Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

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    Wietmarschen/Block 52
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    Andersherum wäre es gravierend, wenn der Veranstalter dies dann zu entscheiden hätte.

    Wie gesagt, die Aktion ist vom Senat poulistische Scheisse. Rechtlich gibt es dafür keinerlei Grundlage. Aber so hat man den Wählern und Wählerinnen, gerade denen, die kein Interesse an Fussball haben, gezeigt, dass man die große mächtige Fussballindustrie vor die Füße spuckt - Bravo!
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Einstufung, was ein Riskospiel ist und was nicht dürfte wohl die ZIS machen.

    Bzgl. des Einwurfs, mal das Pol.-Aufgebot runterzufahren: :tnx: an WOML Richtig, dann bitte nicht beschweren wenn es knallt.
     
  3. Man erinnere sich und fahre ein wenig mit der Zeitmaschine in die schöne Vergangenheit in das Jahr 2002. Es war im Monat April und es war kein Aprilscherz für Bremen, als man bei der Vergabe der Spielorte für die WM " dahoam", wie es die Bazis zu sagen pflegen die "Arschkarte" gezogen bekam. Werder Präsident Dr. Böhmert war am Boden zerstört und wütend über die Nichteinhaltung der Zusage vom damaligen DFB-Präsi Egidius Braun,der sich für Bremen als Spielort plädierte.Es kam anders, der Ort, den die Braunschweiger Anhänger immer als die "Kackstadt" (gemeint ist dabei Hannover) bezeichnen , wurde uns dabei vorgezogen. Ich könnte mir vorstellen, daß diese damalige Entscheidung bei vielen Entscheidungsträgern in unserer Hansestadt Vielen noch auf dem Magen liegt und der DFB in Bremen wohl gar keine Rosinen mehr wird ernten können.Ein EM- Qualispiel in Bremen gegen Gibraltar können die sich von mir aus auch an den Hut stecken.
     
  4. opalo

    opalo

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    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
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    +221
    Grundsätzlich finde ich den Gedanken, dass die Allgemeinheit nicht für alle Kosten in Verbindung mit der Gewährleistung der Sicherheit bei Fußballspielen aufkommt, sondern dass sich die Vereine in irgendeiner Form daran beteiligen sollen, nachvollziehbar.

    Was aber aus meiner Sicht nicht geht, ist dass das bundeslandabhängig ist, denn dann hätte z. B. Werder, wenn dem Verein Kosten aufgebürdet werden, einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Vereinen in anderen Bundesländern, in denen das nicht der Fall ist.

    Außerdem stellt sich die Frage, wie es für Vereine in den unteren Ligen gehandhabt werden soll - da gibt es ja auch Risikospiele, und diese Vereine könnten solche Kosten noch weniger stemmen als ein Bundesligist.

    Drittens, wie schon in anderen Posts angesprochen, ist zu definieren, was ein Sicherheitsspiel ist, und wo die Kostenobergrenze liegen soll, denn es kann ja nicht sein, dass die Sicherheitskräfte einen "Freibrief" bekommen, so viele Personen etc. zu stellen, wie sie wollen, da der Verein ja schließlich zahlen muss.

    Wenn also eine Beteiligung der Vereine erfolgen soll, muss das auf einem möglichst für alle Vereine fairen Weg gehen - z. B. über einen Festbetrag pro Saison, den jeder Verein zu zahlen hat und der dann für Bundesligisten höher ausfällt als für Vereine aus niedrigeren Ligen. Oder ggf. auch über einen "Sicherheitszuschlag" von ein paar Cent für jede Eintrittskarte, den der Verein ja übernehmen kann, wenn er die Ticketpreise nicht erhöhen will.

    Wie gesagt, die Idee, dass sich die Vereine an den Kosten beteiligen, finde ich nicht abwegig, aber es sollte auf eine transparente Weise passieren und auch alle Vereine treffen.
     
  5. Wer eine Party veranstaltet, ist gewissermaßen auch für seine Gäste verantwortlich.

    Finde die Kostenbeteiligung der schwerreichen Vereine völlig okay, fraglich wird nur sein, ob das einer Prüfung vor dem Bundesverfassungsgericht stand hält. Wenn ja, ziehen bestimmt andere Bundesländer nach :D
     
  6. der bremer senat macht es genau richtig!!

    wenn ich eine großveranstaltung organisiere, dann muss ich auch für polizei, krankenwagen und evtl. feuerwehr bezahlen.

    dfb/dfl sind schwer reiche unternehmen, warum sollten sie keinen cent bezahlen? die bekommen eh schon ohne ende steuervorteile!

    dieser erpressungsversuch, in dem man das länderspiel aus bremen abziehen will, ist mehr als lächerlich!

    von mir aus können die sich alle jubeljahre-länderspiele gegen gibraltar, malta usw einfach gepflegt rektal einführen!! :)

    wirklich cool ist der, der keine länderspiele nötig hat ;) :daumen:
     
  7. DR AKR

    DR AKR Guest

    @Opalo: :tnx:

    Sehe ich grundsätzlich genauso. Wenn man aber berücksichtigt, wozu allein in Berlin die Polizei oder andere öffentliche Dienstleister, z. B die Stadtreinigung, angefordert wird, muss man es anders betrachten. Vielleicht sollten wir jedes Fussballspiel als "Demonstration" deklarieren, dann käme die Polizei auf Steuerzahler-Kosten vorbei. :D
     
  8. Find ich in Ordnung und wird hoffentlich in ganz Deutschland umgesetzt. Die DFL und Buli Vereine verdienen soviel Geld, da können die sich ruhig auch an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen. Das nun gejammert wird ist doch logisch, denn die DFL und Werder sind nun mal Gewinn orientierte Unternehmen.

    Grüße

    Ps. Das eine Landerspiel alle paar Jahre kann sich der DFB auch in den popo schieben.
     
  9. opalo

    opalo

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    Wenn es eine Lösung für alle Vereine gäbe, fände ich es, wie gesagt, ebenfalls OK - wenn es aber nur Werder trifft, und alle anderen keine Zusatzkosten haben, nicht, weil es den Wettbewerb verzerren würde.
     
  10. richtig macht der Bremer Senat hier überhaupt gar nichts! Probleme sollte man bei der Wurzel packen und nicht versuchen die Symtome amateurhaft zu bekämpfen...

    ja genau dies tut Werder doch! Die Sanis im Stadion, die Feuerwehr im Stadion und die Sicherheitskräfte (ELKO) im Stadion werden von Werder bestellt und bezahlt. Diese tun genau das was sie machen dürfen. Für alles was sie nicht machen dürfen (Personalienfeststellung, Freiheitsentzug usw.) müssen sie aufgrund des GewaltMONOPOLS in Deutschland die Polizei hinzuziehen.

    ja, sowohl die meisten "Vereine" als auch die DFL und der DFB machen jährlich hohe Umsätze, dies führt jedoch nicht automatisch zu hohen Gewinnen. Sollte es doch zu hohen Gewinnen führen, dann werden darauf auch hohe Steuern gezahlt. Eine zusätzliche Belastung wäre daher einfach ungerecht(fertigt).

    ich brauch die Länderspiele auch nicht unbedingt, egal ob jetzt in Bremen oder sonstwo...

    zu diesem Länderspiel wäre ich aber evtl. durchaus nach Bremen angereist, ganz einfach weil ich gerne in "meinem Weserstadion" bin, relativ unabhängig davon zu welchem Spiel.

    eine Erpressungsversuch ist es übrigens auch nicht! Das würde ja voraussetzen, dass man etwas wie die Rücknahme der Entscheidung des Senates erpressen möchte. Man reagiert einfach und sowohl für mich als auch die Verantwortlichen bei Werder sehr gut nachvollziehbar auf eine neu eingetretende Situation mit der entsprechenden Reaktion. Ich kann diesen Schritt also nur begrüßen, da der den Kaspern in der Bremer Regierungsverantwortung deutlich vor Augen führt, was ihre populistische Sche**e für Konsequenzen hat. Diese sind auch für den Bremer Haushalt durch wegfallende Steuereinnahmen im Rahmen eines Länderspiels relevant. Ein klassischer Schuss ins eigene Knie.

    Ich hoffe nur, dass viele Wahlberechtigte Bremens im nächsten Jahr dieser Regierung die Rote Karte zeigen und es eine herbe Wahlschlappe für diesen Bockmist als Reaktion gibt.

    P.S. zahlt der Herr Innensenator dann auch persönlich die Kosten für die (hoffentlich erfolgende) Niederlage vor Gericht?
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Polizei - und damit die Sache der Kosten ihrer Tätigkeit - ist nun mal Sache des Landes, nicht des Bund. Oftmals sind aber bei Fußballspielen auch Einheiten der Bundespolizei dabei, auf den An- und Abreisewegen per Bahn sind diese auch betroffen. Ich denke also schon, dass diesbzgl. der Bund auch gefordert ist.

    Wie ich gestern schon schrieb gehe ich davon aus, dass die ZIS hier federführend verantwortlich sein wird. Dann wird es deren Hausaufgabe sein, eine Definition von "Risikospiel" zu schaffen. Aber wir wissen ja im Prinzip, welche das sind. Spiele, die in der Vergangenheit bereits negativ aufgefallen sind. Spiele mit außerordentlicher Brisanz in Sachen Abstieg etc., diverse Derbies etc.


    Beteiligung über Festbetrag klingt gut.
    Dann wird aber sicher Paderborn jammern wenn sie den gleichen Betrag zahlen müssen wie der FCB. Könnte man ja dann abhängig machen vom Fassungsvermögen des Heimspielstadions.
    Die Vereine würden sicher auch prüfen, inwiefern es mit geltendem Recht möglich wäre, Regress zu fordern (bei auffälligen Fans, wie z.B. bei den Strafzahlungen für Pyro etc.)


    :tnx:
     
  12. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Die öffentliche Sicherheit (und drum geht es hier) ist Aufgabe des Staates, die Kosten im Stadion werden ja von den Vereinen getragen. So wie du argumentierst, muss man ja auch dem Discobetreiber die Kosten auflegen, wenn auf dem Weg dorthin etwas passiert.
     
  13. Meiner Meinung nach gibt es allerdings zumindest ein Gegenbeispiel wo genau der hier genannte Weg erfolgreich beschritten worden ist.

    Die Loveparade war ursprünglich eine kostenfreie Demonstration und die Stadt hat immer brav und auf eigene Kosten den öffentlichen Raum wieder hergerichtet, also Unmengen von Müll entsorgt. Durch die Veränderung zum Status einer kommerziellen Veranstaltung wurden diese Kosten, zumindest für die Müllentsorgung, dem Veranstalter auferlegt werden.

    Ich denke, dass man da schon von öffentlichen Raum sprechen kann weil es ja nicht das (eingezäunte) Veranstaltungsgeländes gab.

    Grundsätzlich möchte ich mich folgendem anschließen:

    Und da ist der jetzige Alleingang bei "Risiko-Spielen" natürlich ein Schuss in den Ofen..
     
  14. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

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    Wietmarschen/Block 52
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    Es ist auch ziemlich einfach, nur die Kosten für die Polizeieinsätze hochzurechnen und am Besten noch die Finanzkräft der DFL gegenüberzustellen....

    Mal ehrlich, wenn morgen Werder zahlungsunfähig wäre, dann würde man in Bremen alles Mögliche mit Hilfe der öffentlichen Hand versuchen, damit der Spielbetrieb aufrecht erhalten bliebe. Warum? Weil neben den Kosten die bei Fussballveranstaltungen entstehen, auch hohe Steuereinnahmen zu erwarten sind.
     
  15. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Der Anreiseweg wird aber kaum zu einer kommerziellen Veranstaltung gemacht werden können.
     
  16. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

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    Ein Traum in Flausch.
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    Man will den gegnerischen Fanlagern ja nichts Böses unterstellen, aber mit ein wenig Organisation könnten diese Werder langfristig ruinieren. Derzeit gibt es "nur" zwei Risikospiele und mit Frankfurt eventuell noch ein drittes. Ist aber nicht sonderlich schwer einfach die nächsten Spiele Radau zu machen, damit mehr Spiele zu Risikospielen werden.
     
  17. Es gab auf t-online.de einen sehr guten Kommentar von einem TSRalle oder ähnlich zum Thema § 10 des Bremer Polizeigesetzes, in dem der Beschluss des Senats eine Gesetzesänderung bedingen würde? Ich kenne mich dort zu wenig aus. Schien mir schlüssig zu sein.
    Die DFL wird es nicht bezahlen und Werder kann u.U. ein Vollstreckungsbefehl des Landes Bremen ereilen, sobald die ersten Kosten auflaufen?! Ob dieser dann rechtswirksam wird, entscheiden die Gerichte.
    Meine persönliche Meinung ist, dass Werder sehr wohl für die Kosten aufkommen soll. Und wenn sie der einzige Bundesligist sein werden, den dieses ereilt, dann ist es eben so. Standort Bremen.
    Die ganzen Parteigenossen hocken doch bei Werder im Verein im ASR zB. Vielleicht sollten KDF und WL mal seine Leute von der GF auf Parteilinie bringen? Wäre ratsam und auch glaubwürdiger.
     
  18. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

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    @syker1983

    Es war ja abzusehen, dass du hier Lemke wieder den schwarzen Peter zu schiebst...

    :face::lol::face::lol:
     
  19. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Ich frage mich, was für eine Rechtsauffassung hier manche haben.

    Aufgrund welcher Grundlage soll Werder die Kosten die bei der Anreise auftreten zahlen? u.a. dann auch von Leuten die nicht mal Tickets haben.
    Und wie wertet ihr die "Einnahmen" durch Werder?
    - Steuereinnahmen direkt von Werder
    - Einnahmen von den umliegenden Kneipen etc.

    Ich selber verbinde z.b. Schopping häufiger mal mit Spielen. würde ich andernfalls ggf. woanders machen.