Change - Was erreicht Barack Obama in den USA?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von zoggg, 4. November 2008.

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  1. Ich habe ganz klar gesagt, dass ich das für Verbrechen halte! Ja, ich habe auch schon von den Gräueltaten an Bevölkerungsgruppen unter Stalin gehört. Wie Du vielleicht von der (nichtkommunistischen)
    Ausbeutung und Ermordung zahlloser Ureinwohner in Amerika, Afrika, Polynesien, Australien...

    Ob unter Stalin mehr Menschen als starben als unter Hitler ist übrigens umstritten; es werden nur dubiose untere und obere Grenzwerte angegeben und: Was bedeutet Verantwortung konkret? Tun? Unterlassen? Dulden? Vorsatz? Fahrlässigkeit? Kann man Stalin Tote des Weltkrieges zurechnen oder zählen diese allein zu den Opfern des NS-Regimes? Welche äußeren Einflüsse (Missernten etc.) gab es für die Zahl der Toten unter Mao? Wie viele Menschen hätte Hitler ermordet, wenn er nicht zwölf, sondern wie Stalin dreißig Jahre regiert hätte?

    Nur damit klar ist, was ich meine; jedes dieser Opfer war ein Opfer zuviel. Ich will keines der Verbrechen Stalins kleinreden oder rechtfertigen. Aber das NS-Regime war in seiner systematischen Ausrichtung, Angehöriger anderer Ethnien als minderwertig auszurotten, dessen Wirtschaftssystem nur durch die Ausbeutung anderer Völker funktionieren konnte, etwas anderes als die Diktaturen, die sich kommunistisch nannten. Aber wenn Du mir schon vorschlägst, mehr zu lesen: Das "Schwarzbuch Kapitalismus" arbeitet zwar sicher auch mit fragwürdigen Zahlen, zeigt aber sehr gut, dass auch die Marktwirtschaft täglich Opfer fordert.

    Die These, "Hitler war nicht so schlimm wie Stalin", die man Aufrechnungen unterstellen könnte (ich beziehe das ausdrücklich nicht auf Dich, ich verstehe, was Du meinst) halte ich jedenfalls für sehr gefährlich. Ebenso, wenn man den Völkermord gegen die (ebenfalls rechtswidrige) Vertreibung und Ermordung von Deutschen nach dem Krieg "aufrechnet".


    Um wieder einen Bezug zum Thema herzustellen: Sowohl Hitler (1939) wie auch Mussolini (1935) und auch Stalin (1945 und 1948) waren für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
     
  2. Werderlike

    Werderlike Guest

    Das ist doch nur durch den Medienhype entstanden. Obama ist zwar ein klasse Präsident, aber grade im Bereich Frieden. Dann hätte ihn Merkel auch bekommen können. Oder irgendein anderen Politiker einer großen Industrienation. Kaum einer will Krieg, Umwelt wollen auch alle schützen.

    Den Preis hätte man irgendeinem eine Organisation oder so geben sollen, der sich wirklich direkt für mehr Frieden eingesetzt hat. Der schon was vollbracht hat.
     
  3. Ich persönlich muss sagen, dass ich Obama zu 100% sympathisch finde und das was er tut befürworte. Aber einen Friedensnobelpreis sollte man nicht allein für "Ideen&Ziele" in der Politik bekommen...das Argument fand ich schon sehr komisch. Es gibts sicherlich Leute, die das schon mehr verdient haben, einfach weil Obama noch nicht viel weltbewegendes umgesetzt hat. Dass er das aber tun wird, davon bin ich überzeugt, aber eben DANACH kann man so eine Auszeichnung verteilen anstatt davor.
    Trotzdem Herzlichen Glückwunsch:applaus:
     
  4. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ich war während des Wahlkampfes in den USA und hab damit alles aus "erster Hand" mitbekommen und bin schon da ein riesiger "Fan" von Obama geworden. (Obwohl in den Personenkult schon etwas nervig fand. Er ist immernoch ein Politiker und die muss man immer durch eine objektive Brille sehen.) Naja, dennoch hat mich die Begeisterung angsteckt, und ich habe am Tag der Wahl die ganze Zeit vorm Fernseher gesessen und mitgefiebert (viel extremer als bei der Bundestagswahl muss ich gestehen :D), aber als ich vorhin gehört habe, dass Obama den Friedensnobelpreis gewonnen hat hab ich mich auch nur gefragt wofür. :stirn:

    Auf der anderen Seite ist es nichts ungewöhnliches. Theordor Roosevelt hat seinen z.B. auch in der Amtszeit verliehen bekommen. Jimmy Carter erst sehr viel später. Tut ja aber auch nichts zu Sache, es ist eben so. Und wem hätte man ihn sonst geben sollen. Klar, ein bisschen komischn ist es, beim Friedensnobelpreis denke ich für meinen Teil zuerst an Mother Theresa oder Nelson Mandela, die sicherlich noch anderes geleistet haben als Obama, aber ein wenig freuen tut es mich trotzdem, wenn ich ehrlich bin :D
     
  5. :D
     
  6. Okay, unterschreibe ich so! :beer:
     
  7. Almeida

    Almeida

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    Ganjaman hat für seine Einstellung allein schon eher einen Nobelpreis verdient!

    Obama hat doch bis jetzt noch nich wirklich was geändert?
     
  8. Heute war es soweit, Obama ist in Oslo der Preis überreicht worden. Er wirkte bei der Zeremonie zurückhaltend, ohne Anzeichen von Triumphgefühlen. Ich glaube ja fast, er ist selber nicht der Meinung, dass er den Preis verdient hätte.
     
  9. soweit ich weiss, hat er in seine rede auch gesagt, das andere ihn viel mehr verdient hätten
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Vor allem bekommt er den Friedensnobelpreis überreicht, und in seiner Dankesrede legitimiert er dann mal eben die gewalttätige Lösung von Konflikten, etwas überspitzt gesagt (habe den genauen Wortlaut nicht mehr parat). Dadurch wurde das endgültig zu einer Farce. Ist die Welt außerhalb der USA Opfer bei der versteckten Kamera oder sowas? Ich komme mir jedenfalls ziemlich veräppelt vor. Das ist ja, als würde man Yello Strom den Umweltengel verleihen... Und mit dem Geldpreis bauen die flugs ein neues AKW im Wattenmeer.
     
  11. BASS-D

    BASS-D Guest

    Wie wär's nocheinmal mit den "Médecins sans Frontières" (Ärzte ohne Grenzen) oder dem "roten Kreuz"

    Meine Empfehlung wäre jedoch: Lucius Annaeus Seneca (post mortem)

    Begründung: Er etwarf nicht nur eines der ersten Bilder der sogenanntenMenschenwürde, er verankerte selbiges sogar pädagogisch in und um die politische Bildung.

    Zum anderen wird es sicherlich mehrere engagierte und motivierte Menschen geben oder gegeben haben, welche diesen Preis für FRIEDEN's bemühungen verdiehnt hätten, denen es nur an popularität fehlt.

    Weitere Vorschläge für verdiehnte "Friedensstifter" Hegel, Kant, Voltaire, Hahn, Rosa Luxemburg, Liebknecht, oder was weiß ich - meinetwegen auch Thomas Schaaf, aber Barack..?hmmm ich weiß nicht.....:confused:

    Naja immerhin hat er selber gesagt: "...der Preis hätte an jemanden Anderen verliehen werden können."

    Quelle: ZDF
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Alternativen gibt es reichlich, wenn man nicht auf den neuen Messias wartet...

    Ich halte es für völlig überzogen, Obama den Preis zu verleihen. (ich weiß, schon passiert ;)) Er hat bislang nichts geleistet. Statt dessen hat er vor ein paar Tagen noch dafür gesorgt, dass 30.000 neue Soldaten nach Afghanistan geschickt werden sollen... In seiner Rede hat er davon gesprochen, dass Gewalt für "gerechten Frieden" manchmal notwendig sei. Wer legt fest, was unter "gerechtem Frieden" zu verstehen ist? Das in Amerika immer noch der Calvinismus stark vertreten ist, reicht das für die Ansicht, man müsse die Demokratie weltweit verbreiten (Stichwort Translatio Imperii)
    Ich glaube, der größte Bonus, den Obama hat, ist der American Dream... Randgruppe, Kind aleinerziehender Großmutter, nicht wirklich reich aber 2 abgeschlossene Hochschulstudien.. Damit hat er sich schon Respekt verschafft. Das allein ist jedoch keine Leistung.
    Seine Rede ist sehr interessant. Rhetorische Mittel zu Genüge, konnte sein Vorgänger jedoch auch wunderbar mit umgehen. Allerdings muss man auch mal zwischen den Zeilen lesen. Geschickt formuliert ist die Äußerung, die Atomwaffen zu reduzieren. Von vollkommener Abschaffung war da nicht die Rede..

    Es sollte geändert werden, dass der Preis nur an lebende Menschen verliehen wird. Dann könnte man auch das "Problem" mit Ghandi aus der Welt schaffen!
     
  13. greatone

    greatone

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    wenn man sich die nobelpreisträger seit 2001 sieht (also seit der amtseinführung von doublejuh) dann sieht man, dass es von den 10 gewinnern 4 (!!!) organisationen/personen den preis gewonnen haben, um bush druck auszuüben: 2001 gewann Kofi Annan (die UN sollte somit gestärkt werden), 2002 gewann Jimmy Carter, 2007 Al Gore und 2009 Obama.

    Ich würd mir in Zukunft wünschen, dass man den Preis an echte Freiheits"kämpfer" vergibt, wie zuletzt Schirin Ebady (die für die Demokratie und weiblichen Rechte der Frauen in Iran käpmft). Dabei soll es egal sein, ob der Preisträger international bekannt ist oder nicht. Denn dafür, dass die Leute ihr Leben für den Frieden riskieren (weil sie wirklich handeln und nicht darüber "philosophieren") verdienen Sie von uns wahrgenommen zu werden.

    Und man kann auch Politikern den Preis geben, wenn Sie wirklich großen Einfluss auf den Frieden haben sollten, wie Mandela, Gorbatschow und auch ein Willy Brandt.