Nicht nur die Werderander aus der Bundesliga können den HSV schlagen. Mit Fairness und Spaß am Fußball haben auch die Jungs aus der 3.E-Jugend bewiesen, dass sie Derbysieger sein können.
Nicht nur die Werderander aus der Bundesliga können den HSV schlagen. Mit Fairness und Spaß am Fußball haben auch die Jungs aus der 3.E-Jugend bewiesen, dass sie Derbysieger sein können.
Das 100. Nordderby hatte ein Nachspiel. Eine Woche nach dem der Bundesligaspiel fuhr die 3. E-Jugend des SV Werder Bremen an die Elbe, um ein Freundschaftsspiel gegen die Vertretung des Hamburger SV zu bestreiten.
Bei einem Hallenturnier im Winter hatten sich beide Mannschaften zum ersten Mal kennengelernt. Damals hatten die Hamburger mit einem 2:1 Sieg das bessere Ende für sich. Groß war deshalb die Freude, als HSV-Coach Mario Hetzer unseren Jungs die Möglichkeit zu einer Revanche anbot und die Grün-Weißen zum altehrwürdigen Trainingszentrum unseres Lieblingsrivalen, an den Ochsenzoll, einlud. Dort, wo schon Uwe Seeler Kopfbälle übte und Ernst Happel grantelte, traten die beiden E-Jugend-Teams an einem sonnigen aber böigen Vormittag gegeneinander an. Angeführt von Schiedsrichter Jin-Marc Hafeneger liefen die Spieler unter dem Applaus zahlreicher Zuschauer aufs Feld. Nach Seitenwahl, Wimpeltausch und Shake-Hands ging es endlich los.
Die von Jörg Kless und Tina Acar betreuten Werderaner begannen die Partie sehr dominant und konnten sich mit einem ansehnlichen Flügelspiel zahlreiche Chancen erspielen, die dem HSV-Schlussmann starke Paraden abverlangten. Über schnelle Konter sorgten aber auch die Rothosen immer wieder für Gefahr in der Werder Hälfte. Nach einer Viertelstunde jedoch belohnten sich die Weser-Kicker für ihr Engagement und schlossen einen Angriff über die rechte Außenbahn mit einem Tor ab. Beflügelt von diesem Erfolgserlebnis wirbelten die Gäste weiter und lagen zur Halbzeit verdient mit 4:0 in Führung. Als es nach Wiederanpfiff schnell 7:0 stand schien das Spiel entschieden. Die Hamburger hatten sich jedoch keineswegs aufgegeben und zeigten eine tolle Moral und ein großes Kämpferherz, als sie binnen weniger Minuten drei mal einnetzten. Die Souveränität der Bremer war damit angekratzt und ihr Spiel lief nicht mehr so flüssig wie zuvor. Jedoch spricht es für unser Team, dass es den Kampf der Hamburger annahm, sich die Führung nicht nehmen ließ und letztendlich mit einem 10:4 ein sehr ansehnliches Ergebnis erzielte. Ein zufriedenes Fazit dieses Freundschaftsspiels zog Trainer Jörg Kless. Wichtig war ihm jedoch die Lehre für die Jungs, „dass man auch nach einer vermeintlich sicheren Führung nicht weniger engagiert spielen darf." Seine Kollegin Tina Acar sprach von einem guten Auftritt ihrer Mannschaft und dass es den Jungs anzusehen war, dass ihnen dieses Spiel etwas besonderes bedeutete.
Die schönsten Szenen spielten sich schließlich ergebnisunabhängig nach dem Schlusspfiff ab. Alle Spieler schüttelten sich die Hand. Bremer und Hamburger stellten sich Arm in Arm zum gemeinsamen Mannschaftsfoto auf und selbst der Schiri wurde freundlich in der Mitte aufgenommen. So soll ein Derby sein!
von Jigal Beez