Vom Anwurf weg legten die Grün-Weißen engagiert und konzentriert los, schnell erarbeitete sich das Team eine 4:3-Führung (5.). Merle Heidergott, die drei der ersten vier Treffer erzielte, drückte der Anfangsphase ihren Stempel auf und war abermals erfolgreichste Werferin des SV Werder. Über 7:4 (10.) und 9:6 (15.) spielten sich die Handballerinnen des SVW anschließend einen konstanten Zwei-Tore-Vorsprung heraus. Vor allem in der Defensive agierte Werder über weite Strecken sehr ordentlich. „Wir haben an der Abwehrarbeit geschraubt und können mit dem heute Gezeigten durchaus zufrieden sein. Vorne haben wir gegen eine offensive Deckung allerdings zu wenig getroffen“, sagte Trainer Patrice Giron.
Die Führung gab seinen Mannschaft dennoch über den gesamten Verlauf des ersten Durchgangs nicht ab. In den Minuten vor der Pause zogen die Grün-Weißen durch Treffer von Friedrich und Börsen sogar bis auf vier Tore davon, ehe Haunstetten mit dem Pausenpfiff noch zum 15:12-Halbzeitstand traf.
Mitte des zweiten Durchgangs leisteten sich die Grün-Weißen eine kleine Schwächephase, unter anderem mit zwei verworfenen Siebenmetern hintereinander, in dessen Folge der TSV zum 18:18-Ausgleich treffen konnte (44.) und schließlich den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Elf Minuten vor dem Ende gelang den Gästen aus Augsburg die erste Führung der Partie zum 20:21. Vor allem die starken Annika Schmid und Sarah Irmler kamen immer wieder zum Erfolg, sie erzielten insgesamt 14 Tore.
Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als könnten die Haunstetterinnen die Punkte entführen, doch trotz eines 23:25-Rückstands drei Minuten vor dem Ende bewiesen die Grün-Weißen große Moral und schafften in einer spannenden Schlussphase noch den Ausgleich. „Rein emotional war das ein sehr wichtiger Punkt. Eine Niederlage wäre nach dem Spielverlauf schon ein enormer Schlag in den Nacken gewesen“, resümierte Giron nach dem Spielende. „Wir wissen, dass es ein steiniger Weg ist und wir ein kleines Tief durchschritten haben. Unter dem Strich zählt heute zumindest der eine Punkt, darauf werden wir aufbauen“, so der Werder-Coach weiter.
SV Werder Bremen:
Meyer, Anschütz - Heidergott (6/1), Friedrich (2/2), Janssens, Heinrich (1/1), Neßlage (3), Osterthun (2), Börsen (2), Barger (2), Niemann (2), Otto (1)
TSV Haunstetten:
Frey, Müller - Toth, Niebert, Königsmann (1), Putzke (5), Duschner (2), Hochmair (2), Irmler (7), Knöpfle, Jung (1), Schmid (4/3)