Bremer Ultras fordern Meinungsfreiheit

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von spidertons, 16. April 2012.

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  1. gegen zu hohe Ticketpreise etc. in diesen Beitrag
    finde ich richtig gut ich

    :dance::dance:

    wie steht ihr zu diesem Thema Anti-Spruchbänder etc. ?
     
  2. WOMLSascha

    WOMLSascha

    Ort:
    50km zum SVW
    Kartenverkäufe:
    +7
    Schwieriges Thema.

    Das manchmal das Gefühl fürs passende fehlt wurde ja auch schon andersrum gezeigt (Bomben auf HH)...
    Deswegen bin ich dafür, das es angemeldet werden muss. Hier muss dann aber auch ZEITNAH eine Entscheidung getroffen werden, ob es so passt oder nicht. Zudem sehe ich das Problem, das manche der Spruchbänder (z.b. gegen ALLE SV) nur einen (kleinen) Teil der Kurve repräsentieren. Dies wird aber nicht zu lösen sein.
     
  3. gelöscht

    gelöscht Guest

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    NULL
    Meinungsfreiheit finde ich keine gute Forderung.

    Ich bin aber klar für "Freedom of Speech". Jeder, der etwas zu sagen hat, soll es auch sagen. Ob so ein Transpi dann die Kurve oder die 10 Hansel, die es gemalt haben, repräsentiert, ist doch völlig egal.

    Natürlich bleiben davon die geltenden Gesetze und die Grenzen des guten Geschmacks unberührt. Protest gegen Preiserhöhungen sollte man aber als Fußballverein völlig gelassen einfach hinnehmen.
     
  4. Der Artikel zeigt nur, dass sich die Verfasser mit dem Grundrecht der Meinungsfreiheit, seinem Umfang und seinen Grenzen nicht auseinandergesetzt haben, sondern lediglich ein Schlagwort wie eine Monstranz vor sich hertragen.
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Das stimmt, der Text ist Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;).

    Außerdem gilt das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung bestimmt nicht in z.B. den vier Wänden der Verfasser des Textes. Ich möchte die mal sehen, was sie tun, wenn in ihrer Wohnung jemand permanent "Scheiß SVW" skandiert oder "Nur der HSV" und das bis morgens um 6h. Vermutlich würden sie ihr Hausrecht wahrnehmen.

    :lol:
     
  6. Was sollen Spruchbänder im Stadion? Ich will Fussball sehen und keine Hetze oder Politische Parolen auf Spruchbändern!
     
  7. Naja, aber es ist und bleibt nunmal eine Form der freien Meinungsfreiheit.
    Bei dieser öffentlichen Form der "zur Schau Stellung" besteht wohl auch die größte Chance das sie bei jemandem der bei Werder was zu sagen hat auch mal zum nachdenken anregt.
    Über die Form kann man sicherlich streiten, aber der Zweck heiligt nunmal die Mittel.
    P.S.: Ich für meinen Teil hoffe auch sehr oft, in meiner kindlichen Naivität, das irgendeiner der "oberen Köpfe" von Werder hier mal mitliest und das die konstruktiven Posts etwas zum Guten bewirken.
     
  8. Anis

    Anis

    Ort:
    138 km vor Bremen
    Kartenverkäufe:
    +47
    Ich bin mir nicht so sicher, ob das alles so stimmt. Es gab hier schon einmal eine Diskussion darüber, dass Werder ein Spruchband gegen die hohen Ticketpreise verboten haben soll, worüber ich mich tierisch aufgeregt habe und daraufhin eine e-mail an die Fanbetreuung geschrieben habe, um mich bei Werder zu beschweren. Von denen habe ich die Antwort erhalten, dass das Spruchband nicht aufgrund seines Inhalts verboten war, sondern aufgrund etwas anderen. Ich bin mir nicht mehr 100% sicher warum, ich glaube, sie meinten, es läge für den Spieltag ein Materialverbot gegen die Wanderers (?) vor, da sie gegen irgendwelche Auflagen verstoßen haben sollten. Deshalb finde ich die Behauptung, Werder würde die Meinungsfreiheit einschränken, etwas gewagt und populistisch. Letztendlich muss aber natürlich jeder selber entscheiden, wem er in dem Fall glaubt, da Aussage gegen Aussage steht. Aber ist es nicht sogar so, dass die Ultragruppen, die den Kodex nicht unterschrieben haben, generell keine Spruchbänder auf legalem Weg ins Stadion mitbringen dürfen? Meine, mal sowas gehört zu haben. Kann da jmd. mehr zu sagen?

    Davon losgelöst: Grundsätzlich ist es natürlich doof und nervig, dass die Sachen immer erst genehmigt werden müssen und man bekommt das Gefühl einer Zensur.

    Da kommt es dann aber eben drauf an, ob wirklich so viel aufgrund seines Inhalts, wie z.B. der Kritik zu Ticketpreisen nicht genehmigt wird, wie in dem Artikel behauptet, oder ob das eigentlich andere Gründe hat (Spekulation (!): Kodex nicht unterschrieben? Pyro gezündet?).

    Mit der Selbstregulierung der Kurve ist natürlich gut, aber wenn die Selbstregulation darin besteht, dass Aggressionen entstehen, wenn die einen den anderen das Spruchband wegnehmen wollen, und das womöglich sogar eine Schlägerei auslöst (keine Ahnung, ob das so ist, aber auf anderer Ebene als Spruchband habe ich die Selbstregulation schon auf die Weise erlebt), dann frage ich mich doch, ob es nicht sinnvoller ist, dass der Verein das reguliert (solange nur wirklich unangemessene Sachen wie Diskrimierungen, WOML Saschas Bsp. der Bomben etc. verboten werden).

    Die ganze Kurve (oder die gesamte Werderfanszene) werden Spruchbänder eh nie wiederspiegeln. Da ist es egal, ob der Verein die genehmigt oder nicht. In dem Fall muss ich maddin ausnahmsweise mal zustimmen: Wer was zu sagen hat, soll es machen, solange es nicht diskrimierend etc. ist.

    Übrigens finde ich die Überschrift doof. Korrekterweise müsste sie heißen: Teile der Bremer Ultras fordern Meinungsfreiheit
     
  9. Sowas sind nur faule Ausreden,die immer mal wieder gerne genommen werden wenn dem Verein ein Spruchband nicht passt.

    Bestes Beispiel ich wollte mit meinen Freunden zum Derby ein "Scheiß HSV" Spruchband mit ins Stadion nehmen.An der Eingangskontrolle wurde der Banner eingezogen und angezündet um zu testen ob er aus leicht brennbaren material ist.Der Banner verbrannte schnell,genauso wie mein glaube im Weserstadion würde es freiheitlich-demokratisch zugehen.... :mad:
     
  10. Du hast nur so eine ungefähre Vorstellung, was freiheitlich-demokratisch bedeutet, nicht wahr?

    Nochmal, auch wenn maddin es schon erklärt hat: Der Begriff Meinungsfreiheit hat überhaupt gar nichts mit Bannern im Stadion zu tun, weil sich die Meinungsfreiheit auf die Öffentlichkeit bezieht. Das Weserstadion ist aber kein öffentlicher Raum, sondern ein Gebäude, in dem das Hausrecht ausüben werden kann. Zum Hausrecht gehört eben auch, dass der Inhaber Äußerungen untersagen kann, die ihm nicht passen. Die Freiheit der Meinung ist davon absolut nicht betroffen, weil derjenige, dem eine bestimmte Äußerung im Stadion untersagt wurde, jederzeit das Stadion verlassen kann, um seine Meinung in aller Öffentlichkeit kundzutun.

    Das gleiche Prinzip gilt übrigens auch hier im Forum: Werder übt das Hausrecht aus und hat daher ohne weiteres die Möglichkeit, den Usern bestimmte Äußerungen zu untersagen.
     
  11. Was ich glaub mir hauts den Vogel raus :confused:
     
  12. lutscher91

    lutscher91

    Ort:
    Saarland
    Kartenverkäufe:
    +20
    Nur kurz zu dem Punkt, dass die Spruchbänder nie die Meinung der kompletten Kurve wiederspiegel:
    (fast) jedes Spruchband wird doch am Ende vom Logo bzw Kürzel der jeweiligen Gruppe versehen um klarzumachen von wem die Message kommt. Vondaher versteh ich das Problem nich was manche damit haben. Kann ja jeder seine Meinung Kund tun und selbst ein Spruchband basteln.

    Dass der Verein Spruchbänder kontrolliert halt ich irgendwo noch für legitim auch wenn ichs nicht gut finde. Verständlich ist es.
    Aber, dass Spruchbänder gegen Polizeigewalt und erhöhte Ticketpreise nich genehmigt werden ist genauso lächerlich wie der Kodex den man Fans und Fanclubs vorgesetzt hat. Aber fürs Saubermann-Image scheisst unsre Vereinsführung gerne auf Teile der Fans.
     
  13. Ich habe da ja keine Ahnung von und das ganze hört sich plausibel an aber "Das Weserstadion ist aber kein öffentlicher Raum, sondern ein Gebäude, in dem das Hausrecht ausüben werden kann" kann ja so auch nicht 100% richtig sein.

    Zum einen ist das Weserstadion ja "jedermann" zugänglich der eine Eintrittskarte erworben hat und zum anderen ist es "öffentlich" da ein Spiel im TV übertragen wird. Somit wäre die "Meinung" wiederum öffentlich.

    Wie gesagt, ich möchte es nur verstehen und mich nicht pro/contra zu Bannern bzw. der "Meinungsfreiheit" äußern.

    Vielen dank.
     
  14. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Eine öffentliche Veranstaltung ist eben immer noch eine Veranstaltung, für die der Veranstalter die Regeln macht. "Meinungsfreiheit" (ein ganz dummes Wort, denn niemand kann einem anderen die Freiheit der Meinung beschränken) oder besser das Recht auf freie Rede oder freie Meinungsäußerung gilt nur insofern, dass es jeder, als private Person, publizieren und verbreiten darf, ohne dass der Staat dies unterbindet.

    Im Fall der Fangruppen bedeutet dies, dass sie mit ihren Transparenten, Plakaten, Flugblättern etc. pp. vors Parlament, vor das Weserstadion usw. usf. ziehen dürfen, dass sie Zeitschriften drucken dürfen und ihre Meinung verbreiten dürfen, wo immer sie wollen und wo immer jemand ihnen Raum dafür gibt, bei Stadionwelt, in Zeitschriften oder wo auch immer.

    Dieses Recht bedeutet nicht, dass irgendwelche Privatpersonen, Organisationen oder andere Dritte gezwungen werden können, ihre Meinung zu verbreiten oder dies auf ihren Veranstaltungen oder in ihren Publikationen zu tun. Wenn z.B. der Weserkurier keinen Aufruf der Werderfans drucken will, dann ist das kein Eingriff in das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und wenn Werder Bremen bei seinen Heimspielen, die CDU auf ihren Parteisitzungen und der Kaninchenzüchterverein auf seiner Jahreshauptversammlung keine Transparent wollen und erst Recht keine mit sie störenden Aussagen, dann hat das ebenfalls nichts mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun.

    INsofern muss man zu dem Text sagen: Thema verfehlt. In der Schule gibt es dafür die Note 6.
     
  15. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
    Ein Traum in Flausch.
    Kartenverkäufe:
    +4
    Wie immer bei jedem Thema wo Ultras beteiligt sind, gibt es 2-3 Wahrheiten.
    Die Wahrheit der Ultras, die Wahrheit der Gegenseite und die Wahrheit irgendwo dazwischen.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Naja, dass Werder sich hin und wieder im Umgang mit den Fans pissig anstellt, ist nun auch völlig unstrittig. Ich kritisiere hier nicht den Ärger darüber, sondern die verfehlte Argumentationslinie. Das ist einfach saublöd und nutzt auch der Sache nicht.
     
  17. Danke maddin :beer:
     
  18. Was ist in Bremen die Gegenseite :lol::lol:
     
  19. Zugegeben, das war verkürzt ausgedrückt, aber es stimmt.

    Wie du selbst schreibst, dürfen eben nicht alle hinein, sondern es gibt Zugangsbeschränkungen, eben die Eintrittskarte. Damit hat sich die Öffentlichkeit erledigt, auch wenn durch die Übertragung jemand von außen das Geschehen verfolgen kann. Durch Fenster kann auch in Häuser hineingesehen werden, ohne dass sie öffentlicher Raum wären. Hausrecht bezieht sich nicht nur auf Wohnhäuser, sondern grundsätzlich auf alle umfriedeten Orte, über die jemand die Verfügungsgewalt besitzt.
     
  20. Anis

    Anis

    Ort:
    138 km vor Bremen
    Kartenverkäufe:
    +47
    Stimmt so nicht. Streng genommen darf man sich nicht einfach mit einem Plakat in die Stadt stellen oder Flugblätter verteilen. Auch das muss man sich vom Stadtamt genehmigen lassen. Was eigentlich ziemlich scheiße ist! Ohne Genehmigung kann es eine Anzeige geben und wenn die Leute deine Flyer wegwerfen, darfst du am Ende die Säuberungskosten zahlen. Das Stadion ist da keine Ausnahme. Allerdings muss man schon an einen sehr übel gelaunten Polizisten geraten, wenn man dafür eine Anzeige bekommt.

    Das finde ich zu einfach. 1. könnte die Wahrheit der Ultras die Wahrheit sein, 2. könnte die Wahrheit der Gegenseite die Wahrheit sein und 3. ist Ultra nicht gleich Ultra, sondern alleine in Bremen haben wir mehrere verschiedene Gruppierungen, die unterschiedliche Einstellungen vertreten und innerhalb einer Ultragruppierung sind auch nicht alle einer Meinung. Aber du hast insofern recht, dass es meistens mehrere Wahrheiten gibt und jeder für sich selber entscheiden muss, was er glaubt (und man es oft überhaupt nicht beurteilen kann, weil man einen viel zu kleinen oder gar keinen Einblick in das, was passiert ist, hat).