Spitzenreiter, Spitzenreiter...

Oberliga Nord-West

David Kardoeus
Schach
Montag, 26.11.2018 / 09:46 Uhr

David Kardoeus

Am dritten Spieltag der Oberliga Nord West musste Werders 2. Schachmannschaft zwischenzeitlich um den Sieg bangen. Mit viel Geduld und Dusel konnten die Hansestädter aber die Mannschaftspunkte in den eignen vier Wänden verteidigen und führen nach dem 5:3 Sieg über den Hamelner SV, weiterhin die Tabelle an!

Die von etwas weiter angereisten Spieler des Hamelner SV waren überpünktlich im Bremer Spiellokal und konnten sich am angerichteten Brötchenbuffet noch ein wenig stärken. Als sich auch alle Werderaner eingefunden hatten ging es dann endlich los. Wir spielten mit Spartak Grigorian, Sven Joachim, Christian Richter, Sven Charmeteau, Olaf Steffens, David Kardoeus (meiner Wenigkeit), Matthias Krallmann und dem aufstrebenden Collin Colbow! Numerisch waren wir ein erneutes Mal in der Favoritenrolle, als gejagter Tabellenführer ist es aber auch nicht immer leicht und mit einem Ausrutscher kann die Meisterschaft in weite Ferne rücken (siehe FC Bayern). Spartak kam eigentlich ganz gut aus der Eröffnung, vergriff sich dann aber doch, weil er mit Schwarz mehr als nur den Ausgleich erzielen wollte. In der Folge musste unsere armenische Sturmspitze zäh spielen, um nicht unter die Räder zu kommen. FM Wilfried Bode drückte ein wenig, ehe sich die beiden dann aber auf ein versönliches Remis einigten. 0,5:0,5

Zwei Bretter weiter hatte Christian ebenfalls mit Schwarz remisiert. Sein Gegner Lutz van Son war optisch ein wenig besser weggekommen, in meiner Abwesenheit als Kiebitzer hatte Christian aber scheinbar alle kleineren Probleme gelöst und den Punkt zur Teilung freigegeben. 1:1

Am achten Brett war Collin gut aus den Startlöchern gekommen und hatte seinem Gegner bereits gut eingeheizt. In komplizierten Stellungen dreht schon so manch einer am Rad; Collin drehte den vom Gegner geschlagenen Turm in seiner Hand. Sein Gegenüber empfand es als störend und nahm Collin den Turm aus der Hand – als erzieherische Maßnahme vielleicht? Ich schmunzelte ein wenig darüber. Collin war am Zug gewesen und darf meines Erachtens den Turm drehen und wenden wie er will. Und vor allem drehen! Auf dem Brett lieferte er die sportliche Antwort, gewann zwei Bauern und im Leichtfigurenendspiel dann die Partie. Mit 1,5 Punkten in seinen ersten Partien für Werder 2 ist Collin nun definitiv angekommen, im grün-weißen Team! 2:1

Als ich das nächste Mal zur vom Schiedsrichter Hugo Schulz gebastelten Spielstandanzeige schaute (danke dafür und für die ebenfalls gebastelten Spielerschilder – sehr cool!), stand es bereits 3:1 für Werder. Ein Blick über die Schulter verriet, dass Sven Charmeteau gewonnen hatte und mit 3/3 unser Topscorer ist und bleibt! Nachdem es in der vergangen Saison nicht so gut gelaufen war, blüht er in der Oberliga nun wieder auf. Zwischenzeitlich hatte er seinen Turm über a3 entwickelt, den gegnerischen König geschickt und lange in der Mitte gehalten und letzten Endes seine Aktivität zum vollen Punkt verwerten können. 3:1

Für einen Mannschaftssieg fehlte nun nicht mehr viel und es liefen noch vier Partien. Um ehrlich zu sein, standen wir aber an allen Brettern schlechter. Olaf hatte nach aktiver Eröffnung einen Bauern eingebüßt und war in einem schlechten Leichtfigurenendspiel gelandet. Sven Joachim hatte nur einen Bauern für eine Qualität und musste kämpfen. Ich hatte nach dicker Eröffnungsphase meinen ganzen Vorteil hergeschenkt und stand mittlerweile sogar auf Verlust, hatte aber die Zeit auf meiner Seite. Matthias lehnte im Sinne der Mannschaft ein Remis ab, da es an allen anderen Brettern nicht gut aussah.Olaf konnte in ungleichfarbigem Läuferendspiel mit zwei glatten Minusbauern noch remisieren. Die gegnerischen Bauern auf g- und h-Linie konnten rechtzeitig blockiert und unfruchtbar gemacht werden. 3,5:1,5

Hinter mir trug sich scheinbar Unfassbares zu. Sven Joachim hatte gegen Matthias Tonndorf ebenfalls remisiert, obwohl in Zeitnot wohl eine Springergabel für den Hamelner gegangen wäre – "billige Kindertaktik!" fluchte er, nachdem es ihm in der Analyse gezeigt worden war. Damit hatten Olaf und Sven J. die wichtigen halben Punkte eingefahren, die der Mannschaft schonmal einen Punkt sicherten. 4:2

Einige Minuten vorher hatte Mattias die Waffen strecken müssen. Nachdem er positionell und zeitlich gut rausgekommen war, fiel in komplizierter Stellung eine Qualität auf Bremer Seite. Dennoch drückte Matthias auf einen Sieg für die Mannschaft und nutzte sein dynamische Figurenspiel. Im Gegenzug konnte sein Gegner (Yannick Koch) auf den letzten beiden Reihen mit seinen Türmen einreisen und Matthias geriet in ein Mattnetz. 4:3

Die letzte laufende Partie umkämpften David und Frank Gerstmann. Der Werderaner hatte sich nach hektischem Durcheinander und einigen komischen Zügen auf beiden Seiten in ein leicht besseres Endspiel retten können, den Vorteil kurz vor der Zeitkontrolle aber wieder hergeschenkt. Es schien so, als könne nur Schwarz drücken, ich rettete mich aber in eine Zugwiederholung. Mein Gegner konnte aufgrund des Spielstandes aber nicht einwilligen und versuchte es ein letztes Mal aktiv, schmiss aber einen Bauern über'n Jordan und musste wieder kleinere Brötchen backen, verteidigen. Mit der besseren Zeit konnte ich weitere Ungenauigkeiten provozieren und meinen Gegner zu guter Letzt austempieren, um gewinnbringenden Vorteil zu erlangen. Endstand 5:3

Zwischenzeitlich war der Mannschaftskampf eine wahre Zitterpartie, alle Ausgänge standen zur Debatte, aber die zähe Spielweise hat sich ausgezahlt!

Nach nun drei Spieltagen stehen wir auf dem ersten Platz der Tabelle, mannschaftspunktgleich mit unseren direkten Verfolgern vom HSK Lister Turm. Mitte Dezember reist Hannover 96 mit der roten Laterne an und soll diese am liebsten wieder mit nach Hause nehmen, damit wir am 01.01.2019 noch immer Spitzenreiter sind!

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