Daher geht es auch gleich weiter: Es locken verschiedene Bewegungsparcours. Erst Klettern auf einen Kasten zum Beispiel, dann der Sprung auf eine weiche Matte und am Ende eine Wurfübung. „Irgendein Ball ist fast immer mit dabei“, verrät Christine Fortlage. Schließlich ist die Ballgewöhnung eines der Ziele. „Einigen fällt der Umgang am Anfang nicht so leicht“, berichtet die erfahrene Trainerin. „Aber sie lernen es sehr schnell und machen schon bald die Erfahrung, dass sie auch mal von einem Ball getroffen werden können, ohne davor Angst haben zu müssen.“
Seit Mai 2014 können sich bereits Kinder im Alter ab vier Jahren in dieser Form in der Abteilung Handball ausprobieren. Damals gründete Fortlage, die seit vielen Jahren das Training der jüngsten Handballerinnen und Handballer des SV Werder verantwortet, die ‚Handballstöpsel‘. Vorher hatten die Kinder bei den ‚Minis‘ ihre ersten Schritte in diesem Sport gemacht – meist, wenn sie sechs Jahre alt waren, ausnahmsweise auch mal mit fünf. „Da saßen dann oft die jüngeren Geschwister am Rand und wollten auch gerne mitmachen“, erinnert sich Fortlage. Da die Altersunterschiede aber zu groß gewesen wären, „haben wir uns entschlossen, eine eigene Gruppe anzubieten“.
Mit sechs Kindern ging es los, doch schnell wurden es mehr. Heute kommen meist zwischen 20 und 24, so dass sich die Gruppe stets an der Kapazitätsgrenze bewegt. Dank des „tollen Betreuerteams“, so Fortlage, in dem auch jugendliche Handballer(innen) der Abteilung mitarbeiten, und der einen oder anderen helfenden Elternhand kommen alle Kids auf ihre Kosten und können intensiv betreut werden. Nicht alle sind bereits vier Jahre alt. „Kinder, die bereits vorher mit Bällen Erfahrungen gesammelt haben, können in Ausnahmefällen auch schon mit drei teilnehmen. Häufig sind das Kinder von Eltern, die selbst Handball spielen.“
Meist sind die ganz Kleinen aber zunächst beim Kinderturnen noch besser aufgehoben. Dass die Abteilung Handball diese frühe Ergänzung dazu anbietet, ist für Christine Fortlage einfach zu erklären: „Früher haben die Kinder beim Turnen an verschiedenen Geräten Bewegungserfahrungen gesammelt und waren ansonsten draußen und haben dort Ball gespielt – mit Eltern, Geschwistern, Freunden“, erinnert sie sich. „Das gibt es heute leider immer weniger. Wer also nicht nur zum Turnen will, sondern auch viel mit dem Ball machen möchte, der kommt eben zu uns.“