Werder Zwo dominiert die Oberliga

GM Jan Werle
Schach
Montag, 04.02.2019 / 10:17 Uhr

David Kardoeus

Mit einem 5:3-Heimsieg über die starke Konkurrenz vom HSK Lister Turm bleibt Werder Zwo weiterhin Tabellenführer der Oberliga Nord-West. Mit diesem enorm wichtigen Sieg bringen die grün-weißen die Verfolger auf Distanz und verschaffen sich Luft für den Schlusspurt.

Sonntag, 3. Februar, Weserstadion. Werder Zwo spielt gegen den punktgleichen Verfolger aus Hannover, den HSK Lister Turm und tritt folgerichtig mit all der Prominenz an, die der Kader zu bieten hat. So sitzen Spartak Grigorian, GM Jan Werle, IM Alexander Markgraf, Nikolas Wachinger (der zwei Tage zuvor seine erste IM Norm geschossen hatte – Glückwunsch!), GM Gennadiy Fish, IM Gerlef Meins, IM Sven Joachim und IM Christian Richter von Brett 1 bis Brett 8 auf der grün-weißen Seite.

Das Weserstadion verleiht dem wohl wichtigsten Kampf der Oberliga-Saison den nötigen Charme. Nebenan spielen die Bundesliga-Profis gegen BCA Augsburg, draußen schaffen es ein paar Sonnenstrahlen durch den Gelegenheitsregen. Ein typischer Schachsonntag in Bremen. Mit einem Manschaftssieg könnten wir die Konkurrenz auf Abstand bringen und im Kampf um die Meisterschaft ein wenig aufatmen. Dank sorgsamer Organisation von Olaf Steffens steht Kaffee für Heim- und Gastmannschaft bereit; dank Stephan Buchal muss die Bremer Equipe nichtmal mehr die Bretter aufbauen – um 11.00 Uhr pfeift Schiedsrichter Christian Jackl an.

Die erste Partie wurde am zweiten Brett entschieden. Jan spielte gegen FM Tobias Vöge, welcher im Zuge seines Angriffs eine Figur opfern wollte. Der Werderaner lehnte aber dankend ab, konterte  später am Damenflügel und schoss mit den weißen Steinen die 1:0 Führung für die Bremer. Schön, dass Jan sich bereit erklärt hatte, die Zwote bei der Mission "Wiederaufstieg" tatkräftig zu unterstützen. Vielen Dank!

Am ersten Brett konnte Spartak in einer spannenden Najdorf-Partie für unübersichtliche Komplikationen im Mittelspiel sorgen. Bei scharfem Spiel argierte Anthony Petkidis (Elo 2375) zu langsam, opferte in der Folge einen Bauern um sich in ein remises Endspiel zu retten. Dieses war dann aber schlechter als gedacht und Spartak konnte den Spielstand auf 2:0 erhöhen. Mit nun 5.5/6 ist Spartak das 5te Tier der Bremer Stadtmusikanten – er legt in der Oberliga eine wahnsinnige Eloperformance von 2710 hin!

Alex hatte es bei seinem Debüt in der zweiten Mannschaft am dritten Brett mit einem geschlossenem Sizilianer zu tun. Es gelang ihm die gegnerischen Figuren am Damenflügel zu binden, ehe er im richtigen Moment zum Königsangriff auf der anderen Seite des Brettes ansetzte. Der sonst sehr souveräne FM Frank Buchenau (2298) musste somit seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Vielen Dank auch an Alex für den Einsatz bei Werder Zwo – der Wiederaufstieg hat hohe Priorität, derartiger Zusammenhalt ist wichtig und toll! 3:0 für Werder.

Mannschaftsführer Christian hatte leider keinen guten Tag erwischt und so kam er mit den weißen Steinen nicht besonders gut aus der Eröffnung. Der Gegner Atilla Aba Virag (2271) hatte zunächst das Läuferpaar und brachte Christian peu à peu in eine unangenehme Stellung. Um die Zeitkontrolle herum ging die Partie dann verloren und Lister Turm kam auf ein 3:1 heran.

Dies sorgte aber für keinerlei Unruhe im VIP-Bereich des Weserstadions, denn Gerlef knüpfte einfach an seine tolle Leistung vom Nord-West-Cup in Bad Zwischenahn an. In einem ruhigen Slavisch-Abspiel belagerte Gerlef zunehmend FM Martin Hörstmann (2243), welcher sich für ein Figurenopfer zur Befreiung entschied. Der routinierte Bremer nahm dieses an, da er keine ausreichende Kompensation für den Hannoveraner finden konnte, und sollte recht behalten. Gerlef behielt die Nerven und erstickte das ein oder andere Strohfeuer noch im Keim, ehe er seinen Materialvorteil verwerten konnte. Der Sieg zum 4:1 garantierte uns den weiteren Verbleib an der Tabellenspitze – super!

An den übrigen drei Brettern sah es zwar nicht fabelhaft aus, doch hatte Nikolas gegen FM Christian Polster (2315) zumindest ein Turmendspiel mit einem gesunden Mehrbauern, welches bei nicht fahrlässigem Spiel mindestens ein Remis und gleichzeitig den Mannschaftssieg bedeuten dürfte. In einer Maróczystellung sah es zunächst sehr bequem aus, für den aufstrebenden Werderaner. Raumvorteil, Druck am Damenflügel, doch die Zeit saß ihm ein wenig im Nacken und Polster verteidigte clever. Zur Zeitkontrolle verflachte das Spiel ein wenig und trotz der Überzahl in puncto Heugabeln, konnte Nikolas die Punkteteilung nicht umgehen. Dafür stand mit dem 4,5:1,5 der Sieg des Teams über den direkten Kontrahenten aber entgültig fest!

Sven Joachim konnte gegen Felix Hampel (2237) mit den schwarzen Figuren ein vorbereitetes Qualitätsopfer aufs Brett bringen. Sein Gegner reduzierte jedoch die Kompensation und verwertete den Materialvorteil dann technisch gut. Im Endspiel gelang es Sven trotz sehr zäher Verteidigung nicht das Remis zu halten; mit Minusfigur hätte er den letzten weißen Bauern abtauschen müssen – das wusste sein Gegner aber leider auch. 4,5:2,5

Am fünften Brett spielte Gennadiy mit Schwarz gegen Rudi Hörstmann (2223) und wurde bereits in der Eröffnung unter Druck gesetzt. Um die Initiative des Gegners zu stoppen, opferte Gennadiy einen Bauern und führte mit einer Abwicklung ungleichfarbige Läufer herbei. Sein Plan, dieses Endspiel remis zu halten, ging mit konzentrierter Verteidigung auf und er konnte einen weiteren halben Brettpunkt an der Weser behalten. Somit endete die letzte Partie des Spieltags und der 5:3-Heimsieg war unter Dach und Fach!

Mit 12/12 Mannschaftspunkten sind wir nun endlich alleiniger Tabellenführer. Dieses kleine Polster lockert die Nerven vor dem Schlussspurt um die Meisterschaft der Oberliga Nord-West. Hinter uns bleiben HSK Lister Turm und die Schachfreunde vom MTV Tostedt. Die letzten drei Runden werden gegen Tostedt (am 24. Februar), SK Nordhorn Blanke (24. März) und den SV Hellern (7. April) bestritten.

Auf geht's Werder!

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