Wer liesst denn noch heutzutage?

Mr Mercedes will ich unbedingt noch lesen von King - soll ja ne Reihe werden, glaube ich.

In der Graphic Novel Reihe ist nun Band 12 erschienen "Der Gefangene" - es geht also doch weiter. Und ich bin sehr gespannt, da sich diese Reihe wieder "gefangen" hat.
Panini hatte ab "Die Reise beginnt" den Job der Deutschen Veröffentlichung übernommen und schien merklich überfordert zu sein. Der Druck war so mistig, das ging gar nicht.

 

Wie gesagt: bin damit seit Mai beschäftigt gewesen und es hat mich in den ersten zwei Dritteln keineswegs gefesselt; auch von Kings einzigartigem Stil ist meiner Auffassung nach wenig zu erkennen gewesen. Das letzte Drittel ist in der Tat allerdings ziemlich gut gewesen und habe ich dann auch gleich in einem Rutsch beendet. Insgesamt aber dennoch einige redundante Passagen hinsichtlich des Plots und einiges

Spoiler: Plot

U.a. beispielsweise, dass Garraty, de Vries und Stebbins die letzten Verbliebenen sein werden, ist abzusehen gewesen; die Wendung in der causa Stebbins dagegen widerum gelungen

ist doch sehr voraussehbar gewesen.

'Fahrenheit' dagegen ein sehr schönes Buch.

 

Die Bachmann Bücher von Stephen King können schon ein bißchen was. menschenjagd finde ich z.B. noch einen Ticken gelungener als Todesmarsch und Amok gefällt auch.

Wo wir gerade beim König sind:

Stephen King - Dunkler Turm - Graphic Novel-Reihe Band 12 "Der Gefangene"

Der beste Band seit langem (mMn. seit "Untergang von Gilead"). Schöne Erzählung der Story wie Eddie Dean groß wird, seine Schwester verliert (und wer dafür verantwortlich ist), sich von seinem Bruder ein umd andere Mal "belatschern" lässt, bis sie zusammen heroin nehmen und er dann im Flieger von nassau nach New York auf Roland, dem Revolvermann trifft.

Vielleicht sind die Zeichnungen "konventionell" aber dafür eben nicht mehr so "verrutscht" "vertuscht" und "verschmiert" wie die (meisten) Bände dieser Reihe, seit die Deutsche Ausgabe von Panini editiert wird.
Der Text ist liebevoll, eine Art Rückschau von Eddie. Die Hintergründe der Panels und die Colorierung sind mMn. sehr sehr geil. Dezent weniger grell, zum Teil ohne das ich sagen kann warum "Retro".
Neuner panels und One shots wechseln sich ab, gibt aber auch Seiten mit drei - fünf Panels. Die Komposition stimmt.
Zucker.
Bin schon ganz hibblelig was den 13 teil anbetrifft, der "Das Kartenhaus" heißen wird. Dieser wird im März nächsten Jahres (in Deutschland) erscheinen.

 

Klingt gut. Wollte mir die Graphic Novels auch noch besorgen. Hab leider nur den ersten hier...

 

Das ist für mich gerade der große Vorteil der Bachmann-Bücher, die ich allesamt wesentlich besser finde als JEDES unter dem Namen King erschienene Buch von ihm!

Wenn King das esoterische, übersinnliche Geschwurbel lässt, kann er doch tatsächlich schreiben.

Es ist wohl wirklich eine Geschmacksfrage, aber für mich gilt: Je früher desto besser und je Bachmann desto besser. Und Graphic Novels gehen für mich überhaupt nicht! Ein absolutes No Go! Wenn ich Comics lesen will, lese ich Comics. Wenn ich Videos sehen will, gucke ich mir Videos an.

Wenn ich einen Roman lese, möchte ich einfach nicht, dass man mir mein Kopfkino abnimmt oder ruiniert.

 

@Ammerlandbremer
In Bezug auf die Graphic Novels vom "Dunklen Turm": Du weißt nicht, was dir entgeht

 

Wenn es den Great American Novel gibt, dann ist es The Great Gatsby. Punkt. :grinsen:

Außer hier hat jemand was entgegen zu setzen?

Hab in letzter Zeit wieder mehr gelesen - zum Glück. Jam irgendwie Anfang des Jahres in keinem Buch so voran. Aber muss nochmal in mich gehen, was ich auch so weiterempfehlen würde.

Als "einfache" Unterhaltung zwischendurch im Zug/Bus gefiel mir zuletzt das hier: Liebste Tess- Nicht vom kitschigen Titel abschrecken lassen. Ist aber eher was für Leute die Mordfälle ohne viele blutige Beschreibungen mögen. Wenn man (so wie ich) das aber echt nicht braucht und lieber ein bisschen mehr Tiefgang hat, ist dieser "Thriller" sehr gelungen.

 

Ihr solltet die Serie über die Flüsse von London lesen.
Author: Ben Aaronovich.

Ist eine Mischung aus Doctor Who und Harry Potter für Erwachsene.

Einziger Wermutstropfen: Jedes Buch liest sich so flüssig, das ich es spätestens nach zwei Tagen durch habe und dann wieder ein Jahr auf den nächsten Band warten muss.

 

R.I.P Henning Mankell

 

Wallander

Langsam gehen sie alle - RIP!

Auf Basis seiner Bücher entstand die mit Abstand Beste Krimireihe im hiesigen TV. Kenne keine Serie, die diesen besonderen skandinavischen Flair ebenso gut transportiert.

 

Grade mit Mr Mercedes von King durch.

Also wenn man mich fragt ist das Kitsch. Ganz schlimm: die methode, die King beschreibt, wie der Psycho die Autos knackt funktioniert nicht - laut King im "Danke-Teil" am Ende des Buches - Hurra - Mumpitz at its best!

Holly erinnert ein wenig an Lisbet Salander, Jerome an jaden Smith und der pensionierte Cop an Robert Duvall. Der Plot ist N büschen zu offensichtlich und ein Mix seiner und auch Bachmannscher Stilmittel.

 

Hab meinen ersten Roman von Heinrich Böll gelesen: Ende einer Dienstfahrt.

Fazit: Komisch.
Lange Sätze, wirkt teilweise etwas gewollt intellektuell und was die Leute da alle zu Mittag aßen, war mir relativ egal.
Fallen heutzutage eigentlich noch Leute in Ohnmacht, wenn sie sich zu sehr aufregen?

 

Heutzutage bekommen sie knallrote Birnen - frag mal in München nach.

 

Böll galt mal als die Creme der Deutschen Nachkriegsliteratur. Kenne nur "Ansichten eines Clowns" und die "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" von ihm.

 

Oh, ich habe nicht gesagt, dass es schlecht ist. Nur halt komisch
Es ist halt ziemlich sachlich und trocken im Amtsdeutsch geschrieben. Klar soll das eine Satire der deutschen Bürokratie und Spießbürgerlichkeit sein. So lese ich das jedenfalls.

 

Wollte auch keine Abwertung Bölls vornehmen. Die Titanic hat ihn gern verballhornt (Bei ihr konnte man Bier Etiketten für "Böllstoff - das Bier das sie betroffen macht!" kaufen - weil er gerne als "mitleidsfähiger Literat" verpönt war). Tatsächlich hatte er Zivilcourage wie kaum ein Zweiter, war unglaublich vielfältig in Themen wie Prosastil in seinem Oeuvre, wie kaum einer vor und nach ihm. Der Knabe hat seinen Nobelpreis vollumfänglich verdient bekommen.
Tja und dann war er meist auch auf Höhe der Zeit mit seinen Büchern. Das gelang nicht jedem seiner gleichaltrigen - Walser, Grass und Lenz verstrickten sich zum Teil ganz arg.

Er ist aus der Mode gekommen - einen wie ihn bräuchte die literarische Welt jetzt am allermeisten.

 

Nie aus der Mode kommt wohl seine wunderbare Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Kann ich allen nur wärmstens empfehlen. Der Sensationsjournalismus – insbesondere die B**D – treibt ja nach wie vor sein Unwesen...

 

Da ist was dran.

Meine Vermutung ist, daß "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", "Gruppenbild mit Dame" und "Ansichten eines Clowns" gewissermaßen zeitlosen Charakter haben.

Und letzterer hat mE. mit "Tears Of A Clown" von Iron Maiden sogar jüngst einen Soundtrack bekommen (Tatsächlich wurde dieser Song dem letztes Jahr verstorbenen Robin Williams Gewidmet).

 

"A Clockwork Orange" - klasse. Große Klasse.

 

Immer noch und immer noch aktuell, vielleicht ein bißchen "holprig" geschrieben dafür aber in seiner Darstellung der Gewalt und der Frage des gesellschaftlichen Umgangs mit Gewalttätern sehr sehr entlarvend und direkt.
Public Enema #1 und "Vom Saulus zum Paulus" wechseln sich ab bzw. gehen Hand in Hand!
Burgess wäre auch ein Nobelpreisträgerkandidat für diese Gesellschaftsstudie/seines Gesamtwerkes - gewesen

Der Knabe war ein musischer Tasusendsassa - er schrob u.a. auch einige Sinfonien