Whisk(e)y

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von opalo, 19. Februar 2012.

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  1. Bremen

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    Teeling Small Batch - Rum Cask Finished - 46%vol.

    Die erste Brennerei mit dem Namen Teeling wurde 1782 von in Dublin gegründet, für die die Prohibition in den USA der 1920er/1930er Jahre das Aus bedeutete. Ein Nachfahre des Gründers Walter Teeling, J.J. Teeling gründete 1987 die Cooley Distillery (s. auch hier), zu der durch Zukäufe u.a. die irischen Whiskeymarken Connemara, Locke's, Kilbeggan und Tyrconnell gesellten. 2011 verkaufte Teeling die Cooley Distillery für 95 Mio $ an den US-Konzern Jim Beam (der 2014 von dem japanischen Spirituosenkonzern Suntory geschluckt wurde). Mit dem Verlaufserlös ließ die Familie Teeling die alte Brennerei gleichen Namens wieder aufleben, dessen Ergebnis ich gestern porbierte:

    Herstellung: Pot-Still-Whiskey, bestehend aus in First-Fill-Bourbon-Cask gereiften Grain- sowie und vergleichsweise viel Malt-Whiseky, nach dem Blend Finish für ca. 4 Monate in Fässern die Flor de Cana Rum (Nicaragua). Lt. Angabe auf der Flasche wurde der Inhalt im September 2014 abgefüllt und ist - erfreulicherweise - nicht kältegefiltert und ohne Farbsoff.

    Aussehen: klares Strohgelb, leuchtend wie ein Sonnenstrahl, der sich beim Sonnenuntergang auf der Wasseroberfläche am Ring of Kerry widerspiegelt.

    Aroma: Duft von frisch geschnittenem Gras, wie glücklich müssen die Kühe sein, die Milch für Irish Cheddar liefern dürfen, mit Vanille, Orange, Toffee und Omi's würziger Apfel-Brombeer-Kuchen ist auch drin.

    Geschmack: Vanille, Karamell und Toffee als vollmundiger und cremiger Starter des Irish Rover, gefolgt von gelben Früchten, feinen Kräutern und etwas Zitrus, frisch mit leichter Süße. Die 46%vol prickeln auf der Zunge, sind dennoch sehr dezent.

    Nachklang: Herb wie ein Sturm in der irschen See oder an den Cliffs of Moher, aber auch saftig mit weichen floralen Noten sowie karamellisierten Trockenobst. Lecker!

    Fazit: Ein bekömmlicher, auch für Einsteiger leicht zugänglicher Irish Whiskey, der viel Spaß macht. Auch im Preis, denn er ist für < 30 € zu haben.
     
  2. opalo

    opalo

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    Das klingt nach einem opalo-Whisky :grinsen:
     
  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das denke ich auch. ;)

    Sláinte :beer:
     
  4. opalo

    opalo

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  5. Hab kürzlich bei einer Blindverkostung festgestellt, dass dieser Bourbon echt lecker ist. Es muss also nicht immer ein teurer Schotte sein.
     
  6. Bremen

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    Und, wie war's? :)
     
  7. opalo

    opalo

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    Zuerst einmal war es VOLL. Als wir gegen 15:30 Uhr ankamen, bekam man kaum ein Bein an die Erde, das war anstrengend. Gegen 17:30 Uhr wurde es besser, und man konnte sich entspannt umschauen.

    Probiert habe ich:

    Highland Park Dark Origins

    Paul John Edited

    Glenlivet 15

    Longmorn 16

    The Quiet Man (Irland)

    Den Timorous Beastie habe ich nicht probiert ;)

    Mehr später :bier:

    Nächstes Tasting am 7.11., ich freu' mich schon.
     
  8. Zum Abschluss des Tages nehme ich mich heute eines Cardhu 15 an.
     
  9. War irgendjemand von euch beim Bottle Market?
     
  10. hab gerade ne Ardmore Traditional Cask enthauptet.
     
  11. Tobzen

    Tobzen

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    Weiß nicht wieso das so lange dauerte, aber ich habe mir endlich mal einen Jura gegönnt, den Superstition. Ein feiner Tropfen, gefällt mir gut, sehr rund, etwas rauchig und doch ziemlich süß.
     
  12. Habe 2 neue im Portfolio, wieder geschenkt bekommen, weil zufällig vor kurzem so etwas wie ein Geburtstag war. Habe beide noch nicht probiert, werde das aber bald in Angriff nehmen.

    Von der Isle of Mull, Tobermory:
    Ledaig 10 years old, 46 %
    Nosing: leichte Süße, Salz, Rauch, leicht nach Teer und Minzschokolade, maritime Noten
    Tasting: Kräuteraromen, malzige Süße, Rauch, Vanille
    Finish: würzig - pfeffrig, Gewürznelken und Süßholz (Lakritz), salzig und rauchig, lang anhaltendes Finish
    Balance: Die angenehme Rauchigkeit und die maritimen Noten dominieren und verbinden sich gut mit den süßeren Aromen

    Von der Insel Islay, Kilchoman Distillery, Rockside (im Westen in den Bergen)
    Kilchoman Loch Gorm 46%
    Nosing: In der Nase softe und torfige Aromen, sowie eine Mischung aus weichen Früchten und Gewürzen.
    Tasting: Am Gaumen eine anfängliche Süße. Ihr folgt ein weicher Torfrauch, gemischte Früchte und Gewürze
    Finish: Ein langer sauberen Abschluss mit einem tiefe Charakter und einer Reichhaltigkeit, die seinem zarten Alter Lügen straft
    Balance: gut ausbalanciert

    Muss also demnächst mal riechen und schmecken, ob diese Beschreibungen so stimmen.

    Von denen, die oben in Liste stehen, sind auch immer noch Reste da.


    Slainte
     
  13. Tobzen

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    Moin zusammen!

    Hatte vor einer Woche Geburtstag (39) und habe in diesem Rahmen einen Gutschein für den den örtlichen Spirituosenfachhändler bekommen. Kurzum - der Gutschein wurde gestern auf den Kopf gehauen.

    Ich nahm mir einen Kilchoman Sanaig mit (Slainte, Woncka!), 46 Umdrehungen, beinhaltet 4-5jährige Bourbon- und einen guten Anteil an Oloroso-Fässern. Schöne Flasche! Kilchoman ist übrigens eine ziemlich junge Destillerie (2005) und hat demnach auch nicht so alte Tropfen im Angebot. Hier wird wohl vom darren bis zur Abfüllung alles vor Ort gemacht. Fun Fact: Der oben erwähnte Whisky-Händler "Vinisky" in Linden nahe meinem Wohnort bekam letztes Jahr Besuch von den Jungs der Destille, die ihm erzählten, wie denen die Darre abgefackelt ist, während sie beim Fußball schauen im Nachbarort verweilten. Blöde Sache... :ugly:

    Nun zum Tasting.

    Nase - Lagerfeuerrauch, Citrusnoten, Karamell- und Toffeesüße, Zedernholz?

    Geschmack - immer noch relativ starker Lagerfeuerrauch (soll 50 ppm haben, kommt mir etwas weniger vor), Citrusfrucht, Karamell mit dunkler Schoki, Süße immer parat, starker Antritt am Gaumen, leicht pfeffrig

    Abgang - relativ lang, süß, immer noch leichter Rauch

    Insgesamt finde ich, dass es seinen Preis von fast 60 EUR wert ist. Schön finde ich auch, dass der Korken einen Holzgriff mit schöner, dunkler Maserung hat. Da merkt man die Liebe zum Detail. Trotz seines jungen Alters ist der Sanaig gut ausgewogen, der Sherry-Anteil ist genau richtig. Kein Whisky für Anfänger bzw. jeden Abend. :daumen:
     
  14. opalo

    opalo

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    :lol::daumen: Ideen muss man haben.

    Die Beschreibung animiert mich allerdings nicht zum Probieren...
     
  15. Tobzen

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    Heute mal ein Whisky aus dem Harz: Then Glen Els - Journey

    Als ich am WE Besuch aus meiner Heimatstadt Goslar erhielt hat mich das Mitbringsel doch überrascht - ein Harzer Whisky! Ich bin bei deutschen Tropfen immer ein bisschen voreingenommen (zwei Wässerchen aus dem Schwarzwald und auch ein Slyrs haben mich so gar nicht überzeugen können...), aber hier kann ich nur sagen: "Hut ab!"

    Die Destille Hammerschmiede in Zorge (Landkreis Osterode - Heimat von Marco Bode) gibt hier keine konkrete Altersangabe, sagt nur, dass der Whisky "minimum vier Jahre" alt sei.

    Nach der Reifung in den üblichen Eichenfässern steht ein Finish in u.a. Madeira-, Sherry-, Port- und Marsala-Fässern an. Man merkt dem Getränk dies durchaus an Farbe und Geschmack an. Die Nase kommt sehr fruchtig daher, ich denke an Pflaumen, Orangen... dann Malzigkeit und eine toffeeartige Süße. Den Rauch, der auf der Website der Destille als hauchzart angeführt wird, habe ich nicht in der Nase. Der Geschmack spiegelt die Nase eindringlich wieder, die 43%vol prickeln moderat an Gaumen und Zunge. Der Abgang ist erstaunlich lang, immer noch ohne direkt wahrnehmbaren Rauch.

    Unterm Strich erinnert mich der Journey an einen fruchtigen, süßen Speyside, rund und relativ umfassend und komplex für einen recht jungen Whisky. Er weiß, wie man einen Peathead für die milde Seite des Lebens begeistern kann. Empfehlenswert!
     
  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ich habe - so vermute ich zumindest - einen "opalo-Whisky" im Glas:

    Tomintoul 16 Years
    Speyside Single Malt 40% vol.

    Destille: Tomintoul (est. 1962) befindet sich unweit des gleichnamigen Dorfs, welches zu zugleich der höchst gelegene Ort in den Highlands ist


    Aussehen: glänzendes Bernstein

    Nase: Obwohl es Abend ist, duftet der "Tomi" wie am morgen frisch gebackenes Brot, umgarnt mit Nuancen von Haselnuß, Kandis und Orange

    Geschmack: "Tomi" leugnet seine Herkunft nicht; voller Geschmack von Shortbread mit würzig-nussigen Aromen von kandierten Äpfeln und Birnen, dazu feine Noten von Vanille und Orangenschalen

    Finish: cremig mit deutlicher Süße, die aufgrund der Würze alles andere als aufdringlich wirkt, mild und lang anhaltend

    Fazit: Obwohl in Bourbon-Fässern gereift, ist der Tomintoul 16y mit seinen komplexen Aromen selbst im Vergleich zu anderen Whiskies aus der Speyside so sanft, daß man ihn schon für einen Irish-Whiskey halten könnte. Ca. 50 € kann man entweder zur Bank bringen und kaum etwas dafür zu bekommen, oder man bekommt diesen hervorragenden Whisky!

    Sláinte!
     
  17. opalo

    opalo

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    Das klingt super! Den Tomintoul 10 finde ich okay, aber wenig aufregend - offenbar ist der 16jährige also für ca 20 Euro mehr eine deutliche Steigerung ;-) Ich möchte jedoch noch 1-2 Flaschen aus meiner Bar vollständig genossen haben, bevor ich wieder einkaufe ;-) Ostern ist die nächste Gelegenheit dafür.... :)
     
  18. Bremen

    Bremen Moderator

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    Jepp, der 10y ist okay aber unspektakulär, womit ich nicht behaupten möchte, daß dies keine guter "Einsteiger" in die Whik(e)y-Welt sei, ganz im Gegenteil. Vor allem ist er wie alle Tomintoul weder gefärbt noch kältegefiltert.