Seit einigen Jahren pflegt die Schachsparte des SV Werder Bremen eine enge Freundschaft mit den Schachfreunden des Hagener SV mit regelmäßigen Besuchen. Bereits das dritte Jahr in Folge trafen sich die Jugendschachspieler aus den befreundeten Vereinen zu einem wechselseitigen Übernachtungswochenende, dessen Höhepunkt sicherlich neben dem schachlichen Vergleichskampf am Sonntag auch der gemeinsame Besuch eines Werder-Heimspiels im wohninvest WESERSTADION am Samstag war.
Gegen Mittag des 19. Oktobers war es endlich soweit und die Gruppe aus Hagen traf mit dem Zug in Bremen ein. In den Clubräumen der Hemelinger Straße angekommen, wurden sogleich die Bretter aufgebaut und die ersten Schnellschachpartien geblitzt. Danach besuchten die fast 50 Schachspieler beider Vereine das Werder-Heimspiel gegen Hertha BSC im ausverkauften Weserstadion und feuerten gemeinsam ihre Idole an. Auch wenn unsere Gäste teilweise Sympathien für andere Vereine hegten, hielten an diesem Nachmittag alle geschlossen zu Werder. Das Endergebnis von 1:1 hätte ruhig deutlicher für Werder ausfallen dürfen, da waren sich alle einig, das tat der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch. Viele der kleinen und großen Schachfans waren an diesem Nachmittag das erst Mal überhaupt im Stadion und von der Atmosphäre sichtlich begeistert.
Am Abend organisierte Karsten Bertram, der Mitorganisator der Hagener Schachfreunde, ein großes „Schach-Ball-Turnier“, bei dem sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen geschlossen teilnahmen, sich besser kennenlernten und bis spät in die Nacht viel Spaß hatten. Die Teilnehmer beider Vereine wurden in fünf gemischte und möglichst gleichstarke Mannschaften eingeteilt, die dann jeweils zuerst ihr Können in 5-Minuten-Partien am Schachbrett maßen und mit den gesammelten Punkten die Begegnung auf dem Fußballfeld fortführten. Dabei war es egal, ob man besser Schach oder Fußball spielen konnten, beide Stärken waren gleich wertvoll beim Schach-Ball.
Die Nacht in der Gymnastikhall war kurz, aber ruhig und von melodischem Schnarchen aus den unterschiedlichen Ecken untermalt. Schlafplätze an den Steckdosen waren bei den Kids besonders begehrt und schnell belegt.
Nach einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen in der Vereinsgastwirtschaft bei Michael wurde der schachliche Vergleichskampf, ebenfalls in vereinsübergreifenden Mannschaften, ausgetragen, um die Freundschaften und den Teamgeist noch weiter zu verstärken.
Insgesamt war das Übernachtungswochenende eine coole Mischung aus Profi-Fußball, Hobby-Schach, wenig Schlaf, aber ganz viel Gemeinschaftsgefühl. Übrig bleiben tolle Eindrücke, ein kleines Schlafdefizit und zwei Paar durchgeschwitzte Socken, die auch nach vorsichtiger Geruchsprobe nicht zweifelsfrei ihren Trägern zugeordnet werden konnten.
