Run for Help 2010

Leichtathletik
Montag, 31.05.2010 / 07:00 Uhr

Die zahlreichen Zuschauer auf Platz 11 am Weserstadion konnten beim 8. Leichtathletikmeeting „Run for Help", welches am vergangenen Samstag bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad ausgetragen wurde ...

Die zahlreichen Zuschauer auf Platz 11 am Weserstadion konnten beim 8. Leichtathletikmeeting „Run for Help“, welches am vergangenen Samstag bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad ausgetragen wurde, viele Spitzenleistungen und eine überragende Lokalmatadorin Carolin Nytra bewundern.

Gleich bei ihrem Saisoneinstieg gelang es der Hürdensprinterin vom Bremer LT die Qualifikationsnorm zu den Europameister-schaften, die Ende Juli in Barcelona stattfinden, zu unterbieten. Im Vorlauf der 100m Hürden blieb Nytra trotz Gegenwind in 12,91sec deutlich unter der geforderten Zeit von 13,00sec. Im Finale ließ sie anschließend noch einmal sehr gute 13,02sec folgen und zeigte sich sichtlich zufrieden: „Es ist jedes Jahr wieder schön hier in Bremen zu laufen, da mir sehr oft schon, wie heute, ein toller Jahresauftakt geglückt ist. Ich blicke nun optimistisch nach vorne, denn mein Ziel ist ganz klar der Endlauf in Barcelona.“ Auf Rang zwei sprintete eine weitere Deutsche Topathletin. Nadine Hildebrand überquerte die Ziellinie nach 13,29sec.
 
Die zweite Bremerin mit Ambitionen auf die Europameisterschaften, Jonna Tilgner, ging in diesem Jahr erstmals beim Werder-Meeting an den Start und gewann ihr 400m Hürden Rennen in 57,79sec. „Bis zur 7. Hürde lief es wirklich klasse und ich war so schnell wie im letzten Jahr bei den Deutschen Meisterschaften. Aber dann war mein Akku auf einmal etwas leer, der Wind kam ein bisschen und es ging nicht mehr so gut vorwärts, somit ist die Zeit, die am Ende steht, für mich noch nicht zufrieden stellend, aber es war heute auch eher ein Wettkampf zur Rhythmusfindung und der war bis zur 7. Hürde schon wie erwünscht“ so Tilgner nach dem Rennen.

Bei den Männern überzeugten ganz besonders die Sprinter. Über 100m blieben im Finale gleich drei Sprinter unter der 11 Sekunden Grenze. Als Erster lief der Jamaikaner Ryan Shields in 10,56sec ins Ziel, dicht gefolgt von Aziz Zakari aus Ghana, der sich mit erzielten 10,59sec nur hauchdünn geschlagen geben musste. Der zweitschnellste Deutsche Sprinter Stefan Schwab, der mit einer persönlichen Bestleistung von 10,19sec anreiste, erreichte in Bremen mit 10,78sec den dritten Platz. Über 200 Meter setzte der 100m Sprintsieger Ryan Shields einen weiteren Glanzpunkt. In 21,08sec lief der Jamaikaner so schnell wie noch kein anderer Sprinter in den letzten sieben Jahren „Run for Help“. Einen weiteren Meetingrekord stellte Pascal Nabow von der SC Rönnau 74 über 400m auf. Der 21-jährige Sprinter aus Schleswig Holstein lief die Stadionrunde in 47,02sec und distanzierte damit seine Konkurrenten Alexander Juretzko (48,29sec) und Maximilian Grüttner (49,77sec) um einige Meter.

Den Hürdensprint der Männer über die 110m gewann Helge Schwarzer vom Hamburger SV in 13,78sec und wiederholte damit seinen Vorjahressieg. Auf der längeren Hürdenstrecke von 400 Metern siegte Sven Kösters aus Papenburg in 54,61sec vor dem Werderaner Christian Siegmund, der eine Zeit von 54,88sec erreichen konnte.

Als absolutes Highlight in diesem Jahr galt, neben den traditionell gut besetzten Sprintdistanzen, der Hochsprung der Männer. Und dieser Wettbewerb sollte den Erwartungen auch gerecht werden. Gleich fünf Springern im Feld gelang es die Höhe von 2,10m zu überwinden. Den ersten Platz mit übersprungenen 2,22m konnte letzten Endes Kabelo Kgosiemang aus Botswana für sich verbuchen. Direkt hinter ihm erzielten Karim Lotfy aus Ägypten (2,18m) auf Rang 2 und Sebastian Kneifel aus Leverkusen (2,14m) auf Platz 3 ebenfalls tolle Leistungen.

Auch Werders Nachwuchsathleten nutzten beim außerordentlich gut besetzten Meeting die Chance sich mit der starken Konkurrenz zu messen und stellten zahlreiche persönliche Bestleistungen auf. So gelang unter anderem Yvonne Jungen auf der 400m Hürden Distanz mit ihrer Zeit von 64,82sec die Qualifikation zu den Deutschen Jugendmeisterschaften, die Anfang August in Ulm ausgetragen werden. Niclas Aleff (mJA), Max Hentschel (mJA) und Sergej Denhof (mJB), die ebenfalls alle auf der 400m Hürden Strecke am Start waren, verbesserten allesamt ihre persönlichen Bestmarken. Aleff kam nach 55,82sec ins Ziel, Hentschel lief 57,36sec und Denhof konnte sich mit 57,19sec in die Ergebnisliste eintragen.
In der weiblichen Jugend B zeigte Linda Krevert mit neuen Bestleistungen über 100m und im Hochsprung, dass mit ihr nach den hartnäckigen Fußproblemen in den vergangenen Wochen wieder zu rechnen ist. Über 100m blieb die Uhr nach 12,72sec stehen und im Hochsprung gelang der talentierten Nachwuchsathletin eine Höhe von 1,57m. Ebenfalls im Hochsprung konnte sich Fabian Netzlaff, in der Altersklasse der Schüler A, verbessern. Er übersprang 1,54m und fährt damit optimistisch zu den Landesmeisterschaften im Blockwettkampf am kommenden Wochenende, wo er die Qualifikationsnorm zu den Deutschen Meisterschaften anstrebt.

Für eine außergewöhnliche Aktion sorgte eine 4 x 200m Staffel des SV Werder, die den bestehenden Weltrekord im Rückwärtslaufen, der bei 2:40,85min stand, brechen wollte. In der Besetzung Olaf Kelterborn, Philipp Arlt, Hauke John und Bela Renk liefen die vier Grün-Weißen schnell und sicher die zwei Stadionrunden und konnten im Ziel, wo die Zeit bei 2:29,62min stehen blieb, einen neuen Weltrekord bejubeln.

Neben den sportlichen Höhepunkten galt es auch in diesem Jahr, getreu dem Motto des Leichtathletikmeetings „Run for Help“, eine möglichst hohe Spendensumme für karitative Zwecke zusammen zu bekommen. Dabei wurden gute Leistungen der Athleten mit Spendengeldern honoriert. Je schneller oder höher die Athleten des „Run for Help“ liefen oder sprangen, desto höher war die Spendensumme. Auf diese Art und Weise konnten in den vergangenen sieben Jahren bereits mehr als 35.000 € an karitative Zwecke gespendet werden.

In diesem Jahr gingen sämtliche Einnahmen der Veranstaltung an „ShelterBox“. Gegründet wurde „ShelterBox“ im Jahr 2000. Seitdem hilft ShelterBox immer dort, wo Menschen über akute Ersthilfe hinaus längerfristig humanitär versorgt werden müssen, bis die ursprüngliche Infrastruktur wieder hergestellt ist. Mit den grünen „Shelterboxen“ (Überlebenskisten) ist es gelungen, das Notwendigste zum Überleben in einer praktischen Kiste zusammenzupacken, so dass die Opfer schnell und effektiv mit dem Allernötigsten versorgt werden können. Jede Überlebenskiste enthält mehr als 150 Einzelteile und kann damit zehn Personen für etwa sechs Monate versorgen. Auf diese unkonventionelle Art und Weise konnte z.B. zahlreichen Familien in Haiti geholfen werden.

„Die Leistungen der Athleten waren in diesem Jahr außerordentlich stark. Das bisher beste Teilnehmerfeld wurde den Erwartungen in nahezu jeder Disziplin gerecht und sorgte mit insgesamt neun neuen Meetingrekorden und zahlreichen weiteren tollen Leistungen für eine Spendensumme von 3.000 €, womit vier neue Shelter Boxen finanziert werden können“, so Meetingdirektor Philipp Mehrtens.

Olaf Kelterborn

Fotos: Martin Rospek

 

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