Was macht euch gerade traurig?

Nehmen wir den Fall Mühlheim, weil aktuell. Da machen sich ganz viele Gedanken, wie man so etwas vermeiden kann, die Familienbetreuung muss intensiviert werden, die Täter brauchen jetzt Ansprechpartner aber auch später im Strafvollzug (so er denn stattfindet),es wurde rauf und runter informiert und diskutiert, und das Opfer? Hat irgendeiner öffentlich darauf hingewiesen, welche Opferhilfe es gibt, welche Folgen dem Opfer drohen? Ich habe es nicht mitbekommen. Offensive Opferhilfe, die Folgen einer solchen Tat ans Licht zerren, staatliche Maßnahmen in Richtung Opferhilfe oder zumindest Unterstützung, das wäre mal 'ne Maßnahme.
Mehr Hilfe zum Verstehen kann ich jetzt auch nicht liefern.

 

Aber nur weil es nicht öffentlich genannt wurde, heißt es doch nicht, dass das Opfer alleine gelassen wurde.

Dazu, dass Opferhilfe allgemein vielleicht stärker beworben werden sollte, möchte ich nicht widersprechen. Auch wenn ich durchaus schon in Berichten zu Gewalttaten Hinweise auf insbesondere den Weissen Ring gesehen habe.

 

Ich verstehe nicht warum man sowas öffentlich machen sollte. Die Situation ist schwierig genug, da willst du doch nicht auch noch öffentlich etwas dazu lesen. Nicht als Angehörige, nicht als Freunde und schon gar nicht als Geschädigte/r. Und eine Zwangsmaßnahme gegenüber einer Person die gerade Schaden durch Zwang erlitten hat, das kann nicht ernsthaft gewollt sein. Also gibt es freiwillige Angebote. Wie und was man da verbessern kann, darüber lässt sich mit Sicherheit diskutieren. Aber deinen Kritikpunkt mit der Öffentlichkeit finde ich ein wenig befremdlich.

 

Also „mein“ OB hat eigentlich in jedem Statement auf die Hilfen für das Opfer hingewiesen.

 

Generalisierte Angststörung.
Bestenfalls vertraut man keinem männlichen Wesen mehr, ist unfähig, eine Beziehung aufzubauen, hat ein Problem mit Vertrauen, Nähe und sexuellen Handlungen, schlechtestenfalls entwickelt man eine Agoraphopie, hat Schlafstörungen, Alpträume und Suizidgedanken.

 

Ich habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt. Ich will nicht das Opfer öffentlich machen, sondern der Opferhilfe zumindest den gleichen Stellenwert zumessen wie den Tätern. Die Täter (allgemein) haben hier einfach eine größere Lobby, warum auch immer.

 

Ich glaube weiterhin, daß das einfach eine falsche Wahrnehmung ist, wenn wir mal bei dem Teil mit der Öffentlichkeit bleiben. Über den Täter wird intensiv berichtet weil die Öffentlichkeit ein Interesse daran hat, daß die Tat angemessen bestraft wird. Es führt dann, wenn eine angemessene Strafe erfolgt, auch zu einer Beruhigung der Öffentlichkeit, wenn man z.B. weiß das der Sexual- oder Gewalttäter nicht mehr frei herum läuft.

Stellenwert der Opferhilfe: Kann schon sein das man da einiges verbessern kann, zum Glück musste ich mich damit bisher nie wirklich auseinandersetzen. Vielleicht kann man Organisationen wie den Weißen Ring mit kostenlosen Anzeigen/TV-Spots/Internetwerbung bekannter machen. Das würde ich dann aber losgelöst von einem konkreten Fall tun, als generelle Hilfe für diese Organisationen. Wie gut es z.B. mit der Finanzierung vom Weißen Ring aussieht weiß ich auch nicht, sie bekommen Geld von Mitgliedern, Stiftungen, Spenden, Bußgeldern, aber ganz explizit nehmen sie kein Geld aus öffentlichen Mitteln. Ich könnte mir vorstellen, daß man sich bewusst unabhängig von staatlichen Stellen halten will.

Was genau meinst du eigentlich mit einer Lobby für Täter?

edit: Ich sehe gerade auf deren Wiki-Seite, daß dort vier zentrale Forderungen zur Verbesserung der Situation von Opfern von Straftaten gestellt werden. Gerade der Punkt mit der Informationspflicht sollte doch eigentlich quasi von heute auf morgen umzusetzen sein.

 

Lobby ist falsch ausgedrückt, setze dafür Aufmerksamkeit. Achte mal darauf, was alles in Richtung Täter passiert. Da ist die schwere Kindheit, da stand er unter Alkohol, da stand er unter Drogen, oder beidem, da werden Gutachten erstellt und ob der Täter zur Tatzeit ggf. vermindert zurechnungsfähig war. Dann hat er noch eine gute Sozialprognose und bekommt Bewährung. Und nun stelle das Opfer dagegen. @Klunz hat mögliche Folgen aufgezeigt

Damit triffst Du in die 12.

 

Aber was ist die Alternative, ohne Prozess und Untersuchung wegsperren? Ich widerspreche dir ja ansonsten gar nicht in dem Punkt, das man in Punkto Opferschutz bzw. -hilfe sicher mehr tun kann, gerade in finanziellen Fragen bei Inanspruchnahme von Hilfe. Ansonsten gibt es halt einen ganz praktischen Punkt der Täter und Opfer unterscheidet: Bei ersterem ist alles dem Zwang unterworfen die Person im besten Fall wieder eingliedern zu können. Weil wir nunmal weder pauschal lebenslangen Knast noch Todesstrafe wollen. Deswegen werden Maßnahmen verordnet. Jemandem der Opfer einer Gewalttat geworden ist kannst du normalerweise nichts verordnen, nur Hilfe anbieten. Und ich glaube aus diesem Unterschied heraus ergibt sich das (öffentliche) Bild fehlender Balance: "Auf der einen Seite werden alle möglichen Maßnahmen durchgeführt, auf der anderen Seite gibt es "nur" Angebote. Man tut mehr für die Täter."

 

Ich glaube, die Standpunkte/Meinungen sind ausgetauscht, es wurde sogar teilweise Annäherung erreicht.
Man sollte das Thema auch nicht zu sehr strapazieren.

 

https://www.t-online.de/finanzen/al...e-jede-zweite-rente-liegt-unter-900-euro.html

 

So wie das Rentenniveau absackt, kein Wunder... Aber lt. Politik ist das ja alles erfunden und erlogen und stimmt ja nicht das so viele Menschen von Altersarmut betroffen wären weil die Löhne und Gehälter ja steigen

 

Ich finde die Zahlen merkwürdig, wenn ich mal die Rente meiner Eltern betrachte die Zeit ihres Lebens Arbeiter und nicht in "gehobenen" Berufen unterwegs waren. Neben der reinen Rente gibt es aber noch einen zweiten kritischen Punkt, nämlich die fehlen Zinsen auf Erspartes. Dadurch verliert das Ersparte für den Ruhestand an Wert und das durchaus in signifikanten Ausmaß.

 

Stimmt, die fehlenden Zinsen tun ihr übriges dazu.
Wenn ich mir meinen bisherigen Verdienst (zu erwartende Steigerungen) und die damit verbundene (stand Jetzt) Rente angucke... Ich werde im Alter zu Staat gehen und entsprechende Aufstockung beantragen + und regelmäßig bei den Tafeln einkaufen, das wird nämlich vorne und hinten nicht reichen zum Leben, mein Vater z.B. (hat gut verdient) hat mehr Rente als ich Netto-Einkommen (Vor Miete und Co.)

Hängt eben auch viel vom Job bzw. von den Möglichkeiten ab, die man im Leben so hat bzw. ob man diese ergreifen kann oder nicht.

Traurig ist es aber allemal, wenn man überlegt wie viele Menschen in Deutschland teilweise weit unter Durchschnitt verdienen, angeblich irgendwo zwischen 2200 - 2500 Netto (in dem Bereich bin ich gerade mal brutto )
die Schere geht eben auch hier immer weiter auseinander.

 

Rentner die Altglas suchen...solche bitteren Bilder gab es früher nicht. Ich wäre eh für ein Rentensystem das sich an der wirtschaftlichen Lage orientiert (Gehälter rauf, Renten rauf, Gehälter runter, Renten runter) aber eine gescheite Rente ist ja irgendwie der Heilige Gral der Politik...

 

Problematisch hier bei vor Allem:
es zahlen ja auch nicht mehr alle ein, in die Kasse.
Alle Beamten nicht, alle Großverdiener nicht, selbstständigen nicht... - lt. Statistik zahlen nur noch 27-30 % der Arbeitnehmer überhaupt in die Kasse ein, das kann nicht funktionieren.

 

So merkwürdig finde ich das gar nicht. Jede zweite Rente unter 1.000 EUR lässt sich ja allein schon durch die ganzen Väter/Mütter erklären, die am Anfang 2 oder mehr Jahre zu Haus bleiben um im Anschluss auf geringfügiger Basis oder nur bis zu 50% arbeiten gehen. Dadurch läuft natürlich deutlich weniger in die eigene Rentenkasse.

Zu den Zinsen: Ja, das hat natürlich einen hohen Einfluss auf die Ersparnisse, aber gerade für angehende Eigentümer/Schuldner ist das natürlich eine große Hilfe, was ja wiederum zur Stärkung der AV beiträgt. Entweder weil ich früher mit einer Finanzierung fertig bin, dadurch früher mein komplettes Vermögen wieder zur Verfügung hab, oder weil ich während der Finanzierung nicht so viel aufbringen muss und daher privat was machen kann, oder weil man sich im Zweifelsfall einfach mehr leisten kann.

@Fliegenfänger: Die statistik würde mich mal interessieren... woher hast du das? Warum zahlen Großverdiener nicht ein?

 

Also meine Mutter ist selbstständig und die zahlt in die Rentenversicherung ein. Sie will ja in ein paar Jahren auch leben können (OK, mein Vater kriegt ne gute Pension).

 

"Alle" war übertrieben, klar. Aber genug von denen, die über der Bemessungsgrundlage sind oder aus sonstigen Gründen nicht einzahlen müssen, zahlen nicht in die Kassen ein -
würden alle in die Kasse einzahlen, hätten wir kein Problem in Deutschland, das Rentenniveau auf einem vernünftigem Level zu halten,
sodass auch Geringverdiener im Alter würdevoll leben können.
(einfacher gesagt als getan)

 

Wenn Menschen sich hängen lassen und im Ergebnis mit ihrer Bockigkeit einer großen Anzahl anderer Menschen das Leben zur Hölle machen...