Hertha BSC Berlin

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Christian Günther, 27. Juni 2008.

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  1. Wir haben doch in der Liga immer mehr die Strömung: auf gar keinen Fall Investoren, Tradition hochhalten, 50+1 alternativlos usw.
    Bei der Hertha wurde entlang der 50+1 mit Investoren gearbeitet. Das ist krachend schief gegangen. Nun muss doch der Prozess an sich hinterfragt werden. Dazu hat man einen Ex-Ultra als Präsidenten implementiert. Das ist doch eine Beibehaltung der tradierten Werte. Wie wird das ausgehen? Leute wie Rettig & Co fordern doch exakt das ein. Das hat man gemacht und das Ergebnis ist bestenfalls als übersichtlich zu bewerten.
    Meine Meinung dazu ist, dass das beste System nichts taugt, wenn man nicht die entscheidenden Köpfe hat, die ohne Geltungssucht und mit klarer Zielorientierung zusammenarbeiten. Systemkonformität gut und schön. Am Ende kommt es auf die abgebildete Prozessqualität an.
     
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  2. Lübecker

    Lübecker

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    An anderer Stelle hier im Forum haben wir das schon öfter diskutiert. 50+1 mag ja schön und gut sein, unabhängig von den Leuten, dann aber durchgängig, ohne unsere bekannten Ausnahmen, welche für mich betrachtet den Wettbewerb verzerren.
    Des Weiteren sollte man sich darüber klar werden, daß Profifußball unter Beibehaltung der traditionellen Werte nicht, oder nur sehr rudimentär, betrieben werden kann. Wenn Profitum, dann aber mit allen Konsequenzen, wobei es mir persönlich egal ist, in welche Richtung es geht, nur werde ich dann nicht jammern, wenn es in Zukunft durchgängig gegen Sandhausen oder Elversberg geht.
     
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  3. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Aber das ist doch klar, dass man mit Geld alleine nicht viel reisst.
    Leipzig hat auch viel Kohel investiert aber die haben auch eine Philosophie, holen oder holten erstmal keine fertigen Spieler sondern vielversprechende Talente, die in das System passen und der Erfolg gibt ihnen Recht, ob man das Konstrukt mag oder nicht (ich mag es nicht, weil es einfach ein Marketingding ist).
     
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  4. Hertha ist nicht an ihren Investoren gescheitert, sondern an ihren handelnden Personen, die mit dem Geld falsch gewirtschaftet haben. Hätten sie in der Coronazeit, in der alle Vereine klamm waren, die Gelder mit Sachverstand und einem glasklaren stimmigen Konzept investiert, würden sie heute um internationale Plätze spielen. Es sind Menschen die versagen und nicht ein System wie 50+1. Das beste System ist zum Scheitern verurteilt, wenn man die falschen Entscheidungsträger hat.
    Bei RB ist Marketing sicherlich ein Thema. Aber ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass im Sommer der 20. Spieler aus Salzburg dorthin transferiert wird. In Worten Zwanzig! Hier agiert ein Global Player wie der RB-Konzern und kauft, dank seiner Wirtschaftskraft, die besten Talente weltweit ein und gibt sie dann nach Leipzig. Das sind doch keine Transfers mehr. Das sind reine kostenpflichtige Delegationen, wobei das innerhalb des Großkonzerns abgewickelt wird. Buchhalterisch zwar getrennt, doch am Ende ein Unternehmen. Und die DFL schaut zu und will an der 50+1 unverrückbar festhalten. Und Rettig hat damals im Vorstand der DFL das alles genehmigt. Scheinheilige Diskussionen.
     
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  5. Du sagst es! :tnx:
    Was nützt das ganze Geld, wenn man keine kompetenten Leute hat, die Nutzen aus dem neu gewonnenen Kapital schlagen?
    Preetz ist bzw war ein schlechter Manager. Das ist Fakt und hier in Berlin widerspricht dir auch kein Mensch (auch Herthaner sagen das)
    Als Bobic kam, war das meiste Geld schon weg.
    Allerdings hatte er in Frankfurt ein besseres Händchen.
    Sowohl bei Trainern als auch bei Spielern. Das ist ihm hier nicht gelungen.
    Auch hat er den Personalapparat deutlich aufgebaut. Nun hat man Personalkosten um die 100 Mio €.
    Sicherlich haben Corona und Geisterspiele (wie bei anderen Klubs auch) ne Menge Geld gekostet.
    Trotzdem hat der Verein nacheinander 80 Mio Euro, 78 Mio Euro Verlust gemacht. Und auch diese Saison wird mit Verlusten um 65 Mio Euro kalkuliert.
    Unerklärlich, bei dem Geld, was die Hertha von Tennor erhalten hatte.
    Der Verein ist ziemlich am A...
     
    syker1983 und andy0606 gefällt das.
  6. Höchstwahrscheinlich fühle ich mich dazu gezwungen, der Typ geht mir dermassen gegen den Strich. Ich gönne keinem Fan einen Abstieg. Aber dem Typen...? Dem schon.... Soll er gerne in die Geschichtsbücher eingehen. Der Präsident, mit dem Hertha durch Lizenzentzug in die 4.Liga abstieg..


    Nur war der gute Udo Lattek bis zum Spiel in Bremen sehr erfolgreich. Herr Bernstein (der... you know :trost:
    ) eher nicht so. Und der olle Fetzen wird Hertha eher nicht retten


    Ich glaube, dass es in der Hierarchie des Klubs liegt. Gegenbauer soll den Klub nach Gutsherrenart geführt hatte. Er hat Windhorst über den Tisch gezogen. Der hat höchstwahrscheinlich mehr Geld bezahlt als der Klub wert ist. Zudem hat er es geschafft, dass der Investor zwar ein (später Sitze) im Aufsichtsrat, aber sonst null Mitspracherecht hatte. Gegen Ende seiner Amtszeit waren sich Gegenbauer und Windhorst spinnefeind.
    Dazu hat er ewig lange die Hände schützend über Preetz gehalten. Der brachte außer 2 Abstiegen und vielen Fehlgriffen in der Trainerfrage nichts hin. Nur Dardai arbeitete einigermaßen solide. Was den Bossen des Big City Klubs zu bieder und zu wenig war.
    We try we fail we win war dann die nächste Kampagne, womit sie Stadt zugepflastert wurde...
    Aber try und fail ist wohl die DNA der Hertha... :facepalm:
    Klinsmann hat in seinen Tagebüchern wirklich alles analysiert und korrekt bewertet.
    Klar ist auch er gescheitert. Aber eher an seinem Ego... Was er wollte bekam er nicht und danach ist er schmollend back in the USA.
    Der Klub müsste komplett entkernt und saniert werden.
    Wenn es keinen Einstieg von 777 Partners gibt, war es das mit Bundesliga Fussball in Berlin West
    Sollten bei Union schauen, wie man auch mit wenig Geld. Aber mit viel Herz und vernünftigen kompetenten Leuten weit kommen kann.
    Und Union wird auch außerhalb des ehemaligen Ost Berlins immer beliebter.
    Großen Respekt vor den Eisernen
     
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  7. Und genau das glaube ich, denn mir erschließt sich nicht, wie die 777 bei der Hertha einen Return on Invest erzielen wollen? Windhorst wird sicherlich einen Haufen Geld verlieren, aber 777 wollen was mit der Hertha erreichen?
    Ich meine auch, dass die Lizenzerteilung ein großes Problem darstellt. Dann wollen wir mal sehen, wer am Ende von den Abstiegskandidaten davon profitiert?
    Ich halte persönlich ein Investorenmodell nicht für schlecht. Aber dieser Mischmasch mit 50+1, Altvorderen mit Stimmrecht, mangelnde Kernkompetenz beim Investor und beim Verein, ist eine toxische Mischung. Die Liga sollte (!!!) auf jeden Fall die gesamten Prozesse durch eine externe Arbeitsgruppe aufarbeiten lassen, um daraus zu lernen. Ein echtes Troubleshooting muss es geben. Denn sonst kommt der Zungenschlag hinein, dass jedwede Investorenbeteiligung außerhalb der Großkonzerne Bayer, VW, SAP und RB in der Bundesliga grundsätzlich nicht darstellbar ist. Das ist doch Quatsch!
     
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  8. .... von # 4481 bis 4487 "Gefällt mir"
     
  9. Bremen

    Bremen Moderator

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  10. Wollte ich gerade anmerken
    Wenn ein Verein (durch einen Investor) plötzlich über viel Geld verfügt, dann muss er eine Philosophie verfolgen. Er muß auch eine gute "Mannschaft" abseits des Spielfelds haben.
    Und wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt die Nerven verlieren und alles über den Haufen werfen.
    Everton hat das ebenfalls sehr schlecht umgesetzt, seit Moshiri den Verein kaufte.
    Könnte als Lehrbeispiel gelten.
    600 M Pfund investiert in den fast 7 Jahren und mit Interimstrainer mit Sean Dyche den 11. Manager.
    Es wurde relativ schnell der Manager gefeuert. Nur Ancelotti ging von sich aus (zurück zu Real Madrid). Erfolg stellte sich nicht ein.
    Der Kader ist ein Spiegelbild der vielen Ideen verschiedener Manager.
    Und man kämpft die zweite Saison am Stück gegen den Abstieg.
    Das erinnert doch sehr an Hertha....
     
  11. Lübecker

    Lübecker

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    Der Deal mit 777 geht wohl doch klar und Hertha hat als erste Marge mal 35 Mios bekommen :roll:
     
  12. Das rettet ihnen die Lizenz, aber an ihrem Monster-Minus ändert das erst mal wenig. Der Verein ist im Grunde klinisch tot und lebt von seinen immateriellen Werten als Hauptstadtklub.
     
  13. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Immerhin noch ein Hauptstadt Club, anders als z.B. Barcelona.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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  15. ...aber BSC wird noch lange der Big Shitty Club bleiben. :D
     
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  16. Eher wirft er alles über den Haufen. Nur seine olle hässliche Jacke nicht! Die trägt er bis zum bitteren Ende.

    Nun mal Butter bei die Fische. Der Deal rettet Hertha die Lizenz.
    Und Windhorst hat eine Menge Geld in den Sand gesetzt.
    Dennoch werden wohl keine rosigen Zeiten so schnell zu erwarten sein. Der Verein muss bis Ende 2023 88 seiner 98 Mio € Verbindlichkeiten zahlen.
    Dazu einen Personaletat von fast 98 Mio € abbauen.
    Herr Bernstein wird mehr Hertha DNA im Kader seiner ersten Mannschaft haben als ihm lieb ist.
    Man ist gezwungen sich von den teuren Spielern zu verabschieden.
    Und außer ablösefreie und Nachwuchsspieler wird nicht mehr drin sein.
    Vielleicht gelingt ein Phänomen wie beim VfB Stuttgart und seinen jungen Wilden.
    Die Schwaben haben es sogar zweimal geschafft.
    Vor kurzem war im Tagesspiegel zu lesen, dass Bedingung von 777 Partners war, dass Hertha einen strikten Sparkurs fährt.
    Das kann Jahre dauern und die Bundesliga Zugehörigkeit will man ja auch erhalten.
    Haben wir hier gesehen, dass strikter Sparkurs da hinderlich sein kann. Wenn man auf dem Transfer Markt nur noch die Spieler bekommt, die quasi übrig bleiben.
    Der Deal ist kurzfristig die Sicherheit, die Lizenz zu retten.
    Was aber bei einem Abstieg passiert, wird man sehen.
    Da fehlen einfach mal 40 Mio € auf der Habenseite. Und du kannst schauen, was dir dann auf dem Transfer Markt bleibt.
    Ja, Schalke hatte nach dem Abstieg ähnliche Probleme und Voraussetzungen. Aber Schalke hatte Schröder. Der unter diesen Umständen einen sehr guten Kader zusammen stellen konnte.
    Diesen Planer sehe ich bei Hertha nicht.
    Sie haben es nicht mal mit einem Haufen Kohle geschafft. Und die ist nu wech....
     
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  17. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

  18. Bremen

    Bremen Moderator

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    Es birgt schon eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet ein ehemaliger Ultra-Vorturner einem Investoren-Deal "seines" Clubs absegnet. Das ist so krass, dass sich das nicht einmal ein Roman-Autor hätte ausdenken können.
    :XD:
     
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  19. Habe ich mir auch schon gedacht.
    Er will es ja "seinen Ultras erklären"...

    Die hatten ja dagegen schon in den letzten Heimspielen ihre Abneigung und Ablehnung kund getan.
    Können doch, wie die Fans von Manchester United, ihren eigenen Verein gründen.
    Den FC HERTHA Berlin.
    Bei allem Verständnis.... Aber Fussball ohne Geld? Zudem die Harlekins Berlin ja auch ihre eigenen Klamotten verkaufen....
     
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  20. Ich habe gerade in den Berliner Medien gelesen, dass Hertha noch 5 Siege braucht um die Klasse zu halten. Gegen Bremen und Schalke sind Siege eingeplant, aber gegen wen soll man sonst noch gewinnen…
    Hoffentlich können wir diesen Hochmut zu Fall bringen…!
     
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