Werder gewinnt Krimi gegen Grenzau mit 3:2

Bremer drehen 0:2 Rückstand zum Sieg

Im Abschlussdoppel trafen Kirill Gerassimenko und Cristian Pletea auf Patrick Baum und Samuel Walker. Die Bremer entschieden das Duell knapp mit 3:2 für sich.
Tischtennis
Dienstag, 20.12.2022 / 22:30 Uhr

Die Zuschauer in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle in Bremen erlebten heute Abend ein Wechselbad der Gefühle. Nach den ersten beiden Einzeln lagen die Werderaner mit 0:2 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau zurück und es bestand wenig Hoffnung auf den erhofften Heimsieg vor der Weihnachtspause. Doch nach der Pause drehten die Bremer das Spiel und siegten in dem hart umkämpften Duell noch mit 3:2.

Mattias Falck kam in seinem Duell gegen Patrick Baum von Anfang an überhaupt nicht ins Spiel. Routinier und Linkshänder Baum spielte fast fehlerfrei und mit viel Spin und gewann den ersten Satz klar mit 11:5. Der zweite Satz verlief ähnlich deutlich – Falck hatte sehr viele Probleme mit den Rückschlägen und kam auch nicht mit den mit viel Effet gespielten Topspins von Baum zurecht. Die Vorhandbälle von Falck gingen fast alle ans Netz und dann ins Aus. Im dritten Satz ging Falck das erste Mal kurz in Führung und es keimte kurz Hoffnung auf ein wenig Besserung auf. Doch die zwischenzeitliche ausgeglichene Phase war gegen Ende des Satzes wieder dahin. Baum siegte am Ende knapp mit 11:9 und brachte damit Falck eine bittere 3:0 Niederlage im Auftaktspiel bei. Falck fand im gesamten Spiel kein Rezept gegen einen konzentriert und variabel spielenden Baum, der völlig verdient gewann.

Die Begegnung von Kirill Gerassimenko gegen Maciej Kubik begann für den Bremer gut und er siegte in einem sehr schnellen Duell mit 11:9 im ersten Satz. Im zweiten Satz bekam Gerassimenko dann vermehrt Probleme mit den Aufschlägen von Kubik und dieser nutzte die sich bietenden Chancen aus. Dennoch bot sich für den Werderaner beim 10:9 die Gelegenheit mit 2:0 in Führung zu gehen – Kubik nahm jedoch sein Timeout und gewann danach in der Verlängerung mit 13:11. Im dritten Satz wurden die Rückschlagprobleme von Gerassimenko noch stärker und Kubik übernahm immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Der 11:9 Satzgewinn für den erst 19 jährigen Polen stellte dann die Vorentscheidung dar. Im vierten Satz zog Kubik mit 5:1 davon – das Timeout von Gerassimenko konnte den Spielfluss des Grenzauers nicht mehr stoppen. Der vierte Satz ging mit 11:4 deutlich und verdient an Kubik, der die Gäste mit 2:0 in Führung brachte.

Hallensprecher Robert Klein verabschiedete die Zuschauer mit der prophetischen Aussage in die Pause, dass die Werderaner nach der Pause das Feld von hinten aufrollen werde – und er sollte recht behalten.

Den Anfang machte ein sehr gut disponierter Marcelo Aguirre, der in seiner Begegnung gegen Samuel Walker vom Start weg aggressiv, mutig und kämpferisch agierte. Der Satzgewinn zum 11:3 setzte ein Zeichen. Und Aguirre spielte auch im zweiten Satz so weiter, allerdings schlich sich die eine oder andere überhastete Aktion in sein Spiel ein. Er unterlag ganz knapp mit 13:15 in der Verlängerung, ließ sich aber auch vom 0:2 Rückstand zum Beginn des dritten Satzes nicht beirren. Aguirre spielte sehr variabel und konzentriert und sicherte sich mit 11:6 die Satzführung zum 2:1. Walker hatte mit den Spinvarianten von Aguirre erhebliche Probleme und der Bremer siegte im vierten Satz sehr souverän und spielstark mit 11:7. Das war insgesamt ein sehr überzeugender Auftritt und an diesem Abend das Signal zur Aufholjagd für die Bremer.

Mattias Falck setzte die Aufholjagd in seinem Spiel gegen Maciej Kubik fort. Seine Körpersprache war von Anfang an völlig anders als im Spiel gegen Patrick Baum. Zwischendurch hatte er zwar ebenfalls Probleme mit den Aufschlägen von Kubik, aber er ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Das 11:7 im ersten Satz verdankte Falck auch der Tatsache, dass im Spiel gegen Kubik jetzt auch seine Vorhandbälle kamen. Falck geriet auch in den folgenden beiden Sätzen nicht wirklich in Bedrängnis – ärgerlich für Kubik, dass er im zweiten Satz beim Stand von 8:10 einen Fehlaufschlag zum Satzgewinn von Falck servierte. Das klare 3:0 von Falck gegen Kubik bedeutete den Ausgleich für die Werderaner, die damit wieder zurück im Spiel waren.

Im Abschlussdoppel hatte sich Trainer Cristian Tamas für das Duo Kirill Gerassimenko/Cristian Pletea entschieden, das damit zu seinem vierten Einsatz in dieser Saison kam. Und die beiden legten in den ersten beiden Sätzen eine nahezu perfekte und fehlerfreie Vorstellung hin. Unter dem Jubel der Bremer Zuschauer ließen sie dem Grenzauer Duo Patrick Baum/Samuel Walker so gut wie keine Chancen – das 11:2 und 11:1 in den Auftaktsätzen spricht Bände. Doch im dritten Satz erwischten die Gäste einen guten Start und lagen bis zum Satzende immer wieder knapp in Führung. Werder gelang noch der Ausgleich zum 10:10, danach sorgten zwei überhastete Aktionen der Bremer für den 12:10 Sieg der Gäste. Und plötzlich hatten die Grenzauer Oberwasser – im vierten Satz reduzierten sie weiter ihre Fehlerquote und gewannen den Satz verdient mit 11:7. Im fünften Satz hatten die Bremer einen kompletten Fehlstart und Trainer Cristian Tamas nahm beim Stand von 0:3 das Timeout. Der Zeitpunkt für die Auszeit war scheinbar perfekt gewählt – danach spielten Gerassimenko/Pletea wie im Rausch und erzielten – unterstützt vom lautstarken Bremer Publikum – 10 Punkte in Folge! Am Ende entschieden sie den Satz mit 11:4 zum umjubelten 3:2 Sieg im Abschlussdoppel und in der Gesamtabrechnung.

Trainer Cristian Tamas: „Es war heute ein Wahnsinnsspiel, das immer hin und her ging. Wir hatten einen verkorksten Start mit den zwei Niederlagen von Mattias Falck und Kirill Gerassimenko. Marcelo Aguirre hat uns heute mit einem sowohl spielerisch als auch kämpferisch überzeugenden Auftritt im Spiel gehalten. Nach dem 2:2 durch Mattias Falck war uns im Doppel bewusst, dass auch eine 2:0 Führung noch nichts bedeutet. Und so kam es auch – der Satzausgleich zum 2:2 war mental schwierig für uns. Zum Glück konnten Kirill Gerassimenko und Cristian Pletea nach dem Timeout den 0:3 Rückstand in eine 10:3 Führung umwandeln. Wir bedanken uns für die tolle Unterstützung durch unsere Zuschauer, die uns heute zum Sieg gepeitscht haben. Wir wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit, einen guten Rutsch und hoffen darauf, dass wir auch im neuen Jahr mit dieser tollen Unterstützung rechnen können.“

Die Einzelergebnisse des Spiels SV Werder Bremen - TTC Zugbrücke Grenzau 3:2

Mattias Falck - Patrick Baum 0:3 (5:11, 4:11, 9:11)

Kirill Gerassimenko - Maciej Kubik 1:3 (11:9, 11:13, 9:11, 4:11)

Marcelo Aguirre - Samuel Walker 3:1 (11:3, 13:15, 11:6, 11:7)

Mattias Falck - Maciej Kubik 3:0 (11:7, 11:8, 11:7)

Gerassimenko/Pletea - Walker/Baum 3:2 (11:2, 11:1, 10:12, 7:11, 11:4)

von Stefan Dörr-Kling

 

 

 

 

 
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