwei schnelle Punkte gemacht und Li Yang ließ noch einen einfachen Fehler folgen. Das war der "Turning Point", von da an wusste ich dass ich dieses Spiel noch drehen kann." In der Tat ließ der Inder bis zum Ende des Spiels keine Zweifel mehr an einem Erfolg aufkommen und konnte so den finalen grün-weißen Punkt einfahren.
Die Erleichterung war dem Asiaten auch noch lange nach dem Spiel anzumerken, denn die anstrengenden Tage zuvor steckten noch in den Knochen und vor allem im Kopf: "Nach den vielen Spielen während der Weltmeisterschaft ist es schwer wieder den richtigen Rhythmus zu finden, zumal ich erst gegen 21 Uhr angetreten bin. Ich habe mich zunächst auch mit Yangs Aufschlägen schwer getan und war zu passiv, das hat mein Gegner sehr gut ausgenutzt. Spätestens im vierten Satz hatte ich aber ein Konzept gefunden, Yang zu schlagen. Ich bin überglücklich dass ich meinen Teil zum Sieg beitragen konnte."
Obwohl viele Experten vor dem Spiel die Bremer in der Favoritenrolle gesehen hatten, war Cristian Tamas begeistert von den Leistungen seines Teams: "Trotz der WM-Müdigkeit haben meine Jungs alles gegeben und sogar Rückstände noch umgebogen. Das hat mich besonders beeindruckt, denn mit schweren Beinen erfordert so etwas große Willenskraft." Nach einer kurzen Regenerationsphase geht es am Samstag gleich wieder weiter in der entscheidenden Phase der Saison. Werder tritt dann zum vorletzten Saisonspiel beim SV Plüderhausen an.
Florian Schwarz
SV Werder Bremen - TG 1837 Hanau 3:0
Adrian Crisan - Steffen Mengel 3:2 (06:11, 03:11, 11:06, 11:08, 13:11)
Constantin Cioti - Patrick Franziska 3:1 (11:07, 10:12, 11:07, 11:09)
Kamal Achanta - Li Yang 3:2 (05:11, 14:12, 02:11, 11:07, 11:04)