Fussballfans sind keine Verbrecher!

Was gefunden wird, weiß man erst hinterher, von daher bin ich nach wie vor der Auffassung, dass nachvollziehbar und richtig ist, dass vor dem Spiel kontrolliert wurde. Nur sollte die Polizei diejenigen, bei denen nichts gefunden worden ist, nach erfolgter Kontrolle auch ins Stadion gehen lassen und die Kontrollen nicht bewusst verschleppen.

Dass Werder die Polizeiaktion kritisiert, wenn sich aus Sicht von Werder und nach entsprechender Recherche herausgestellt hat, dass sie überzogen war, kann ich nachvollziehen. Allerdings ist aus meiner Sicht Werder zugleich ein Teil des Problems. Der Verein geht - meine Meinung - nicht ausreichend konsequent gegen die Zündler vor, so dass bei Werder-Auswärtsspielen (und seltener auch Heimspielen) immer wieder Pyro ins Stadion gelangt und den Werder-Anhängern der Ruf vorauseilt, dass in ihren Reihen gerne mal gezündelt wird. Was wiederum verstärkte Kontrollen zur Folge hat, die ggf. die falschen treffen oder auch überzogen sein können. Von daher den schwarzen Peter allein der Polizei zuzuschieben, ist aus meiner Sicht zu einfach und nicht richtig - Werder und nicht zuletzt diejenigen, die meinen, Pyro und Co. immer wieder einsetzen zu müssen, sollten sich auch an die eigene Nase fassen.

 

Wäre ich btroffen, dann würde ich einen Kollegen aufsuchen und vor dem VwG klage erheben. Denke, dass die Polizei jegliche Verhältnismäßigkeit hat vermissen lassen, in dem sie diejenige, die bereits kontrolliert wurden und bei denen nichts gefunden wurde, nicht ins Stadion gelassen hat. Zudem ist die Begründung, dass man "konspirativ angereist" wäre, nun wirklich ein schlechter Witz. In was für einem Land leben wir eigentlich? Soweit ich weiss genieße ich als Bürger in diesem Land noch das Recht mich frei bewegen zu können.

 

Sehr gute Sachstandsdarstellung und Betrachtung des Vorfalls. Auch das Herausstellen der eigentlichen Problematik gefällt mir.
Auch ich betrachte die Hinauszögerung der Kontrollen, nach jetziger Sachlage, als absolut überzogen. Zumindest nach meinem jetzigen
Kenntnisstand. Dennoch befanden sich bekannte sogenannte Kat. C und B unter den Kontrollierten. Die Polizei hat nicht umsonst einen
Blick auf diese Gruppe gehabt. Das diese Gruppe sich auch durch normale Fans oder Ultras komplettierte scheint schlüssig.
Mich wundert nur, wie eine solch größere Gruppe sich dort einfindet, wenn nicht vorher Verabredungen getroffen
wurden. Das lässt natürlich die Polizei aufhorchen. Es ändert allerdings nichts an dem mangelnden Einfühlungsvermögen der Polizei.
Ich möchte auch nochmals herausstellen, dass ich hier sehr wohl unterscheiden kann zwischen Fans, Ultras, gewaltbereiten Ultras
(um die geht es mir immer) sowie Hooligans (um die eben auch). Beide letztgenannten Gruppierungen sind schließlich für diese
Art der Kontrollen verantwortlich. Durch deren Verhaltens- und Vorgehensweisen musste die Polizei sich im Laufe der Jahre so aufstellen.
Wer sagt uns denn nicht, dass der Bunker für die nicht gefundenen Gegenstände irgendwo auf dem Weg zum Stadion lag.
Dies ist doch nun hinlänglich bekannt, dass kein Gewaltbereiter die verbotenen Gegenstände bei sich trägt, solange er noch kontrolliert
werden kann. Das lernt man auch bei der strategischen Vorgehensweise rechter und linker Gruppen. Ob in Frankfurt, Hamburg, Hannover
oder Bremen die entsprechende Kerngruppen in den verschiedenen Ultra-und Hooliganbewegungen finden sich auch in den jeweiligen
extremen politischen Gruppierungen (Autonome, Rechtsradikale) wieder.
Ich ärgere mich, dass ich mich hier auf ein Wortgeplänkel eingelassen. Mich nerven allerdings diese ständigen Links von ein und den
selben User. Ich hatte mir eigentlich gut angewöhnt auf diese(n) nicht zu reagieren.

Danke nochmals Opalo

 

Was wäre die konkrete Anklage?

 

Niemand wird konkret angeklagt. Anklagen kennt nur das Strafrecht. Rechtswidriges Handeln impliziert nicht zwingend strafbares Handeln. Es geht um eine Überprüfung des Handelns der Polizei vor dem Verwaltungsgericht (VwG).

 

Das mag sein, da kenne ich mich nicht aus. Ich hatte wegen der Formulierung "klage erheben" nachgehakt. Der Weg das Handeln zu hinterfragen ist natürlich immer offen und auch angebracht. Mich würde interessieren wie viele der Betroffenen das machen und was jeweils das Ergebnis ist. Denn irgendwelche Fanseiten die eine bestimmte Handlungsweise für unangebracht halten sind nicht ernst zu nehmen da immer befangen.

 

Vor Strafgerichten wird angeklagt. Vor Verwaltungs- oder Zivilgerichten wird "Klage erhoben".

Die Polizei darf nur aufgrund eines Gesetzes und nicht gegen das Gesetz handeln. Wir leben ja in einem Rechtsstaat. Rechtsgrundlage für polizeiliches Handeln, zumindest der Landespolizeien, sind in erster Linie die Polizeigesetze der Ländern. Gleichzeitig ist bei jedem staatlichen Handeln der sog. Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu beachten.

Der könnte, wenn man die Meldungen zu Ereignissen so liest, durch das polizeiliche Handeln verletzt worden sein. Womit das Verhalten rechtswidrig gewesen ist. Sollte dies von einem VwG so festgestellt werden, dann ist ein solches Handeln der Polizei in Zukunft eher ausgeschlossen. Beurteilen kann man das aber nur, wenn sich jeden einzelnen Fall genau anschaut.

Wie viele Leute das machen werden? Keine Ahnung! Wahrscheinlich keiner. Es wird lieber öffentlich Theater gemacht, anstatt tatsächlich dann mal Butter bei die Fische zu packen.

 

Besonders der letzte Satz

 

@Felissilvestris - danke für die interessanten Erläuterungen. Ob es jemand macht, hängt aus meiner Sicht von verschiedenen Fragen ab:

- wie bekannt ist die Möglichkeit, vor ein Verwaltungsgericht zu gehen? Ich hätte von der Möglichkeit nichts gewusst, und ich halte mich nicht für völlig uninteressiert bzw unbedarft, was meine Rechte angeht.
- wie hoch ist der Aufwand, und wer trägt die Kosten?

und, nicht zuletzt,

- möchte derjenige riskieren, dass ggf. auch unbequeme Fragen gestellt werden, warum der Polizeieinsatz so ausgefallen sein könnte, wie er ausgefallen ist? Vielleicht wäre er es ja nicht, wenn es in den Vorjahren bei den Derbys stressfrei geblieben wäre? Oder werden solche Fragen nicht gestellt und es wird der eine einzige Polizeieinsatz für sich allein betrachtet?

 

Auch wenn ich noch Rechtsanwalt bin und man mir daher durchaus ein gewisses Standesinteresse nachsagen kann, muss man doch mal festhalten, dass wenn ich mich in irgendeiner Form "ungerecht" behandelt fühle und dieses Gefühl so schwer wiegt, dass ich mich sogar öffentlich dazu äußere, ich mir doch sachkundigen Rat einhole.

Alle deine - @opalo - aufgeworfenen Fragen würden dort beantwortet werden. Wem es an Geld fehlt, der kann ggf. Verfahrenskostenhilfe in Anspruch nehmen. Ansonsten wird es natürlich auch ein bisschen was kosten.

Mir geht halt auf die Nüsse, wenn ständig lamentiert wird. Man heult sich in den Medien aus, dass alles so ungerecht sei. Vom Polizeistaat ist dann die Rede. Nein! Wir sind kein Polizeistaat! Wir leben in einem Rechtsstaat. Das staatliche Handeln kann überprüft werden. Bis hin zum Bundesverfassungsgericht wenn es sein muss. Eigentlich kannst du mit so einem Müll sogar bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen, wenn du glaubst, dass dieser Staat dich deiner elementaren Rechte beraubt.

Lange Rede kurzer Sinn: Es könnte etwas dran sein, dass die Polizei sich in einigen der Fälle rechtswidrig verhalten hat. Feststellen kann dies aber nur ein Gericht. Da kann ich noch so viel in Kameras und Mikrofone jammern. Wenn die Polizei schon angekündigt weiter so verfahren zu wollen, dann sollte ich mir wirklich überlegen, ob ich mir nicht zumindest eine Ersteinschätzung von einem entsprechend spezialisierten Rechtsanwalt hole.

 

nicht immer einseitig lesen:

"Persönliche Angriffe in Form gegenseitigen Provokationen,"
das wären:

Rasselbande,
aber die Menge sagt ja nichts über den Inhalt aus
Der kleine
unterscheiden, du anscheinend nicht.
du aber ein qualifiziertes Pseudo-Wesen

alles in einem "Beitrag"

Was meinst du denn mit Rasselbande, wie darf ich dich dann nennen, was ist dann eine Beleidigung

sehr dünnes Eis,

falls du noch zu Werder Spielen fährst, was ich nicht vermute,
wünsch ich dir eine gute und wartefreie Fahrt, in der du deine teuer bezahlte Karte auch in Anspruch nehmen kannst.

 

zum Thema:
mir geht es gar nicht um platte Allgemeinheiten: Rechtstaat, Klagerecht,

sondern dass die Polizei in HH seit drei Jahren versucht Fußballfans zu kriminalisieren, indem sie sie unter Generalverdacht stellt,

ein Werder Abzeichen auf dem Auto reicht aus, um über Stunden festgesetzt zu werden

ein kleiner Teil der Fans wird plötzlich 100%

es fehlt jegliche Verhältnismäßigkeit

nichts anderes hat Werder auch verlautbaren lassen

 

hier wurde es gemacht:
http://www.nordbayern.de/region/schmerzensgeld-fur-banda-freistaat-zahlt-an-clubfans-1.5065563

 

Sehr interessant. Kenne mich bei Rechtsfragen auch nicht sonderlich aus, aber das Verhalten der Hamburger Polizei gegenüber den Ultras kommt mir schon seit einigen Jahren sehr fragwürdig vor.

 

Na dann bin ich ja beruhigt, dass es die betroffene Person (mafke/#1480) anders/sportlich sieht.
Bei dir hatte es mMn eher den Anschein als wolltest du hier melden .... petzen, im Sinne von zutragen.
Warum sollte ich nicht mehr zu Werder-Spielen fahren? Manchmal sollte man wirklich überlegen was man schreibt,
aber ist schon okay passiert mir auch manchmal.

 

Geht doch! Der Rechtstaat funktioniert. Danke tsubaba!

 

Somit gibt es aber kein Rechtskräftiges Urteil was man in anderen Fällen hätte anwenden können.

 

Wird man eh kaum können, da die Fälle ja selten von den Umständen her vergleichbar sind. Somit kann es eh nur eine Tendenz liefern...

 

Ist doch aber immer das gleiche Schema. Einkesseln Stunden festhalten bis das Spiel vorbei ist.

 

warte doch erstmal ab, was passiert.

wie du halt immer reagierst.
aber gut, wenn dich die links nerven, werde ich in zukunft natürlich darauf verzichten. lel.