Stimmen nach dem Spiel

@fischken:

Alles richtig was Du schreibst, aber wodurch identifizieren sich viele mit Werder? Was macht Werder aus?

 

wenn ich für mich sprechen darf:

Ich bin in Stadtnähe aufgewachsen, wir konnten mit dem Fahrrad zum Stadion fahren. Werder ist unser Bremer Verein mit dem mam jubelt und leidet. Alle die Unzulänglichkeiten die viele hier anprangern sind ein Stück von Werder: Alles etwas kleiner und provinzieller. Es ist für mich noch immer ein Wunder das man sich nach den schlimmen 70er Jahren wieder ganz nach Oben gekämpft hat. Viele Vereine haben ganz andere Möglichkeiten und machen nichts daraus.
Werder ist der Vorstand, Trainer, Manager, Aufsichtsrat.
In erster Linie aber die Leute die mit unermütlichem Einsatz und völlig umsonst das Event Fußball ausmachen: Die aktiven Fans, für mich die waren Werderaner.
Am Heimvorteil wird der Stellenwert der Unterstützung durch die richtigen Fans deutlich. Unterstützung und Support bringt viel mehr als Krittik, aber das ist vielen eben zu mühsam.

 

Danke für die Anregung. Aber so seh ich (Mann) das nicht: ich bin Werder-Fan geworden und nicht als solcher geboren worden. Ich wurde es, weil Werder tollen Fußball spielte, weil Werder sympathisch wirkte, weil es ihnen immer wieder gelang wunderbare Fußballer hervorzubringen bzw. einzukaufen, welche die kaum jemand kannte, aber großartig spielten, weil sie den vermeintlich Großen der Liga eine echte Konkurrenz waren. Ich habe die letzten beiden Spielzeiten dann auch mitgelitten. Das ist schon eine Herzenssache, und so leicht lasse ich auch nicht los. Auch das ist Fußball und macht ihn aus. Und nur wer manchmal mit seinem Lieblingsverein leidet, wird sich auch wirklich freuen können. Beides gehört zusammen. Dennoch ist Werder kein Religionssersatz, und selbst von meinem christlichen Glauben, den ich beinahe von Geburt an habe, habe ich zwischenzeitlich mal Abstand genommen. DAs ist für mich eine wahre Herzensangelegenheit. Fußball ist zum Glück nur ein Spiel, und Werder nach wie vor noch mit das Beste davon - nicht weniger, aber auch nicht mehr.