Oelgardts Mannschaftskollege Said Gilani ging im 10-Kampf der Männer an den Start. Der eigentlich mittlerweile auf 400m Hürden spezialisierte Athlet hat nach eigener Aussage nach wie vor „ein Herz für den Mehrkampf“, weshalb für ihn gleich bei der Wettkampfplanung für die diesjährige Saison klar war, dass er in Papenburg starten wird.
Der erste Tag begann mit soliden 11,49 sec im 100m Sprint. Was dann folgte, war allerdings schon das erste große Zittern. Im Weitsprung hatte Gilani nach zwei ungültigen Versuchen nur noch einen einzigen Durchgang um überhaupt noch Punkte in dieser Disziplin zu sammeln. Er sprang 6,36m und blieb damit im Kampf um den Titel im Rennen. Im Kugelstoßen, einer der Schwachpunkte in Gilanis 10-Kampf, wurden 10,06m gemessen, eine ordentliche Weite, wenn man bedenkt, dass diese Disziplin so gut wie gar nicht trainiert wurde im Vorfeld. Bevor es auf Gilanis Paradestrecke, die Stadionrunde von 400 Metern, ging musste allerdings noch der Hochsprung absolviert werden. Hier blieb der Werderaner mit 1,64m deutlich unter seinen Möglichkeiten. Dafür lief es in der letzten Disziplin des Tages deutlich besser. Mit 50,26 sec über 400 Meter blieb Gilani ganze 2 Sekunden vor dem Zweitplatzierten, womit er viele „verlorene“ Punkte wieder gutmachen konnte.
Tag 2 begann mit den 110m Hürden, einer anspruchsvollen Disziplin, vor allem wenn man bereits einen Mehrkampftag hinter sich hat. Gilani gelang es als einzigem Athleten unter 16 Sekunden zu laufen (15,89 sec), womit er weitere wichtige Punkte sammelte. Motiviert von diesem Ergebnis gelang im Diskuswurf anschließend eine neue persönliche Bestweite von 32,41m und auch mit dem Stabhochsprung (3,60m) konnte Gilani zufrieden sein. Im Speerwurf machte sich dann langsam die Müdigkeit der bereits acht absolvierten Disziplinen bemerkbar. Zwar landete der Speer bei guten 44,82m, aber „ich hatte mir doch ein paar Meter mehr erhofft“, so Gilani. Nichts desto trotz blieb er positiv, denn der abschließende 1500m Lauf, der für die meisten Mehrkämpfer eine Qual ist, gehört zu Gilanis Stärken. Er teilte sich das Rennen gut ein und gewann den Lauf in 4:45,41. Damit stand fest, dass er der neue norddeutsche Meister im 10-Kampf war, ein toller erfolgt, der mit 6.136 Punkten und der DM Quali für die Mehrkampfmeisterschaften in Wesel gekrönt wurde.