Eine starke Verbindung

Profis
Mittwoch, 29.05.2019 / 11:22 Uhr

Das Interview führte Martin Lange

31 Spieltage lang verpasste Theodor Gebre Selassie in dieser Saison keine einzige Bundesliga-Minute, ehe er im Endspurt doch noch der langen Spielzeit Tribut zollen musste. Dennoch: Der Tscheche ist seit seinem Wechsel zu Werder ein echter Dauerbrenner – und gehört mittlerweile nach Philipp Bargfrede am zweitlängsten zum Team.

WERDER MAGAZIN: Theo, sieben Jahre Werder, mehr als 200 Bundesliga-Spiele. Wer hätte das 2012 gedacht?

Theodor Gebre Selassie: "Puh, ich nicht... (lacht) Ich habe damals einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben und gedacht: Wenn ich es tatsächlich schaffe, diese lange Zeit bei Werder zu bleiben, wäre das richtig, richtig gut. Dass es jetzt schon sieben Jahre sind, dafür bin ich sehr dankbar. Die Bundesliga ist sehr physisch, es gibt viele Zweikämpfe, viele Kopfballduelle. Ich bin sehr froh, dass mein Körper das immer noch mitmacht – wenn man vom Ende dieser Saison mal absieht. Was bedeutet Werder heute für dich? Ich erinnere mich an einen meiner ersten Tage bei Werder. Wir hatten ein Fotoshooting, und eine Mitarbeiterin, die mir alles zeigte, erzählte mir zum ersten Mal vom Motto des Vereins: ‚lebenslang grün-weiß‘. Damals war das für mich noch nicht richtig greifbar. Mittlerweile verstehe ich sehr gut, was dahintersteckt. Jedes Jahr bei Werder hat meine Verbindung zum Verein stärker gemacht." 

WERDER MAGAZIN: Was schätzt du besonders?

Theodor Gebre Selassie: "Es ist wirklich – verglichen mit anderen – ein familiärer Club. Und das Größte an Werder ist, dass die ganze Stadt hinter dem Verein steht. Dieser Zusammenhalt beeindruckt mich. Seit ich hier bin, gab es einige Phasen, in denen es nicht so gut lief. Aber die Leute in Bremen haben trotzdem immer versucht, positiv zu sein, uns Mut zuzusprechen und zu sagen: ‚Ihr schafft das!‘ In solchen Momenten erkennst du den wahren Charakter der Menschen, und du erfährst, wer wirklich hinter dir steht."

WERDER MAGAZIN: Nicht nur der gesamten Mannschaft, auch dir persönlich wird eine große Wertschätzung der Fans zuteil. Macht dich das glücklich?

Theodor Gebre Selassie: "Natürlich freue ich mich, wenn die Leute sagen: ‚Theo ist ein guter Mensch‘. Ich versuche immer, höflich und freundlich zu sein, behandele jeden so, wie ich auch behandelt werden möchte – mit Respekt. Und ich freue mich, wenn mir die Wertschätzung nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch entgegengebracht wird." 

WERDER MAGAZIN: Dein Start bei Werder war furios – mit einem Tor gleich im ersten Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund. Wie hast du dich so schnell akklimatisiert?

Theodor Gebre Selassie: "Damals bin ich einfach auf den Platz gegangen und habe Fußball gespielt. Die Vorbereitung war zu Ende, und ich habe mich riesig auf dieses Spiel gefreut. Schwierig wurde es erst danach, als mir langsam richtig klar wurde, welche Herausforderungen in der Bundesliga auf mich zukommen. Als es Phasen gab, in denen meine Leistungen nicht so gut waren. Ich habe damals sehr viel nachgedacht und mich manchmal selbst zu kritisch gesehen. Das wiederum hat mich nicht gerade besser gemacht. Ich habe mir zu viel Druck gemacht, weil ich wusste, was ich kann, und perfekt sein wollte." 

WERDER MAGAZIN: Wie lange hat es dann gedauert, bis du in Bremen, bei Werder und in der Bundesliga richtig angekommen warst?

Theodor Gebre Selassie: "Das ist schwer zu sagen. Es ging immer einen Schritt voran. Eine wichtige Rolle spielte die Sprache. Am Anfang konnte ich nur Tschechisch und Englisch. Aber Thomas Schaaf hat damals sehr darauf geachtet, dass alle Deutsch sprachen. Sonst hätte ich sicher nicht so schnell und gut gelernt. Und ich hatte Glück mit meinem Deutschlehrer. Am Anfang wollte er mit mir lernen wie in der Schule, mit Büchern, mit Hausaufgaben. Aber das hat mich nicht richtig motiviert. Er hat dann einen anderen Weg gefunden: Wir sind ins Café gegangen oder zum Mittagessen im ‚Viertel‘. Und ich habe Deutsch gelernt, indem wir uns einfach unterhalten haben. Mittlerweile werden meine Fortschritte leider kleiner. Aber das liegt an ‚Pavlas‘ und früher auch an ‚Drobo‘ (Jiri Pavlenka und Jaroslav Drobny, Anm. d. Red.), mit denen ich einfach zu viel Tschechisch sprechen musste (lacht)."

WERDER MAGAZIN: Thomas Schaaf hast du bereits erwähnt. Wie hast du deinen ersten Trainer bei Werder erlebt?

Theodor Gebre Selassie: "Er war sehr wichtig für mich. Er hat gemerkt, dass ich mir über Manches zu viele Gedanken mache. Ich weiß noch, wie ich mal nicht in der Startformation stand. Mir war damals klar, dass ich vorher nicht gut gespielt und trainiert hatte. Aber Thomas Schaaf sagte, dass ich pausieren soll, weil ich etwas müde sei. So wollte er mich vor meinen eigenen negativen Gedanken schützen. Vor der Mannschaft war er sehr direkt und fordernd, immer geradeaus, hatte eine klare Linie. Wenn ich mit ihm unter vier Augen gesprochen habe,"

Das komplette Interview gibt es im aktuellen WERDER Mitglieder-Magazin Nr. 339 – Vereinsmitglieder des SV Werder Bremen erhalten das Magazin wie gewohnt exklusiv per Post oder als e-Paper.

WM 339 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es ein großes Interview mit Werder-Dauerbrenner Theo Gebre Selassie, der unter anderem auf seine mittlerweile sieben Jahre beim SV Werder zurückblickt und über seine Kindheit in Tschechien spricht. Zudem erklärt Thomas Schaaf seine Arbeit als Technischer Direktor der Grün-Weißen, und es gibt viele interessante Interviews, Porträts und News aus den Abteilungen des Vereins.

WM 338 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es die besten Bilder der großen Jubiläumswoche zum 120. Geburtstag des SV Werder Bremen – mit Gala-Dinner, ‚LAUTER WERDER‘-Konzert, DFB-Pokal-Sensation in Dortmund und Bundesliga-Sieg im besonderen Jubiläumstrikot gegen Augsburg. Zudem spricht U23-Co-Trainer Mirko Votava über seine glanzvolle Karriere und die Nachwuchsarbeit bei den Grün-Weißen, und es gibt jede Menge Interessantes aus dem Verein.

WM 337 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN gibt es einen Einblick in die Arbeit des geschäftsführenden Präsidiums mit Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Vize-Präsident Jens Höfer und Schatzmeister Axel Plaat, das auf vier Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblickt. Zudem wird unter anderen David Schmieg, neuer Leiter der WERDER Fußballschule, vorgestellt, und es gibt aktuelle Bilder des starken Saisonstarts der Fußball-Bundesliga-Mannschaft, dazu viele interessante Interviews, Reportagen und News aus dem Verein.

WM 336 – WERDER MAGAZIN SPEZIAL 2018/19

Die große Saisonvorschau 2018/2019: Auf 84 Seiten wird unter anderem die aktuelle Bundesliga-Mannschaft der Grün-Weißen ausführlich vorgestellt. Dazu gibt es einen Überblick über die Sportabteilungen und große Interviews mit Werders Geschäftsführern Klaus Filbry und Dr. Hubertus Hess-Grunewald sowie ein gemeinsames Gespräch mit Geschäftsführer Frank Baumann und Cheftrainer Florian Kohfeldt, die über ihre Zusammenarbeit, die Zusammenstellung der Mannschaft und ihre Erwartungen an die Saison 2018/2019 Auskunft geben.

WM 335 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im Magazin gibt es unter anderem ein großes Interview mit Maximilian Eggestein, der auf die Saison 2017/2018 zurückblickt und verrät, warum die Bezeichnung ‚Wohnzimmer Weser-Stadion‘ für ihn eine ganz besondere Bedeutung hat. Zudem erklärt Schauspieler, Werder-Fan und Botschafter Matthias Brandt unter anderem, warum aus seiner Sicht „manchmal viel zu biestig auf dieses Spiel geschaut“ wird. Dazu gibt es wieder viele interessante Porträts, Reportagen und News aus dem Verein.

WM 334 – WERDER MITGLIEDER MAGAZIN

Im Magazin gibt es unter anderem ein großes Porträt von Cheftrainer Florian Kohfeldt, der es beim SV Werder in elf Jahren vom U-14-Co-Trainer zum Bundesliga-Coach schaffte. Zudem erklärt Werder-Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald die neue Verteilung der Verantwortungsbereiche in der Geschäftsführung. Dazu gibt es wieder viele interessante Interviews, Reportagen und News aus dem Verein.

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