Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Ich hab in den letzten Wochen wieder bisschen zeit gehabt und mich mal etwas dem lesen gewidmet. Ich muss deshalb einfach mal paar Lese Empfehlungen abgeben.

    William S. Burroughs (mein absoluter Lieblingsautor) - Junky und Naked Lunch
    Patrick Süßkind - das Parfum (kennt wohl jeder, aber ich hatte es nicht in der schule, darauf gebracht hat mich übrigens der Song Scentless Apprentice von Nirvana - seitdem mein absolutes Lieblingsbuch)
    Allen Ginsberg - Howl (ist eigentlich nur ein Gedicht)
    Janne Teller - Nichts (es geht um einen nihilistischen jungen, dessen Klassenkameraden in mit allen Mitteln vom Sinn des Lebens überzeugen wollen, vllt. nichts für sehr depressive/sensible Menschen/Jugendliche)
    Jörg Böckem - High Sein (tolles Aufklärungsbuch)

    Ich schreib erstmal nichts über Inhalte, weil ich es nicht mag irgendetwas vorweg zu nehmen.
     
  2. Das Buch von Janne Teller würde mich interessieren.

    Weil: Gab ne Zeit, wo ich von Freunden Leuten die mich nicht kannten vorgestellt wurde, "Das ist Schmolle. Schmolle ist Nihilist!"
    Aber nicht im Lebowski`schen Sinne sondern eher in meiner Variante von Lebens- und Todesverachtung - das klingt aber jetzt "härter" als es war, und nehmt das bitte nicht ernst.

    William S. Burroughs ist i.O. Naked Lunch ist ein Klassiker der Moderne. Sollte man gelesen haben - so in etwa wie man NIne Inch Nails "Fragile" ruhig mal hören sollte.
     
  3. Die Welt steht Kopf!

    Hier das Weihnachtswunschlisten video nach EUREN Wünschen!

    Top Rezension at it`s best!

    Weihnachts Rezension
     
  4. Seit geraumer Zeit quassel ich für mich alleine. Tja. Das ist das harte Leben des Rock N Rollers!

    Quassel ich eben mit mir selbst!

    Schmolles Neujahrsansprache
     
  5. Tyson81

    Tyson81

    Ort:
    Marl
    da fehlt eine "6" unter dem video in den Erklärungen :bier:

    ...Jahr 201...
     
  6. Nicht ganz für dich alleine, hast ja immerhin schon 73 Views :D

    Die "Lederallergie" ist klasse :lol:
     
  7. Danke @werderfangirl :tnx:

    Hier war früher mehr Lametta und TamTam - darauf spielte ich an.

    Ja 73 Watcher das ist schon etwas! :grinsen:

    @Tyson
    Ich könnte jetzt sagen, meine Neujahrsansprache gilt universell, ich könnte aber auch sagen: Uuuups! :grinsen:
     
  8. In meinen weihnachtsgeschenken fand ich eine Graphic Novel, die sich mit den Beatniks auseinandersetzt. Dergestalt, daß die Lebensläufe von u.a. Jack Kerouac, Ginsberg und W.S. Burroughs vercomict wurde, daneben Einschübe über den "Beat" an sich, die Sciht der der Frauen der "Beats", weibliche Beats etc. pp.
    Sehr sehr aufschlußreich. Und mit so vielen Facts aufwartend, daß ich mal sage daß das n Standardwerk ist, wenns um die Beatnik-Prosa geht.

    Diese Sprachexperimnetierer haben die krudesten lebensläufe aber auch -ansichten. ein paar davon sind dermaßen überkommen, daß man Leute mit solcher Haltung schon beinahe reaktionär nennen könnte.

    Die "Beatnik" Ära ist eingebettet zwischen den singenden und schreibenden Hobos während der Great Depression und der Hippiebewegung, bzw. dem "Movement" und somit auch der freidensbewegung. Etliches wurde von den Beats vorweggenommen manches von dem was sie sagtenist geradezu abcheulich und ihr Verständnis über die rollenverteilung der Geschlechter sowas von überkommen, dagegen ist die katholische Kirche und der Wahhabismus beinahe schon progressiv zunennen.

    aber Zwiespalt und beatnik gehören zusammen. Das war schon immer so. Letzten Endes verkörpern sie als "Selbst ernnannte Outkasts" literarisierend einen amerikanischen Archetypus, den des "Hobo" des Streuners, der nicht still sein kann, der streunen muß und will. dieses Bild findet sich in den Wanderarbeiterbewegungen während der Great Depression, aber auch den Pionieren, die per Planwagen von der Ostküste in gelobte Land fuhren (auf nach Californien!).

    Sie wollten sich selber und ihrem Lebenstil ein Monument im "jetzt" setzen. Denn nur das "jetzt" zählte.

    Oder so ähnlich.

    Man kann aber auch sagen, daß sie unglaublich einen an der Klatsche hatten und man kaum einen von ihnen glorifizieren kann - nach normalen Maßstäben.

    All dies wird in den Comic nicht nur beleuchtet sondern auch dargelegt.

    Das macht diese Graphic Noel für mich so wertvoll und ist deswegen ein Stück Pop-Art, wies nur eines sein kann.
     
  9. Mein lieber Schmolle,

    das liest sich ja beinahe so, als hättest du gestern nach der Lektüre ein Kulturschock erlitten und dir auf darauf erst einmal einen genehmigt, um diesen zu verdauen. Solche Beiträge ist man von dir ja sonst nicht gewohnt.
    :p

    Grundsätzlich sind das mit Sicherheit keine lupenreinen Charaktere gewesen, auch in ihren Ansichten und Lebensläufen nur bedingt zum Nacheifern geeignet. Doch grundsätzlich haben sie eben doch
    einen sehr prägenden Einfluss auf unsere Kultur ausgeübt.
    Man muss anerkennen, dass sie sich über damalige Konventionen hinwegsetzten und damit auch Wege für Nachfolgende geebnet haben.
    Sicher sollte man sich kein Beispiel an allen ihren Handlungen und Lebensansichten nehmen, denn beim Ausloten von Grenzen kann man eben auch eine Menge Porzellan zerbrechen, bzw. Dinge tun, die man später bereut.
    Einiges das muss man sagen, war natürlich völlig daneben bzw. unakzeptabel.
    Als Vorbild fallen sie schon wegen ihres augenscheinlichen Lebensmittelpunktes Alkohol und Drogen weitestgehend flach. Burroughs befand sich ja mehrmals auf Entzug und bestimmt zur Hälfte seines Lebens zu jener Zeit entweder besoffen oder unter Drogen.
    Gerade Burroughs war in der Hinsicht kein Waisenknabe und hat um Rausch beinahe seinen besten Freund erschossen sowie dann später seine Frau in einem weiteren Rausch tatsächlich erschossen, während sie versuchten die Szene aus Wilhelm Tell mit dem Apfel nachzustellen. :ugly:

    Ihre Ansichten sollte man auch irgendwie im Kontext der damaligen Zeit sehen, in der Amerika ein Hort der Prüderie war, die Jahre der McCarthy Ära, in denen alles Subversive bekämpft wurde und in den Südstaaten weiterhin Rassentrennung herrschte.
    Irgendwie wird ein jeder von solchen Einflüssen geprägt.
    Grundsätzlich kann man die Charaktere als sehr gespalten bezeichnen.
    Kerouac wurde ja wegen psychischer Probleme aus der Navy geworfen und umgab sich trotz seiner Homophobie mit offen schwulen Freunden wie Burroughs und Ginsberg.
    Ebenso waren auch einige Frauen im engeren Umfeld dieser Akteure zu finden, welche mehr als die Rolle einer Bettpartnerin ausfüllten.
    Das Frauenbild, welches manche von ihnen hatten, entspricht mit Sicherheit nicht den heutigen Idealen der Aufgeklärten, ist, so denke ich, aber zu einem großen Maß von den damaligen Maßstäben geprägt.
    Da kann man sagen, so sehr fortschrittlich sie in ihrem Schaffen waren, so reaktionär waren noch ihre Anschauungen und auf dieser Linie haben sie versagt.

    Ähnlich gespalten bin ich da zum Beispiel bei Thomas Bernhard, ein sagenhafter Schriftsteller, doch auch ein ebenso verschrobener und schwieriger Charakter.

    Deswegen ist man wohl stets am besten beraten, sich selbst keine Idole zu erschaffen oder andere zu überhöhen. Dadurch betrachtet sich die Sache irgendwie entspannter und objektiver.

    :bier: Falls du schon wieder kannst. :p
     
  10. Hey Sockenschuss mein lieber. Danke für deinen Post.

    In Anlehnung an die Schreibtechniken, die die Beatniks pflegten, war das ein nichtredigierter Oneshot Post in dem ich meine urersten Eindrücke reingeknallt habe.


    Das wollte ich nicht korrigieren, das mußte so bleiben, um die Authenzität zu wahren, auch was die misslungene Orthographie anbetrifft :D
     
  11. Ah okay... Ich dachte schon du wärst arg im Eimer gewesen, beim verfassen dieser Zeilen...

    Wie sieht er denn eigentlich aus, dieser Graphic Noel? Wär' das was für die Frauen dieses Forums? :lol:
     
  12. Ich sauf ja schon knapp 20 Jahre nicht mehr, aber dein Einwurf war mehr als berechtigt :beer:

    Graphic Noel ist ne Lusche, Liam hats drauf, das issn reiner Schnickefänger!
     
  13. Mit Roger Willemsen ist eines der ganz großen zeitgenössischen schreiberischen Allround-Genies von uns gegangen. Der konnte was am Stift!
    Ruhe sanft, Roger!
     
  14. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
    Kartenverkäufe:
    +8
    Der konnte nicht nur was am Stift, sondern auch am Mikro und menschlich fand ich ihn auch top, also soweit man das aus der Ferne beurteilen kann.
     
  15. Er hatte seine eigene Meinung und konnte gleichzeitig andere Meinungen zulassen, sie verstehen und war ein Menschenfreund par excellence. Soweit ich das einschätzen kann.
     
  16. Umberto Eco ist gestern verschieden. Der große Romancier und Semiotiker ist vor allem durch "Der Name der Rose" bekannt geworden.

    R.I.P.
     
  17. Ein großer Schriftsteller und Gelehrter. Zufällig lese ich gerade seinen Roman "Der Friedhof in Prag."
     
  18. Dieser neue Look gefällt mir ganz und gar nicht. Das am Rande (der wievielte Relaunch einer völlig vermurksten Sache ist das eigentlich?). Zum Buch, das Ammerlandbremer gerade liesst: Das`n guter Schmöker
     
  19. Junge, junge - hier ist kaum noch was los - whats goin` on at you in behalf of reading - please let me know!
     
    mezzo19742 gefällt das.