(Un)gesunde Ernährung - Discounter, Bio, vegetarisch & Co. ...

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Christian Günther, 1. Oktober 2009.

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  1. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Guten Morgen,

    mittlerweile versuche ich meinen Fleischkonsum deutlich zu reduzieren. Dank wirklich guter vegetarischer oder gar veganer Produkte für z.B. Brotbelag geht das auch eigentlich ziemlich gut. Ich bin auch genau in der Zielgruppe für "vegane Schinkenwurst". Etwas schade ist, dass die "Ersatzprodukte" z.T. deutlich teurer sind als die Fleischprodukte (kommt natürlich auf die Haltungsform an). Wobei es beim Aufschnitt ja schon fast geht, Rügenwalder macht zum Beispiel einen ganz guten Job.
    Warum mache ich das Ganze? Wohl am ehesten aus Vernunft. Eine artgerechte Haltung gibt es mMn nicht, wenn am Ende des Tages etwas im Magen des Menschen landen wird. Ein überzogener Konsum wirkt sich zudem auch noch schlecht auf die Gesundheit aus. Schätze mal, dass der Großteil deutlich zu viel an Fleisch konsumiert. In meiner Ernährung hat sich seit kurzem auch noch regelmäßig (recht viel) Obst und Gemüse eingeschlichen. Fühle mich insgesamt deutlich vitaler.
    Das Thema Milchprodukte ist ja eigentlich noch krasser, wenn man sieht, was für Kuhmilch gemacht werden muss. Früher, als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener, war ich der totale Milchjunkie. Das hat sich mittlerweile von selbst etwas gelegt. Neulich stand ich beim Einkaufen aber mal vorm Kühlregal und wollte mir da mal die veganen Varianten, z.B. Joghurt, ansehen und eigentlich mitnehmen. Die Preise da waren aber locker doppelt so hoch wie die mit "normaler" Milch. Da müsste mal was passieren IMHO. Schade, dass es so viel günstiger zu sein scheint, die Tiere auszubeuten, als pflanzliche Alternativen herzustellen.
    Hat da jemand zum Thema Milchersatzprodukte vielleicht ein paar gute Tipps?
    Zu 100% auf Fleisch verzichten will mir zur Zeit jedoch noch nicht gelingen. Manchmal ist es aber auch das Gesellschaftliche (ähnlich wie beim Alkohol), so nach dem Motto: "Wie du willst kein Fleisch? Was ist los mit dir?". Dann bin ich (noch) zu schwach.

    Dieses Fass vegan vs Fleischesser aufzumachen ist zwar tendenziell etwas gefährlich, aber mich würde mal interessieren, wie dazu hier so die Stimmung ist.
    Was ich nicht so leiden kann, sind die ausartenden Diskussionen. Wobei man dann oft sagen muss, dass eher die Fleischesser unsachlich werden.
     
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  2. Nicole

    Nicole

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    Ich habe die Erfahrung andersherum gemacht. Neben den üblichen vorwurfsvollen Aussagen „wie kannst Du Fleisch essen - ekelhaft“ kommt auch sehr häufig der Vorwurf, dass ich eine Mörderin sei. Wenn es um Milchprodukte geht, kommt oft die vorwurfsvolle Frage, warum ich den Kälbchen die Muttermilch wegtrinke und wie es sich denn anfühlt „Muttermilch zu trinken“. Unsachliches Verhalten habe ich durchweg von Veganern erlebt.

    Ich halte nichts von derlei Aussagen. Ich werte ja auch nicht grundsätzlich die Ersatzprodukte als ekelhaft ab, nur um jemanden vor den Kopf zu stoßen. Auch wenn es nicht richtig ist, so ist das aber dann die Reaktion auf vorgenanntes Verhalten.

    Meine Stimmung zu vegan vs Fleischesser:

    Es sollte kein Gegeneinander geben. Jeder muss für sich entscheiden, was er wann, wie und wieviel isst. Es ist nicht in Ordnung, wenn man anderen das Essen schlecht redet/macht. Man sollte einfach akzeptieren, dass wir da alle anders ticken. Man sollte es sich nicht gegenseitig aufzwingen oder aufzwingen wollen.

    Ich esse gerne Fleisch, weil ich es mag. Ich kaufe mein Fleisch beim Schlachter bzw an der Fleischtheke meines Vertrauens. Es gab Zeiten, da habe ich es beim Discounter gekauft. Das kommt heute nicht mehr für mich infrage. Schmeckt auch nicht so gut im Vergleich (meine Erfahrung).

    Ich habe schon Fleischersatzprodukte probiert. Was ich probiert habe, war nicht meine Welt. Konsistenz und auch Geschmack waren nicht meins. Aber ich bin ja auch nicht darauf angewiesen, weil ich gerne Fleisch esse.

    Bei uns kommt täglich Fleisch auf den Tisch. Nicht immer zum Mittagessen, aber eben mindestens zum Frühstück.

    Die vegane Ernährung könnte ich nicht umsetzen, da es für mich zu heftig ist. Vegetarisch würde vielleicht gehen. Aber wie gesagt, ich esse gerne Fleisch.
     
  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    Entscheidend ist, wie du dich ernähren möchtest, und nicht wie Andere darüber denken. Denn was bringt es dir, dich so zu ernähren, wie es Andere von dir "erwarten" wenn du dich dabei unwohl fühlst? Mal ganz abgesehen davon, dass du es eh nicht allen Recht machen kannst, denn Menschen mit engstirnigen, intoleranten Ernährungsansichten findest du sowohl unter Fleischessern als auch unter Vegetariern, Veganern und anderen Gruppierungen.
     
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  4. Hi, also ich versuche seit ca. 1 Monat mich vegan zu ernähren. Ich war vorher schon fast vegatarisch unterwegs. Fast heißt, dass ich bei Famileinfeiern oder bei meinen Eltern zu Hause, nicht auf vegetarische/vegane Gerichte bestehe, weil ich glaube, dass es mein Familie stressen würde, aber in meinem Haushalt, kann ich ja machen was ich will. Gell.

    Zu den Preisen, als seit dem letzten Jahr sind die Preise, gerade für Käse, extrem gestiegen, dadurch wurden für mich die veganen Produkte attraktiver, weil die Preise nicht/kaum gestiegen sind. Also ich finde Käse ist jetzt deutlich teuerer als vegane Produkte, nur bei veganer "Milch" stimmt es nicht.
    Vegane Sahne kostet z.B. genauso viel und schmeckt auch sehr ähnlich.

    In meinem Freundeskreis ist es kein Problem sich vegan/vegatarisch zu ernähren, ich würde sagen, dass Verhältniss ist ca. 50/50 wobei beide Seiten, sich weitesgehend in Ruhe lassen, es aber natürlich leichter ist, wenn man für alle was macht, es vegatrisch zu machen, damit alle was davon haben. Ich denke, die meisten können auch geschmacklich mit vegetarischen Essen leben.

    Ganz kurz noch zum Text von Nicole, auch wenn es nicht gerne gehört wird. Geschmack ist was gänzlich subjektives. Deswegen muss jeder selbst wissen, was er essen möchte/kann. Aber viele Geschmacksempfindungen sind auch angelernt, zumindest nach meiner Erfahrung. Esse ich viel Salz, kommt mir Essen mit weniger fad vor, aber nach einpaar Tagen/2 Wochen habe ich mich an den neuen Geschmack gewöhnt. So kann es einem auch mit anderen Gewürzen/Sachen gehen.
    Es hat mich einfach getriggert in einem Text midestens 3 mal zu lesen, dass einem Fleisch halt schmeckt, just my 2 cents.
     
  5. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Ich selbst habe es mal mit Milchreis als vegane Variante versucht.
    Erdnussbutter zusammen mit 250g Milchreis aufkochen.
    Das war jedoch zunächst überhaupt nicht lecker.
    Beim zweiten Versuch dann eine nicht vegane Zwischenlösung mit:
    • 0.5 Liter Wasser
    • 0.5 Liter fettarme Milch
    • 1 Löffel Erdnussbutter.
    • 250g Milchreis

    Das war dann schon lecker. Ich vermute man kann sich langsam dran gewöhnen, wenn die Dosierung langsam angepasst wird. (Ähnlich wie die Umstellung beim Bier von Sommergerste auf Wintergerste)
     
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  6. Moin moin,
    es ist immer gefährlich, solch ein „Fass aufzumachen“, wie Dennis es richtig schreibt. Ich finde aber, dass es auf beiden Seiten, wenn man es denn so ausdrücken möchte, Menschen mit verschiedenen Herangehensweisen gibt. Von zurückhaltend bis aggressiv ist da irgendwie alles enthalten. Solche Menschen, wie sie Nicole beschreibt, gibt es auf beiden Seiten.
    Allerdings finde ich auch Aufklärung und sachliche Diskussionen in diesem sensiblen Bereich einfach wichtig und da kann ich nur bei mir bleiben!
    Ich habe seit, keine Ahnung, aber ich glaube seit 6 Jahren eine vegane Lebenseinstellung, habe aber schon vorher viele Jahre vegetarisch gelebt.
    Ich persönlich habe das aus komplett ethischen Gründen gemacht. Fleisch mochte ich immer sehr gerne essen. Darauf gekommen, vegetarisch zu leben bin ich, als ich erstmals von den Tiertransporten erfahren habe. Ich bin dann neugierig geworden und so nach und nach bin ich tiefer in das „eingetaucht“, was da hinter den Kulissen und auch „beim Schlachter des Vertrauens“ passiert, der ja immer gerne zitiert wird. Und es tut mir sehr leid, dass so deutlich zu sagen: Bis auf ein paar, sehr sehr wenige Ausnahmen, ist das leider einfach unsagbar schlecht! Was das teilweise sehr kurze Leben der Tiere und deren Gesundheit, aber eben auch meine und unser aller Gesundheit angeht. Von den Auswirkungen auf unser Klima rede ich erst gar nicht.
    Ich kann auf diese Punkte gerne näher eingehen, wenn es jemanden interessiert, aber im Prinzip ist das Netz voll davon und jede(r) kann sich selber informieren, was da so passiert und mit den Tieren so veranstaltet wird. Auch, damit tierische Produkte für jeden Menschen günstig bleiben. Ich wollte und will das jedenfalls nicht mehr unterstützen.
    Für mich war und ist „Geschmack“ auch ein wichtiges Argument und ich kann nur sagen, dass sich da besonders in den vergangenen Jahren sehr viel verändert hat, so dass viele Produkte dem (also tierischen Produkten), was ich von „früher“ kenne, doch sehr nahekommen. Ich finde das natürlich richtig gut, da es ohne irgendwelches Leid geschieht. Manchmal musste und muss ich danach natürlich auch erst etwas suchen und durchprobieren, denn nicht alles, was vegan ist, ist auch lecker! Ist wie bei eigentlich allen Produkten. Das eine schmeckt, das andere nicht. Mittlerweile finde ich, dass es fast nichts gibt, was es nicht gibt oder auf vegane Art und Weise herstellbar ist. Wie gesagt, die Regale und das Netz sind voll davon. Ich finde, dass es insgesamt auch Spaß machen kann, dass „vegane Reich“ zu entdecken. Immer wieder gibt es neue Sachen, Rezepte und Tipps und die meisten sind superlecker!
    Wer da Hinweise oder Tipps benötigt, kann mich gerne mal ansprechen, kein Problem! :)
    Einen bereits hier angesprochenen Haken gibt es vielleicht, weil einige Produkte doch recht „teuer“ sind. Ich kaufe da auch nicht alles, weil ich es teilweise als „Abzocke“ empfinde. Aber mittlerweile haben sogar Edeka, Aldi, Lidl und Penny solche (Eigen-) Produkte im Sortiment, die recht preisgünstig und lecker sind, wie ich finde. Auf der anderen Seite sollte man, wenn man die Produkte zu teuer empfindet, mal hinterfragen, warum tierische Produkte so billig sind bzw. sein können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Januar 2023
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  7. Nicole

    Nicole

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    Meine damalige Lehrerin lebt vegan. Sie hat mit ihren Schülern den Weg des Fleisches bestritten. Wenn ich das nun noch richtig auf dem Schirm habe, bezieht mein Schlachter das Fleisch aus einem Umkreis von nicht mal 50 Kilometern. Sie hat auch Höfe besucht, von denen das Fleisch bezogen wird.

    Ich muss dazu sagen, dass ich es nie so genau geprüft hätte. Ich habe der Haltungsform den den Worten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vertraut. Als meine Lehrerin mir davon erzählte, war es für mich klar - alles richtig gemacht.

    Ich habe vorher nie so dolle drauf geachtet, nun schaue ich da mehr drauf. Dass mein Schlachter es gut macht, war beruhigend zu wissen.
     
  8. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Teuer sind m.E. nur die vegetarischen bzw. veganen Produkte, die entweder aussehen sollen wie Fleisch bzw. so schmecken sollen, oder Produkte für die jede Menge Marketing betrieben wird.
    Wir sind uns einig, dass kein Kunde ein vegetarisches bzw. veganes Produkt bekommt, dass die eierlegende Wollmilchsau ist, sprich:
    • gesünder
    • leckerer
    • günstiger
    Wenn jedoch nur zwei Punkte zu erfüllen sind e.g. gesünder & günstiger, dann ist es vermutlich sehr gut möglich.
    Zumindest preislich ist meine Edeka-Mahlzeit aus Kartoffeln, Reis, Spinat, Paprika, Tomaten, Brokkoli, Rapsöl immer noch günstiger, als ein Fleischprodukt mit gleicher Kalorienzahl.
    Es wird sicher auch gesünder sein, als wirklich täglich e.g. die Kartoffeln/Reis durch dieselbe Kalorienzahl an diversen Fleischsorten zu ersetzen.
    Ich selbst bin eher Flexitarier, wobei es kein Bioprodukt sein muss.
    Am Ende gibt auch meine Blutgruppe 0 mir vor ab und zu Fleischprodukte zu essen ;)
     
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  9. Zum ersten Absatz gibt es von mir die Anmerkung, dass es nicht unbedingt daran liegt. Bei den Produkten, die du da ansprichst, gibt es eine sehr große Bandbreite. Es gibt z.B. verschiedene vegane "Würste", wie Leberwurst, Mettwurst etc., die sich weder preislich, geschmacklich noch optisch großartig von den Fleischprodukten unterscheiden. Die Hersteller machen das ja nicht mal eben so "nebenbei", sondern haben da einen neuen Markt entdeckt und m.E. sind da durchaus Profis am Werk. Ebenso verhält es sich mit z.B. Eier- oder Fleischsalat und auch Frikadellen, Schnitzel usw. Da gibt es verschiedene Anbieter in verschiedenen Preislagen, die sich kaum oder gar nicht von den tierischen Varianten unterscheiden. Ich muss allerdings auch zugeben, dass das Sortiment in größeren Städten oder Städten mit Universitäten in der Regel erheblich größer ist als in kleineren Städten oder Dörfern.
    Schwierig wird es m.E. bei den Milchersatzprodukten, denn die finde ich unverschämt teuer, auch wenn sie insgesamt wahrscheinlich gesünder als reine Milchprodukte sind. Die könnten erheblich günstiger hergestellt werden. Zu beobachten ist da allerdings, dass sich die Preise leicht angleichen, aber es ist immer noch ein sehr großer Unterschied.
    Und zu deinem interessanten Beispiel mit der Edeka-Mahlzeit würde ich deinem Argument, dass es günstiger sei, noch hinzufügen, dass deine Mahlzeit wahrscheinlich auch erheblich gesünder ist. Selbst wenn dein Gemüse nicht "Bio" ist! :)
     
  10. Ich persönlich habe aus Interesse auch mal vegane Alternativen für Fleisch geprüft/probiert. Bei mir sind sie aus zwei Gründen durchgefallen. Der erste ist, sie schmecken mir nicht, was oft auch mit der Konsistenz zu tun hat. Der zweite ist der Blick auf sie Inhaltsstoffe. Daher: weniger Fleisch, aber keine Fleischersatzprodukte. Wenn ich Lust auf eine Bratwurst habe gibt es eben Bratwurst aber kein Imitat mit 17 Zusatzstoffen, das erinnert mich auch zu sehr an "Brust oder Keule". Schwieriger aber als Fleisch, und deswegen werde ich niemals Veganer werden, ist Käse. Da gibt es keinen Ersatz.
     
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  11. ... damit´s hier nicht langweilig wird:
    diskutieren werde ich selbstverständlich nicht - Eine Meinung dazu habe ich natürlich.
    Fundierte wissenschaftliche Beiträge lese ich ebenso gern.
    Da fängt es aber schon mit an.



    ... durchaus interessant:
    https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/omnivoren/6543


    @Flutlicht82 ;) ;)
    https://www.ugb.de/ernaehrung-nach-blutgruppen/blutgruppendiaet-blutgruppenernaehrung/
    ... :D



    Insgesamt ein sehr weitreichendes Themenfeld, dem man sich offen und möglichst vorurteilsfrei annähern könnte. Da es sich um Ernährung und damit ein Grundbedürfnis handelt ist dies jedoch kaum ohne Emotionen machbar.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Januar 2023
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  12. Ich verstehe gerade nicht, ob die Empfehlung dieser Lektüre ernstgemeint ist und ich bin ja immer offen für Neuigkeiten, aber die Berichte stammen ja von der Jahrtausendwende. Seitdem gibt es ja auch andere Forschungen und zudem finde ich es immer schwierig, wenn die Argumente aus den Zeiten der Jäger und Sammler herhalten müssen, um Verhaltensweisen zu erklären oder zu rechtfertigen. Das ist mit der heutigen Massentierhaltung bzw. dem allgemeinen Umgang mit Tieren nur schwerlich und eigentlich gar nicht zu vergleichen. Zumindest habe ich noch nirgends gelesen, dass jemand in einen Stall eingebrochen ist und ein Tier mit seinen Eckzähnen erlegt und danach verzehrt hat. Ich denke, unsere "Zivilisation" hat sich auch in diesem Bereich wie auch in anderen "wilden" Bereichen weiterentwickelt. Wir rauben unter normalen Umständen heute ja auch keine Frauen mit Mord- und Totschlag aus anderen Gruppen.
    Beim letzten Satz bin ich komplett bei dir und es wäre meines Erachtens auch tragisch, wenn uns diese Thematik emotionslos zurücklassen würde.
     
  13. Habe die Quellen doch entsprechend gekennzeichnet. :denk:

    ...

    Es geht um 2 Themenkomplexe:

    1. Massentierhaltung:
    Traurig und unschön, wie und was das abläuft. :(

    2. Mensch und Ernährung:
    Biologie, Zahnphysiologie, Verdauung etc. etc.

    Zwischen diesen beiden Themenbereichen gibt es natürlicherweise eine Schnittmenge,
    denn der Mensch ernährt sich (wovon auch immer - und wieviel wovon auch immer).



    Deine obigen Aussagen sind nachvollziehbar, sie führen aber teilweise exakt zu jener Polarisierung, die problematisch ist.
    Deswegen bin ich auch raus aus jeglicher weiterer Diskussion. Meine Meinung bilde ich mit jeder seriösen Quelle gerne weiter, nur - wie vorsichtig angedeutet: Das Leben spielt sich zumeist zwischen 0 und 1 ab und nicht auf einem dieser Extrempole,
    auch wenn es viel einfacher ist extreme Ansichten zu vertreten; die ja z.B. auf politischer Ebene sogar u.a. deswegen zur "Spaltung" ganzer Bevölkerungen führen können.

    Deine Position ist ja klar - meine ist nicht entgegengesetzt, jedoch sollte man doch stark differenzieren zwischen "Steinzeit" und "neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen", die sich ständig weiter verfeinern und auch objektiv zwischen den Zeilen lesen. Polarisieren ist doch eindeutig die schlechtere Vorgehensweise :ugly:, daher versuche ich dies zu vermeiden.

    Es ist - IMO - bis heute nicht zu 100 % klar wie hoch optimalerweise die Anteile pflanzlicher und tierischer Bestandteile in der menschlichen Ernährung sind.
    Auch im Tierreich - und der Mensch ist auch nur ein Tier - gibt es nur wenige "reine" Pflanzenfresser (herbivor oder wie auch immer die Ernährung jeweils wissenschaftlich genannt wird). Ich kenne mich da ein wenig aus ... aus verschiedenen Hintergründen. ;) Ebenso ernähren sich auch als zumeist "rein" carnivor geltende Tiere anteilig pflanzlich.

    Wie gesagt: Das Gebiet wird weiter erforscht und bleibt sehr interessant. Dass Fleischkonsum in Massen für den Menschen nicht gesund sein kann, hier insbesondere weiterverarbeitete Lebensmittel auf Fleischbasis, ist inzwischen unstrittig und dem wird niemand ernsthaft widersprechen.

    Ich versuche mich, soweit es geht, gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Das ist der ernährungsphysiologische Faktor.

    Die persönlichen Vorlieben spielen dann auch mit hinein - Und hier kann nur jeder für sich selbst entscheiden.


    Nur soweit und GWG.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Februar 2023
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  14. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Ich schrieb es ja schon, es gibt schlicht keine artgerechte Haltung bei der hinterher das Tier gegessen wird. Oder Erzeugnisse (a.k.a. Milch) entnommen wird. Muss man nicht drum herum reden. (Vielleicht noch sowas wie Honig oder so, Ausnahmen bestätigen die Regel.)
    Im Internet gibt es ohnehin nur Leute, die Super-Bio essen und/oder das Tier vorher selber gestreichelt und massiert haben. NIEMAND kauft sowas wie Haltungsstufe 2 ;-)

    Ich bin ja selber noch Fleischesser. Ich mag es auch sehr gerne. Auch so schöne medium rare Steaks. Aber vernünftig finde ich das nicht. Und schon gar nicht in rauen Mengen (-> Massentierhaltung erforderlich). Wie TORSTINO geschrieben hat sieht es hinter den Kulissen vermutlich düsterer aus, als man meint. Ich war z.B. "schockiert", als ich mal einen Bericht über die "gute" Alpenmilch sah, wie die Tiere da in Anbindehaltung dahinsiechen. Mein Bauer gegenüber hat im Winter quasi ähnliche Zustände, während die Kühe im Sommer super viel Wiese haben. Abgesehen davon ist das Grundkonzept äußerst fragwürdig. Saugentwöhner, die die Kälber umbekommen, damit Mutter Kuh schmerzen beim Saugen am Euter hat und das eigene Kind vertreibt. Und in der Masse, in der es der Mensch zur Zeit konsumiert geht es halt nicht anders.
    Andere Beispiele sind z.B. auch "Bio" Eier. Was da von Bio am Ende übrig bleibt, kann ja jeder mal für sicher selber entscheiden. Wie genau das mit dem Ei funktioniert weiß ich persönlich nicht. Gibt es Varianten, bei denen analog zum Honig dem Tier nicht geschadet wird? Kenne 2 Leute, die selber Hühner haben, von denen ich behaupten würde, dass es den Tieren gut geht. Aber wie viele Leute können sowas schon aus Bezugsquelle nennen? S.o. für die Masse schlicht nicht möglich.
     
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  15. Mag sein, dass ich deine Verlinkungen falsch interpretiert habe, sorry!
    Ich würde mich ja gerne vorurteilsfrei und ohne zu polarisieren dem Thema "annähern", wie du so schön im vorherigen Post schreibst, aber das ist für mich leider zu spät, glaube ich. Ich bin voll drin in der Thematik und habe einfach viel zu viel von der Scheiße gesehen und erlebt, die da passiert, um da noch komplett vorurteilsfrei mit umgehen zu können. Ich befinde mich wahrscheinlich eher auf dem von Dir genannten Pol "1" oder "0", auch wenn ich um das "grau" in der Mitte weiß und ich durchaus Veränderungen, wie z.B. die Entwicklung des In-vitro-Fleisch wahrnehme. Letztendlich gebe ich dir aber komplett recht, dass jeder Mensch nur für sich selbst entscheiden muss und kann, was er isst. Aber er hat auch darüber zu entscheiden, ob er wissen möchte, woher die "Produkte" kommen und/oder wie sie behandelt wurden.
    Grundsätzlich ist es schwieriger, in einem Forum (darüber) zu diskutieren als bei einem gemeinsamen Tee oder so! :)
    Danke aber für deine Posts!:top::)
     
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  16. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/l...odukte-a-1f245a15-2dc3-4dea-b13a-6ef54b336def

    Sehr gut. Immerhin wird hier schon mal erkannt, dass eben nicht jeder für sich entscheiden "darf", "was er wann, wie und wieviel isst". Wir müssen dazu kommen, dass wir vernünftig mit den Ressourcen umgehen und die entsprechenden Grenzen berücksichtigen. Ohne Vorgaben "von oben" wird es leider nicht klappen. Wer auf die Einsicht der Masse wartet, wartet zu lange (siehe 50 Jahre Diskussion Klimawandel).
     
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  17. Dazu gehört m.E. als erster nationaler Schritt das Einstampfen von Subventionen für die Fleischproduktion. Das könnte (könnte!) schnell gegen. Dann würde Fleisch aus einheimischer Produktion zu einem realistischen Preis angeboten werden.
    Direkt im Anschluss - und das dürfte europarechtliche Probleme geben - müsste konsequenterweise ein massiver Einfuhrzoll auf Fleisch(-produkte) erhoben werden. Letztlich funktioniert 'freiwillige Einsicht' so gut wie nicht; daher kann es nur über den Geldbeutel gehen.
     
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  18. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Wie meinst du ohne Vorgabe von oben? Wir sind das Volk, wenn wir demokratisch die "da oben" wählen.
    Die im Parlament müssten quasi ihre Macht missbrauchen. Das tun sie aber ungerne, weil sie dann abgewählt werden.

    Es wird mMn nicht klappen die Menschen vom hohen Fleischkonsum wegzubringen, indem auf die Umweltauswirkungen & Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht wird.
    Das einzige was funktioniert ist mMn die vegetarischen Produkte lecker und günstig zu machen.
    Wenn jedoch teils die Fischstäbchen aus der fernen Beringsee mit Alaska=Seelachs
    günstiger sind, als die regionalen Gemüsestäbchen, dann wird es schwer.
     
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