3:1 gegen Aalen: Wolter stellte die Charakterfrage

U23
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Was für ein Kraftakt! Dank einer starken zweiten Halbzeit haben Werders U 23-Talente gegen den VfR Aalen einen 0:1-Rückstand noch in einen 3:1-Sieg gedreht und somit drei ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt in der 3. Liga geholt.

 

So gut der zweite Durchgang jedoch auch war, so durchwachsen lief es in den ersten 45 Minuten. „Das war ein Spiegelbild unserer bisherigen Saison. Wir haben einigermaßen angefangen, es ist nicht viel passiert, dann fiel das 0:1 und bei uns sah man die Köpfe hängen“, fasste Trainer Thomas Wolter einen Großteil der ersten Halbzeit zusammen. Nach ausgeglichener Anfangsphase gingen die Gäste aus Aalen mit dem ersten Torschuss in Führung. Finn Holsing passte den Ball unglücklich in die Füße von Kristoffer Andersen, der den Ball in die Mitte auf Marco Sailer legte. Der VfR-Kapitän ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und traf aus elf Metern zum 1:0 (20.).

 

Keeper Mielitz hält Werder im Spiel

 

Nur wenig später hätte es für Bremen ganz bitter kommen können. Wieder verlor Werder den Ball, doch sowohl Steffen Bohl als auch Robert Lechleiter im Nachschuss scheiterten an Werders Schlussmann Sebastian Mielitz. "Das war eigentlich das sichere 0:2. Wie Sebastian die gehalten hat, war sensationell, er hat die Mannschaft im Spiel gehalten. Bei einem 0:2 wären wir nicht mehr zurückgekommen", lobte Coach Wolter seinen Keeper.

 

Alles andere als lobende Worte fand der Bremer Trainer dagegen in der Halbzeitpause für die Mannschaft. "Wir haben zwar auf die Mannschaft nicht eingehauen, aber wir haben jedem einzelnen die Charakterfrage gestellt und gefragt, ob er sich morgen noch im Spiegel anschauen kann, wenn wir so weitermachen." Die Halbzeitansprache schien gefruchtet zu haben. Kurz nach dem Wiederanpfiff tauchte José-Alex Ikeng im Strafraum der Gäste auf, verfehlte das Tor aus halblinker Position jedoch knapp (50.).

 

15. Saisontreffer für Torsten Oehrl

 

Bremen mühte sich, präsentierte sich engagierter und erspielte sich leichte Feldvorteile. Der Ausgleich war der verdiente Lohn: Mit einer starken Einzelleistung ließ Torsten Oehrl die gesamte linke Abwehrseite des VfR stehen, drang erst in den 16er und später auch in den 5er ein und ließ aus rechter Position Torwart Linse keine Chance (59.). "Er ist unsere Lebensversicherung", hob Wolter Werders erfolgreichsten Angreifer nach dem Schlusspfiff heraus.

 

Aalen antwortete mit wütenden Angriffen. Eine verunglückte Flanke von Michael Schiele wurde von Mielitz jedoch zur Ecke abgewehrt (63.), Lechleiter scheiterte erneut an Werders Schlussmann (64.) und auch beim Freistoß von Christian Alder war der 19-Jährige rechtzeitig zur Stelle (65.).

 

Mit zunehmender Spielzeit waren es jedoch die Hausherren, die häufiger die Akzente in einem spannenden und packenden Spiel setzten. Nach einer Ecke von Max Kruse verfehlte Felix Schiller zwar das Aalener Tor (69.), doch kurz darauf durften die Grün-Weißen die Führung bejubeln: Einen lang gezogenen Pass von Fabrice Begeorgi nahm Max Kruse im vollen Lauf mit der Brust an, drang auf der linken Seite in den Strafraum ein und traf aus 14 Metern zum 2:1 (79.). Nur Minuten später ergab sich für Max Kruse fast eine ähnliche Situation, dieses Mal scheiterte er jedoch an Torwart Linse (81.).

 

Kruse: "Wir sind wieder im Geschäft!"

 

Werder wollte nun aber die Entscheidung. Felix Schiller verfehlte jedoch mit seinem Kopfball ebenso das Tor (82.) wie auch Nicolas Feldhahn (86.) und Pascal Testroet (89.). Fast hätten die Gäste selbst alles klar gemacht. Christian Alder bemerkte nicht, dass sein Torwart Tobias Linse bei einer Ecke mit nach vorne gegangen war, so dass ein Rückpass des Mannschaftskapitäns fast im leeren Tor gelandet wäre (90.). Die Entscheidung fiel jedoch nur Augenblick später. Fabian Ammon spielte im Strafraum den Ball mit der Hand, Schiedsrichter Stefan Trautmann gab ohne zu zögern Elfmeter und Torsten Oehrl verwandelte mit der letzten Aktion des Spiels sicher zum 3:1 (90.).

 

"Das war ein Nerven aufreibendes Spiel. Nach dem 0:1 waren wir als Mannschaft gefordert. Wie wir uns darausgekämpft und gewunden haben, spricht für uns", sah Mannschaftskapitän Sandro Stallbaum einen letztendlich verdienten Sieg der Bremer. "Nach dem Rückstand waren wir erst einmal geschockt. Aber wir haben weiter nach vorne geschaut und unser Spiel gut umgesetzt. Jetzt haben wir noch drei Punkte auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Wir sind wieder mitten im Geschäft", zog auch Max Kruse ein ähnliches Fazit. Und auch Torsten Oehrl blickt optimistisch dem Saisonendspurt entgegen: "In der zweiten Halbzeit haben wir bewiesen, dass wir an uns glauben. Wenn wir so weiterspielen, halten wir auch die Klasse!"

 

Norman Ibenthal

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