Gleichberechtigung / Genderneutrale Sprache

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Felissilvestris, 19. Dezember 2020.

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  1. cornholio

    cornholio

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    Steht doch nirgendwo, was du darfst oder nicht darfst. Du darfst sogar weiterhin in deiner Firmen E-Mail mit „Sehr geehrte Kollegen“ ansprechen.

    Aber zunächst holst du in deinem Ausgangsbeitrag die große Keule heraus und echauffierst dich darüber wie man denn sowas wie Gendern überhaupt nur in Erwägung ziehen könne. Gibt ja schlimmeres. Und nun ziehst du die nächste große Keule, weil du dich in deinem Wahlrecht bedroht siehst? Ernsthaft?

    Also ist es völlig unnötig diesen Bezug überhaupt zu machen. Äpfel und Birnen. Nachdem du zwei große Themen der aktuellen Zeit als Birne gewählt hast, schlägst du dann anschließend noch den Vergleich zu alten Mottenkisten aus den 80ern, 90ern und frühen 2000ern. Was soll ich darauf noch antworten? Vielleicht: Hätte dieses dumme Miststück damals nicht den Apfel gereicht, wäre Gendern jetzt tatsächlich unser größtes Problem, also haben es die Frauen gar nicht besser verdient?
     
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  2. Ich stelle mir bei sowas -wie gesagt- immer die Frage, ob ohne sowas irgendwas anders sein würde. In einer Bandbreite von "Wir übertünchen die Probleme mit Symbolgimmiks" bis hin zu "Wir können im Großen akut nichts ändern, also ändern wir was im Kleinen". Ich bin ein großer Gegner davon Dinge sequenziell abzuhandeln bzw. zu betrachten. Deswegen hasse ich auch das pseudo-Argument "Gibt es nichts wichtigeres, als....", was immer dann gebraucht wird um ein Projekt oder Forschungsvorhaben zu diskreditieren. Dinge können sehr wohl parallel existieren ohne sich direkt zu bedingen. Wie gesagt kann ich naturgemäß nicht einschätzen was davon bei dir zutreffend ist. Ich merke bei mir auf der Arbeit, dass schleichend die Gendergerechte Sprache einzug hält. Es interessiert mich nicht die Bohne weil es (für mich) rein gar nichts ändert. Vor Jahren hat man bei uns, nicht lachen, Frauenparkplätze auf dem Firmenparkplatz eingeführt. Das war für irgendein bescheuertes Zertifikat notwendig. Vollkommen gaga aber am Ende des Tages hat es nur für einen Lacher gesorgt und kein Schwein kümmert sich darum wer dort parkt. Insbesondere die Frauen nicht. Du hast recht, irgendwelche Idioten beim Bund haben sich damit beschäftigt was man so tun müsse um für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen und irgendein Idiot ist allen ernstes auf die Idee der Frauenparkplätze gekommen. Das ist Blindleistung aber auf der anderen Seite denke ich mir: Vielleicht ist es besser wenn diese Menschen sich um sowas kümmern und nicht um die wichtigeren Dinge auf dieser Welt. Wer weiß, was sie sonst anrichten würden....
     
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  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das Beispiel Frauenparkplätze ist ein sehr gutes bzw. vielmehr ein sehr schlechtes Beispiel dafür, wie bei den Bemühungen um mehr Geschlechtergerechtigkeit über das Ziel hinausgeschossen wurde bzw. wird. In Parkhäusern und Tiefgaragen sind Frauenparkplätze sinnvolle Einrichtungen. Auf Firmenparkplätzen erscheinen sie dagegen noch sinnloser als Kühlschränke in die Arktis / Antarktis verkaufen zu wollen; wer sich sowas ausdenkt, denkt wahrscheinlich entweder nicht vom Putz bis zur Tapete oder hält mehr Geschlechtergerechtigkeit für ein solches Übel, um diese damit ins Lächerliche zu ziehen.
     
  4. Frauenparkplätze auf einem, so denke ich doch bei euch, wie auch bei uns, gut einsehbaren Firmengelände sind in der Tat Quatsch mMn,
    In Parkhäusern, Rastplätzen an der Autobahn, diese Parkplätze extra beleuchtet, dicht am Ausgang usw. durchaus sinnvoll finde ich.
     
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  5. cornholio

    cornholio

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    Ich frage mich bei sowas immer wie der Prozess zur Ideenfindung und Entscheidung bei sowas ist. Wer denkt sich sowas aus? Auch in den letzten 1,5 Jahren (ist jetzt OT, aber Frauenparkplätze haben wir nicht) diverse Corona Maßnahmen bei der Arbeit. Das sorgt immer für Unmut wenn das nicht gut kommuniziert wird. Am schlimmsten finde ich dann bei sowas, dass Personen, die tendenziell sogar pro eingestellt sind (d.h. die den Großteil der Maßnahmen mit tragen) durch sowas vergrätzt werden können.
     
  6. DAS frage ich mich auch immer wieder. Ich stelle mir dann vor, wie man in so einem Meeting sitzt und jemand macht einen bescheuerten Vorschlag und die ganze Runde dann so "ja, hmmm, ausgezeichnete Idee, das machen wir dann so"....anstelle von schallendem Gelächter und einem "Sie wollen WAS machen???"

    Es handelt sich in der Tat um einen abgesperrten Firmenparkplatz bzw. die Tiefgarage unterm Gebäude. Der Witz ist, die entsprechend gekennzeichneten Parkplätze sind nicht mal an einem besonderen Ort (nahe am Ausgang oder gut beleuchtet), man hat sich einfach willkürlich welche ausgesucht und gekennzeichnet. Weil es nämlich überhaupt keine Rolle spielt wo die sind, Hauptsache sie sind da und man kann sich ein Zertifikat an die Brust heften.
     
  7. Das ist dann natürlich doppelter Quatsch :tnx:
    Entweder richtig, oder gar nicht.
     
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  8. :lol: Wahrscheinlich ist das sogar noch folgerichtig.
     
  9. opalo

    opalo

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    Ob sich etwas ändern WÜRDE, weiß ich nicht. Dass sich etwas ändern KÖNNTE, glaube ich schon. Denn für die Auswahl der Gimmicks und deren Bestellung, für die Erstellung von Formularen mit irgendwelchen Gendersternchen etc. werden Kapazitäten gebunden - personell und finanziell. Und Kapazitäten - personell und finanziell - sind begrenzt. Daher KÖNNTE man sie meiner Meinung nach besser zur Lösung der tiefergehenden Probleme einsetzen, auch wenn sie da sicherlich nur ein Anfang wären. Denn irgendwann sollte man anfangen, tiefer als an der Oberfläche zu kratzen. Aber das mag jeder anders werten....
     
  10. cornholio

    cornholio

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    Das stimmt aber so nicht, bzw. Du unterschlägst, dass Kapazitäten nicht beliebig untereinander austauschbar sind. Es ist, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, sicher im Kern was Wahres dran und der AG versucht mit einfachen Mitteln zu besänftigen und abzulenken. Aber solche Kleinigkeiten oder Gimmicks kommen oft auch von Aushelfenden, Azubis oder Praktikant:innen. Neue Mitarbeiterinnen einzustellen, erfordert hingegen eine aufwendigere Maschinerie und hochqualifiziertes Personal. Das sind ganz andere Skill-Pools.

    Beim Beispiel Werder: Die professionelle und moderne Anzeige der Zuschauerinnen-Anzahl tut nicht weh. Das tut dem Geldbeutel von Werder nicht weh. Das bindet keine Kapazitäten, die anderswo gebraucht werden würden. Kein Scout, kein(e) Trainer/-in, keine Vertragsjurist:in wird dadurch in ihrem/seinem Tagesablauf eingeschränkt worden sein. Da ist maximal ein Abnicken einer Mitarbeiterin in entsprechend befugter Position notwendig gewesen.

    Vielleicht werden einzelne Gehirnzellen dadurch gekränkt. Aber das war‘s mMn auch schon. Wenn mir jemand aber glaubhaft darlegen kann, warum Werder dadurch nicht am Kader arbeiten konnte: Immer her damit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. August 2021
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  11. Überschätzt du hier nicht ein wenig den Aufwand der getrieben werden muss? Ist das mehr als ein Meeting bei dem jemand als TOP 17 sagt: Wollen wir nicht die Unternehmenskommunikation umstellen auf Gendergerechte Kommunikation? Wir reden ja hier auf der einen Seite über tief sitzende strukturelle (gesellschaftliche) Probleme und auf der anderen Seite über Dinge die mit sehr geringem Aufwand umzusetzen sind. Mag sein, dass es Firmen gibt die sich auf den einfachen Dingen ausruhen. Du arbeitest offenbar in solch einer Firma. Ich denke nur, dass es ganz ohne Sternchen und Doppelpunkte an anderer Front rein gar nichts ändern würde. Was nicht bedeutet, dass ich entsprechende Professuren gut finde. DAS sind tatsächlich Ressourcen, die man mMn. besser einsetzen könnte aber das ist noch mal ein anderes Thema.
     
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  12. Ah ok, ich hätte mir meinen Text dann auch sparen können wenn du es doch bereits viel besser formuliert hast :lol:
     
  13. opalo

    opalo

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    Dass Kapazitäten nicht austauschbar sind, ist mir vollkommen klar. Aber auch da wird irgendwann auf welchen Grundlagen auch immer entschieden, dass Team A x Köpfe hat und Team B y.... Irgendwann sollte man also mal anfangen, zu überlegen, wie viel Kappa in was investiert werden.... ;) Bei uns kümmern sich übrigens keine Praktikanten um Gimmicks & Co., sondern Leute, die auf Planstellen sitzen... Mag sein, dass Praktikanten da irgendwie mitwirken, die Federführung liegt aber woanders.

    Mit den Formularen meinte ich nicht meinen Laden - bei uns dürfte so etwas tatsächlich TOP 17 sein, immerhin ;) Das bezieht sich eher auf Verwaltungen etc. Ich meine, es war @Lübecker, der hier irgendwann geschrieben hat, dass bei ihm die Stadt gendergerechte Sprache durchgehend umsetzen will. In dem Fall ist das sicherlich nicht TOP 17 irgendwo, sondern dürfte ein paar Köpfe für den bestehenden Formular-Dschungel beschäftigen...
     
  14. neuman

    neuman

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  15. cornholio

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    Möchte man sich jetzt dafür auf die Schulter klopfen, dass man eine Frau nicht als „Herr“ anspricht? Dieser „Experte“ geht doch in seinen Ausführungen gar nicht auf das eigentliche Problem ein. Dass man mit kirchlichem Hintergrund an bestehenden Gegebenheiten festhält verwundert nicht. Man könnte wahrscheinlich einen ebensolchen Artikel über das Thema aufziehen, warum es was gutes ist, wenn Kinder, die sich in der Kirche engagieren „Liebe durch Gott“ erfahren…
     
  16. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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  17. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, bin mal gespannt ob es bald Strafen für Verstöße gibt....
     
  18. Die haben doch nen gewalten Schaden an der Schüssel.
    Charakter des "Schauspieler" soll gleich der "Rolle" sein?
    Ebenso GEschlecht, sexuelle Orientierung usw?

    Spielen dann zukünftig Serienkiller aus dem Todestrakt dann die Serienkiller im Film und erleben ihre Premiere nicht mehr? :denk:

    Meine Fresse, was die da bekloppt... :facepalm:

    Alle Welt kämpft für Gleichberechtigung und Schutz der Arbeitnehmer vorm Arbeitgeber was Sexualität / Geschlecht angeht - bei Amazon muss dann jeder Schauspieler, Regisseur usw. alles offen legen :crazy:
     
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