und jetzt..??

Dieses Thema im Forum "Energie Cottbus - Werder Bremen" wurde erstellt von Treze, 21. Februar 2009.

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Was nun ?

  1. Trainerwechsel

    65 Stimme(n)
    19,0%
  2. Systemwechsel

    85 Stimme(n)
    24,9%
  3. einige Spieler sollten suspendiert werden

    129 Stimme(n)
    37,7%
  4. Alles so belassen, das Glück kommt schon wieder zurück

    63 Stimme(n)
    18,4%
Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. Natürlich denke ich TROTZ ALLERDEM immer an den Erfolg unserer Mannschaft. ;) Auch wenn ein bisschen Angst vor schlechtem Spiel da ist..und die steckt vor jedem Werder-Spiel in vielen von uns..leider.. Wie jeder wahrer Fan, fieber ich bei jedem weiterem Spiel mit und hoffe dass die Jungs es endlich schaffen,die Spiele zu gewinnen!!!...und das werden sie auch machen..ganz schnell!! :svw_applaus:
    ob MIT Pizza oder ohne, wir werden schnell wieder kommen :)
    Kopf hoch Jungs, auch ein Misserfolg hat ein Ende!! :svw_schal:
     

  2. Zuerst einmal denke ich, dass man antizyklisch denken sollte.
    Natürlich scheint es jetzt so, dass man im Grunde (fast) alle Spieler abgeben, den Trainer entlassen und das ganze Spielsystem auf den Kopf stellen sollte.
    Aber dabei unterschätzt/ignoriert man, dass Werder mit all dem auch schon erfolgreich war. Und praktisch wären diese Konsequenzen auch nicht richtig praktikabel.
    Die Schwächen des Trainers, einzelner Spieler und des Spielsystems kommen zur Zeit voll zum Tragen:


    Trainer: Schaaf ist, das war auch zu besseren Zeiten so, relativ wenig experimentierfreudig, hält an allem möglichen, vor allem am Spielsystem fest. Aber das war Jahrelang erfolgreich und kann nicht per se schlecht sein.


    Spieler: Bei den einzelnen Spielern hat man es zur Zeit zu tun mit einer sehr unguten Mischung aus
    - Talenten, die aber sehr ungeschliffen sind und in dieser Situation nicht weiter helfen geschweige denn dem Team Halt geben (Boenisch, Almeida, mit Abstrichen Özil)
    - festen Größen, erfahrenen Spielern, die dauerhaft schwach spielen und so ihrer Aufgabe nicht gerecht werden wie vor allem Frings und Fritz, aber auch Rosenberg. Auch Pasanen wird man dazu zählen müssen.
    - Dazu kommen weitere Spieler, die in guten Zeiten vielleicht Führungsspieler und Leistungsträger sind, aber die, ohne dass sie richtig schwach wären, auch zu sehr mit sich beschäftigt oder allgemein zu introvertiert sind, als dass sich andere Spieler an ihnen hoch ziehen könnten: Pizarro, Baumann, Naldo, Diego.

    Dazu kommt, dass diverse Spieler durch ihr unprofessionelles Verhalten auch nicht gerade zur Besserung beitragen.

    Erschwerend kommt auch dazu, dass sich aufgrund gewisser Undiszipliniertheiten oder der Olympiateilnahme Diegos, aber auch vieler Verletzungen Ereignisse in dieser Saison keine Mannschaft einspielen, aber vor allem auch kein Gerüst bilden konnte, auf das man bauen kann.

    Spielsystem:
    Jedes Spielsystem hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile von Werders Spielweise waren jahrelang überragend und überspielten gewisse Schwächen.
    In dieser Saison ist es geradezu umgekehrt: Brillante Spiele, die über die Offensive gewonnen werden sind die Ausnahme (Bayern, Hoffenheim, Hertha), Spiele, bei denen man Mannschaften unterliegt, die Werders Schwächen ausnutzen, dominieren klar:
    Werders Offensive beißt sich immer öfter die Zähne gegen massive, konzentrierte Defensivreihen aus.
    Das eigene Spiel erscheint schematisch, pseudo-druckvoll. Es gibt kein geeignetes Mittel, solche eng stehenden Defensivreihen auszuhebeln als ständiges Anrennen. Oft besteht dabei das Chancen- besonders das Torschussplus aus halben oder Drittelchancen z.B. Weitschüssen.
    Symptomatisch ist das Verhalten bei Freistößen, das an Phantasielosigkeit nicht mehr zu überbieten ist.

    Und selbst wenn es viele Chancen gibt tritt die Schwäche auf, dass die Chancenverwertung zu wünschen übrig lässt, selbst bei einem quantitativ erfolgreichen Stürmer wie Pizarro, erst recht bei Almeida und Rosenberg.
    Allerdings muss man dabei sehen, dass es im Gegensatz zu früher sehr selten geworden ist, dass sie in gute Schusspositionen gebracht werden.

    Außerdem krankt das Spiel bei eigenem Ballbesitz daran, dass ständig Ballverluste drohen. Kann Diego diese noch häufig abwenden, wenn auch auf Kosten jeglichen Spielflusses, hat Özil schon eine größere Streuung und Frings ist zur Zeit ein großes Sicherheitsrisiko.
    Fehlpässe sind bei einem so offensiv ausgerichteten Spiel wie dem Werders unvermeidlich, gerade Özil kann man da im großen und ganzen keinen Vorwurf machen.

    Das Problem ist aber, dass die Balance zwischen Offensive und Defensive, zwischen eigenem und fremdem Ballbesitz, das Defensivverhalten und das Umschalten von Offensive auf Defensive absolut katastrophal sind (Beispiel das Verhalten vor dem Cottbuser Siegtor, als Werder nur ein paar Sekunden vorher noch eine große Chance zum eigenen Sieg hatte)

    Der eine Journalist beim Doppelpass, ich glaube es war Klaus Bellstedt, hat schon recht, wenn er hier einen Hauptgrund für Werders Misere festmacht: Werders Spielsystem ist auf eine absolut funktionierende Raute angewiesen, wie sie z.B. im Meisterjahr von Baumann, Lisztes, Ernst und Micoud gespielt wurde. Im Moment hängt das ganze aber ziemlich windschief:
    Baumann ist immer noch wichtig, aber mit der Zeit nicht schneller und spritziger geworden, Frings ist unsicher im Passspiel, wirkt relativ langsam und auch geistig nicht fix genug, weder nach vorne noch nach hinten. Jensen und Özil sind teilweise ok, aber es fehlt z.B. eine "Arbeitsbiene", wie sie Lisztes im Meisterjahr war, d.h. nicht nur die einzelnen Bestandteile der Raute haben ihre Probleme, sondern auch die Zusammenstellung ist problematisch.
    Diego ist, ich kann es nur immer wiederholen, als Einzelspieler überjeden Zweifel erhaben. Zudem kann man ihm nicht vorwerfen, sich nicht zu bemühen oder kein Mannschaftsspieler zu sein.
    Dennoch ist es so, dass er es nicht konstant schafft, die Mannschaft auf ein höheres Niveau zu heben, wie es Micoud gelang, er ist zu sehr Einzeldarsteller, der den Rest des Teams von sich abhängig macht.

    Gerade bei den Außenspielern ist es besonders krass, dass die Balance zwischen Offensive und Defensive nicht mehr stimmt. Zu häufig passieren hier Ballverluste und vor allem zu häufig führen Ballverluste zu Torchancen oder Gegentoren, weil Stellungsfehler passieren, das taktische Verhalten mies ist und vor allem auch, weil es in Werders aktueller Spielweise keine funktionierenden Sicherungssysteme für den Fall von Ballverlusten gibt, keine persönliichen Absicherungen, die es z.B. den Außenverteidigern ermöglichen würden, nach vorne zu stoßen.

    Hier haben die Innenverteidiger auch Aktien an der Misere, zudem ist Naldo deutlich schwächer als er es sein könnte, ansonsten kann man die Misere an ihnen ähnlich wenig festmachen wie an den Torhütern, auch wenn Vander sicher kein Spitzenmann ist und Wiese häufig ein Risiko, wenn er die Linie verlassen muss.
    Aber Vander strahlt Ruhe und Solidität aus wenn er einspringt, und Wiese spielt eine verleichsweise solide Saison ohne viele Ausreißer nach unten.

    Ich denke, Werder hat in punkto Spielweise strukturelle Schwächen - Umschalten, Balance zwischen Offensive und Defensive. Diese werden allerdings zur Zeit durch das Fehlen von Erfolgen immens verstärkt.
    Es ist im Grunde schon mitleiderregend zu sehen, wie es Werder zuletzt immer wieder schaffte, einen enormen und im Vergleich zum Gegner viel höheren Aufwand zu betreiben, aber im Ergebnis zu sehen, dass nicht annähernd so viel an Chancen geschweige denn an Toren heraus kam.
    Werders Spielsystem ist erkennbar in einer Sackgasse, die so aussieht, dass es regelmäßig so ist, dass es unheimlich schwer ist, zu Chancen und zu Toren zu kommen, während gegnerische Chancen und Tore immer sehr leicht zustandekommen.
    Hier sind natürlich erstmal bei vordergründiger Betrachtung die individuellen Fehler und die Chancenverwertung zu nennen. Aber das ist aus meiner Sicht nicht ausreichend.
    Denn wenn man Werder auf dem Platz zusieht, dann ist das weitaus mehr als eine Frage von einzelnen Sekundenereignissen.
    Denn Werder macht - was sicher durch die Misserfolge zustande kommt bzw. verstärkt wird - den Eindruck von jemandem, dem etwas nicht gelingt und der, anstatt sich Rihe und Distanz zu den Ereignissen zu nehmen, durchzuatmen, umso verbissener, wütender, aber eben auch kopfloser zu Werke geht - wie jemand, der versucht, mit dem Kopf voran durch eine Mauer zu gehen und als das nicht gelingt, es immer wieder und wieder mit stärkerem Anrennen und mehr Wucht versucht. Analogien sind immer so eine Sache, aber ein Schachspieler, der mit seinem offensiven Spiel keinen Erfolg hat, wird das Problem auch nicht lösen, indem er sämtliche Figuren irgendwie in die gegnerische Hälfte schiebt und dabei zwangsläufig diverse Figuren ungedeckt sind und keine Deckung vorhanden ist.


    Wie gesagt: Es ist im Moment schwer zu trennen zwischen den eigentlichen, aber überwindbaren strukturellen Problemen und der Verschärfung durch die aktuelle Lage. Deshalb glaube ich nach wie vor nicht, dass es die Lage erfordert, pauschal 10 Spieler rauszuschmeoßen und/oder den Trainer.

    Aber es ist auch nicht damit getan, mit individuellen Fehlern zu hadern und auf Erfolserlebnisse zu bauen und zu glauben, dass dann wieder alles in Ordnung kommt.

    Meiner Meinung nach müssen sowohl einzelne Spieler als auch der Trainer auf den Prüfstand.
    Warum der Trainer? Sicher kann er nicht auf den Platz springen und die Tore selbst machen oder Deckungsfehler ausbügeln.
    Aber das Verhalten auf dem Platz gehört dennoch zum Aufgabenbereich des Trainers und wenn dieses wie in dieser Saison permanent und/oder immer wiederkehrend völlig falsch ist, dass muss es der Trainer sein, von dem man verlangen muss, Mittel und Wege zur Besserung zu finden. Zumindest perspektivisch.
    Eine solche Misere hat in der Regel eine Eigendynamik, die auch einen Trainer machtlos macht. Aber auf die Dauer ist er es, der hier in der Verantwortung steht.

    Was die Spieler betrifft, halte ich einen gewissen Umbruch nach der Saison für notwendig. Dabei wäre der Akzent weniger wie zuletzt immer stärker auf ein irgendwo schlummerndes Potential und auf ausschließlich offensiven Qualitäten zu legen, sondern auf Soldidität, Verwendbarkeit bezügl. Defensivverhalten und vor allem das (taktische) Verhalten auf dem Platz, d.h. ob den Spielern zuzutrauen ist, den Überblick zu behalten, sich auch bei gegnerischem Ballbesitz vernünfig zu verhalten, nicht nur das gegnerische Tor zu sehen, sondern auch das eigene, das Tempo zu variieren.

    Das muss nicht notwendigerweise ein Komplettumbruch sein. Mit wenigen Ausnahmen ist das vorhandene Spielermaterial auch in Zukunft verwendbar, wenn es in eine ausbalanciertere Ausrichtung und in eine bessere Mischung der einzelnen Spieler eingebettet wäre.
    Aus meiner Sicht ist es (zumal angesichts der drohenden Einnahmeverluste des intermatonalen Geschäfts) daher sinnvoll, ein Abgeben von Diego zu prüfen.
    Sicher würde Werder damit hohe spielerische Qualität abhanden kommen. Aber das bedeutet nicht nur Verlust, sondern auch die Chance auf einen Neuaufbau, sowohl finanziell als auch spielerisch.
    Ob das mit Schaaf als Trainer möglich ist, weiß ich nicht, aber es wäre zu wünschen. Im Moment macht er den Eindruck, den Ereignissen relativ machtlos gegenüber zu stehen.
    Aber er hat ja schon mal ein erfolgreiches Team aufgebaut. Und Werder erinnert zur Zeit stark an die Jahre 2000 bis 2003, als immer wieder großes Potential aufschien, aber auch das taktische Verhalten auf dem Platz die große Schwäche war, was dazu führte, dass man lange Zeit nicht zu dem Erfolg kam, der immer wieder möglich schien.
    Allerdings glaube ich kaum, dass es mit einem reinen "Augen zu und durch. Wird schon wieder" getan ist. Auch nicht mit einem simplen Austausch von Spielern, die man zu individuellen Sündenböcken erklärt.

    Dazu ist es zu offensichtlich, dass nicht nur Werders Spielweise Abnutzungserscheinungen zeigt.
    Sondern es ist auch so, dass die anderen Mannschaften inzwischen deutlich besser in der Lage sind, Werders Stärken zu neutralisieren und aus Werders Schwächen Kapizal zu schlagen. Und dass es schwieriger geworden ist, mit einem rein angriffsorientierten Spielsystem Erfolg zu haben.

    MFG dkbs
     
  3. @ dkbs

    Sehr guter Beitrag, den ich so unterschreibe. Nur eine kurze Anmerkung: die Probleme, die Du da ansprichst, bestehen ja nicht erst seit dem Cottbus-Spiel, sondern schwelen schon seit Beginn der Saison 2006/07 bei Werder und sind endgültig zum Ausbruch gekommen nach dem Klose-Verkauf. In den letzten beiden Jahren wurden die offensichtlichen Probleme innerhalb der Mannschaft und des Spielsystems noch durch das Erreichen der Champions-League kaschiert. In dieser Saison treten sie jedoch ganz offen zutage und ich bin einigermaßen erschüttert, dass man bei Werder (immer noch) keine Antworten parat hat, sondern dem ganz ziemlich fassungslos gegenübersteht.
     
  4. Wie hier schon an verschiedener Stelle ausgeführt wurde:
    Werder hat für das Spielsystem von TS einfach nicht mehr die Spieler.

    Wozu bringt er immer wieder 2 Stürmer? Warum nicht mal mit einem 5er Mittelfeld mit zwei 6ern, damit wieder ein bisschen mehr Stabilität reinkommt?

    Bei der Trefferquote unserer Stürmer, ist bei zwei Angreifern quasi ein Platz verschenkt. Es ist eh nur Pizarro da, der einigermaßen trifft. Er braucht zwar auch elendig viele Chancen, aber unter den Blinden ist der Einäugige König.

    Das Festhalten von TS am 4-4-2 System muss man schon als Altersstarrsinn bezeichnen.

    Im anstehenden Abstiegskampf muss Werder etwas flexibler spielen. Das heißt auf gut deutsch: Hinten dicht machen! Denn vorne geht ja nicht mehr viel. Sonst sterben wir in Schönheit - und daran ist dann nur die sportliche Leitung schuld!
     
  5. @ dkbs

    Boah so ne lange Mittagspause hätte ich auch gern. :lol:

    Spass beiseite. Eine sehr gute Analyse. Was man aber noch ansprechen müsste wäre das plumpe Einteilen der Spieler in tauglich oder nichttauglich. Die Leistungsschwankungen die Spieler von Natur aus bringen sind unberechenbar. gerade schön zu sehen bei den Bayern und der "eigentlich" besten Verteidigung der Bundesliga.

    So viele Spieler bei Werder, aber auch bei jedem anderen Verein, schwanken ungeheuerlich.

    Fritz - Super 1. Saison, Nationalmannschaft und dann ein rätselhafter Absturz.
    Fring - Ein Weltspieler, plötzlich nur Durchschnitt.
    Tziolis - Sehr gute Vorbereitungsspiele, und nun?
    Rosenberg - Einst unser Topscorer, nun kann der nicht mal mehr einen Ball stoppen.
    Sanogo - gestartet wie ne Rakete und genauso schnell wieder im Leistungstief.
    Boenisch - Fing gut an aber nun mal gut mal schlecht. Topmotiviert aber schlechte Technik.
    Jensen - braucht unheimlich lange bis er in Form kommt.

    usw, usw

    Viele Spieler sind auch verunsichert. Die allgemeine Leistung der Mannschaft zieht die persönliche Leistung auch mit nach untern. Es ist ne Kettenreaktion. Es ist deshalb nicht verwunderlich das man versucht ihnen Selbstbewusstsein zu geben. Klar stellt sich Schaaf nicht hin und sag ihnen das sie nun vor Cottbus zittern müssen. Denn eigentlich müssen sie das gar nicht. Aber es ist so als würde man einem 5 jährigen auf 5er Brett gut zurufen das der Köpfer klappt. Solange bis er es glaubt. Dann springt er und tut sich weh. Dann peppel den mal wieder auf.

    Ein komisches Beispiel aber ob der Köpfer was wird hänt hauptsächlich davon ab ob der Junge an sich glaubt. So ähnlich ist es bei der Mannschaft auch. Sie müssen an sich glauben deshalb sieht es eben manchmal arrogant aus. Ihnen bleibt nichts überig.
     
  6. Sehr gute Ergänzung!
    Was Werders Erfolgsrezept war, war der Spaß, den sie offensichtlich hatten, die Tatsache, dass ihnen eine positive Einstellung zum Spiel gegeben wurde. Nur so kann man so schön und erfolgreich nach vorne spielen, wie es Werder getan hat.
    Das Problem an der Sache entsteht dann, wenn der Misserfolg kommt. Dann ist es für eine so gepolte Mannschaft wahrscheinlich besonders schwer, damit umzugehen.
    Einerseits ist es richtig, den Spielern Selbsbewusstsein zu geben, denn das ist eigentlich die Grundlage ihres erfolgreichen Spiels. Wenn du aber die Erfahrung machst, dass du mit Selbstbewusstsein mit dem Kopf auf den Beckenboden prallst, ist das Selbstbewusstsein bald weg und die entsprechende logische Folge sehen wir in den letzten Spielen. Da kann sich Selbstbewusstsein möglicherweise nur als Arroganz oder als völlig fehlgeleitetes, blindes Anrennen manifestieren. Ich kann da nicht reingucken, aber so wichtig es m.E. ist, die Ruhe zu bewahren, so wichtig wäre es meiner Meinung nach auch, auf die Entwicklung zu reagieren und zwar sowohl kurzfristig als auch perspektivisch. Denn ich glaube momentan nicht so recht daran, dass Werder den alten Erfolgsweg so wieder aufnehmen wird können, als wäre nichts geschehen.
    Nicht dass ich aus Werder eine Catenaccio-Kämpfertruppe machen will. Ich weiß außerdem (bzw, kann es mir vorstellen), wie schwierig es in einer solchen Situation ist, der Eigendynamik entgegenzuwirken.
    Aber es geht teilweise um einfachste, aber fundamentale Dinge (die dem Status als Spitzenmannschaft auch gar nicht entgegenstehen) und da wird Werder (d.h. Schaaf) nichts anderes übrigbleiben, als die der Mannschaft beizubringen, wenn man nicht in noch grüßere Schwierigkeiten kommen will.

    @ SVWstoffel:
    Richtig, da würde ich dir zustimmen, dass diese Probleme nicht erst seit Cottbus und nicht mal erst seit dieser Saison existieren. Aber es ist auch ein Unterschied, ob man von Schwächen redet, die in der einen oder anderen Situation gewisse Spiele betreffen oder ob man über ein Problem spricht, das offen ausbricht. Ich denke auch, dass sich vieles angedeutet hat oder als Problem schon vorhanden war, aber Schwächen hat jedes Team und solange diese überspielt werden und die Mannschaft trotzdem Platz 2 oder 3 erreicht, fehlen einem etwas die Argumente um eine Richtungsänderung zu fordern bzw. kann es halt immer sein, dass es sich um strukturelle Schwächen handelt, die aber zum erfolgreichen System dazugehören.
    Beispielsweise war ja die Unzufriedenheit mit den Außenverteidigern auch schon 2003-2005 vorhanden, aber da ist halt die Frage, ob die Probleme nicht systembedingt waren. Oder Werder hat auch in dieser Zeit relativ viele Gegentore bekommen, auch weil die ganze Mannschaft damals schon sehr ballbesitzorientiert war. Aber das war eben auch ihr Erfolgsrezept.

    MFG dkbs
     
  7. Dozy

    Dozy

    Ort:
    Block 51
    Im Prinzip ist das ganze sehr einfach. Gehen wir mal davon aus, dass man die Raute spielt.

    1. Man hat sich links mit Bönisch und Tosic verspekuliert. Keiner der beiden hat Bundesligaformat. Aber gerade diese Position ist sehr wichtig bei einer Raute. Ein Marcel Jansen wäre die bessere Wahl gewesen.

    Rechts hat Fritz große Probleme. Warum weiß anscheinend keiner. Deshalb spielen wir quasi die ganze Saison schon ohne Aussenverteidiger, denn Pasanen und Prödl können die Position nur bedingt ausfüllen.

    2. Die 6er Position ist auch enorm wichtig bei einer Raute. Baumann ist zu langsam geworden und hat einen Haufen anderer Probleme in der Defensive. Offensiv traut er sich gar nicht mehr. Gleiches gilt für Frings auf der 6er Position. Fazit: Wir haben keinen anständigen 6er.

    3. Wir haben mit Pizarro nur einen Stürmer, der fast immer allein auf weiter Front spielt. Almeida ist jemand, den man mit Flanken füttern muß. Spielerisch ist der einfach eine Null. Flanken kann aber keiner wirklich schlagen. Weder Bönisch, Tosic, Pasanen oder Fritz. Rosenberg ist wohl der Zimmernachbar von Fritz und beide leiden anscheinend an der selben unerklärlichen Krankheit.

    Grundsätzlich hat der Herr im Doppelpass schon Recht. Mit dem Spielermaterial kann man keine Raute spielen. Sonst steht man halt hinten immer nackig. Die guten Innenverteidiger Merte und Naldo tun mir schon leid.

    Im Sommer muß man nachbessern. Gerade gute Aussenverteidiger und ein 6er würden das Werder-Spiel schon gewaltig stabilisieren. Ein AV der mal Flanken zu Almeida bringen kann.

    Ich meine was Kloni da in Bayern machen sehe ich nicht als riesen Leistung. Die werden ja auch pausenlos gefüttert. Da fliegen die Bälle ja nur so durch den Strafraum. Da würde Almeida auch 20 Tore pro Saison machen. Ist doch klar.

    Bis dahin muß man wohl mal mit zwei 6ern spielen und Diego und Özil mehr über die Aussen kommen lassen. Schnell nach vorne, ohne die komplette Abwehr zu entblößen. Harnik ist auch ein schneller Spieler, der mal über aussen kommen kann.
     
  8. jarleene

    jarleene Guest


    :tnx: wir sind schon mitten drin. Und wenn wir nicht daran glauben dass wir es schaffen dann gehen wir unter. Also: YES WE CAN. Gebetsmühlenartig. Immer lauter. Immer mehr. Mit Nachdruck. Mit Inbrunst. Was sollen wir sonst machen?
    :svw_applaus:
     

  9. OH JA!! Du hast so recht!! ;)
     
  10. vicus

    vicus

    Ort:
    28205
  11. :lol::lol::lol: sehr schön. Endlich mal wieder was zu lachen :knutsch:
     
  12. @ dkbs

    Super Einschätzung. Genau so sehe ich es auch :svw_applaus:

    Herr Schaaf sollte jetzt endlich einmal das System nach den vorhandenen Spielern ausrichten und nicht "blindlings" sein System durchziehen.
     
  13. Das könnte eine Lösung sein. Vielleicht würde es funktionieren. Auf der anderen Seite wäre es aber auch möglich das wir dadurch den letzten Funken Ordnung verlieren und total ins Chaos stürzen. Es ist jetzt ein sehr kritischer Moment indem man keine Fehler machen darf. Ich persönlich würde mich nicht trauen einen Systemwechsel ins "blaue" wagen. Insbesondere vor so wichtigen Spielen. Die Mannschaft ist irritiert genug.

    Aber wie gesagt. Könnte sein das es auch funktioniert. Aber scheisse wer will den Abstieg als Wetteinsatz setzen?
     
  14. Ein Systemwechsel sollte für gestandene Fußball-Profis doch wohl kein Problem darstellen. Profispieler in der NFL beherrschen ca. 700 verschiedene Spielzüge auf Abruf.
     
  15. Na ja ok, ich bin kein Football Kenner und lasse mich gerne korrigieren wenn ich mich irre. Aber Football ist ein sehr Taktisches Spiel bei der es sehr extrem um Formation, Spielzüge und Spielerpositionen geht. Die eingearbeiteten Spielzüge sind dort Lebenswichtig weil ständig ein ruhender Ball durch einen rafinierten Spielzug so weit wie möglich nach vorne gebracht werden muss.

    Fussball ist da wesentlich dynamischer. Alles sollte im Fluss laufen und es reicht normalerweise wenn zwei oder drei gelungene Doppelpässe einen Spieler bis vor die Strafraumgrenze bringen. Das Geheimnis liegt in der Bewegung aller Spieler.

    Wenn wir jetzt z.B. auf ein 4er Mittelfeld in einer Linie stellen glaube ich das die Spieler schon ein wenig Eingewöhnungszeit brauchen werden. Gegen wen soll die Generalprobe stattfinden? Mailand oder lieber Bayern? Wie gesagt, möglich das es was bringt aber ich hätte Angst davor es zu riskieren.
     
  16. :tnx: :beer:
     
  17. Hallo. Ich bin dafür das man einige Spieler aif die Tribüne setzen sollte. Ich denke das es an der Einstellung liegt. Auch wenn die Spiele gegen Gladbach und daheim gegen Mailand nicht so schlecht waren und da auch einige wollten oder fast die gesamte Mannschaft. Aber mitunter kommt es mir so vor als wenn manche zu satt wären oder halt durch Ihr Alter etwas am Zenit sind. Und es wäre aus meiner Sicht unklug etwas un Sachen Trainer zu machen jetzt wo sehr wichtige Spiele anstehen.
     
  18. wäre schön, wenn Standards einstudiert würden....
    Ecken, Freistösse...
    kaum ein Team hat solche Kopfballspezialisten wie Werder
     
  19. Ja dem muss ich wirklich zustimmen. Eines der grössten Rätsel dieser Mannschaft ist es, wie sie es schaffen aus den letzten 3 Spielen und gefühlten 250 Flanken und 467 Eckbällen nur ein Tor zu erzielen.

    Manche Mannschaften sind froh wenn sie mal zu 5 Eckbällen kommen.
     
  20. :lol::lol::lol::lol:...ja..z.B. Cottbus
     
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