„Wir haben einen klaren Plan“

Martin Lange (li.) hofft auf eine Zusammenarbeit mit Cheftrainer Robert Nijdam über den Sommer 2022 hinaus (Foto: WERDER.DE)
Handball
Mittwoch, 07.04.2021 / 16:00 Uhr

Der SV Werder Bremen will die Nachwuchsförderung im Handball weiter intensivieren und noch mehr Spielerinnen für die erste Mannschaft ausbilden. Das erklärt Martin Lange, Vorsitzender der Abteilung Handball, im Interview.

WERDER.DE: Bis auf einige Ausnahmen ruht der Trainings-und Spielbetrieb im Handball aufgrund der Corona-Pandemie mittlerweile seit sehr langer Zeit. Wie hast du die vergangenen Monate erlebt?

Martin Lange: „Es hätte wohl vor der Pandemie niemand für möglich gehalten, dass wir mal solange darauf verzichten müssen, zum Training in der Halle zusammenzukommen, am Wochenende die Spiele zu verfolgen und auch darüber hinaus die Gemeinschaft in der Abteilung durch die vielfältigen Aktionen und Angebote, die wir machen, zu pflegen. Neben dem regulären Trainings- und Spielbetrieb konnten wir zum Beispiel auch nicht das Pfingstturnier um den WESER-CUP ausrichten. Wir konnten Trainerbesprechungen oder Vorstandssitzungen nur online durchführen und uns nicht persönlich treffen. Fast nichts, was den Handball und das Miteinander in unserer Abteilung ausmacht, war möglich. Auch wenn wir immer versucht haben, im Rahmen des Erlaubten auch Trainingsangebote zu machen. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Trainer in vielen Bereichen kreativ waren, auf Alternativen zum Hallentraining ausgewichen und so mit ihren Mannschaften in Kontakt geblieben sind.“

WERDER.DE: Lediglich das Zweitliga-Team durfte seinen Spielbetrieb fortführen…

Martin Lange: „… und man kann der gesamten Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen, wie verantwortungsvoll sie mit diesem Privileg umgegangen ist. Die im Januar für die 2. Bundesliga der Frauen eingeführte Testpflicht bedeutete einen zusätzlichen Aufwand, den alle im Sinne der Gesundheit natürlich gerne geleistet haben. Dass es der Mannschaft parallel dazu gelungen ist, sportlich erfolgreich zu sein und sich eine glänzende Ausgangsposition für den Saisonendspurt zu erarbeiten, ist umso bemerkenswerter.“

WERDER.DE: Welche Rolle spielt dabei Cheftrainer Robert Nijdam?

Martin Lange: „Er hat natürlich einen großen Anteil am sportlichen Aufschwung während der laufenden Saison. Robert hat auch nach den ersten Spielen, in denen das Team zunächst nichts Zählbares erreichen konnte, nicht seine Philosophie über Bord geworfen, sondern beharrlich weiter die Mannschaft geformt, die Spielerinnen entwickelt und so gemeinsam mit ihnen die starken Leistungen erarbeitet, die wir zuletzt gesehen haben.“

WERDER.DE: Wie froh bist du, dass der Vertrag von Robert Nijdam noch bis 2022 läuft?

Martin: Lange: „Darüber sind wir sehr froh. Robert passt mit seinem außergewöhnlichen Handball-Sachverstand, seiner Philosophie, seiner Erfahrung, seinem Ehrgeiz, seinen Wertevorstellungen und seiner Empathie sportlich und menschlich hervorragend zum SV Werder. Er bringt sich auch über die Zweitliga-Mannschaft hinaus sehr intensiv in die Abteilung und die Aufstellung für eine starke sportliche Zukunft ein. Gemeinsam mit ihm wollen wir in den kommenden Jahren unser leistungssportliches Konzept, an dessen Entwicklung Robert einen großen Anteil hat, umsetzen. Es wäre daher wünschenswert, dass wir den Vertrag mit ihm auch über 2022 hinaus verlängern. Wir haben diesbezüglich bereits Gespräche geführt und sind auf einem guten Weg.“

WERDER.DE: Was beinhaltet das sportliche Konzept für die nächsten Jahre?

Martin Lange: „Zum Beispiel eine Neuausrichtung unserer zweiten Mannschaft und der A-Jugend. Hier wollen wir den Weg, den wir in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben, intensiv weitergehen und junge Spielerinnen noch früher an den Erwachsenenbereich heranführen. Unter anderem über einen größeren Trainingsumfang, über eine noch bessere Infrastruktur und ein zunehmendes Zusammenwachsen der zweiten Mannschaft und der A-Jugend. Mit Renee Verschuren haben wir eine hervorragende Trainerin für diese Aufgabe gewonnen, die große Lust darauf hat, junge Spielerinnen zu entwickeln.“

WERDER.DE: Die Oberligisten bekommen die Möglichkeit, für eine Aufstiegsrunde zur 3. Liga zu melden. Wird die zweite Mannschaft dies wahrnehmen?

Martin Lange: „Unsere Mannschaft mit ihrem derzeitigen Trainer Radek Lewicki hat sich vor dieser Saison das Ziel gesetzt, um den Aufstieg zu spielen. Und sie wäre dazu bei einer regulär durchgeführten Spielzeit sicher in der Lage gewesen. Wir waren uns daher trotz der durch Corona schwierigen Situation schon früh einig darüber, dass die Mannschaft unbedingt die Chance bekommen soll, ihr Saisonziel zu erreichen, wenn eine Fortführung des Spielbetriebs in irgendeiner Form möglich ist. Daher haben wir vor, in den nächsten Tagen unsere Meldung für mögliche Aufstiegsspiele einzureichen.“

WERDER.DE: Dennoch werden viele Spielerinnen in der nächsten Saison nicht mehr zur Mannschaft gehören…

Martin Lange: „Wir bedauern das sehr. Denn wir hätten gerne mit einigen auch für die kommende Spielzeit geplant. Schließlich ist es wichtig, neben jungen Talenten auch erfahrene Spielerinnen zu haben, die die Mannschaft führen. Die Signale waren zunächst auch sehr positiv. Doch man muss letztlich Verständnis dafür haben, dass sich Spielerinnen aus beruflichen oder privaten Gründen gegen den zukünftigen größeren Trainingsumfang entscheiden – und dennoch mindestens in der Oberliga oder höher spielen wollen. Oder dass sie lieber gemeinsam mit Spielerinnen, mit denen wir nicht mehr planen konnten, weiterspielen wollen. Diese Möglichkeit haben sie bei anderen Vereinen.“

WERDER.DE: Das bedeutet letztlich aber einen enormen personellen Umbruch. Wie mutig ist dieser Weg?

Martin Lange: „Er mag im ersten Moment etwas schmerzhaft und mit viel Arbeit verbunden sein. Aber wir sind von diesem Weg überzeugt und haben einen klaren Plan. Er orientiert sich daran, wie wir in einigen Jahren aufgestellt sein wollen. Wir wollen noch mehr Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs für die erste Mannschaft ausbilden und dafür bestmögliche Voraussetzungen schaffen.“

WERDER.DE: Welche Rolle spielt dabei Jugendkoordinatorin Svenja Schultz?

Martin Lange: „Eine sehr wichtige, daher haben wir den Vertrag mit ihr vor einiger Zeit um zwei Jahre verlängert. Neben ihrer Arbeit bei uns als Jugendkoordinatorin und Trainerin der weiblichen B-Jugend ist sie Landesauswahl-Trainerin und leitet das Frühtraining in der Sportbetonten Schule Ronzelenstraße, mit der wir sehr gut zusammenarbeiten. Zusammen mit unseren eigenen Möglichkeiten können wir Talenten, die in den Leistungshandball wollen, eine sehr gute Förderung zukommen lassen. Und letztlich ermöglicht uns die hauptamtliche Stelle einer Jugendkoordinatorin auch, dem Breitensport, der zweiten wichtigen Säule unserer Abteilung, die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient hat.“

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