Zwei Aufreger, zwei Tore und eine Rote Karte

U23
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Wer Thomas Wolter in den letzten 25 Jahren in Bremen kennengelernt hat, der weiß, dass der heutige 46-Jährige sowohl als Spieler, als auch als Trainer ein ruhiger und besonnener Mensch ist. Doch nach dem 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim am Samstagnachmittag musste auch er mal seinen Frust raus lassen. Seine Kritik ging dabei vor allem in Richtung Schiedsrichter Arne Aarnink, der wie es Kapitän Sandro Stallbaum später ausdrückte „die Partie nicht so im Griff hatte wie es sein sollte. In vielen Situationen hat er leider die falsche Entscheidung getroffen.“

 

„Ich bin als Trainer in den letzten acht Jahren noch nie der Trainerbank verwiesen worden. Daher nehme ich mir heute mal die Freiheit heraus zu sagen, dass das heute die schlechteste Schiedsrichterleistung war, die ich in den letzten Jahren gesehen habe“, so Thomas Wolter, bei dem vor allem zwei Szenen für Aufregung sorgten.

 

Zum einen beim Ausgleichstreffer durch Andreas Spann. Nach einem Fehler in Werders Hintermannschaft kam der Ball zu Jannik Löhden, der vom Heidenheimer Andreas Spann zu Fall gebracht wurde, so an den Ball kam und zum 1:1 einschoss (58.). „Das war ein ganz klares Foul“, so Wolter, der von seinem Trainerkollegen aus Heidenheim sogar Bestätigung erhielt. „Andreas Spann hat sich da grenzwertig durchgesetzt“, gestand Frank Schmidt ein. Auch Werder-Keeper Sebastian Patzler, der gegen Heidenheim wie Ralf Bulang sein Drittligadebüt feierte, sagte: „Er nimmt klar die Hände zur Hilfe. Es ist ja gar nicht so leicht, Jannik einfach mal wegzuschubsen.“

 

Der erwartete Schiedsrichterpfiff blieb leider aus, der Treffer zählte. Dafür griff der Unparteiische an anderer Stelle zur Pfeife und sorgte erneut für Unverständnis in den Bremer Reihen. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie spielte Stefan Ronneburg bei einem Tackling ganz klar den Ball, Schiedsrichter Aarnink sah jedoch ein Foulspiel und pfiff. Damit nicht genug, die Rote Karte gab es für den Bremer oben drauf. „Ich spiele ganz klar den Ball und auf einmal fasst er sich an die Hosentasche und zeigt mir rot. Selbst die Gelbe Karte wäre eine Frechheit gewesen“, konnte es Stefan Ronneburg nicht fassen, der nun wohl am eigenen Leib erfahren hat, wie sich Torsten Frings am vergangenen Wochenende gefühlt haben muss. „Dass er das überhaupt pfeift, ist ein Witz“, konnte auch Thomas Wolter die Entscheidung nicht verstehen.

 

Dass seine Mannschaft in Unterzahl, das hart erkämpfte Unentschieden noch bis zum Schluss gerettet hat, war für den Bremer Coach wiederum ein positiver Aspekt des heutigen Nachmittags. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Sie hat gegen alle Widerstände angekämpft und sich mit diesem Punkt belohnt.“ Ohnehin sah er ein gutes Spiel von seinem Team. Vor allem in der ersten Hälfte hatten die Grün-Weißen mehr von der temporeichen Begegnung. Bereits nach sieben Minuten tauchte Onur Ayik nach Pass von Kevin Artmann vor dem Heidenheimer Tor auf, scheiterte mit seinem Flachschuss jedoch an Torwart Sabanov (7.). Rund eine halbe Stunde später machte er es besser. Mit einem Lupfer hebelte Tobias Kempe die Heidenheimer Hintermannschaft aus, Ayik schnappte sich den Ball, umkurvte Keeper Sabanov und schob zur verdienten Führung ein (34.). „Das war zu diesem Zeitpunkt verdient, wir konnten den Spielfluss der Bremer nicht unterbinden“, musste 1. FC-Trainer Frank Schmidt sogar eingestehen.

 

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste dann jedoch etwas stärker auf, die erste Gelegenheit gehörte jedoch wieder Werder. Ein Schuss von Onur Ayik nach Ablage von Tobias Kempe wurde noch zur Ecke abgewehrt (46.). Auf der anderen Seite hatte Werder das Glück auf seiner Seite als Patrick Mayer den Ball mit seinem Schlenzer an den Pfosten setzte (53.). Selbst nach dem Ausgleich verzeichnete Bremen die besseren Möglichkeiten. Ein wuchtiger Schuss von Timo Perhel zischte am Toreck knapp vorbei (74.) und Tobias Kempe scheiterte nach Feldhahn-Pass an Torwart Sabanov (75.). Nach der Roten Karte an Stefan Ronneburg entwickelte sich eine Bremer Abwehrschlacht, in der lediglich Timo Perthel mit seinem Kopfball für zwischenzeitliche Entlastung sorgte (84.). Heidenheim drückte zwar, doch nur Ingo Feistle sorgte mit seinem etwas zu hoch angesetzten Kopfball für ein wenig Gefahr (90.), so dass es beim Unentschieden blieb.

 

„In der ersten Halbzeit sind wir absolut verdient in Führung gegangen. Doch wie schon in den letzten Spielen haben wir dann eine völlig unterschiedliche zweite Hälfte abgeliefert. Da haben wir zu wenig gemacht“, war für Kapitän Sandro Stallbaum die Punkteteilung letztendlich gerecht.

 

Norman Ibenthal

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