Der Finanzthread - und braucht Werder Bremen Investoren?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Joga Bonito, 3. August 2008.

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  1. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    @FatTony , wenn ich mit dieser Einstellung an die Sache rangehe, dann wird das natürlich nichts werden. Dass es für uns ungleich schwerer ist entsprechende Partner zu finden, ist doch jedem bewusst. Es gab da auch mal andere Zeiten. Jetzt müssen wir halt schauen. Nur es wäre schon gut, wenn wir über diesen Weg bestimmte Zukunftsinvestitionen realisieren könnten.
     
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  2. Juri

    Juri Guest

    Es geht nicht im Profifußball nur ums Geld, sondern bei RB Leipzig, Bayern, Hertha und Co. Bei Werder geht es auch sehr viel um Geld, aber nicht nur. Ich gehe mal die Liste durch, welche Situation fände ich denn wünschenswert... keine.
    Werder ist im Gegensatz zum VFB Stuttgart in den letzten Jahren auch nur einmal abgestiegen, die wären fast wieder abgestiegen, das ist auch kein Vorbild.
    Was macht den Leuten denn Freude beim Fußball? Ich sehe Freude bei Werder, Frankfurt, Schalke. Und bei Schalke gerade in einer Zeit, in der man sich von den Fleischtöpfen aus ethischen Gründen losgesagt hat. Ich sehe es eher so, dass die oben genannte Investorenclubs ein trauriges Bild abgeben, und dass bei uns sogar in der zweiten Liga mehr Leidenschaft und Freude dabei ist als bei denen jemals sein wird. Der Unterschied ist: Wir haben es zu 100 % in der Hand, für die ist es zu spät, die werden von den Windhorsts und Co nicht mehr loskommen.
     
  3. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    @Juri ich will dich nicht schocken, aber die Eintracht Frankfurt Fußball AG gehört der SG Eintracht Frankfurt e. V. auch nur noch zu knapp 68 %. Die haben sich da auch externe Geldgeber reingeholt. Schalke hat immense Verbindlichkeiten. Also man sollte da auch immer genau hinschauen.
     
  4. Ich beziehe mich nicht ausschließlich auf Werder, sondern auf den Profifußball an sich. Teams wie Frankfurt oder Gladbach, zuletzt ungleich erfolgreicher als Werder, schaffen es ebenfalls nicht ein solches Modell zu etablieren. Woran das liegt ist von außen schwer zu beurteilen, am Ende des Tages sind beide Vereine vermutlich einfach nicht attraktiv genug für Investoren, so dass sie entweder ihre Anteile für zu wenig Geld verkaufen könnten oder die Investoren für ihre Geld zu wenig bekommen. Wie gesagt bildet der VfB hier mWn. die einzige Ausnahme und das hat mit einer Menge Lokalkolorit in einer extrem wohlhabenden Region zu tun.
     
  5. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Eintracht Frankfurt hat gut ein Drittel seiner Anteile verkauft. Die fahren mithin auch ein solches Modell. Gladbach nicht. Aber nochmal das ist doch nicht falsch aus dem Verkauf von Anteilen Mittel zu generieren. Da finde ich hochverzinste Anleihen deutlich problematischer.
     
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  6. Werder schließt sich als erster dt. Verein Common Goal an.
    Ab der kommenden Saison gehen dann 1% der Ticket- und Sponsoring-Einnahmen an zertifizierte soziale Projekte im Fußball.
    werder.de
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2022
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  7. Das habe ich gar nicht mitbekommen. Die haben 18.5% des Vereins für 15mio € veräußert? Dann greift ja meine folgende Aussage:

    Die Eintracht-Anteile sind jetzt natürlich mehr wert, aber weniger als 1mio pro % ist ein Ramschpreis.
     
  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Dass es Borussia Mönchengladbach nicht geschafft hat, ein solches Modell zu etablieren, liegt aller größter Wahrscheinlichkeit daran, dass sie es gar nicht erst probiert haben. Denn anders als z.B. bei Frankfurt (AG) und Werder (GmbH & Co. KGaA) sieht die Rechtsform der Fohlen (GmbH) keine Emission von Anteilscheinen als Aktien bzw. KG-Anteilen in Form von Aktien vor. Dort wäre nur eine Veräußerung von GmbH-Gesellschafteranteilen möglich, was jedoch u.a. auch eine mit hohem bürokratischen Aufwand verbundene Änderung des Gesellschaftervertrags zur Folge hätte.

    Dies lässt das Fazit zu, dass man in MG bei der Ausgliederung des Profifußballs ganz bewusst auf die Option einer Akquise von Fremdkapital verzichtete. Und damit wären wir wieder bei Post #2780, dass die "Gründerväter" der Ausgliederung des Profifußballs bei Werder sich sicherlich etwas dabei gedacht - und meiner Erinnerung nach wurde es seinerzeit auch so kommuniziert - hatten, dass sie sich eine solche Option offen halten zu wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2022
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  9. Bremen

    Bremen Moderator

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  10. Juri

    Juri Guest

    Ich weiß, Frankfurt ist natürlich auch nicht so romantisch wie manche jetzt vielleicht denken. Aber eines ist mir wichtig: die Interessen der Fans und das, was als wichtig für die Entwicklung des Fußballs angesehen wird, das sind ganz verschiedene paar Schuhe. Für mich selbst ist das eine aktuelle Erfahrung aus der Zweitligasaison, die doch ganz nett war, als Ausnahme natürlich!
     
  11. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    In meiner Jugend, die so ungern ich mir das eingestehe, nun auch schon ein paar Jahre her ist, war ich ja in BAFF aktiv. Gerade im Vorfeld der WM 2006 haben wir da viel gewarnt, was die Entwicklungen im Fußball angeht. Leider aber sich viele der Befürchtungen nach und nach bewahrheitet. Habe das gestern auch nebenbei während des Relegationsspiels angesprochen. Allein die technisch-organaisatorischen Anforderungen, die heute schon als Voraussetzungen selbst für die Regionalligen aber erst recht auch für die 3. Liga gestellt werden sind in Deutschland der Wahnsinn. Dies treibt natürlich die Notwendigkeit der stetigen Kommerzialisierung ungebremst voran. Schau dir die TSV Havelse an, die irgendwie im Niedersachsenstadion vor 300 Leuten spielen mussten, weil das heimische Wilhelm-Langehr-Stadion die Voraussetzungen nicht erfüllt. Der VfB Oldenburg muss, sollten sie denn gegen den BFC Dynamo den Aufstieg in Liga 3 schaffen, wohl nach Lotte ausweichen. Vor 25 Jahren konnten die Marschweg noch 2. Bundesliga spielen. Auch wenn schon damals wegen dem fehlenden Flutlicht nur mit Ausnahmegenehmigungen. Aber selbst in der 4. Liga ist da heute der Spielbetrieb nur mit Ausnahmegenehmigung möglich. Dann schaut man nach Frankreich, Italien oder selbst Spanien und stellt fest, dass die dortigen Verbände solche Voraussetzungen selbst für die höchste Spielklasse nicht stellen. Schau dir mal die Stadien in Venedig (Italien) oder Eibar (Spanien, zwar neu aber klein) an. Damit würdes du hier nicht mal in der 3 Liga spielen dürfen. Damit will ich sagen, dass der DFB und die DFL schon mit ihren technisch-organisatorischen Anforderungen dafür sorgen, dass die Vereine sich von den Fans „entfernen“. Dann kommt der sportliche Wettbewerb hinzu und viel zu geringe Prämien an die kleineren Klubs au Vermarktungserlösen. In der Folge bleiben dann nur Investoren. In Uerdingen oder bei diesem komischen Münchner Klub hat das ja zuletzt wieder für Insolvenzen gesorgt.
    Der deutsche Fußball muss da dringend was tun.

    Zugleich musst du dich aber, wenn du eben dann in der Bundesliga mitspielen willst, diesen gnadenlosen Realitäten stellen. Das heißt du brauchst Kapital. Wir bräuchten im Moment dringend welches für das NLZ und dafür könnte man gewisse Anteile eben gut verkaufen.
     
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  12. Lübecker

    Lübecker

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    Das ist keine Werder-Aktion, sie springen auf einen fahrenden Zug. Jetzt hat Werder ein Krönchen mehr in der Monstranz seiner sozialen Nachhaltigkeit. Ich habe mich mal durch die Seiten geklickt und quergelesen. So ganz hat sich mir das Ganze in der Kürze der Zeit nicht erschlossen, viel Text :), aber wird schon was Gutes sein. :D
     
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  13. Das ist bei solchen Konstrukten bzw. einer Beteiligung daran immer das Problem. Zynisch betrachtet kann man immer sagen das aktuelle Sozial-und Nachhaltigkeit-Gedöns bei allen Vereinen und Unternehmen ist nur PR. Vorne eine Million Bäume pflanzen und hinten Müll verklappen. Spieltag in Regenbogenfarben, aber parallel Spieler heimlich, still und leise krank schreiben die selbiges nicht tragen wollen etc. Andererseits, was ist die Alternative? Wir machen einfach gar nichts und gucken zu was so an Mist um uns herum passiert? Ich habe ein paar Jahre für einen allgemeinnützigen Verein gearbeitet. Kein Gewinn wie es sich gehört, aber die Vergütungen des Vorstands, der Fuhrpark, fragwürdige Aufträge an Dritte usw. waren schon mehr als unangenehm. Wir haben aber auch tatsächlich wirklich viel geholfen. Alles nicht so einfach. :denk: Für mich aber lieber Werder mit "Common Goal" als ohne.
     
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  14. Juri

    Juri Guest

    Ich habe auch meine Erfahrungen in diesen gemeinnützigen Bereichen gesammelt und bin sehr skeptisch. Das sind chice Aktionen, deren Wirkung aber zweifelhaft ist. Was sich "gut" nennt, ist es eben oft nicht. Das ist oft ideologisch und intransparent. Dabei ist es ja eigentlich Werders Stärke, in Wort und Tat im guten Sinne sozial zu sein, ja auch im eigentlichen Geschäft als 100%-er. Hier hätte man das Geld auch einfach für faire Kartenpreise für die eigenen Fans nehmen können.
     
  15. Juri

    Juri Guest

    Der Daumen hoch gilt abzgl. dem letzten Satz. :zwink2:
    Spirit statt Ausverkauf - es ist eine Frage des Willens, lasst uns jetzt wieder angreifen!
     
  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die kommerziellen Entwicklungen im Fußball waren spätestens ja schon Ende 1980er / Anfang 1990er absehbar, als sich private TV-Sender u.a. in England und Deutschland die Übertragungsrechte sicherten. Bzw. schon etwas vorher, als ein am Mittelrhein ansässiger Chemiekonzern mit viel Ambitionen und viel Geld ihre in Leverkusen und Uerdingen ansässigen Werksvereine "fütterte". Nicht absehbar waren seinerzeit jedoch die Ausmaße, denn das wie ein Brandbeschleuniger wirkende Bosman-Urteil wurde erst 1995 gefällt.

    Im Zuge dieser Entwicklung sahen DFB / DFL sich genötigt, in einem Anfall von Regulierungswahn infrastrukturelle Mindeststandards für die jeweiligen Ligen zu setzen. Denn um ein Premiumprodukt zu vermarkten, muss ja auch die "Verpackung" stimmig sein. "Typisch deutsch" könnte man meinen, aber in der Championsleague nahm der Regulierungswahn ja noch abstrusere Formen an, wie z.B. einige eigene Hymne, einheitliche Bandenwerbung oder dass die Trainer bei den CL-Spielen Anzüge mit Schlips zu tragen haben. Bodenständige Trainer wie Thomas Schaaf, die außerhalb der CL stets in sportlichen Look an der Seitenlinie standen, kamen sich dabei vermutlich wie bei einem Kostümball vor.


    Aber nun zurück zum eigentlichen Thema:
    Dass Investoren besonders hierzulande einen schlechten Ruf haben, basiert mMn auf zwei Aspekten: 1.) In vielen Ländern wie z.B. in GB ist das bei uns im Bürgerlichen Gesetzbuch verankerte Vereinsrecht unbekannt, so dass dortige Selbstverständlichkeiten, dass die Clubs dort rechtlich Unternehmen sind, die sich im Eigentum von Firmen oder Investoren befinden, hierzulande befremdlich wirken und somit skeptisch betrachtet werden. 2.) Stehen in der öffentlichen Wahrnehmung meistens die Investoren mit einem schlechten Image im Fokus. Z.B. staateigene bzw. regierungsnahe Unternehmen aus Ländern, die es mit demokratischen Prinzipien nicht so genau nehmen, um mit dem Produkt Fußball sich Macht, Einfluss und Greenwahing ihres Images zu erkaufen bzw. Geldwäsche zu betreiben. Oder reiche Einzelpersonen, für die ein Fußballclub ein "Spielzeug" ist. Über seriös / zurückhaltende Investoren wird dagegen so gut wie gar nicht berichtet. Es sei denn es passiert etwas dramatisches, wie z.B. der Hubschrauberabsturz, bei dem der Eigner des Leicester FC, Vichai Srivaddhanaprabha kurz nach dem Start vom dem Gelände des King Power Stadium ums Leben kam.


    :tnx:
    Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder Werder verkauft einen Teil der KGaA-Anteile, um damit das NLZ zu finanzieren. Oder der Status Quo wird mit dem Risiko beibehalten, dass, wie von HHG in 2018 geäußert, Werder ohne ein neues Nachwuchsleistungszentrum auf Dauer nicht konkurrenzfähig und somit der Bundesliga-Standort Bremen nicht mehr haltbar wäre. Ein NLZ ohne Fremdkapital ist in Anbetracht der finanziellen Lage von Werder und der Dringlichkeit dieses NLZ utopisch.
     
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  17. Ich pack's mal hier rein

    Werder stand in der Abstiegssaison bei den Gehälter auf Platz 13.
    [​IMG]
    Schalke hatte die Personalkosten (im Vergleich zur Vorsaison) um 22 Millionen Euro gesenkt?:schock:
     
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  18. Kosto10

    Kosto10

    Ort:
    NULL
    Egal wie man das Blatt auch wendet, auf Platz 13 steigt das Risiko abzusteigen enorm an. Die ersten 7 Plätze sind fast identisch. Entweder Werder findet Geldquellen oder man muss es mit dem besten Nachwuchs probieren. Das bringt ja durchaus auch Geld, Baumann hat ja noch Aktien an Gnabry und da dürfte es dann auch noch mal bei einem Wechsel 4 Millionen geben.
     
  19. Das DFB-Sportgericht hat den SV Werder Bremen zu einer Geldstrafe von 2.175 Euro verurteilt. Die Gründe für das Urteil waren ein im Heimspiel gegen Darmstadt 98 am 19. März 2022 von der Tribüne Richtung Spielfeld geworfener Becher sowie ein Flitzer, der in der Schlussphase der Partie gegen die Lilien auf den Platz gelaufen war.

    2.175 Euro?
    :lol:
     
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  20. Apropos...
    Sind die Leute, die einen Platzsturm veranstalten, auch Flitzer?
    Oder zählt das nicht, da nach Abpfiff?