Christian "Schulle" Schulz (U23 Hannover 96)

Schulle braucht auf jeden Fall einen eigenen Thread.

 

Schulzinterview von tm.de:

Christian Schulz: „Hannover International? Nur eine Frage der Zeit"

Christian Schulz setzte sich mit Hannover 96 wie fast alle Favoriten souverän im DFB-Pokal durch. Mit Jan Lessner sprach er über den Pokal, die Unterschiede zwischen Werder und 96 und warum Hannover doch nicht hässlich ist.

Transfermarkt.de: Herr Schulz, am Samstag setzte sich Hannover recht souverän gegen den Hallescher FC durch. Sagen Sie uns ein paar Worte zum Spiel.

Christian Schulz: Ja, es war anfangs sicherlich eine schwierige Aufgabe. Sie haben gut dagegen gehalten, und wir sind auch nicht ganz so gut ins Spiel reingekommen. Das schnelle Tor hat uns dann ein bisschen Sicherheit gegeben, aber letztendlich konnten wir erst in der zweiten Halbzeit unsere Stärken vollends ausspielen und haben dann auch verdient gewonnen.

Transfermarkt.de: Jedes Jahr wartet der neutrale Fan in der ersten Runde auf das "Favoritensterben", die Blamage eines Profivereins.Hat man vor einem Spiel gegen einen klassentieferen Gegner Angst, einer der "Pokaldeppen" zu sein, oder freut sich einfach nur, dass es wieder los geht?


Christian Schulz: Erstmal freut man sich natürlich, dass es wieder los geht. Andererseits wissen wir auch, dass die Leute auch immer auf solche Überraschungen warten, dass die Großen gegen die Kleinen stolpern. Wir können eigentlich froh sein, dass wir die Aufgabe gut gemeistert haben und uns keine Blöße gegeben haben.

Transfermarkt.de: In Halle gab es auch unschöne Szenen, abseits des Spiels. Haben Sie mitbekommen, was passiert war?

Christian Schulz: Genau mitbekommen habe ich es nicht. Ich habe nur in der knapp 80. Minute gesehen, dass es Ausschreitungen auf den Rängen gegeben hat. Wer da jetzt wen provoziert hat das konnte ich nicht sehen, aber es sind natürlich unschöne Szenen die leider im Fußball noch ab und zu mal vorkommen. Diese haben aber im Fussball nichts zu suchen.

Transfermarkt.de: Kapitän Robert Enke suchte direkt den Kontakt zu den Leuten. Was kann man als Spieler in einer solchen Situation überhaupt erreichen und wie?

Christian Schulz: Man geht ein bisschen auf die Leute ein und muss versuchen ein wenig an den gesunden Menschenverstand zu appellieren. Das Spiel stand bereits auf Messers Schneide. Der Schiedsrichter wollte es schon abbrechen und neu ansetzen, was uns natürlich überhaupt nicht geholfen hätte.

Transfermarkt.de: Nun stand es schon 4:0 als es zur Unterbrechung kam, da war das Spiel gelaufen. Hätte es z.B. noch 0:0 gestanden - kann das die Mannschaft nicht völlig aus dem Rhythmus bringen?

Christian Schulz: Sicherlich sind solche Aktionen nicht förderlich, weder für die eine Mannschaft, noch für die andere, denn so etwas bringt immer ein bisschen Unruhe rein. Aber letztendlich war zu dem Zeitpunkt schon für klare Verhältnisse gesorgt durch das 4:0. Gerade deswegen war es so überflüssig.

Transfermarkt.de: Auf die Frage, wen man sich für die nächste Runde wünscht, hört man meist, dass es egal sei. Aber Thema ist das direkt nach einem Pokalwochenende intern schon, oder?

Christian Schulz: Nein, eigentlich haben wir darüber nicht großartig gesprochen. Wir haben das Spiel gestern nochmal analysiert. Ich weiß jetzt nicht mal genau wann die Auslosung ist.Das Einzige was ich mir wünschen würde wäre sicherlich ein Heimspiel, denn es ist immer schön, wenn man die eigenen Zuschauer hinter sich hat.

Transfermarkt.de: Und dann aber auch nicht unbedingt einen Verein aus der 1. Bundesliga als nächsten Gegner, oder?

Christian Schulz: Nein, aber es haben sich fast alle Profimannschaften durchgesetzt, von daher gibt es ja gar nicht mehr so viele kleine Mannschaften, die im Wettbewerb mit drin sind. Das wird sicherlich ein attraktiver Gegner werden, ob es nun aus der 1., 2. oder 3. Liga ist, es wird sicherlich keine einfache Aufgabe werden.

Transfermarkt.de: Der Pokal ist der kürzeste Weg ins internationale Geschäft. Wenn man sich die Zugänge und die bestehende Mannschaft ansieht, sollte man darauf aber gar nicht angewiesen sein, oder?

Christian Schulz: Ja, der Pokal ist sicherlich ein wichtiger Wettbewerb für uns, denn man braucht nur 6 Spiele um den ersten Titel in den Händen zu halten und hier sehr weit zu kommen ist auch eine Aufgabe die wir uns vorgenommen haben, denn wir wollen den Weg nach Europa irgendwie schaffen und dafür ist der Pokal der kürzeste Weg.

Transfermarkt.de: Auf welchen Neuzugang dürfen wir uns am meisten freuen?

Christian Schulz: Alle Neuzugänge die gekommen sind haben ihre Klasse bereits unter Beweis gestellt und bringen die Mannschaft auf ein neues, höheres Niveau. Egal ob Mario Eggimann, Jan Schlaudraff, Mikael Forssell oder auch die jüngeren Spieler, die als Ergänzungsspieler geplant sind, haben alle bereits bewiesen, dass sie die Mannschaft nach vorne bringen können. Deswegen ist es zum jetzigen Zeitpunkt eher schwer zu sagen wer von den Neuzugängen richtig bombastisch einschlägt. Auf jeden Fall sind alle gute Fußballer und werden bei Hannover 96 ihren Weg gehen.

Transfermarkt.de: In Halle hat nur ein Neuzugang von Beginn an gespielt. Dabei sollen doch alle Neuen Verstärkungen sein?

Christian Schulz: Sicherlich wird von Anfang an nicht alles reibungslos klappen. Die Mannschaft, die letztes Jahr die beste Platzierung seit dem Wiederaufstieg geschafft hat, hat natürlich noch einen kleinen Bonus, aber die Leute, die hinten dran sind, haben in den Testspielen schon ihre Qualitäten gezeigt und werden auch auf jeden Fall zu ihren Einsätzen kommen.

Transfermarkt.de: In Hannover herrscht seitdem Dieter Hecking und Christian Hochstätter die Verantwortung übernommen haben ein sehr ruhiges Klima. Auch die Mannschaft gilt als "pflegeleicht" und "brav". Gewisse Reizpunkte sind aber immer nötig um das Optimum an Leistung zu erzielen, fehlen diese in Hannover?

Christian Schulz: Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, dass in Hannover alles harmonisch und ruhig abläuft, aber wir haben auch die Spielertypen die auch mal, gerade auf dem Platz, auf den Putz hauen und mal dazwischen funken können, zum Beispiel mit Altin Lala oder Hanno Balitsch. Das sind Spieler die auch mal ein Zeichen setzen können auf dem Platz, deswegen glaube ich nicht, dass es zu harmonisch wird. Innerhalb der Mannschaft herrscht ein reger Konkurrenzkampf und das wird die Mannschaft auch weiter nach vorne bringen.

Transfermarkt.de: Was sind denn die Gründe für diese anscheinend große Harmonie? Es gibt ja nicht einmal einen Mannschaftsrat!

Christian Schulz: Der Trainer hat dies soweit begründet, dass viele Entscheidungen nicht unbedingt im großen Raum diskutiert werden müssen. Er hat seinen Kapitän Robert Enke, der für ihn die rechte Hand, aber auch für uns eine wichtige Bezugsperson ist und deswegen wird innerhalb der Mannschaft alles geklärt. Es ist also keine schlimme Situation, dass der Mannschaftsrat aufgelöst wurde.

Transfermarkt.de: Martin Kind spricht immer vom großen Vorbild Werder Bremen. Sehen sie gewisse Parallelen und ist eine Entwicklung wie in Bremen auch in Hannover möglich?

Christian Schulz: Ich habe bereits letztes Jahr betont, dass der Verein enorm viel Potential hat, auch mit den Spielern die er damals schon hatte. Jetzt durch die Neuzugänge ist dieses natürlich noch gewachsen. Deshalb ist der Verein auf einem sehr guten Weg. Nur muss man ja auch sehen, dass Bremen das nicht innerhalb von 1-2 Jahren aufgebaut hat, sondern dass dies auch 8-9 Jahre gedauert hat, bis sie dort waren, wo sie jetzt stehen. Aber der Anfang und der Weg sind die richtigen, deshalb liegt es jetzt daran, ob man die Mannschaft so zusammen halten und über Jahre noch gezielt verstärken kann. Aber bei diesem Umfeld mache ich mir hier eigentlich keine Sorgen. Die Hannoveraner sind so heiß auf europäischen Fußball, da sollte nichts schief gehen.

Transfermarkt.de: Inwieweit sind die Vereine denn zu vergleichen, was unterscheidet Sie?

Christian Schulz: Bremen hat sich natürlich mit den Jahren einen richtigen Namen aufgebaut und dort fließen noch ganz andere Gelder durch den Wettbewerb in der Champions League. Da sind sie Hannover 96 natürlich noch um einiges voraus, aber wie ich bereits sagte ist der Anfang gemacht und jetzt müssen wir zusehen, dass wir uns auch sportlich noch weiter nach oben schrauben können.

Transfermarkt.de: Und wie viel Werder steckt nach so langer Zeit noch in Christian Schulz?

Christian Schulz: Ich habe natürlich noch große Verbindungen zum Verein, bin dort groß geworden, deswegen erkundige ich mich regelmäßig was in Bremen so von statten geht und bin auch noch häufig in der Stadt, weil ich noch viele Freunde dort habe. Ich werde mir auch die Spiele, vor allem in der Champions League, vor Ort ansehen, wenn ich Zeit habe um auch mit den alten Kollegen den Kontakt zu halten.

Transfermarkt.de: Als Sie von Bremen nach Hannover gewechselt sind, begründeten Sie dies unter anderem durch die Möglichkeit auf der zentralen Position zu spielen. Nun mussten Sie aber doch wieder häufig als LV aushelfen. Wurmt Sie das nicht?

Christian Schulz: Natürlich war es nicht die Wunschvorstellung, die ich hatte, als ich nach Hannover kam, aber es ist nun mal so: Wir haben darüber auch bereits gesprochen, dass ich als Backup die Position von Michael Tarnat, wenn er ausfallen sollte, übernehmen kann, obwohl ich lieber im Mittelfeld spielen wollte. Das hat am Anfang ja auch richtig gut geklappt hat. Jetzt musste ich bereits in der letzten Rückrunde nach der Verletzung von Michael Tarnat dort aushelfen und habe gesagt, dass es kein Problem ist. Jetzt ist allerdings der Supergau eingetreten, dass die alte Verletzung wieder aufgebrochen ist und ich wohl die nächsten drei bis vier Monate weiterhin auf links hinten spielen muss. Das ist zwar eine Position die ich spielen kann, aber es ist auch klar, dass es nicht die Position ist, die ich unbedingt spielen möchte. Aber sie muss ja besetzt werden und da ich dort bereits einige Erfahrung, auch in der Champions League, gesammelt habe, ist es eigentlich kein Problem.

Transfermarkt.de: Lastet ein gewisser "Fluch" auf Linksfüssern, immer auf die Aussenbahnpositionen geschoben zu werden? Und wie schiebt man sich als Spieler wieder in die Zentrale?

Christian Schulz: So viele Linksfüsser gibt es ja nicht, deswegen ist es immer die erste Maßnahme, dass man versucht ihn ein bisschen auf die linke Seite zu ziehen um die Stärken des linken Fußes mit Flanken etc. mehr einzusetzen. Wie man wieder ins Zentrum kommt? Da muss man erstmal abwarten, wie der Heilungsprozess bei Michael Tarnat verläuft.

Transfermarkt.de: Sie spielen auf dem Platz optimaler weise eine zentrale Rolle. Welche Rolle spielen Sie denn neben dem Platz in der Mannschaft?

Christian Schulz: Das Klima in der Mannschaft ist wirklich hervorragend, denn wir machen viel miteinander, auch im freizeitlichen Bereich, ob es nun essen gehen, abends mal ein bisschen weggehen, oder Golf spielen ist. Das sind alles Dinge, die in der Mannschaft wirklich verbreitet sind und das sieht man auch auf dem Platz, dass wir das auch dort hin übertragen, dass die Leistung und das Zusammenspiel stimmen.

Transfermarkt.de: Haben Sie den Anspruch einer der Leitfiguren im Mannschaftsgefüge zu sein?

Christian Schulz: Ja, sicherlich. Meine Erfahrung hier besser einbringen zu können ist sicherlich auch ein Grund gewesen von Bremen nach Hannover zu wechseln und um die Mannschaft auf den richtigen Weg zu bringen, was bisher ganz gut geklappt hat. Aber es gibt immer noch Verbesserungsstufen, die man erringen kann, deswegen bin ich sicherlich noch nicht am Ende meines Anspruchs.

Transfermarkt.de: Ist es für Sie in Hannover leichter eine Führungsrolle zu übernehmen als noch in Bremen, weil sie dort immer der „Jugendspieler“ waren?

Christian Schulz: Das habe ich bereits häufiger gehört. Aus der Jugend kommend ist es natürlich ein bisschen schwieriger sich den Respekt zu erarbeiten den Spieler haben, die für teures Geld gekommen sind. Das ist in Hannover etwas anders, dadurch dass ich hier her gekommen bin und mit den Erfolgen die ich schon vorzuweisen hatte ist es natürlich leichter in die Führungsrolle rein zu kommen, aber letztendlich muss man diese auch mit Leistung bestätigen und da sind wir auf einem guten Weg.

Transfermarkt.de: Nächste Woche geht die Saison endlich los. Wo sehen Sie 96 dieses Jahr?

Christian Schulz: In erster Linie wird es sicherlich eine sehr ausgeglichene Saison werden, denn die Mannschaften die aus der zweiten Liga dazu gekommen sind, verfügen über enorm viel Potential und sind auch finanziell stärker als die Mannschaften, die letztes Jahr noch in der ersten Liga waren. Deswegen wird es auch eine schwierige Situation, aber unsere Ziele sind natürlich klar. Durch die Neuzugänge sind auch die noch geschürt worden. Aber wir müssen in erster Linie zusehen, dass wir als Mannschaft gut funktionieren, auch gut dagegen halten und dann müsste eine Verbesserung des 8. Platzes der letzten Saison machbar sein.

Transfermarkt.de: Moment mal. Der Kader wurde kontinuierlich verstärkt, da sollte man doch nun einen anderen Anspruch haben!

Christian Schulz: Das ist das Ziel. Ob es jetzt kurzfristig in dieser Saison ist oder eher mittelfristig, wird man sehen müssen, aber das Ziel ist auf jeden Fall Hannover 96 im internationalen Fußball zu platzieren – es ist nur eine Frage der Zeit.

Transfermarkt.de: Wie haben Sie sich denn in der Stadt eingelebt und wie darf man sich den Privatmann Christian Schulz vorstellen?

Christian Schulz: Die Eingewöhnungszeit ist recht zügig verlaufen. Ich habe mir in den ersten 1-2 Monaten eigentlich relativ schnell viel von Hannover angesehen. In der freien Zeit ist man wirklich viel mit den Mannschaftskollegen oder mit der Freundin unterwegs. Ich fahre sicherlich auch den einen oder anderen freien Tag mal nach Hause nach Bremen um mit der Familie einfach mal da zu sitzen und zu quatschen. Das tut auch mal gut.

Transfermarkt.de: Jan Simak sagte mal, dass Hannover öde und hässlich sei - warum hat er Unrecht?

Christian Schulz: Hannover hat viele schöne Stellen. Gerade jetzt wo das Maschseefest, eine sehr schöne, bekannte Veranstaltung, ist, kann man viel erleben, weil dort richtig viel los ist. Generell, die Innenstadt und der Maschsee sind schon schöne Stellen, wo man eine gute Zeit verbringen kann.

Transfermarkt.de: Gibt es etwas Besonderes an Hannover, was Ihnen das Einleben leichter gemacht hat?

Christian Schulz: Ich habe die Anfangszeit eigentlich sehr viel im Stadion verbracht und das ist schon ein Schmuckstückchen, deswegen allein ist mir die Eingewöhnungszeit schon leichter gefallen.

 

Schulle musste gerade verletzt raus. Weiß schon jemand was er hat?

 

Schulle hat Samstag übrigens das 1:1 gemacht.

 

Mensch, Schulle.

 

Dem Vernehmen nach muss Schulle heute wohl bombig gespielt haben. Und das in der Innenverteidigung. Das letzte Spiel, an das ich mich erinnere, in dem er dort spielte, war 2004/2005 im Hinspiel gegen Valencia.

 

Momentan hätte er sogar leistungstechnisch eine Chance auf einen Stammplatz als Linksverteidiger ....