Fans gegen Vieh-Transport

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von M.van der Weser, 2. Februar 2011.

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  1. Und ich dachte, es geht um echte Viehtransporte. :roll:
     
  2. Mir ging es auch so.
     
  3. WOMLSascha

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    Polemische Texte helfen! So wie immer!
     
  4. Das schreibt die taz:

    Sicherheitskonzept beim Nord-Derby
    Fans verweigern Busse

    Ultras von Werder Bremen wollen nicht mehr in den Shuttle-Bus und mit der Hamburger Polizei über eine alternative Anreise zum Derby beim HSV sprechen. VON RALF LORENZEN


    Während die Hamburger Polizei sich mit Hochdruck auf das kommende Stadt-Derby vorbereitet, wirft bereits ein anderes "Risikospiel" seine Schatten voraus. Am 19. Februar empfängt der Hamburger SV den Nordrivalen Werder Bremen.

    Die Spannung zwischen beiden Fangruppen ist seit dem Vierfach-Derby im Frühjahr 2009 gestiegen. So wurde nach dem Bremer Sieg im Uefa-Pokal-Spiel am 7. Mai ein Bus mit Bremer Fans mit Steinen und Böllern angegriffen. "Der Bus wurde quasi entglast und alle saßen wie auf dem Präsentierteller," erinnert sich Boris von der Bremer Ultra-Gruppierung Infamous Youth. "Die Polizei ist nicht in der Lage, die Busse zu schützen. Vor allem auf dem Rückweg im Dunkeln, wenn es sich mit den HSV-Fans vermischt."
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    Aus diesem Vorfall zogen 200 Bremer Ultras beim letzten Derby die Konsequenz und hielten sich nicht an die von der Polizei vorgegebene Anmarschroute, die mit der S-Bahn bis Othmarschen und von dort mit Shuttle-Bussen zum Stadion führt. "Wir haben uns über Umwege auf den Weg gemacht und sind bis kurz vorm Stadion ohne Polizeibegleitung gefahren - ohne jede Auseinandersetzung mit irgendwelchen HSV-Fans, denen wir natürlich begegnet sind."

    Diesen Coup hätten die Bremer Ultras am 19. Februar wiederholen können, entschieden sich jetzt aber dafür in die Öffentlichkeit zu gehen, um laut Boris zu zeigen, "dass wir bereit sind, mit den zuständigen Institutionen in Kontakt zu treten und gemeinsam ein besseres Konzept zu finden." In einem offenen Brief, den sie am Montag abschickten, beschreiben sie ihre Erfahrungen mit dem Bus-Transfer von Othmarschen.

    Es dränge sich "der Charakter eines Vieh-Transportes geradezu auf, wenn hunderte von Fans regelrecht in die oftmals zu wenigen vorhanden Busse in Othmarschen gedrängt werden", heißt es in dem Brief. "Wir fordern, dass sich die zuständigen Institutionen für eine zum Bus-Shuttle alternative Variante entscheiden."

    Ein Alternativ-Vorschlag ist im Brief noch nicht genannt. Boris favorisiert im Gespräch mit der taz nord eine Rückkehr zur alten Streckenführung, die ab der S-Bahn-Haltestelle Stellingen einen Fußmarsch zum Stadion vorsah. "In Busse gehen wir nicht mehr rein, unserer Meinung nach ist die Situation in Stellingen für die Polizei wesentlich einfacher zu handeln."

    Das sieht die Hamburger Polizei, wo am Dienstag noch niemand von dem Brief wusste, anders. Sprecher Mirko Streiber erklärt zwar die Gesprächsbereitschaft, hält die Anreise über den S-Bahnhof Othmarschen aber für alternativlos. "Das ist ein Risikospiel und da ist eine strikte Fantrennung zu gewährleisten. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das Stadion zu erreichen und der Anmarsch über Stellingen ist den HSV-Fans vorbehalten. Die Anreise über Othmarschen ist die schonendste Alternative."

    Der Angriff 2009 sei "bedauerlich, aber ein Einzelfall" gewesen. "Der Shuttle ist schon ein Sonderservice. Man kann im Gespräch klären, ob die Fans von Othmarschen zu Fuß gehen wollen", so Streiber. Der Fußmarsch von dort ist mit 4,5 Kilometern jedoch mehr als doppelt so lang als der vom Bahnhof Stellingen.

    Das Bremer Fan-Projekt unterstützt nach Auskunft ihres Leiters Thomas Hafke die Initiative und hofft auf eine positive Reaktion der Hamburger Polizei. Die Fan- und Mitgliederbetreuung von Werder Bremen will sich ebenfalls mit den Ultras zusammensetzen. "Wenn die Vorschläge sinnvoll sind, vor allem was Sicherheitsbelange angeht, werden wir erst mit der Bremer Polizei sprechen und uns dann gegebenenfalls an die Verantwortlichen in Hamburg wenden", sagte Abteilungsleiterin Julia Ebert.

    http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/fans-verweigern-busse/
     
  5. Timbo

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    Na ja, es ist ja jedem letztendlich selbst überlassen wie man zum Stadion kommt. Man kann sich in Fahrgemeinschaften zusammentun und per PKW anreisen. Oder man chartert Busse (wohl eine recht teure Angelegenheit).

    Man kann eine alternative Eisenbahnverbindung wählen, die jedoch um einiges länger dauert. Dadurch kann man alternativ ja eine andere S-Bahn wählen.

    Aber in erster Linie sieht dieses Konzept ja vor, dass große Massen von Werderfans nicht auf die Hamburger treffen sollen. Wenn allerdings trotzdem übergriffe stattfinden ist dies nicht Sinn der Sache.
    Ich glaube, dass auch die Hamburger im nächsten Jahr sich über das Bremer Konzept beschweren werden.
    Und ich denke, dass man aufgrund der beengten Verhältnisse in Bus und Bahn auch recht damit hat.
    Niemand will, weil er zum Fußball will, in Konservendosen eingepfercht werden. Vor allem auch nicht, wenn man, wie in Hamburg 2009, mit Steinen und Knüppeln in den Bussen angegriffen wird.
    Dies lediglich von Polizeiseiten zu bedauern ist für mich ein Witz. Man hat einfach versagt. Das selbe gilt für mich für die Blocksperre bei uns im September 2010.
    Es dürfte aber jedem klar sein, dass dort wo viele Menschen unterwegs sind, die dann auch noch eine unterschiedliche Gesinnung haben, immer Probleme entstehen können. Also ein besonders günstiges Konzept für alle wird es wohl kaum geben.
    Ich denke, da sind vor allem die großen Fangruppen gefordert selbst deeskalierend zu wirken, sich ggf. mäßigend zu verhalten und nicht mit aggressiven Parolen durch die Straßen und Bahnhöfe zu ziehen.

    Leider sind diese Appelle in der Vergangenheit nicht so sehr beherzigt worden. Dies kann man an vielen Fangruppen in Deutschland sehen. So wird es immer mehr Einschnitte geben bis hin zum Alkoholverbot rund um die Stadien. Um nur ein Beispiel zu nennen.
    Dies wird langfristig auch nicht vor den Heimfans nicht halt machen. Durch Einsparungen bei der Polizei wird es immer schwieriger werden die Massen zu kontorllieren. So wird man wohl in naher Zukunft nur noch kanalisiert zu den Stadien kommen. Nettes flanieren mit Bier/Cola und Bratwurst auf dem Weg wird dann für alle tabu sein.

    Versteht meinen rundumblick hier jetzt nicht falsch. Es ist natürlich nicht in Ordnung in Verkehrsmittel eingepfercht zu werden. Aber die Sicherheitskräfte sehen sich machtlos mittlerweile gegenüber Menschenmassen. Deshalb kommen diese radikalen Maßnahmen zustande. Dazu kommt das erhöhte Gewaltpotenzial mancher Leute, die sich mit dem Strom mitbewegen.
    So kommen dann auch die Aussagen wie "alternativlos" zustande. Dieses Wort steht für mich in der Politik als Eingeständnis der Hilf- und Kompetenzlosikeit.

    Alternativ kann nur der Fan entscheiden, wie er in Zunkunft sich mit dieser Situation auseinandersetzt. Entweder man reist auf anderen Wegen an, oder man bleibt in Zukunft Zuhause.
    Und letzteres ist für uns als Fans definitiv alternativlos.
     
  6. Ach ja? Ich fand es nicht so lustig was da abgegangen ist und finde das trifft es in ziemlich vielen Punkten genau...
     
  7. Diese werden sich sicher nicht in dem Strom aufhalten. ;)
     
  8. WOMLSascha

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    Dann sollte man da "vernünftig" drauf reagieren und nicht so!
    Ich frage mich bei vielen der Stellungnahmen/Ankündigungen der Ultragruppen ob die niemand gegenliest oder man keinen Wert auf eine vernünftige Formulierung legt.
     
  9. Cris

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    Na dann auf auf, worauf wartest du noch? Kannst es ja anscheinend besser!

    Verstehe auch nicht, was daran unvernüpftig sein soll. Man schreibt doch, dass man gesprächsbereit ist und gerne ein besseres Konzept entwickeln möchte, ZUSAMMEN mit der Polizei! Aber wenn man nur die Alternative über Othmarschen hat, dann verweigert man diese eben, weil meine keine Lust hat wieder mit Steinen, Pyrotechnik und sonstigem angegriffen zu werden.
     
  10. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Es ist allein schon der Vieh-Transport Vergleich.
     
  11. Timbo

    Timbo

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    Ja vielleicht sollte man das Ganze mit einem überfüllten ICE vergleichen. Kommt ja auch oft genug vor.
    Ixh glaube den Leuten stinkt es einfach von HH-Harburg bis Othmarschen in eine S-Bahn eingepfercht zu werden, die mindestens ihre 20min braucht, um dann weiter mit Bussen vors Stadion gekarrt zu werden.

    @sektionHannoi: Wenn es in großen Gruppen kein Gewaltpotenzial gibt, warum werden diese dann so von der Polizei begleitet. Dann können sich die Herrschaften ja auf die einzelnen Leute konzentrieren.
    Auf jeden Fall schaukelt sich Unmut und Gewalt in einer Gruppe schneller hoch, als wenn kleinere Grüppchen zum Stadion gehen. Diejenigen, die ohnehin auf Gewalt aus sind, ist es relativ egal, ob sie in einer Menschenmasse sind, oder allein rumlaufen.
     
  12. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Ich verstehe schon worum es geht und bin auch der Meinung, dass man das anders regeln könnte. Ich war bisher davon noch nicht betroffen, kann es daher nicht beurteilen. Will man was ändern und formuliert man einen Brief, dann ist die Wortwahl sehr sehr wichtig. Und mit soetwas kann man das ganze torpedieren, da sollte man doch genau aufpassen.
     
  13. Timbo

    Timbo

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    Ja, da hast du recht. Der Ton macht da schonmal die Musik. Aber ich bezweifle es, dass man sich insbesondere über die Wortwahl gedanken macht.
    Besser wäre ein fundierter und rhetorisch einwandfreier Protest gegen diesen Sachverhalt.
    Man würde auf jeden Fall ernster genommen als so. Da gebe ich dir absolut recht.
     
  14. Wenn es Neuigkeiten dazu geben sollte, dann könnt ihr sie auch hier nachlesen - für alle, die es noch nicht kennen..
     
  15. rheinbacher

    rheinbacher Guest

    och sascha, häng dich doch nicht immer so an einzelnen wörtern auf. auch wenn der text deiner meinung nach an einigen stellen rhetorisch vielleicht nicht perfekt ist, das anliegen der beteiligten gruppen kommt doch klar und verständlich rüber und das ist doch das entscheidende.