Turniermannschaft?

Dieses Thema im Forum "Fußball Europameisterschaft 2008" wurde erstellt von Pillapunk, 2. Juli 2008.

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  1. Pillapunk

    Pillapunk

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    mal ganz im Ernst...wir haben großartiges geleistet wollen sie einem in ganz Deutschland einreden.
    Michael Ballack sagte nach dem EM-Finale "wir sind weiter gekommen als Favoriten wie Italien, Niederlande, Frankreich".Er hat natürlich Recht, aber trotzdem konnten wir da selber garnichts für.
    Erst rumpeln wir uns durch die - nach Weltranglistenkoeffizienten - leichteste Gruppe, um dann erst im Finale auf die zahlreichen nahmhaften Teams des anderen Zweiges stoßen zu können.
    Schon vor der EM war allein aufgrund der Gruppen-Modus-Konstellation Deutschland der wahrscheinlichste Finalteilnehmer.
    Einziger Stolperstein bis dahin durften doch die Portugiesen sein.Dort hatten wir einen richtig guten Tag.Den einzigen im Gesamten Turnier.Die Holländer hatten nur einen nicht so guten Tag im ganzen Turnier, und schwupps waren sie draussen.
    Dieses nervöse Gebolze gegen Österreich und die Türkei und dieser Anti-Fussball gegen Kroatien und Spanien, wie haben wir es geschafft so weit zu kommen?

    Es ist mir irgendwie befremdlich, dass wir über England lachen und uns zur Weltspitze zählen.Bei so einem Turnier kann immer alles passieren (siehe Griechenland).Ich frage mich nur wieso es so oft passiert, dass wir so weit vorne landen.Es muss irgendwas mit dem Gesetz der großen Zahl zutun haben, dass bei Turnieren nicht ganz greift.

    Ich hätte so gerne auch mal Deutschland in einer Gruppe mit Italien, Niederlande & Frankreich.Dann könnte ich im Erfolgsfall mit einem wirklich befriedigtem Gefühl die Mannschaft feiern!
     
  2. Eiche78

    Eiche78

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    Im Gegensatz zu denen haben wir uns qualifiziert, und das mit durchaus guten Leistungen in der Quali.

    Wir haben ein durchschnittliches Turnier gespielt und sind aufgrund der Gruppeneinteilung und mit etwas Glück und einer effizienten Spielweise ins Finale gekommen. Mit dem Ergebnis kann man sehr zufrieden sein, mit der Art und Weise sicherlich nicht.

    Es ist mir aber zu einfach zu sagen, die deutschen haben immer Glück. Wenn man bei den letzten 4 großen Turnieren 3 Mal unter die ersten 3 kommt, spricht das auch für eine gewisse Qualität - was jetzt nicht heißen soll, dass wir uns jetzt auf unseren Lorbeeren ausruhen dürfen.
     
  3. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Fünf Euro ins Phrasenschwein, aber: So ist Fußball. Darum liebt man das Spiel an einem Tag, darum hasst man es am nächsten. Wer ein Tor mehr schießt als der Gegner hat gewonnen, Ende.
    Alles, was mit Spielkultur und Unterhaltung zu tun hat, ist ein anderes Kapitel.
     
  4. Pillapunk

    Pillapunk

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    Ich finde auch nicht, dass wir in den Spielen ansich Glück haben.Tore zu erzielen zeugt von Qualität, gerade auch in schwächeren Spielen.Gegen die Türkei und Österreich hätte für eine Niederlage schon einiges passieren müssen.
    Ich finde aber auch das bloße Vorzeigen vom Erreichten ziemlich eindimensional.Bei der WM02 muss man sich nur mal unsere Gegner anschauen.Beim Sommermärchen haben wir noch richtig guten Fussball gespielt (Argentinien geschlagen, Schweden zerlegt).
    Ich fand bei diesem Turnier die Ausgangsposition einmalig für eine EM (wenn man die Leistungsdichte bei so einem Turnier betrachtet):
    wir haben einen besseren Kader als 2006, die leichteste Gruppe, dank dem Modus bis zum Finale max. 1 richtigen Knaller.
    Ich bin da halt mit den gezeigten Leistungen unzufrieden.Der Erfolg ist okay, aber spielerisch geht es wieder einen Schritt zurück (als wäre Ribbeck Co-Trainer!).
    Ich kann jetzt nur von meinem direkten Umfeld sprechen, aber hier sind einige schon wieder arg abgehoben und meinen erst 3., dann 2. und beim nächsten mal 1.!
    Das ist nicht realistisch so einen Anspruch zu haben.Wir ragen nur wenn absolut alles passt (Losung, Form, Spiel am oberen Limit) an die Weltspitze heran, aber wir gehören da doch nicht ernsthaft dazu...
     
  5. Sehe ich tendenziell ähnlich, wenn auch etwas überzogen. Das Problem und die Hauptaufgabe für die nächsten zwei Jahre sehe ich auch darin, in der Breite für mehr Qualität zu sorgen, die der "Stammelf" Feuer unter dem Hintern macht. Schaut Euch doch einmal an, wen die Spanier so auf der Bank rumsitzen hatte (z.B. Fabregas). Bei uns sitzen da u.A. Gestalten wie Odonkor oder Trochowski. Wir habe z.B. so gut wie keine ernst zu nehmenden Alternative für die Innenverteidigung (ansatzweise Westermann, Friedrich ... aber danach kommt niemand, den ich mir in der A-Elf vorstellen kann). Welchen kreativen, technisch starken Mittelfeldspieler haben wir (ausser Ballack und Schweinsteiger) eigentlich?

    Von daher sollte doch ein softer Umbruch stattfinden und die Integration der hoffnungsvollsten Leute (Adler, Neuer, Castro, Marin, Jones,Gomez, Helmes -evtl. langfristig auch Leute wie Özil, Hunt, Dejagah, Gentner, Aogo, Kroos) forciert werden. Zudem muss gerade im technischen Bereich eine Menge geschehen, um mittelfristig mit technischen Top-Mannschaften wie Spanien, Holland oder auch Russland mithalten zu können. Gerade die EM hat da die Defizite im technischen Bereich deutlich offen gelegt. Natürlich kann man aus der Elf keine brasilianischen/spanischen Zaubermäuse machen, aber das Spielsystem der Spanier, deren Flexibilität, Kreativität und Technik gepaart mit Disziplin und Spielintelligenz dürfte als Blaupause für die Zukunft des modernen Fussballs bilden. Und in dem Sinne gibt es jede Menge Um- und Aufräumarbeiten für den DFB, um den Traum WM 2010 nicht zur blanken Utopie werden zu lassen.
     
  6. Pillapunk

    Pillapunk

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    Ein sehr stichhaltiger Beitrag.Danke dafür.
    Bleibt für mich noch rätselhaft, wie man einen Odonkor gegen gut gestaffelte Kroaten bringen kann, während ein technisch beschlagener Borowski (fast) das gesamte Turnier nur zuschaut.
    Dass du unser Abwehrproblem ansprichst, verleitet mich dazu, noch etwas zu unserer "Bestbesetzung" zu schreiben:
    gegen Spanien standen wir schon beim Anpfiff sehr weit aufgerückt mit unserer Abwehr um im Mittelfeld die Räume eng zu halten.
    Auf der anderen Seite bedarf es nur eines (!) halbwegs guten Passes um unsere IV-Recken in ein Laufduell auf höchstem Tempo zu verstricken.Das Missverständnisrisiko beim Rauslaufen zwischen Torwart und Verteidiger ist hoch und zudem beraubt diese Taktik unsere IV ihrer Stärken: dem Stellungsspiel und dem Zweikampf am Mann.Was beide nicht beherschen sind Laufduell-Zweikämpfe (auh wg. ihrer bescheidenen Schnelligkeit) und Aggressivität (gerade Mertesacker geht meist nur in Zweikämpfe, die er gewinnen wird, ansonsten stellt er den gegner bloß).
    Ich finde Löw muss taktisch variabler werden.Es kann nicht sein, dass am Ende Gomez und Kuranyi am eigenen Strafraum rumfoulen ;-)
     
  7. Das Problem ist, das Spieler wie Metzelder, Lehmann, Podolski und Schweinsteiger nicht zu den dauernd spielenden Fußballern gehören.
    In ihren jeweiligen Vereinen zählen Sie nicht dazu.

    1. Gegen durch / unter durchschnittliche Mannschaften Gruppen / oder Quali Spiele zu überstehen ist keine große Kunst.
    2. Deutschland hatte sowohl bei der WM 2006 als auch bei der EM 2008 Glück was die Gruppen Spiele betrifft.
     
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