Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. Ausgehend von dem was du schreibst gehe ich davon aus, daß du nicht weißt wer Grote ist. Um Geld geht es DEM ganz sicher nicht. Insofern fast schon verwunderlich, daß er sich erst so spät meldet.
     
  2. Da hast Du recht, den kenn ich überhaupt nicht. Habe eben auf Wikepedia seine recht interessante Vita gelesen und seine Gott sei Dank Verbundenheit zu St. Pauli ...... was könnten denn dann seine Beweggründe sein da mitzuziehen, wenn nicht die Penunzen?
     
  3. Grote und sein Chefeskalateur Dudde haben zu wenig Personal. Wenn sie nicht mehr auf die besoffenen Fußballfans aufpassen müssen, können sie besser auf junge Menschen beim Cornern einprügeln. Außerdem sollte man sich nicht täuschen, mit Maßnahmen gegen den arroganten Haufen bei der DFL lassen sich Stimmen gewinnen. Entgegen der langläufigen Meinung von Fußballfans sind nämlich die meisten Menschen keine Fußballfans...

    kleines Beispiel aus dem Abendblatt, kann man gar nicht oft genug lesen:

    Mit anderen Worten: Wenn man die Leute nicht "aus Versehen" weggefeutelt hätte, dann hätten sie irgendwie anders eskaliert. Ganz bestimmt. Diese Radikalen Corner-Extremisten!!
     
  4. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Hamburger Entscheidung ist vermutlich auch darin begründet, daß die 3 Stadtstaaten über die höchste Polizeidichte aller Bundesländer verfügen und somit verhältnismäßig mehr Geld für die Sicherheit ausgeben müssen als die Flächenstaaten.
     
  5. Mhh, ich weiß nicht. Es geht doch bei den Gebührenbescheiden nur um die Kosten, die durch den Einsatz von Polizisten anderer Länder entstehen, oder nicht? Ich glaube eher, daß die Ankündigung von Grote einem Sachzwang geschuldet ist, nämlich durch die Entscheidung des BVerwG. Dahingehend würde ich mitgehen, daß es sich bei Hamburg und Bremen um etwas für Stadtstaaten Spezifisches handelt. Zwar einerseits, wie du sagst, eine hohe Polizeidichte, aber andererseits eine absolut niedrigere Zahl Polizisten als die großen Flächenstaaten. Ich würde jetzt also die These in den Raum stellen, daß ein Stadtstaat viel häufiger die Hilfe anderer Länder in Anspruch nehmen muss, als ein Flächenstaat der sich in seinen Städten bedienen kann (wobei ich nicht weiß, wie die Gebührenordnung zwischen den Städten geregelt ist, aber auf Landesebene spielt das ja keine Rolle). Wenn ich also eine unterbesetzte und gleichzeitig überproportional belastete Polizei habe, wie rechtfertige ich dann vor dem Rechnungshof, daß ich auf die mir gesetzlich zustehende Entlastung verzichte? Das geht nicht so richtig. Die einzige These die für mich halbwegs plausibel die Handlungen speziell von Mäurer erklärt, ist damit, dass es um Entastung bei der Polizei geht. Und zwar indem man dafür sorgt, daß sich die DFL mehr im Kampf gegen Gewalt im Fußball engagiert. Mit der Annahme, daß sie lieber das tut als viele Millionen Euro zu bezahlen. Ob der finanzielle Hebel funktioniert, darf zwar eingedenk der aktuellen Strafe gegen Mainz bezweifelt werden, aber der Versuch ist es mMn. wert.
     
  6. Das Problem ist nicht nur die DFL sondern auch der DFB, der seit Jahren frustran versuchte, mit den Ultras auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Es gibt eine dreiteilige Doku auf SKY zu dem Thema, wobei der erste Teil am besten war.
    Da sind so viele Versäumnisse auf Seiten des DFB passiert, in dem man in Dialoge eintrat, die dann einfach nicht mehr ohne Grund weiterführte und die Ultras alleine auf das Thema Pyro reduziert hat.
    Mäurers Ansatz erscheint mir rein ideologisch zu sein, um den Geldsäcken der DFL einen zu verpassen. Ohne eine konzertierte Aktion macht das keinen Sinn. Mäurer hätte sich zumindest mit einigen Innenministern abstimmen müssen, um eine breitere Zustimmung zu erhalten. Letztendlich hat er sogar Recht bekommen. Initial in erster Instanz nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass er selber ziemlich über den juristischen Erfolg überrascht war?
     
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  7. Das ist sicher so, ja. Hatte das jetzt wegen des Urteils verkürzt.

    Könnte schon sein, ja. So forsch wie er aber immer war, hat es für mich dennoch den Anschein, als wenn er zumindest nicht gänzlich unvorbereitet in die Sache gegangen ist. Womit er dann auch gerne den Populismus-Preis mitnimmt, also den Geldsäcken einen auszuwischen. Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist dein Argument des rein ideologischen Antriebs sicherlich die zweite mögliche Erklärung für sein Handeln. Ich würde ihn gerne mal persönlich dazu hören. Nicht im Interview, sondern in einer Diskussion.
     
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  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    @FatTony

    Korrekt, der primäre Impetus von Grote wahr wohl der Sachzwang, denn ich vermute wie du, daß die Stadtstaaten bei Risikospielen häufiger auf externe Unterstützung angewiesen sind. Dies ist im Ländervergleich ein ebenso überdurchschnittlicher hoher Kostenfaktor wie die ohnehin schon hohe Polizeidichte, so daß letztgenanntes wie von mir vermutet auch einen Beitrag zu Grotes Ansinnen geleistet haben könnte.

    Ob Grote sich bei einem Verzicht auf die Weiterberechnung vor dem Rechungshof rechtfertigen müsste, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber nach dem Desaster mit der HSH-Nordbank sowie dem sündhaft teuren Prestigeobjekt Elbphilharmonie leiden die Beamten dort wahrscheinlich immer noch unter Schnappatmung. :D
     
  9. Ich habe gerade mal ein wenig nachgedacht: Entweder, wie ich quasi behauptet habe, Mäurer hat einen langfristigen Plan ausgeheckt nach dem er als Lone Ranger vorne weg reitet und über Umwege viele Fäden zusammenführt um zu einem letztendlichen Ziel zu gelangen..........oder aber er führt einen ideologischen Feldzug. Ich fürchte irgendwie, wegen eines von mir selbst häufig und gern propagierten Prinzips muss ich mir selbst widersprechen und auf deine Linie einschwenken: Ockhams Rasiermesser. Wie deprimierend...der Masterplan gefällt mir besser :D
     
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  10. Aus meiner Erfahrung sind die Politiker nicht sehr schlau. Es gibt Ausnahmen wie zB Helmut Schmidt. Aber die meisten orientieren sich am gängigen Meinungsbild. Zufall oder nicht? Die ganze Causa fällt u.a. in den Transferirrsinn zB um Neymar. Mäurer findet das nicht gut und will ein Exempel statuieren, was ihm gelungen ist.
     
  11. Das ist ja erst mal nicht schlimm sondern sogar der Auftrag von PolitikerInnen in einer repräsentativen Demokratie. Natürlich nicht, indem man täglich seine Fahne in den Wind stellt, aber grundsätzlich gilt: Ich wähle meine Abgeordneten, damit sie MEINE Interessen politisch vertreten. Egal welche das im Einzelfall sein mögen. Und sei es, daß man sich auf einer kleinen Insel befindet und selbst ins Knie schießen möchte ;)
     
  12. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Fakt ist, dass derzeit kein anderes Bundesland sich auf den Weg gemacht die Mehrkosten für die sog. "Rot-Spiele" gegenüber der DFL geltend zu machen.
    Zwar haben sowohl die Innenminister von RLP und dem Saarland die Sache als "Interessant" befunden, aber m. W. n. bislang keinen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Nun kommt Hamburgs Innensenator und möchte mit Mäurer eine Mustergebührenordnung auf den Weg bringen, aber auch in Hamburg selbst ist ein Gesetzentwurf nicht auf dem Weg.
    Es gab zwei Innenministerkonferenzen und bislang ist der von Mäurer prophezeite Dominoeffekt nach dem Bundesverwaltungsgerichtsurteil ausgeblieben. Wahrscheinlich auch, da die Frage welche Kosten tatsächlich erhoben werden können noch nicht entschieden ist. Bisher ist das ganze ja "nur" dem Grunde nach als rechtmäßig erkannt worden. Wobei der Weg zum Bundesverfassungsgericht am Ende noch offen steht. Ich teile die juristische Einschätzung des Bundesverwaltungsgerichts im übrigen nicht. Viele andere Kollegen tun dies auch nicht. Das Verwaltungsgericht Bremen sah dies ja in der ersten Instanz auch anders.

    Aber um mal auf Hamburg zu sprechen zu kommen. Diese setzten bei den Rotspielen gegen Werder deutlich weniger Polizei ein als es Bremen bei den Spielen gegen den HSV tat. Dies wird unter anderem mit der Lage des Weserstadions und den damit verbundenen einsatztaktischen Schwierigkeiten begründet. Dies ist ja sogar noch nachvollziehbar. Was nicht nachvollziehbar ist, dass Innensenator Mäurer ein Angebot der DFL und Werders abgelehnt hat ein Sicherheitskonzept mit Beteiligung internationaler und nationaler Experten zu entwickeln. Die Kosten hierfür hätten sich m. W. n. tatsächlich Werder und die DFL geteilt.

    Das ganze hier ist eine politische Entscheidung. Es wird die Neiddebatte aufgemacht. Dies hat man auch in der Bürgerschaftsdebatte gemerkt in der auf die jungen Fussballmillionäre verwiesen wurde. Das übliche Spiel halt. Das verfängt natürlich. Wenn man wirklich der Meinung gewesen wäre, es ist aus sachlichen Gründen gerechtfertigt diese Mehrkosten dem Fussball aufzuerlegen, dann hätte man in der Innenministerkonferenz für eine solche Lösung geworben, eine Mustergebührenordnung vorgelegt und wäre nicht vorgeprescht mit all den damit verbundenen Risiken.

    Ich halte es sowohl aus rechtsstaatlicher Sicht für fragwürdig als eben auch für schädlich was die Zukunft des Bundesligastandortes angeht. Teile da voll und ganz die Auffassung meiner Partei. Ist ja auch nicht immer so. Die Frage ist, wo das am Ende mal hinführen wird.
     
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  13. Bremen

    Bremen Moderator

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    Vielleicht auch beides? ;) Viele Dinge und Entwicklungen haben keinen monokausalen Ursprung und ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Mäurer beides vereinte, indem er einem ideologisch getriebenen wie langfristigen, wagemutigen Plan (buten un binnen, wagen un winnen) austüftelte, um den knappen Etat seines Ressorts auch im Interesse der SteuerzahlerInnen zu entlasten.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das BVerwG scheint diese rechtsstaatliche Fragwürdigkeit offensichtlich nicht zu teilen, sonst hätte es sehr wahrscheinlich ein anderes Urteil gefällt; Gerichtsverhandlungen sind wie sportliche Duelle, sie enden mit Sieg für die eine bzw. mit Niederlage für die andere Seite.
    ;)

    Selbstverständlich lässt sich daraus die populistische Keule einer Neiddebatte schwingen. Doch wer über den Tellerrand Werder hinausblickt, wird erkennen, daß die weiterberechneten Mehrkosten z.B. dazu dienen können, um den Breitensport in Bremen besser zu fördern, denn hier liegt auch vielen im Argen. Ich hatte es hier ja schon erwähnt, daß hier viele Sportvereine um ihre Existenz kämpfen bzw. nur durch Fusionen ihre Angebote aufrecht erhalten können bzw. daß es für Großstadt wie Bremen beschämend ist, das seit der Schließung des Uni-Bads kein wettkampftaugliches 50-Meter-Schwimmbecken zur Verfügung steht. Außer Werder und dem Tanzclub Grün-Gold ist in Bremen auch deshalb kein Spitzensport zu finden, weil der Breitensport dermaßen hindarbt, daß in Folge dessen in anderen Sportarten auch keine ausreichende Talentförderung möglich ist und somit viele Talente früh die Stadt verlassen.

    Für noch viel populistischer halte ich jedoch die Drohgebärden hinsichtlich der Zukunft des Bundesligastandortes. Sicher, im Falle der Weiterberechnung durch die DFL - die nebenbei bemerkt den Mäurer-Vorschlag eines gemeinsamen Fonds ebenfalls unbeantwortet ließ - erleidet Werder grundsätzlich einen Wettbewerbsnachteil. Doch auch hier sei ein Hinweis auf einen älteren Beitrag von mir in diesen Thread gestattet, denn über welchen Betrag reden wir denn eigentlich? Selbst wenn Werder 1 Mio. € / Saison für die Mehrkosten aufgebrummt bekäme und dies auf die Ticket umschlagen würde, wären das bei 17 Heimspielen und einem Schnitt von 41.000 Zuschauern noch nicht einmal durchschnittlich 1,50 € pro Ticket. Warum also dieser Aufriss während z.B. Werders ligaweit teuerste Bierpreis (4,40 € / 0,5 l) scheinbar im wahrsten Sinne des Wortes stillschweigend geschluckt wird? Das ist für mich Pharisäertum par excellence.
     
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  15. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Noch ist der Instanzenzug nicht abgeschlossen. Also ich warte das nochmal ab. Das BVerwG hat das durchaus gut argumentiert. Aber wie gesagt da finden sich eine ebenfalls genauso plausible Argumentation in die andere Richtung. Zwei Juristen drei Meinungen.

    Die Fondslösung ist doch zum Scheitern verurteilt gewesen. Das war auch Mäurer klar, denn wieso sollten die anderen 35 Profiklubs die bremischen Kosten tragen? Wieso soll Werder bzw. die DFL den bremischen Haushalt aufbessern? Werder nutzt der Stadt und dem Land Bremen weit mehr als es kostet. Das ist ja alles nachgewiesen. Der Profifussball allgemein ist ein herausragender Wirtschaftsfaktor. Das unterscheidet ihn dann eben auch vom Breitensport.

    Die Bremer Bäder sind übrigens ganz allgemein ein Thema für sich. Das Fass mache ich an dieser Stelle nicht auf. Aber natürlich hätte das Unibad eine Rettung verdient gehabt. Aber auch das war eine politische und keine finanzielle Entscheidung das Unibad aufgeben zu wollen. Und so schlecht steht es um den Breitensport in Bremen auch nicht. Hier sind dann halt auch die Medien gefragt mehr zu berichten.

    Dies ist hier ist nur ein Beispiel:

    "(...)

    In der JLK-Gruppe gelang dies auch Haruka Kodama zusammen mit ihrer Gruppe. In der Freien Wettkampfklasse (FWK) konnten sich Andra Günnemann und Carolyn Hadeler gemeinsam mit ihrer Gruppe gegen ein Teilnehmerfeld von 42 Gruppen durchsetzen und sicherten sich so den deutschen Meistertitel. Für Andra bedeutete die Teilnahme in der Gruppe eine zusätzliche Belastung, da sie die Gruppenübung und ihre vier Einzelübungen innerhalb weniger Stunden präsentieren musste.

    (...)" (Quelle: TV Eiche Horn)

    Es gibt dazu auch noch andere Beispiele. Viele Vereine in Bremen sind auch gesund. Das wir bei den Sportstätten allgmein mehr machen müssen, ist aber nicht abzustreiten. Das Geld aus den Gebührenbescheiden sollten aber ursprünglich vollständig zur Abgeltung von Überstunden bei der Polizei genutzt werden. Nunmehr nimmt man erstmal eine halbe Millionen. Was mit dem Rest passiert ist noch nicht klar. Den Polizisten hätte übrigens ein Sicherheitskonzept was einen geringeren Personaleinsatz bei den Fussballspielen notwendig gemacht hätte, deutlich mehr genutzt, denn dann würden bereits heute weniger Überstunden überhaupt entstehen.
     
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  16. Nur mal am Rande, das Uni-Bad ist nicht geschlossen.
     
  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    Daß viele Vereine gesund sind, hat auch niemand bestritten. Nur hilft eine solche Relativierung den in Schwierigkeiten befindlichen Clubs nicht weiter bzw. leiden darunter auch die gesunden Vereine, wenn die sportlichen Wettbewerber ihre Teams aus finanziellen Gründen abmelden müssen.

    Ganz abgesehen davon: diese Art der Relativierung übertragen auf das Thema Mehrkosten für Risikospiele würde bedeuten, daß darüber geführte Diskussionen obsolet wären; denn warum sollte eine dahingehende Weiterberechnung an Werder die Grün-Weißen so stark belasten und sogar die Zukunft des Bundesligastandorts Bremen gefährden, wenn Clubs wie Bayern, BVB, Leipzig, Gladbach, Leverkusen usw. doch gesund sind?
    ;)


    Und das ist ein nicht unerheblicher Teil der Probleme der Clubs. Denn die Zeiten, in denen Sport- und auch andere Vereine die ersten Anlaufpunkte für die Freizeitgestaltung waren, sind schon lange vorbei, so daß die Clubs um die Gunst der Menschen buhlen müssen, was in Anbetracht der maroden Sportstätten kein leichtes Unterfangen ist - und diese Masse an Sanierungsstau ist für Vereine mittlerweile eine existenzielle Bedrohung:
    Quelle


    Welches Sicherheitskonzept ist gemeint?

    Das von der DFL? Falls ja, dann wäre es doch erst recht legitim, die DFL zur Kasse zu bitten... nein aufzufordern, oder? Besonders unter dem Aspekt, daß die Profivereine zu wenig dafür tun, um innerhalb ihres Verantwortungsbereiches wirksamere Mittel gegen Pyros und Randale im Stadion einzusetzen. Hier machen es sich die Cluboberen der Liga in ihren Ledersesseln zu einfach, indem sie einen großen Teil ihrer Eigenverantwortung (eines der bevorzugten Schlagwörter deiner Partei) in den Stadien auf die Polizei und somit auf die SteuerzahlerInnen abwälzen. In England dagegen bezahlen die Proficlubs die Polizeieinsätze innerhalb der Stadien zu 100% selbst, so daß sie schon aus eigenem Interesse in restriktivere Präventionmaßnahmen als hierzulande investieren.

    Oder geht es um das Sicherheitskonzept der Innenbehörde? Wo würdest du denn dort Möglichkeiten zur signifikanten Reduzierung der Überstunden sehen? Daß bei einem nahe der Innenstadt gelegenen Weserstadion mit vielen Seitenstraßen in der Umgebung ggf. eine nominell höhere Präsenz der Polizei erforderlich ist als z.B. bei einem Stadion in einem Außenbezirk oder gar außerhalb auf der grünen Wiese, versteht sich wohl von selbst. Daß bei der Polizei bzw. den übergeordneten Behörden eine Menge (auch konzeptionelles) Verbesserungspotential zur Reduzierung der Überstunden vorhanden ist, wird wohl kaum jemand dementieren wollen. Jedoch ist für die Quantität der Polizeipräsenz bei Risikospielen in erster Linie entscheidend, über welches Gewaltpotential die jeweiligen Partien verfügen und hier tragen auch die Clubs einen Teil der Verantwortung.
     
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  18. Das klingt immer so, als wenn die Mehreinnahmen für Polizeikosten über diese äußerst fragwürdigen "Gebühren" (Steuern?) dann automatisch dem Bremer Breitensport zu Gute kommen würden. Das steht doch gar nicht fest. Es können auch neue Lederkoffersets im Rathaus für Reisetätigkeiten dabei rausspringen, die ursprünglich gestrichen wurden und da sage ich als Steuerzahler ..... auf sowas hab ich kein Bock!
    Ich bleibe dabei, man wollte ein ideologisches Zeichen setzen, hat die Sache halbwegs rechtlich checken lassen und mit ein wenig Glück auch zunächst recht bekommen. Und nun sucht man sich moralische und gesellschaftsfähige Argumente, um die Schröpfung Werders hin zu argumentieren. Ziemlich krumme Sache das Ganze und man kann hier noch 100 super wichtige Dinge reinposten, die angeblich mit dem Geld gemacht werden können. Aber Beweise oder schriftliche Fixierungen sind da glaubwürdiger, als moralisch adäquate Formulierungen um billig Applaus dafür einzuheimsen. Ich glaube zunächst daran, daß die Mehreinnahmen eher unwichtigen Steuerverschwendungen zum Opfer fallen, die es niemals gerechtfertigt hätten, so ein Faß gegen Werder aufzumachen. Oder das Bremer Rathaus belegt genau die Verwendung dieser Gelder! Dann empfinde ich die Sache immer noch als verkappte Steuererhöhung, die jederzeit jeden hätte treffen kann (sorry Gebühren :D), aber dann weiß man zumindest was damit gemacht wurde.
    So ist und bleibt das stumpfe Gefühl der Quersubventionierung über Gebühren!
     
  19. Stimmt. Nur "man" muss man durch Mäurer ersetzen.
    Was ist denn jetzt mit dem neuen NLZ und dessen Standortfrage?
     
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  20. Ich weiß es auch nicht .... ich glaube im Moment harren alle so´n bisserl aus und warten jeweils auf das Zeichen des anderen ..... lähmender Stillstand, mit ner Menge Ressentiments! Ich hoffe, daß man diese Mauern auch wieder überwinden kann, die da gezogen wurden. Meine Meinung ist ja, das Bremen und Werder Dinge nur zusammen hin bekommen ..... dafür müssen se aber das Bier kalt stellen und sich nicht mit Steinen beschmeißen ..... ich glaub es hilft nur noch ein reinigendes Besäufnis!