"Das ist schon ein wenig lustig", so Werder-Trainer mit Rückblick auf die vergangenen zwei Spiele des kommenden Gegners von Werders U 23, dem 1. FC Magdeburg (Samstag, 28.10.2006, 14 Uhr). "Genau wie wir hat Magdeburg den ersten Auswärtssieg geholt und musste seit langer Zeit wieder mal eine Heimniederlage hinnehmen. Nur die Wochen sind vertauscht." Als vor zwei Wochen Werders Heimserie von 14 ungeschlagenen Spielen in Folge gegen Erfurt (0:1) riss, holte Magdeburg bei Borussia Dortmund den ersten Auswärtssieg der Saison (3:1) und als Werder eine Woche später den ersten „Auswärtsdreier“ bei Dynamo Dresden feierte (4:1), setzte der VfB Lübeck mit einem 2:0-Erfolg der Heimserie vom 1. FCM ein jähes Ende. Seit April 2005 waren die Magdeburger auf eigenem Platz ungeschlagen.
Magdeburg – der starke Aufsteiger
Nach vier Jahren hat es der 1. FC Magdeburg endlich geschafft, in die Regionalliga zurückzukehren. Nachdem der Klub 2002 durch ein Insolvenzverfahren in die Oberliga zwangsabsteigen musste, konnte der Traditionsverein im Sommer durch die Meisterschaft in der Oberliga Nordost Süd den Wiederaufstieg feiern. Und in der dritthöchsten deutschen Spielklasse schlägt sich die Mannschaft von Trainer Dirk Heyne, der einst das Tor von Borussia Mönchengladbach hütete, bislang ganz wacker. Mit 13 Punkten liegt der Europapokalsieger von 1974 auf dem 11. Rang. "Das ist für einen Aufsteiger ein sehr gutes Ergebnis. Vor allem haben sie bislang von ihrer Heimstärke gelebt", erklärt Wolter, der damit auf die Heimsiege gegen Mönchengladbach (3:0), Erfurt (1:0), Osnabrück (2:0) und Wuppertal (1:0) hinweist. "Jetzt bleibt abzuwarten, wie sie nach der ersten Heimniederlage und dem ersten Auswärtssieg auftreten werden."
Ohne einige etatmäßige Spieler wird der dreimalige DDR-Meister die Reise nach Bremen antreten. Neben Angreifer Christopher Kullmann, der bereits schon einige Angebote aus der Bundesliga vorliegen hatte, fällt aller Voraussicht nach auch Aleksandar Kotuljac aus. Der 24-Jährige ist bei Werder kein Unbekannter. "Aleksander hat vor zwei Jahren die Saisonvorbereitung mitgemacht", erklärt Thomas Wolter. Neben den beiden Stürmern wird auch Christian Prest, der im Spiel gegen Lübeck umknickte und sich einen doppelten Bänderriss sowie Anriss des Syndesmosebandes zuzog, nicht dabei sein. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Pit Grundmann.
Michael Habryka kehrt mit dem 1. FCM nach Bremen zurück
Erwartet wird dagegen am Samstag der Ex Werderaner Michael Habryka im Magdeburger Trikot. Der 24-Jährige, der in der Rückrunde der Saison 2004/2005 16 Spiele für Werder in der Regionalliga bestritt, schnürt seit Anfang des Jahres die Schuhe für den 1. FCM. Thomas Wolter freut sich auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Spieler: "Michael ist ein feiner Kerl. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir damals nicht abgestiegen sind." Das freudige Wiedersehen will der Bremer Coach jedoch während der Partie einstellen. "Ich werde ihn vor dem Spiel kurz begrüßen und dann können wir wieder nach der Partie reden. Ich hoffe, dass unsere Jungs das auch so sehen und sich mehr auf das Spiel konzentrieren."
Bei Werder hat sich die Personalsituation ein wenig entspannt. Dominic Peitz hat seine Knieprobleme überstanden, Sebastian Schachten steht nach Oberschenkelproblemen wieder zur Verfügung, Björn Schierenbeck hat seinen grippalen Infekt auskuriert und auch Dominik Schmidt ist nach seiner Knie-Op wieder einsatzbereit. Ausfallen werden dagegen weiterhin Kenny Schmidt (Trainingsrückstand), Frank Löning (Oberschenkelprobleme), Torven Ziehmer (Trainingsrückstand nach grippalem Infekt) sowie Daniel Halke (Reha nach Oberschenkelverletzung) und Thomas Johrden (Fußverletzung). Aus der U 19 wird lediglich Kevin Schindler den Kader des Regionalliga-Teams verstärken.
Zweimal traf Werder bislang auf den 1. FC Magdeburg und beide Male trennte man sich mit einem Unentschieden voneinander. Einem torlosen Remis im Jahr 2001 in Bremen folgte wenige Monate später ein 2:2 in Magdeburg.
von Norman Ibenthal
