Verdientes 2:0 beim "Schlammcatchen" in Timmel

Frauen
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werders Fußballfrauen haben die Bewährungsprobe beim defensivstarken Tabellensechsten SuS Timmel bestanden und bleiben nach dem 2:0-Auswärtserfolg auf Tuchfühlung zur Regionalliga-Tabellenspitze. Da Spitzenreiter BV Cloppenburg parallel nur zu einem 2:2-Unentschieden in Oythe kam, ist für die Grün-Weißen mit einem Sieg im Nachholespiel am Mittwoch bei der TuS Büppel sogar Platz 1 möglich.

 

Nach dem DFB-Pokalspiel gegen Duisburg stellte Trainerin Birte Brüggemann auf zwei Positionen um: Saskia Mauckisch begann für Stephanie Schröder in der Viererkette, Katharina Haar ersetzte Julia Hohagen und bildetet mit Nahrin Uyar den Angriff.

 

Wasserball in Timmel

 

Beide Mannschaften sahen sich in Ostfriesland widrigsten Bedingungen ausgesetzt. Üppige Regenfälle hatten den Platz aufgeweicht und teilweise unter Wasser gesetzt, flinkes Kombinationsspiel wurde so unmöglich. Gute Bedingungen boten sich nur für eines: kämpferischen

Einsatz. Und den zeigten beide Teams von Beginn an, um der Dramaturgie von Regisseur Zufall etwas entgegen setzen zu können. Timmel machte den Anfang, Torjägerin Wiebke Einnolf wurde jedoch im Sechzehner von Werders Torfrau Jennifer Martens so weit abgedrängt, dass sie nur noch ans Außennetz schießen konnte (4.). Die Gäste aus Bremen probierten es mit Schüssen aus der Distanz: Nur fehlten Laura Kersting (7.) und Chadia Freyhat (9.) aus 18 bzw. 22 Metern Glück und Timing, gerade Freyhats Knaller hielt Corinna Schoone im SuS-Tor aber auch überragend.

 

Danach konnte sich Werders gut aufgelegte Keeperin Martens wieder auszeichnen – und das gleich dreimal. Sie rettete gegen Einnolf, die nach einem Ausrutscher von Josefine Holsten plötzlich allein vor dem Tor auftauchte (13.), und zweimal gegen Marie Lücke (19. und 30.). Die Bremerinnen waren trotz des Chancenminus' nicht unterlegen, spielerisch hatte man den Gegner im Griff. Ein Vorstoß ergab in der 34. Minute ein Handspiel in der Abwehr und einen Freistoß hart an der Strafraumgrenze. Nahrin Uyar ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte ihn sehenswert direkt im linken Eck – 0:1! Standardsituationen waren einer der Schlüssel gegen die bisher starke Timmeler Abwehr, die Birte Brüggemann vor dem Spiel an ihr Team verteilt hatte.

 

Schon kurz nach der Führung hatte Freyhat die Chance, den Vorsprung rasch zu verdoppeln. Nach einer abgewehrten Ecke versuchte sie es aus 16 Metern, Schoone konnte abermals parieren (36.). Auch kurz vor der Pause blieb sie Siegerin gegen Katharina Hamanns Versuch aus spitzem Winkel (44.). Dann war Halbzeit und die Bremer Trainerin traf in der Kabine auf eine Mannschaft in schwarzen Trikots, in der "aber auch jede Spielerin Schlamm im Gesicht hatte."

 

Erst Martens doppelt stark, dann Abseits-Pech

 

Die zweite Halbzeit sollte ähnlich grenzwertig, aber weniger ereignisreich verlaufen, auch weil Werder das Spiel nun besser in den

Griff bekam. Kurz nach Wiederanpfiff konnte sich Martens zwar noch ein weiteres Mal im Doppelpack auszeichnen, zuerst gegen Lückes Schuss von der rechten Strafraumseite (50.), dann mit tollem Reflex gegen Einnolf, die es aus dem Gewühl heraus probiert hatte (52.). Danach aber war Werder Chef im Ring und ließ keine Möglichkeit der Gastgeberinnen mehr zu. Dafür kamen die Gäste nach einer Stunde zum 0:2 – vermeintlich! Denn Schiedsrichterin Sandra Höllmann versagte Haars Treffer die Anerkennung. Die Stürmerin hatte nach einem Freistoß, den Schoone nicht festhalten konnte, am schnellsten reagiert und eingenetzt. Obwohl eine Timmeler Spielerin auf der Torlinie gestanden hatte, hatte das Schiedsrichter-Team aber auf Abseits von Hamann erkannt.

 

Werder war nun kurzfristig konsterniert und Timmel stemmte sich noch einmal gegen die Überlegenheit der Gäste, auch mit Härte. Doch Birte Brüggemann hatte hinterher allen Grund, sich über die "Jetzt-erst-recht-Mentalität" ihrer Elf zu freuen, denn Werder reagierte trotzig und eiskalt: Nach einem Freyhat-Pass in den Strafraum spekulierte Uyar keck auf ein Missverständnis zwischen Doreen Buß und der Keeperin, hatte Glück und konnte den Ball ins Netz spitzeln – die Entscheidung (74.).

 

"Schlammcatchen" und ein Lerneffekt

 

Danach ließ der Aufsteiger nichts mehr anbrennen und holte im sechsten Spiel den fünften Sieg. "Heute haben wir eher ein Schlammcatchen gesehen, das waren gerade noch reguläre Bedingungen", kommentierte Birte Brüggemann die Umstände der Partie. "Das 2:0 ist verdient, weil wir trotz der Bedingungen versucht haben, auch spielerisch zum Erfolg zu kommen. Dass wir daneben auch den Kampf angenommen haben, freut mich besonders." Hier zeige sich schon ein Lerneffekt aus dem Spiel gegen den FCR Duisburg, wo das Team gemerkt habe, dass es auch mit Defensivarbeit und Einsatz dagegen halten kann.

 

Die Fußballlehrerin bedauerte trotz des Sieges, dass das Wetter dem Sport an diesem Nachmittag einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte: "Zum einen hätte das Spiel durch puren Zufall auch ganz anders laufen können. Zum anderen hätten wir hier bei normalen Bedingungen sicher ein super Frauenfußballspiel gesehen. Timmel ist stark in der Abwehr, wir sind sehr gut in der Offensive – ich wäre gespannt gewesen, wie das ausgeht…"

 

Um den Cloppenburger Ausrutscher, der ihr und ihrem Team in der kommenden Woche die Tabellenführung in Aussicht stellt, wollte sie sich keine großen Gedanken machen: "Wir behalten unsere Ziele bei, wir wollen uns unter den ersten drei bis fünf Mannschaften etablieren. Damit sind wir bisher gut gefahren und können locker aufspielen." Am Mittwoch, 29.10.2008, geht es in Büppel mit dem Nachholer vom 5. Spieltag weiter.

 

von Enrico Bach

 

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