Nur wenige Minuten waren Werders U 23-Talente von ihrem ersten Dreier der Saison entfernt. Erst kurz vor dem Ende glückte den Gästen vom VfR Aalen per Elfmeter der Ausgleich. Nachdem Leon Balogun unglücklich gegen Robert Lechleiter im Strafraum agierte, kam dieser zu Fall und Schiedsrichter Jan Seidel zeigte auf den Punkt. Ex-Werderaner Tim Bauer ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher (89.). „Die Aktion hätte man vorher unterbrechen müssen. Im Strafraum muss man vorsichtiger agieren“, wollte Coach Thomas Wolter nicht darauf eingehen, ob der Strafstoß berechtig war oder nicht.
Dabei hätte vor allem ein Werderaner sicherlich gerne die drei Punkte eingefahren: Kevin Maek. Nach einer Ecke von Onur Ayik war Werders Nummer 4 aus dem Rückraum herangerauscht und hatte per Kopf für die Führung gesorgt (12.). Für den 21-Jährigen eigentlich ein ganz besonderes Tor, schließlich hatte er noch nie im Herrenbereich getroffen und somit auch noch nie im Werder-Trikot. Durch den späten Ausgleich wurde die Freude jedoch getrübt: „Es wäre egal gewesen, wer das Tor macht, wir hätten den Sieg einfach gerne mitgenommen“, so der Mittelfeldspieler, der den Kopf jedoch nicht hängen ließ: „Es muss ja weitergehen. Wir müssen stetig arbeiten und vielleicht treffe ich ja jetzt auch häufiger.“
Wie Kevin Maek zeigte sich auch Coach Thomas Wolter über den späten Gegentreffer enttäuscht, doch ging das Unentschieden mit Blick auf die gesamte Spielzeit für ihn in Ordnung: „So ein später Ausgleich war für uns natürlich ärgerlich aber letztendlich auch nicht unverdient“, erklärte Wolter, der ein offenes Spiel gesehen hatte. Auf beiden Seiten ergaben sich einige gute Möglichkeiten. Die erste davon bereits nach wenigen Minuten für die Gäste: Andreas Schön tauchte freistehend von Werder-Keeper Felix Wiedwald auf, scheiterte jedoch aus zehn Metern (3.). Ebenso nervenstark zeigte sich der Bremer Schlussmann auch gegen Robert Lechleiter (42.) sowie Aytac Sulu (47./59.). Zudem zielte Martin Dausch aus der Ferne etwas zu hoch (18.), Tim Bauer traf nur das Außennetz (78.) und Elia Soriano verfehlte das Tor aus sechs Metern (87.).
Doch auch Werders Talente sorgten für reichlich Gefahr im Strafraum der Gäste: Noch vor der Pause landete ein abgefälschter Schuss von Timo Perthel im hohen Bogen neben dem Tor (27.) und Lennart Thy wurde nach schnellem Angriff über Pascal Testroet im letzten Moment gestoppt (31.). „In der Pause habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir weiter auf das zweite Tor spielen. Leider waren wir nicht in der Lage nachzulegen“, sagte Wolter später, dessen Team im zweiten Durchgang im Abschluss das nötige Glück fehlte. Einen Kopfball von Pascal Testroet kratzte Torwart Daniel Bernhardt noch gerade so von der Linie (57.) und nach anschließender Ecke zielte Timo Perthel aus dem Rückraum etwas zu hoch (58.). Auch den Schuss von Onur Ayik aus linker Position konnte der Aalener Schlussmann abwehren und auch dieses Mal konnte Perthel den Nachschuss aus der Distanz nicht im Tor unterbringen (64.).
Anstatt dem zweiten Treffer folgte somit kurz vor dem Ende der unglückliche Ausgleich. „Natürlich ist es ärgerlich, wenn man so spät das 1:1 bekommt. Aber im Vergleich zu den beiden letzten Spielen war das heute wieder ein Schritt nach vorne“, blickt Kapitän Sandro Stallbaum bereits voraus. Am kommenden Samstag, 07.08.2010, sind die Grün-Weißen erneut in der 3. Liga gefordert. Dann ist Werders U 23 ab 14 Uhr beim FC Rot-Weiß Erfurt zu Gast.
Norman Ibenthal