Polizeieinsatz gegen Werder-Fans

Dieses Thema im Forum "Arminia Bielefeld - Werder Bremen" wurde erstellt von SektionHH, 23. August 2008.

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  1. opalo

    opalo

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    Das kann gut sein - Polizisten sind auch nur Menschen und machen somit auch mal Fehler. Aber da ich (vermutlich jemand, den Du in Deine Schublade "die Lieben in Trikots" stecken würdest) bis dato solche Erfahrungen nicht gemacht habe, habe ich keinen Grund, mich negativ über die Polizei zu äußern, und kann die Meinung derjenigen, die hier eine grundsätzliche Anti-Polizei-Haltung an den Tag legen (und die damit die Schwarz-Weiß-Malerei betreiben, die Du kritisierst!), nicht teilen.

    Grundlage für eine zielführende und faire Diskussion ist aber, dass Informationen über den Vorfall von beiden "Parteien" verfügbar sind. Wir wissen nichts darüber, wie die Polizei die Aktion gesehen hat, sondern haben hier nur den alles andere als objektiven Artikel im Ausgangspost. Wie soll man auf dieser Grundlage den beschriebenen Vorfall sachlich (= unter Berücksichtigung beider Sichtweisen) diskutieren/bewerten?

    Es wurde nicht mehr abgeurteilt bzw. in Schubladen gesteckt als von den Verfassern des Textes und von denjenigen, die hier eine generelle und undifferenzierte Anti-Polizei-Haltung an den Tag legen.
     
  2. Kommt diese Diskussion auch mal wieder auf... Gab ja im alten Forum diesbezüglich bereits desöfteren Diskussionen.

    Dann muss ich mich hier auch mal melden, war schon oft genug im Stadion, sowohl im Dienst mit der Uniform als auch als Werder-Fan mit Trikot.

    Zum eigentlichen Thema - es mag vereinzelt Kollegen geben, die auch gerne provozieren und es auf Widerstandshandlungen mit Fußballfans (diese Kollegen legen es wohl auch in anderen Situationen darauf an, aber momentan sind wir ja beim Thema Fußball) anlegen.

    Zu 95 % gehen die Aggressionen aber von den Fußball-"Fans" aus! Wenn man sich mal in den Fanblock stellt uns sich die Leute darin mal etwas genauer anschaut, wird einem auffallen, dass sich da desöfteren Leute aus sozial schwächeren Schichten tummeln, für die der Fußball das Einzige ist, das sie haben. Der Alkohol tut meist sein Übriges dazu.

    Ich habe vor einigen Jahren beim Spiel in Nürnberg auch mal ne nette Erfahrung mit einem Kollegen gemacht. Zu der Zeit befand ich mich in der Ausbildung.
    Jedenfalls wollten wir gerade ins Stadion reingehen, als ein Kollege mich zur Seite nahm und meinte: "Komm, gibs zu, du hast was geraucht, oder? Oder was hast sonst genommen?" Ich schaute ihn dann etwas fragend an und verneinte. Dann meinte er zu mir, dass ich dann wohl gut einen gesoffen hätte. Als ich ihm daraufhin entgegnete, dass ich auf der Anfahrt genau 2 Bier getrunken habe (was der Wahrheit entsprach) und dass wohl irgendwas falsch wäre, wenn ich kiffen würde, da ich momentan die selbe Ausbildung mache, die er schon gemacht hat, meinte er nur: "Ja gut, ist ok, aber du wirst sehen, in ein paar Jahren stehst du auch so da und fragst genauso blöd." Ich habe das dann einfach mal so im Raum stehen lassen und bin weitergegangen.

    Will damit nur sagen, dass ich sehr wohl auch die Seite und Sichtweise des Fußballfans kenne (war ja auch schon deutlich öfter privat im Stadion als dienstlich).

    Ach ja.. Noch zum Beitrag von Stone: Bei solchen Einsätzen haben wir als ausführenden Beamten im Normalfall nur das zu tun, was wir aufgetragen bekommen. Und wenn ich nun den Auftrag habe, über diese Brücke niemanden zu lassen, selbst wenn derjenige dort sein Auto geparkt hat oder zum Bus muss oder was auch immer, dann habe ich das eben so zu machen. Ob ich diese Maßnahme persönlich für sinnvoll halte oder nicht, ist in dem Moment völlig belanglos. Es ist manchmal schwer, wenn man Maßnahmen umsetzen muss, deren Sinn man selbst in Frage stellt und es dann den Leuten erklären soll, die dich in dem Moment als Sündenbock sehen, da du vor ihnen stehst und ihnen erklären sollst, warum sie in dem Moment eben hier nicht vorbei dürfen.

    Und der andere Kollege, der euch durchgelassen hat, hat dies evtl. getan, obwohl er die Anordnung hatte, niemanden durchzulassen. Es ist nichts passiert und daher gabs wohl auch kein Problem. Wäre aber etwas passiert, hätte ich den Kollegen sehen wollen.

    Nur soviel aus der Sicht eines langjährigen Werder-Fans, der beim Staat sein Geld verdient...
     
  3. Noch einige Kommentare meinerseits zum Eröffnungsbeitrag:

    An dem Punkt hier muss ich das erste mal die Neutralität des Autors sowie den Wahrheitsgehalt des Artikels anzweifeln. Woher weiß der Verfasser des Artikels denn, ob die Polizisten im Vorfeld bereits in irgendwelchen Situationen eingreifen mussten oder nicht. Dies spielt zwar eigentlich keine große Rolle, sagt aber dennoch schon mal was über den Autor und dessen lineare Sichtweise der Dinge aus.


    An dieser Stelle sei bemerkt, dass jeder Polizeibeamte in der Bundesrepublik Deutschland einer Strafverfolgungspflicht unterstellt ist, sobald der Kenntnis einer Straftat erlangt. Ob der Geschädigte einen Strafantrag stellen möchte (die Strafanzeige stellt sowieso nicht der Geschädigte sondern der Polizeibeamte) ist in dem Fall erstmal egal.

    An dieser Stelle muss ich mich schon sehr wundern, dass die in Gewahrsam befindlichen Personen dort völlig ohne Grund waren. Und noch verwunderlicher ist, dass deren am Bahnhof wartenden Freunde sich größtenteils selbst schon einmal in selbiger Situation befanden.

    Ich selbst war schon bei sehr vielen Spielen von Werder, sowohl in Bremen als auch auswärts. Auch schon lange bevor ich den Beruf des Polizisten ergriffen habe. Komischerweise befand ich mich noch nie annähernd in einer solchen Situation und das obwohl ich mit Trikot und Schal zum Spiel gehe. Und das obwohl ich zu sehr vielen Spielen mit der Bahn an- und wieder abgereist bin.

    Hatte ich bisher einfach immer nur Glück oder hat mein Verhalten evtl. auch dazu beigetragen, dass ich noch nie in einer solchen Situation war?



    Spätestens an dieser Stelle sollte jedem Leser klar werden, dass der Wahrheitsgehalt des Artikels nicht gerade sehr hoch ist. Denn wer wirklich glaubt, dass Polizisten auf eine Gruppe friedlich tanzender und singender Menschen zugeht und diese mit Schlagstöcken und Pfefferspray attackiert, der ist einfach nur voreingenommen und interessiert sich nicht für die Wahrheit.

    Ich selbst war schon bei sehr vielen Großeinsätzen, seien es Demonstrationen, Fußballspiele, Castor-Transporte oder die Mai-Krawalle in Berlin. Hierbei bin ich schon desöfteren in Situationen gewesen, die zu eskalieren drohten oder bereits eskaliert waren. Meinen Schlagstock habe ich hierbei noch nie eingesetzt, da der Einsatz des Schlagstockes eines der letzten Mittel ist, um eine Situation zu bereinigen. Die Aussage, dass von den Fans lediglich eine friedliche Stimmung ausging und die Polizei völlig grundlos mit den Schlagstöcken auf diese losging, halte ich schlichtweg für gelogen.

    Und zum Einsatz des Pfeffersprays: Es ist schon korrekt, dass das Pfefferspray in geschlossenen Räumen nicht ideal ist, in bestimmten Situationen lässt es sich aber nicht vermeiden. Zumal das Pfefferspray eigentlich ein milderes Mittel als ein Faustschlag oder ein Schlagstockeinsatz darstellt, da, nachdem man sich die Augen mit Wasser ausgewaschen sind, keinerlei Folgen zurückbleiben.


    Hier gilt im Prinzip selbiges wie schon zuvor. Wer wirklich glaubt, dass ein Polizist einem die Brille aus der hand reißt und anschließend bewusst darauf herumtritt, ist an der Wahrheit nicht interessiert.



    Selbstverständlich blieben die friedlichen Fans weiterhin friedlich, wie sie es schon den ganzen Tag über waren.

    Bei diversen Zugfahrten habe ich mich im Zug schon sehr unwohl gefühlt, als ich von Fans des eigenen Vereins, die nur darauf auf Konflikt aus waren, aufs Übelste angepöbelt wurde.



    Und noch zu dem letzten Abschnitt des Artikels, den ich jetzt nicht zitiere:

    Ich kann euch nur sagen, dass in kaum einem anderen Land eine so hohe Einschreitschwelle herrscht wie in Deutschland. Hierzulande kann man sich deutlich mehr erlauben, als in fast jedem anderen Land dieser Welt. Es gibt tatsächlich genügend Länder, auch in Europa, in denen die Polizei willkürlich handelt und überaus korrupt ist. In Deutschland hingegen herrscht wie gesagt eine sehr hohe, meiner Meinung nach in einigen Situationen sogar zu hohe Einschreitschwelle für die Polizei.
     
  4. Und da ich schwer davon ausgehe, dass SektionHH trotz der Ankündigung, sich hier nicht mehr zu Wort zu melden, dennoch weiterhin mitliest, zu dir noch eine kleine Anmerkung:

    Es ist sehr interessant zu sehen, wie manche Leute gezielt versuchen, hier Stimmung gegen die Polizei zu machen, sich dann aber verabschieden, sobald sie merken, dass das Thema durchaus kontrovers diskutiert wird und nicht jeder derselben Auffassung ist.

    Spricht nicht gerade für dich und deine Fähigkeiten, eine sachliche Diskussion zu führen!
     
  5. opalo

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    @TheEagle85. :tnx:
     
  6. @TheEagle85
    Schön, auch mal eine Meinung aus der anderen Sicht zu lesen. Sollte jeden dazu bringen, nochmal drüber nachzudenken (auch über den Artikel von der 1. Seite) ....
     
  7. @ TheEagle85

    Danke für Deine Erläuterungen.

    Ich glaube nicht, dass sie was ändern, weil es für viele "auf der anderen Seite Stehende" gar nicht wichtig ist, was in der Realität Sache ist. Für sie ist es wichtiger, ein Weltbild aufrechtzuerhalten das sie brauchen, um ihre eigene Rolle weiterzuspielen. Sie ziehen ihre ganze Bedeutung daraus, für das Gute zu sein, Märtyrer, die zu Unrecht verfolgt werden und die deshalb moralisch auf der guten Seite stehen, weil sie im Dienste aller Fußballfans gegen Repressalien kämpfen, denen wir alle willkürlich ausgesetzt sind.

    Mal genauer hinter die Kulissen zu schauen ist bei vielen von denen nicht erwünscht. Wird doch durch das Eingangsposting mehr als deutlich. Wer verbal so rumhantiert wie da zu lesen, der will keine Verständigung oder eine Verbesserung der Situation, sondern nichts als Fronten schaffen, um sich in seinem Schmollwinkel besser verbarrikadieren zu können.
     
  8. [Sportfreund]

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    Völlig richtig. Ich bin weit davon entfernt, allen Polizisten richtiges Handeln auszusprechen, allerdings ist die Darstellung in dem Text extrem und wie TheEagle85 bereits sagte fast schon nicht mehr ernst zu nehmen.

    Umso mehr schockiert es mich, wie hier mit dem Thema umgegangen wird.
     
  9. :tnx::tnx:

    Und dieses Board kann man sowieso nicht ernst nehmen. Vor allem treiben sich dort nicht wirklich Leute aus der "Szene" rum, sondern Leute die gerne in der "Szene" wären. Meistens Halbstarke, die von Dingen reden von denen sie nichts verstehn. Gut, die gibt es hier auch, aber diesem "Fanszene"-Leuten kann man wirklich nix abgewinnen.:roll:
     
  10. Auf die meisten Leute, die sich im Fanszene Forum tümmeln trifft wohl auch das von Linienrichter Jablonski beschriebene Szenario zu. Letztlich können sie einem ja fast schon wieder Leid tun, wenn sie sich als "Märtyrer" fühlen müssen um das Gefühl zu haben etwas zu sein...
     
  11. opalo

    opalo

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    Mir wurde der Fred gestern, als ich mich mit ein paar anderen in MG über das Thema unterhalten habe, als skurrile Lektüre empfohlen (bestimmt nicht das, was die User dort beabsichtigen... :lol:). Also war ich gerade mal drin und hatte schon nach der ersten Handvoll Posts genug. Ich frage mich, ob die Leute wirklich glauben, was sie da von sich geben... :confused:
     
  12. Man Leute.So ist das halt mit den Ultras.Die kennen sich schon so lange untereinander das man das als ausendstehender als ,,eigene kleine Welt'' betrachten sollte.Das hier und da immer was unglücklich läuft man hier und da auch mal Leute hat die aus der Reihe tanzen ist doch überall so.Es ist sicher auch nicht alles schlecht was aus der Ultra Ecke kommt.Man nehme nur mal die Choreos.Mich persöhnlich stören die überhaupt nicht.Am Ende halt ich wie die auch im Stadion zu Werder:svw_schal:.Und so ein Forum wie es hier bei Werder gibt ist halt einmalig.Da kann man nicht einfach mal behaupten ,,guck mal was die schreiben'' das ist doch scheisse.Immerhin wirds davon auch nicht bessa.
    Man sollte sowieso nur Leute ins Forum lassen die auch eine Registrierung haben.
     
  13. Ob die Ultras zu Werder halten oder tolle Choreos machen ist aber momentan überhaupt nicht Grundlage dieser Diskussion.

    Hier wurde mal wieder versucht, gezielt Stimmung gegen die Polizei und deren Methoden zu machen und ich habe lediglich versucht, die Sache mal etwas neutraler zu gestalten und von beiden Seiten darzustellen. Und wenn ich die Reaktionen auf meinen Post sehe scheint das auch soweit gelungen zu sein.
     
  14. Achja das ist immer schön wenn andere einem zustimmen das kenn ich auch.Das mit den Choreos war nur ein Beispiel.Nicht verwechseln.
     
  15. Ja ich meine dich. Und ich habe kein Problem, sondern erkläre dir gerade nur, worum es in diesem Thread geht, da dein Beitrag relativ weit am Thema vorbeigeschrammt ist.
     
  16. Passiert....:roll: SRY
     
  17. Schon okay... :beer:
     
  18. :svw_schal: :beer: :svw_schal:
     
  19. Hansestädter

    Hansestädter

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    BREMEN AN DER WESER
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    Bei fanszene-bremen ist man bestimmt und mindestens genauso schockiert, wie man hier in diesem Forum über das Thema diskutiert.
     
  20. Kann ich mir lebhaft vorstellen.

    Wie kann man über so eine klare Angelegenheit auch bloß differenziert und ohne das krampfhafte Pflegen von klebrigen Feindbildern diskutieren wollen?