Nordderby: Ärger und Probleme

Dieses Thema im Forum "Werder Bremen - Hamburger SV" wurde erstellt von ribas92, 22. September 2010.

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  1. Klar darf sowas nicht wieder passieren.Aber trotzdem liegt ja wohl die Wahrheit darin das die Fans gedrängelt/geschubst haben und es deswegen zu diesen Unschönen Szenen gekommen ist.Und nun hier die Polizei zu den Schuldigen machen oder gar Werder weil der Gästeblock im Oberrang liegt ist ein absoluter Witz.
    Wieseo ist den nichts beim Spiel gegen Genua oder Tottenham passiert?Da gab es doch auch Blocksperren.Die haben sich wohl anständig verhalten.


    PS:Ganz ehrlich,jeder kennt die Hamburger und weiss wie einige von denen drauf sind.Wunderts euch da das sowas gerade bei den passiert?Mich nicht....
     
  2. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    50km zum SVW
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    +7
    Man bist du pauschal.
     
  3. DJRon

    DJRon

    Ort:
    Berlin
    Das ist doch aber ebenso naiv! Es gibt keine absolute Sicherheit! Es hängt eben doch davon ab, wer da im Stadion ist und wie er sich bei einer Blocksperre verhält. Klar kannst du da jetzt auch Tore einbauen. Und was machst du, wenn irgenwann mal einer an einem dieser Gitter totgequetscht wird? Klar kannst du sie im Block halten; und was machst du, wenn dann einer in den Unterrang fällt?

    Es gibt keine absolute Sicherheit! Es gibt kein "Nicht-denkbares-Szenario"! Es ist alles ein Kompromiss zwischen Sicherheit einerseits und der Freiheit der Fans andererseits! So wie du argumentierst, ist doch auch Blödsinn. Natürlich muss man die Leute wieder mehr dazu kriegen, eigenes Handeln und die Folgen wieder zu verantworten und überhaupt zu erfassen. Wir kommen doch gesellschaftlich immer mehr in die Zwickmühle, dass junge Leute unsere Errungenschaften überhaupt nicht mehr zu schätzen wissen. Bei mir um die Ecke lauert immer so eine Clique von Jugendlichen rum, die anscheinend nicht genügend Intelligenz besitzen, ihren Müll in den Mülleimer zu werfen und nicht auf dem Kinderspielplatz liegen zu lassen, auch wenn man sie zig mal darauf anspricht. Aber ihr Handeln hat ja auch keine Konsequenzen. Am Montag kommen ja wieder die 1-Euro-Jobber und räumen auf. So erzieht man sich natürlich mündige Bürger, die mit allem wunderbar alleine klar kommen. Ich wünschte mir viel mehr, dass im HSV-Block "Kalle" und "Ede" aufgestanden wären und den becherwerfenden Dränglern ne satte Ordnungsschelle verpasst hätten. Wäre schön, wenn sich Menschen wieder mehr der eigenen Verantwortung stellen müßten und wenn die Mehrheit die Chaoten mal in ihre Schranken weist. Vielleicht wäre dies erstrebenswerter als nach immer mehr Regelungen, besseren Polizeikonzepten usw. zu fordern, damit eben solche Dinge nicht passieren!
     
  4. So ein Quatsch. Wieso werfen wir dann nicht gleich jedes Sicherheitskonzept über den Haufen um mehr Eigenverantwortung zu trainieren, absolute Sicherheit gibt es ja so oder so nicht ? (Die ich auch gar nicht gefordert habe...)

    Es geht einfach darum, dass man dieses Unglück aufarbeitet und versucht seine Konzepte zu optimieren um solche Unglücke (noch) sicherer zu gestalten. Was soll daran naiv sein?
     
  5. DJRon

    DJRon

    Ort:
    Berlin
    Naiv daran ist, dass sich jetzt schon zig "Fans" über die Einschränkungen bei solchen Spielen beschweren. Viele begründen dieses Unglück doch auch damit, dass die Polizei überhaupt gesperrt hat. Da krankt es doch schon. Wenn man jetzt ein noch sichererers Sicherheitskonzept fährt, bedeutet das alles, aber bestimmt nicht weniger Einschränkungen für die Fans.

    Aber mir ging es eigentliuch auch mehr um das Generelle, dass du es naiv findest, wenn man von den Teilnehmern ein normenkonformes Benehmen erwartet. Wenn man das nicht erwarten kann, so dein O-Ton, dann plädiere ich für Derbys unter Ausschluß von Fans der Gastmannschaft! Wenn die Vereine es nicht hinbekommen, auf ihre Fans einzuwirken, dann können die halt nicht kommen, fertig.

    Wäre so etwas Alltag in der BuLi hätten wir solche Probleme nicht mehr. Darauf würde ich wetten!
     
  6. Natürlich ist es naiv wenn man nur vom Optimalfall ausgeht. Ein Sicherheitskonzept muss immer ein Fehlverhalten einzelner berücksichtigen und jegliches annähernd realistisches Szenario abdecken. Alles andere wäre grob fahrlässig.

    Es gibt ja auch noch andere Szenarien als die von Fans durchbrochene Blocksperre. Was ist denn wenn es zu einem Brand kommen sollte? Auch dann werden sämtliche Zuschauer aus dem Block auf die Treppe zustürzen und versuchen über diese zu flüchten. Ist dieses dann auch ein Szenario wo der Fan schuld hätte?

    Ich weiß auch gar nicht wo du da nun weitere Einschränkungen für die Fans siehst. Eventuell reicht es ja schon aus die Blocksperre 5 m versetzt durchzuführen. Da wären dann die Einschränkungen nicht größer als es jetzt der Fall ist.
     
  7. DJRon

    DJRon

    Ort:
    Berlin

    Jedes Sicherheitskonzept geht von einem Fehlverhalten einzelner aus, sonst wäre es ja hinfällig, ein Sicherheitskonzept zu erstellen! Und jetzt stellt sich doch die konkrete Frage, was du unter einem "annähernd realistischem Szenario" betrachtest. Im durchgeregelten Deutschland ist numal alles geregelt. An Fluchtwege werden bestimmte Vorraussetzungen geknüpft. Ein Stadionbau ist genehmigungspflichtig und muss natürlich gewisse Kriterien erfüllen. Insofern hoffe ich, dass die drei Treppen dieses Gästefanblocks durchaus ausreichend sind, um bei einem Brand als Fluchtweg zu dienen, sonst wäre deren Bau wohl so nicht abgenommen worden. Ich glaube Deutschland müsste bei der Regelungen der Sicherheitswege bei Neubauten ganz ganz weit vorne liegen, was ein Grund ist, warum man die Regelungswut der deutschen im Ausland so gerne belächelt.

    Nichtsdestotrotz birgt eine Menschenmenge von 4000 Leuten, hier kommt noch erschwerend hinzu "Fußballfans der Auswärtsmannschaft bei einem Risikospiel", immer ein Gefahrenpotenzial, welches man nicht so ohne Weiteres abschätzen kann. Wenn man hier höhere Sicherheit möchte, dann bedeutet dies mehr Polizisten, intensivere Vorkontrollen, möglicherweise Alkoholverbot für Stadionbesucher, ein Separieren der Menge in kleinere Gruppen etc. etc. Da kannst du die Sperre versetzen wohin du möchtest, wenn 4000 Leute dagegen drücken, ist da keine Sperre mehr. Und dass bei einer in Wallung geratenen Menschenmenge Leute stürzen und totgetrampelt werden, weiß man nicht erst seit dem Werder-Spiel. Also müßte man früher in den Block rein mit noch mehr Polizei, einzelne Gruppen Separieren, die Stress machen, eventuell auch Festnahmen, um so etwas auch nur annähernd ausschließen zu können. Schöner wäre es doch, wenn die Fans das selber regeln könnten wie Erwachsene.

    Wie gesagt, denkbare Szenarien gibt es tausende. Dafür ein Sicherheitskonzept zu erstellen ist unmöglich. Es ist und bleibt immer ein Kompromiss, bei dem so etwas passieren kann, wenn die Fans da sone "Scheiße bauen".
     
  8. 05.10.2010, 17:20 Uhr

    Aufarbeitung und Aufklärung des Unglücks beim Spiel Werder gegen den HSV
    Am vergangenen Freitag, den 01.10.2010 haben sich Vertreter von Werder Bremen, dem Hamburger SV und der Polizei Bremen auf Einladung der Polizei Bremen bei dieser zu einer ersten Gesprächsrunde getroffen.

    Alle Anwesenden zeigten sich sichtlich erleichtert, dass sich der Gesundheitszustand des HSV-Fans, der bei dem Unglück schwer verletzt wurde und tagelang im Koma lag, gebessert hat und er auf dem Wege der Genesung ist.

    Die Teilnehmer der Gesprächsrunde wurden von der Polizei über die unmittelbar im Anschluß an das Unglück eingeleiteten Untersuchungen durch die Staatsanwaltschaft, der Innenbehörde der Hansestadt Bremen und der Beauftragung eines externen Gutachters zur Untersuchung aller relevanter Aspekte im und am Weserstadion informiert. Erste Ergebnisse sollen Mitte Oktober von dem Gutachter, Professor Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen, vorgestellt werden.

    Die Vertreter des Hamburger SV sprachen die aus ihrer Sicht gravierenden Punkte an, welche von der Polizei aufgenommen wurden. Darüber hinaus wurden ihnen das Angebot gemacht, ihre Gesichtspunkte für den Gutachter zusammenzufassen und diesem zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls werden die beim Hamburger SV eingegangenen Zeugenaussagen zu dem Unglück den ermittelnden Behörden zur Verfügung gestellt, sofern die Zeugen damit einverstanden sind.

    Die Teilnehmer verständigten sich darauf, dass weitere Gespräche zur Aufarbeitung und Aufklärung folgen müssen, wobei unterschiedliche Zusammensetzungen möglicher Teilnehmer gegeben sein können.

    http://www.werder.de/aktuelles/news...des-Ungluecks-beim-Spiel-Werder-gegen-den-HSV